Mannschaftsquartiere


  • Na dieser Tag fing ja gut an. Ein neuer Ausbilder, gleich die erste Schikane. Für mich stellte es kein Problem dar so zum Training zu erscheinen und ich wollte dies dem Gubernator in meiner unnachahmlichen Art und Weise zu verstehen geben. Doch dann rang ich mich doch dazu durch etwas beugsamer zu sein, schließlich wollte ich es noch zu etwas bringen in der Classis. Also antwortete ich zackig:


    "Zu Befehl Gubernator."


    Schon verschwand ich wieder in der Stube und suchte meinen Dolch. Dann begab ich mich zu einer Schüssel mit Wasser und begann mich zu rasieren. Als ich schon beinahe fertig war kam es dann wie es kommen musste und ich Schnitt mich leicht. Der Vinum forderte also doch noch seinen Tribut. Doch ich hatte keine Zeit mich lange zu Ärgern und so reinigte ich die Wunde und sah zu dass die Blutung aufhörte. Dann begab ich mich wieder vor die Unterkünfte und trat an.


    Zu meinem Erstaunen war ich auch jetzt noch nicht der letzte. Einer der ebenfalls mit mir gestern Nacht auf Sauftour durch die Stadt war trat noch wesentlich später und übler an als ich......

  • Der Kommandant verlangte nach meiner Anwesenheit, was mir die Möglichkeit gab einem Rekruten, den noch unvollständigen Zug anzuvertrauen. Marius war inzwischen zurück und so ergriff ich die Gelegenheit beim Schopfe.


    "Marius, vorgetreten! Ich gebe euch eine halbe Hora Zeit den Zug auf Vordermann zu bringen! Sehe ich danach noch ein unrasiertes Gesicht oder ein falsch angelegtes Uniformstück hagelt es Strafrunden. Ausführung!"


    Nachdem ich mich umgedreht und ein, zwei Schritte in Richtung Kommandantur gegangen war, konnte ich mir ein Lächeln nicht mehr verkneifen. Dieser Sauhaufen...hmmm, erinnert mich stark an meine Grundausbildung...

  • Ich trat vor und schaute ein wenig verdutzt drein. *Was ich?* dachte ich mir, antwortete aber wie es sich gehörte:


    "Zu Befehl Gubernator."


    Nachdem sich dieser entfernt hatte wandte ich mich wieder meinem Zug zu. Wir machten am heutigen Morgen wohl keine sonderlich gut Figur, aber das würde sich bald ändern:


    "Ihr habt den Gubernator gehört. Ich will in fünf Minuten alle auf dem Exerzierplatz fertig angetreten für das Waffentraining haben. Alle die jetzt noch aussehen oder dreinschauen wie Lupus..."


    ich zeigte auf den Kameraden den die letzte nacht wohl am meisten mitgenommen hatte


    ...."machen sich frisch und sehen zu, dass ihre Aurüstung aussieht wie am ersten Tag. Versaut mir mein erstes Kommando nicht, sonst lernt ihr mich kennen. Derjenige der es versaut zahlt die nächste Zeche in der Taberna. Für alle."


    Ein breites Grinsen umspielt mein Gesicht.


    "Also, worauf wartet ihr noch. Jetzt habt ihr nur mehr vier Minuten. Seht zu, dass ihr in die Gänge kommt. Weggetreten."


    Ich hingegen begab mich indess zum angewiesenen Platz für das Waffentraining....

  • Nachdem ich die Probati in die Freizeit entlassen hatte nutzte ich die Gelegenheit um mich ausgiebig zu reinigen und eine frische Uniform anzuziehen. Ich hatte meinen Auftrag, zu Erstellung eines neuen Ausbildungskonzeptes für den Kampf zur See, nicht vergessen und so besorgte ich mir einige Papyrosrollen und einen Griffel um mich in meinem Zimmer umgehend an die Arbeit zu machen...


    Mein erster Entwurf sah wie Folgt aus:


    Kampfausbildung zur See


    Gliederung der Ausbildungsabschnitte



      [*]Enterhackenwerfen
      [*]Tauziehen
      [*]Kampfaufstellung (Testudo) Backboard-/Steuerboardseite
      [*]Pilum werfen
      [*]schnelles Ausrücken auf Seitenausleger unter wechselseitigem Feuerschutz
      [*]Ausbringen von Enterbrücken (2 Stück für Zangenangriff)
      [*]schnelles Überqueren der Enterbrücken und Brückenkopfbildung


      Erläuterungen


      [*]beim Enterhackenwerfen ist der Schwerpunkt auf Zielgenauigkeit zu legen, da bestimmte Regionen auf dem feindlichen Schiff zu treffen sind um ein effektives Herranziehen zu gewährleisten


