Iulia Severa

  • War? Maxens Wissen nach war seine Mutter das noch. Deshalb hob er verdattert den Kopf aus seinen Händen und sah seine Mutter direkt an, nicht zuletzt, weil er den Themawechsel willkommen hieß. Mit seiner Mutter redete er einfach ungern über Valeria. Tat er es, dann wusste sein Vater bald darüber Bescheid. Er kniff die Augenbrauen ein wenig zusammen.
    "Zu diesem Zeitpunkt? Du bist doch immer noch Gast des Hauses...."

  • Da er nun schon darauf zu sprechen kam, konnte sie ihn schlecht in dem Glauben lassen und einen idealen Moment würde es nie geben.


    "Nunja das stimmt so nicht ganz. Erst wollte ich ja auch nur kurz als Gast hier bleiben, aber daraus sind dank deinem Vater inzwischen ein paar Monate geworden und es werden wohl auch noch einige mehr werden, wenn auch nicht als Gast. Denn dein Vater und ich möchten heiraten."


    Sie lächelte und schaute Maximian an. Was er wohl dazu sagen würde? Eigentlich rechnete sie nicht damit das er es schlecht aufnehmen würde.

  • Maximiam hatte aufmerksam gelauscht und mit zunehmenden Worten seiner Mutter die Stirn gerunzelt. Zuerst dieses "es werden wohl auch noch einige mehr werden, wenn auch nicht als Gast" und dann die Nachricht überhaupt: Seine Eltern wollten heiraten!
    Er fiel aus allen Wolken. Sie wollten heiraten?! Seine Mutter... Sein Vater... Das war für ihn eigentlich kein Paar, obwohl er sonst nicht sein konnte. Ein seltsamer Gedanke, dass sie dieses Paar werden wollten. Dann war er ein eigentlich uneheliches, in einer anderen, falschen Ehe geborenes Kind, dessen Eltern sich nach Jahren doch noch zusammen getan hatten. Hieß das, dass er dann kein uneheliches Kind mehr sein würde? Und noch schlimmer: Er würde erwachsen sein, wenn sie heirateten. Er würde nicht mehr Kind sein. Er blinzelte verdattert, zog dabei bitter nachdenkend die Augenbrauen zusammen.
    Er würde sich daran gewöhnen müssen, auch wenn er natürlich wusste, dass seiner Mutter nichts besseres hätte passieren können. Und ihm ja auch nicht. Und eigentlich wusste er auch egal, was er dann sein würde. Deshalb nickte er schlussendlich und sah seine Mutter wieder an.
    "Das sind... gute Neuigkeiten", sagte er und rang sich bei all den wirren Gedanken doch noch ein Lächeln ab.

  • "Wirklich?"


    Fragte sie mit einer Mischung aus Besorgnis und Skepsis. Sein gute Neuigkeiten war etwas zögerlich gekommen und es war ihr wichtig was er dazu dachte, schließlich betraf es ihn auch.


    Es ist vermutlich ein komisches Gefühl seine eigenen Eltern heiraten zu sehen und wir bzw. ich haben es dir bis jetzt auch nicht leicht gemacht, was die Familienverhältnisse angeht. Erst ein Vater bei dem du erfahren musstest, dass es nicht dein Vater ist, dann ein fremder Vater den du kennenlernen musstest...Aber das alles kommt damit zu einem Ende, du hast dann wieder eine richtige Familie. Oder hättest du lieber irgendwann noch eine Stiefmutter bekommen?" neckte sie ihn ein wenig.

  • Maximian nickte nachdrücklich mit dem Kopf.
    "Es sind gute Neuigkeiten, ja. Schließlich seid ihr meine Eltern, warum solltet ihr also nicht heiraten? ", antwortete er, auch wenn die Stirn noch gerunzelt war und das Gesagte wohl kaum wirklich etwas darüber aussagte, was er dachte. Also versuchte er erneut ein Lächeln und setzte hinterher:
    "Um mich mach dir mal keine Sorgen. Ich bin erwachsen, kein Kind mehr, das für die vielen Überraschungen des letzten Jahres kein Verständnis hätte. Ich freue mich für meine Mutter, denn ihr hätte wohl nichts besseres passieren können. Schließlich wird sie einen... einen angesehenen Mann bekommen und sich keine Gedanken mehr um ihr Fortbestehen machen."
    Er wusste nur noch nicht, ob sein Vater gut genug für seine Mutter war. Und es war gelinde gesagt grausig, sich über soetwas Gedanken machen zu müssen. Sie waren schließlich seine Eltern!
    Dennoch und trotz dem Bedürfnis, die Augen mit Daumen und Zeigefinger zu verschließen und sich dagegen zu wehren, weitere Gedanken zu haben, nickte der junge Mann nochmal. Die Hände ordnete er auf die Oberschenkel.
    "Wann?"

  • Noch nicht recht überzeugt schaute sie Maximian an, dass was er gesagt hatte, klang merkürdig hölzern und darum bemüht erwachsen zu wirken. Denn seit wann sprach er über sie in der dritten Person, wenn sie selbst anwesend war?