      [*]das Tauziehen simuliert das Herranziehen feindlicher Schiffe


      [*]die Aufstellungsübung trainiert das schnelle Antreten und die zügige Ausführung der Schutzformation vor feindlichem Beschuss


      [*]das Pilumwerfen übt die Zielgenauigkeit und das Werfen auf engstem Raum


      [*]das Üben des schnellen Ausrückens auf den Seitenausleger ist von eminenter Wichtigkeit da es den Soldaten mit den Schiffsbewegungen und dem engen Raum vertraut macht; ein weiterer Schwerpunkt ist das wechselseitige Ausrücken auf den Ausleger und das Ausführen von Feuerschutz für die vorrückende Reihe


      [*]bei dieser Übung ist es wichtig darauf zu achten das das Übergeben der Enterbrücken an die Soldaten auf dem Seitenausleger zügig von statten geht und die Formation nicht gestört wird


      [*]bei der Überquerung der Enterbrücken ist Geschwindigkeit und das gleichzeitige Ausführen von Feuerschutz wichtig, um dem Gegner das Beschießen unserer Soldaten zu erschweren und so die eigenen Verluste zu minimieren; auf dem gegnerischen Schiff ist sofort ein halbkreisförmiger Brückenkopf zu bilden, der stetig durch nachrückende Soldaten zu vergrößern ist bis die max. Truppenstärke erreicht ist; danach wird gemeinsam mit dem zweiten Brückenkopf in einer Zangenbewegung vorgerückt und der Gegner umzingelt bis er die Waffen streckt


    Nachdem ich meinen Entwurf fertig gestellt hatte, überflog ich ihn noch einmal und war recht zufrieden mit mir. Ich korregierte die Rechtschreibfehler und schrieb ihn auf ein neues Blatt ab.
    Jetzt fehlte nurnoch das Einverständnis meines Nauarchus und ich konnte morgen Früh schon mit der Ausbildung beginnen. So beschloss ich noch am selben Abend zur Kommandantur zu gehen und mir die nötige Genehmigung zu besorgen bevor ich mich, nach einem anstrengenden Tag, zur dringend notwendigen Nachtruhe begeben konnte.

  • .....kam ich stocksauer in die Mannschaftsunterkünfte und hätte diesen arroganten Römer am liebsten in Stücke gerissen. Lediglich meine Kameraden hielten mich davon ab, auch wenn sie alle Kraft brauchten.


    Dafür fielen Beschimpfungen und Flüche, die auch für die harte Sprache der Soldaten hart klangen.


    Schlussendlich beruhigte ich mich aber doch wieder und legte mich auf meine Pritsche um mich für den kommenden Tag etwas auszuruhen.....

  • Ein Probatus kam in die Unterkünfte und frgate sich zum Gubernator Atticus durch. Als er ihn gefunden hatte, trug er seine Botshcaft vor: "Salve, Gubernator, du sollst sofort mit deiner Truppe zum Trockendock kommen.
    Dann verschwand er wieder, er musste dringend für kleine Matrosen.

  • Ich war gerade wach geworden als es an meiner Tür klopfte und ein Probatus mir einen Befehl des Nauarchus überbrachte. Ich schlüpfte in meine Uniform und trat, meine Messingpfeife im Anschlag, auf den Innenhof.


    "(schriller Pfiff...) Wie die Väter so die Söhne, morgens aufstehn kein Gestöhne!!! Aufstehen!!! Alle Probati sofort in Zweierreihe vor dem Gebäude angetreten!!!


    Ich hatte mich entschlossen einen Weckspruch einzuführen um den neuen Tag gebührend zu beginn. Ich selber begab mich vor das Gebäude und wartete darauf das die Rekruten antreten würden...

  • Nach den Strapazen des gestrigen Konditionsmarsches mit noch recht schweren Beinen erhob ich mich von meiner Pritsche und legte meine Ausrüstung an. Noch immer war die Stimmung nicht gerade gut. Dieser arrogante Geburtsrömer, wie ich erfahren hatte hieß er Marcus Tollius Claudius war mir ein Dorn im Auge.


    Wir beid würden wohl nie mehr Freunde werden, zudem hatte ich mir vorgenommen ihm noch eine ordentliche Abreibung zu verpassen. Zum Glück würden sich unsere Wege nach der Grundausbildung trennen, da ich in den militärischen Zweig und jener in den nautischen Zweig der Classis überstellt würde.


    Nach etwa zehn Minuten stand dann auch der letzte Probatus dort, wo ihn der Gubernator haben wollte....

  • Das Antreten hatte eindeutig zu lange gedauert, so dass wohl einige deutliche Worte notwendig waren.


    "State, Probati!!! Wenn ich Antreten befehle, dann ist sofortiges Erscheinen geboten. Sollte es noch einmal so lange dauern, dann werden wir das ausführlich üben müssen und mit ausführlich meine ich bis zum erbrechen. Und jetzt Links um und ohne Tritt marsch!!!