    "Du meinst wann wir heiraten wollen? Dafür gibt es noch kein genaues Datum, zuvor muss auch noch einiges geregelt werden, denn um deinen Vater heiraten zu können muss ich vorher noch von einer römischen Familie adoptiert werden. "


    Erst jetzt viel ihr ein, dass dies auch für Maximian einen erneuten Familienzuwachs bedeuten würde, auch wenn er wohl nicht sonderlich viel mit dieser neuen Familie zu tun haben würde.


    "Und was heißt ich soll mir keine Sorgen um dich machen? Ich bin deine Mutter ich werd mir vermutlich immer Sorgen um dich machen."


    Früher hätte sie ihn in solchen Momenten auf ihren Schoß gezogen, aber dafür war er jetzt entschieden zu groß.


    "Und ich heirate deinen Vater nicht nur, damit ich mir über mein Fortbestehen keine Sorgen mehr machen muss..."

  • So kompliziert war das? Maximian staunte nicht schlecht, verstand aber auch nicht ganz.
    "Weshalb musst du dafür erst von einer anderen Familia adoptiert werden?"
    Dass das auch ihn schließlich irgendwie betraf, wurde ihm nicht geläufig. War jetzt aber auch von gar keiner Bedeutung. Früher oder später würde das Thema aktuell für ihn werden, aber noch nicht.
    "Du musst dich nicht sorgen. Wirklich. Ich finde es... toll. Ja, ehrlich", versuchte er seine Mutter zu beschwichtigen. Und wenn er genau nachdachte, tat er das, weil er sich inzwischen schon ein wenig mit dem Gedanken.... arrangiert hatte und nicht zuletzt, weil ihm ihre Geschichte, wie er entstanden war, in den Ohren klang.
    "Natürlich nicht... Ich meinte auch nur", sagte Maximian nun wieder mit gerunzelter Stirn, aber einem kleinen Grinsen auf den Lippen.

  • "Weil ich eine römische Bürgerin sein muss, damit mich dein Vater heiraten kann. Als Senator darf er keine Pegrina heiraten."


    Der Stand den jemand in der Gesellschaft hatte spielte eben doch eine Rolle, Maximian würde das früher oder später auch noch erfahren...


    "Naja, dann kann ich wohl nicht anders als dir zu glauben, dass du die Heirat toll findest." sagte sie mit einem Zwinkern.


    Über das zuletzt von Maximian gesagte musste sie länger nachdenken, ein "natürlich nicht" wie er würden wohl nur die wenigsten anfügen...ihr Gedankengang würde schon bei "keine Sorge mehr um das Fortbestehen" aufhören.

  • Maximian nickte verstehend. Hatte er wieder etwas dazugelernt. Ein Senator durfte also keine Peregrina ehelichen. Das machte Sinn. Dass hieß dann wohl, dass sein Vater seine Mutter doch sehr gern haben musste.
    "Ich verstehe. Und... ihr beide wollt die Heirat?" Nur der Sicherheit halber musste er diese Frage stellen.
    Und dann lächelte er das liebste Lächeln, dass man seiner Mutter nur lächeln konnte, natürlch mit einem ganz gewissen Hintergedanken: Er hoffte, dass sie vergessen hatte, warum sie hier saßen. Ohne zur Tür zu schielen oder sich sonst irgendwie zu verraten, blieb Maximian ganz ruhig und gut gelaunt. In sowas war er einfach gut geübt. ^^
    "So ist es. Ich habe wirklich nichts dagegen einzuwänden. Danke, dass du es mir erzählt hast. Nun.... dann werde ich mal wieder gehen. Apollonius hat mir einige Aufgaben aufgetragen, die ich noch abarbeiten muss."
    Wie selbstverständlich machte er sich schon ans Aufstehen, innerlich hoffend, dass seine Mutter tatsächlich vergessen hatte, was Maximian Tag für Tag verbrach.

  • "Ja wir beiden wollen die Heirat" sagte sei mit einem leichten Grinsen. "Zumindest glaube ich deinem Vater das er sie auch will."


    Aber natürlich hatte seine Mutter nicht vergessen, worüber sie vorher gesprochen hatten, zudem kannte sie seine Unschuldsmiene mit der er sich aus bestimmten Situationen zu stehlen pflegte einfach zu gut. Außerdem war sein Arbeitseifer in Bezug auf die Hausaufgaben doch ziemlich verdächtig. Nunja, sie hatte ihm inzwischen alles gesagt, was sie dazu zu sagen hatte,also würde sie ihn trotzdem gehen lassen.


    "Gut, dann kümmer dich jetzt am besten um deine Aufgaben und vergiss nicht was ich dir zu deinem Verhältnis bezüglich Valeria gesagt habe. Mach deiner Familie keine Schande."


    Hmm Valeria sie wollte sie ohnehin noch Fragen, was die Untersuchung des Arztes ergeben hatte. Auch wenn sie fürchtete, dass sie ihr nach dem letzten Gespräch nichts darüber erzählen würde.