    Nachdem ich, meiner Meinung nach, deutlich genug gewesen war, führte ich nun endlich den gesamten Trupp in Richtung des Trockendocks...

  • Es ging ein leichtes Murren durch die Reihen, doch muchste sich keiner laut, da niemand den Gubernator noch zusätzlich verärgern wollte.


    Ich für meinen Teil konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, war doch ausgerechnet dieser hochnäsige Römer, der uns Peregrini für fehl am Platze hielt zu spät gekommen. Doch einen dummen Kommentar ersparte ich mir, stattdessen tat ich wie uns befohlen wurde....

  • "So weit, so gut" sagt cih zu mir selbst, als ich die Mannschaftsunterkünfte erreichte. 'Endlich in der Classis' dachte ich.
    Ich betrat das Zimmer und prompt wurde ich von einigen Augenpaaren begutachtet.
    "Salvete, ich bin Lucius Angelus." stellte ich mich vor.
    Der Abend verging und ich legt mich später schlafen, um am nächten Morgen frisch für die beginnende Ausbildung zu sein.

  • Nach anfänglicher Skepsis und musternden Blicken wurde der Neue höflich empfangen, auch von mir:


    "Salve, ich bin Tiberius Marius. Herzlich willkommen in der Classis und auf das wir lange zusammenarbeiten können."

  • ....begab ich mich wieder in die Unterkünfte und suchte nach Gubernator Atticus. Als ich diesen antraf übergab ich ihm die Befehle von Theodores:


    "Gubernator, der Nauarchus Theodores wünscht dich in seinem Officium zu sprechen."


    Danach begab ich mich zu meiner Pritsch um mich ein wenig auszuruhen. Ohne mich zu entkleiden legte ich mich darauf und schlief ein, ohne es eigentlich zu wollen.....

  • Ich war gerade mit der Ausarbeitung weiterer Trainingsinhalte beschäftigt als Nauta Marius eintrat und mir einen Befehl des Nauarchus überbrachte.
    Ich legte die Papyrosrollen beiseeite, richtete meine Uniform und machte mich auf in Richtung der Kommandantur...

  • Nachdem ich meine Ausbildung bereits so gut wie abgeschlossen hatte und sich im Castellum auch nicht gerade viel tat beschloss ich eines Abends mal wieder mit einigen Kameraden eine Tour durch das schöne Misenum zu machen. Ich legte meine beste Uniform an (man konnte ja nie wissen welchen holden Weibsbildern man alles begegnen könnte :D) und schnappte mir dann meine besten Kumpels. Dies würde wohl wieder mal ein Abend werden der sich sehen lassen konnte......

  • Mit aller Mühe kamen wir wieder in den Unterkünften an. Heute schienen uns wirklich alle Götter wohlgesonnen, denn zu unserem Glück hatte uns niemand bemerkt, so vermuteten wir zumindestens.


    Nachdem wir die am übelsten zugerichteten Kameraden auf ihre Pritsche gelegt hatten begab auch ich mich zu meiner Pritsche. Ohne meine Uniform auszuziehen warf ich mich auf diese, deckte mich provisorisch zu und schlief dann ein......

  • ....war die Hölle auf Erden. Mein Schädel brummte als hätte mich eine Trierme gerammt. Langsam kroch ich von meiner Pritsche herunter und rückte meine Ausrüstung zurecht, die ich noch von der Nacht her trug. Dann putzte ich diese so gut es ging, wobei ich allerdings nur die gröbsten Flecken entfernte.


    Kurz danach stand cich auf, musste aber aufpassen, dass ich nicht rückwärts umklappte. Ich begab mich zu dem Botich mit Wasser, welcher in der Ecke stand und tauchte meinen Kopf ein und hielt eine Weile die Luft an.


    Das kühle Nass tat mir gut, auch wenn der Kater dabei bei weitem nicht verflogen war. Ich versuchte gar nicht erst mich zu rasieren, da ich Angst davor hatte mich selbst zu verstümmeln. Stattdessen begab ich mich durch die Porta nach draußen um etwas frische Luft zu schnappen.....

  • Ich war gerade von meinem "Morgenspaziergang" zurückgekehrt, als ein Optio zur Türe hereingestürmt kam und seine Anweisungen ausgab. Erst neulich hatte ich auf dem Dienstplan ersehen, dass ich ebenfalls zu dieser Schiffsbesatzung gehörte. Auf der einen Seite war dies endlich die Möglichkeit mich auszuzeichnen, auf der anderen Seite dachte ich mir:


    *Verdammt noch mal, wieso ausgerechnet heute*


    Dabei griff ich mir leicht an den Kopf und musste zu meinem Leidwesen feststellen, dass er immer noch brummte.


    Trotzdem kramte ich alles zusammen was ich brauchte und verließ die Unterkünfte.....

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