  • Maximian grinste auch und fuhr sich über die kurzen Haare im Nacken.
    "Gut. Und wenn du dir nicht sicher bist, dann sprech mit ihm einfach so lange nicht darüber, bis der Tag gekommen ist."
    Er zwinkerte seiner Mama zu und stand erfolgreich auf. Wieder einmal schien sein Blick zu wirken. Er hatte ihn ja schließlich auch nicht bis zur Perfektion geübt. ^^
    Mach deiner Familie keine Schande, hatte sie gesagt. Maximian hielt in seinem Grinsen ein und seufzte leise, während er seine Mutter ansah.
    "Du musst mir glauben, dass ich das gar nicht beabsichtige. Wenn es so einfach wäre....", sagte er und brach wieder ab, weil er die Worte selbst schon nicht mehr triftig empfand. Dennoch manifestierte sich ein ganz gewisser Gedanke in seinem Kopf. Er wollte darüber nachdenken. Er sah auf und nickte.
    "Ich vergesse es nicht."
    Damit drehte er sich um und ging ziemlich nachdenklich - natürlich nicht, um seine Aufgaben zu erfüllen. ^^

  • Meridius hatte lange genug gewartet. So ging er noch zu später Stunde durch den Andron zu Iulias Zimmer und trat an die Türe. Er horchte, ob sich in ihrem Zimmer noch etwas bewegte. Er hörte nichts. Auch fiel kein Licht durch den Türspalt. Vermutlich schlief sie schon. Unschlüssig stand er da, erinnerte sich jedoch, dass sie versprochen hatte, die Türe nicht zu verschließen und offen zu lassen.


    Vorsichtig drückte er die Klinke nach unten und tatsächlich, sie hatte Wort gehalten. Mit einem Lächeln trat er schnell ein. So leise wie es ging schlich er in das Zimmer, immer das kleine Licht vor sich haltend, so dass er über nichts stolperte, oder an irgendetwas anstieß.


    Als er ihr Bett erreicht hatte und sie schlummernd erblickte, lächelte er und ließ sich in dem nahen Korbstuhl nieder. Er wollte sie beobachten, ihre Züge während dem Schlaf studieren. Wie sehr er sie mochte wurde ihm in diesem Moment erneut bewusst. Konnte es sein, dass er ein halbes Leben ohne sie verbracht hatte? Er verdrängte den Gedanken und schwor sich bei seinen Ahnen, dass etwas vergleichbares nie wieder passieren würde.

  • Nachdem er Iulia eine Weile beobachtet hatte - und wie schön sie atmete wurde ihm wieder einmal bewusst - erhob er sich langsam, beugte sich über sie und küsste sie sanft auf ihre Augenlider. Dann wandte er sich um und verließ das Cubiculum ebenso leise, wie er es betreten hatte.


    Iulia. Sie war die Liebe seines Lebens. Nicht nur die Liebe seiner Jugend, sondern auch die Liebe seines Lebens.

  • Als er sie küsste, zeigte sich ein kurzes Lächeln auf ihrem Gesicht auch wenn sie nicht wach wurde. Als sie am anderen Morgen erwachte,eigentlich war es schon Vormittag, überlegte sie ob er wahr gemacht hatte, was er am Abend vorher angekündigt hatte. War nicht das Tuch auf dem Korbstuhl ein wenig verrutscht? Und roch es nicht sogar ein wenig nach ihm? Vermutlich war das aber nur Einbildung. Trotzdem gefiel ihr die Vorstellung. Sie würde sich jetzt jedenfalls erstmal anziehen und dann Gallus darum bitten ein Bad herzurichten. So rief sie nach ihm.


    "Gallus!"

  • ... kam Meridius vorbei, blickte sich nach allen Seiten um und schob - nachdem er sich unbeobachtet wusste - ein kleines Schreiben unter der Türe hindurch. Mit einem schelmischen Lachen eilte er davon.

  • Ein leises Rascheln an der Tür hatte Iulias Aufmerksamkeit geweckt und als sie aufstand um nachzusehen, fand sie ein kleines zusammgefaltetes Schreiben. Sie öffnete die Tür und sah nach draußen, aber da war es natürlich längst zu spät und niemand mehr zu sehen. Obwohl sie neugierig war zögerte sie einen Moment ehe sie das Schreiben öffnete und las, auch wenn nirgendwo ein Name stand wusste sie von wem das Schreiben war. Er dachte also auch an sie , wenn er über seinen Dokumenten saß.Sie lächelte, erinnerte sie der letzte Satz leider auch an die bald bevorstehende Abreise. Sie beschloß ihm zu antworten.



    An meinen geheimnisvollen Verehrer


    Wäre ich noch mal einem anderen versprochen, ich könnte nur hoffen, dass du dein Versprechen wahr machen würdest, denn ich könnte es nicht ertragen,noch einmal jemand anderem als dir zu gehören. Denn mein Herz gehört dir. Allerdings beneide ich die Frauen Trojas in gewisser Weise, so sahen sie ihre Männer trotz des Kampfes, emfingen Küsse von ihnen, setzte Andromache Hector nicht selbst den Helm auf, mir bleibt so oft nur das Schicksal Penelopes...


    Iulia

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