In aller Eile haben die Sklaven das Triclinium für ausreichend Personen hergerichtet und gekühlten Wein, gekühltes Wasser und ausreichend Gefäße bereitgestellt. In der Küche wird gleichzeitig schon ein kleiner leichter Imbiss vorbereitet.
Triclinium | Während der Comitia Plebis Tributa
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Eigentlich ist ihm der Appetit ja vergangen, aber wie könnte er das Angebot der liebreizenden Tiberia Livia ablehnen und eher dem Pöbel auf dem Forum weiter Gehör schenken, nein dann doch lieber die Laster des Lebens genießen und sich überlegen, welchen seiner Klientels er für passend genug fände evtl. Schwarzkonten nebst Scheinbetriebe einzurichten.
Gedankenverloren setzt er sich auf eine Liege nicht ohne Livia wohlwollend zuzunicken.
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Livia erwidert sein Nicken mit einem Lächeln und lässt sich und ihm jeweils einen Becher verdünnten Weines reichen.
"Eine sehr 'interessante' Diskussion dort draußen, nicht wahr?"
Sie trinkt einen kleinen Schluck.
"Das ganze ging so chaotisch zu, dass ich teilweise beinahe den Faden verloren habe. Wollen sie nun diese merkwürdige Spende einführen oder doch das Handelsverbot? Oder gar beides? Ich werde meine Finanzen wohl in Bälde ein wenig umstrukturieren müssen..."
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"Ich danke dir.
Wenn ich nicht ein Freund des Friedens wäre, hätte ich diesen Wicht bereits zu Hardes geschickt. Was meint er was er ist? Bläht sich auf und erwartet danach noch in die heiligen Hallen des Senats aufgenommen zu werden. Pah, hängen sollten sie ihn und auf Lebzeiten ausschließen aus Politik und Macht, aber das römische Reich ist schwach wie nie, läßt sich vom Pöbel auf der Nase herum tanzen und zieht dabei ein bitteres Lächeln auf. Was geschied denn, wenn wir Senatoren, oder diejenigen mit einem hohen Einkommen keine Güter mehr produzieren können? Ich sag es dir liebe Liva, wir werden Haferbrei und Brackwasser auf unseren Tischen stehen haben, weil der Pöbel überhaupt nicht das Geld hat Rohstoffe, Lizenzen oder gar Betriebsausgaben zu bezahlen.
Und dann noch der Hohn mit den niedrigen Preisen, hat er sich denn schon jemals die Preise wirklich angesehen, nein weil dann wäre ihm aufgefallen, das es nicht die Senatoren sind, die zum Nulltarif anbieten, sondern die Freien und Bürger und gerade die, die ich ausgrenzen würde, nämlich die Peregrinis.
Es wird Zeit, das wir Römer wieder römisch denken und uns nicht durch eine Flut von Ausländern überrennen lassen."
Das quasseln machte einen trockenen Hals und er trank einen größeren Schluck, der ihm sogar richtig gut schmeckte.
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"Aber was rege ich mich auf, ich sollte das Leben genießen, solange ich noch kann. Man wird ja auch nicht jünger..."
Er schaut Livia von der Seite an.
"Wie geht es dir ... so?"
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Livia seufzt unmerklich und sieht nachdenklich in ihren Weinbecher. Hin und wieder betreten Boten leise den Raum und liefern neue Wachstafeln ab mit Mitschriften der auf der Rostra gehaltenen Reden.
"So scheint es häufiger zu sein, mit diesen jungen Männern. Sie sind motiviert, voller Energie und wollen unbedingt nach oben kommen. Natürlich fällt die Wahl hier gerne auf das Amt des Volkstribuns, welches viel Raum zur Selbstdarstellung bietet. Manche mögen es auch tatsächlich um des Amtes willen erlangen, doch in ihrem Streben und in ihren Bemühungen versteifen sie sich allzu häufig so sehr auf ihre persönlichen Ziele und auf die vermeintlich so notwendige Bevorzugung des plebeischen Volkes, dass das Wohl des gesamten Imperiums darüber ganz und gar vergessen wird. Ich habe sehr das Gefühl, dass Gedanken einfach nicht zu einem Ende gebracht werden. Sie fordern, was immer ihnen gerade einfällt und was dem Volke gefällt, auf dass es ihnen zujubelt. Die Sache ist einfach... unausgegoren..."
Sie seufzt über den Mangel passender Worte und sieht Avarus mit einem entschuldigenden Lächeln an.
"Ach... Ich danke dir. Ja, mir geht es gut. Was immer sie dort beschließen werden, man wird halt reagieren und auch diese mögliche Dummheit überleben. Wie sieht es bei dir aus?"
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Nippt ein wenig an seinem Becher... man sieht ihm an, das er dieses leidliche Thema verdrängen will...
"Ich habe die letzten Monate sehr viel gearbeitet und dadurch mein liebes Weib im Herzen fest verankert und doch ins Elysium entlassen. Ich sehe wieder eine Zukunft für mich, wie sieht die deine aus?"
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Livias Miene verdüstert sich und sie schaut den Senator traurig an.
"Oh, das tut mir leid für dich. Doch es ist gut, dass du die Zukunft wieder sehen kannst."
Mangels eigener Erfahrungen fällt es ihr schwer, den Verlust eines solch geliebten Mensches nachzuvollziehen. Erahnen kann sie die große Lücke jedoch, die ein solches Ereignis hinterlassen kann und sie muss kurz an den Verlust ihrer beiden Brüder denken. Um Avarus nicht weiter zu quälen, nimmt sie seinen Themenwechsel an.
"Nun, die meinige bleibt nach wie vor die gleiche. Sobald meine Amtszeit abgelaufen ist, werden wohl endlich die konkreten Hochzeitsvorbereitungen beginnen. Was meine berufliche Zukunft angeht - nachdem mein Posten beim Cursus Publicus hier in Italia an Decima Lucilla übergeht, werde ich mich neu orientieren müssen. Ich habe darüber nachgedacht, mich für ein Amt am Kaiserhof zu bewerben. Vielleicht widme ich mich aber auch erst einmal lediglich meinem neuen Haushalt. Nun stehen jedenfalls erst einmal die Ludi Plebei an. Weitere Schritte werde ich erst nach Ablauf der Amtszeit unternehmen. Alles andere erschiene mir unsauber."
Livia lächelt und ihre Augen folgen für einen Moment einer jungen Sklavin, die nun einige kleine Häppchen hereinbringt.
"Oder hast du zufällig eine gute, eine bessere Idee?"
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"Es freut mich, das es dir so gut geht, ich bin der Meinung, das du durchaus auch weiterhin gute Arbeitschancen hast. Liebend gerne würde ich dich im Cursus Publicus halten, du warst stehts sehr fleißig und dienstbeflissen. Sollte es einem Führungszeugnis bedürfen, so darfst du dich bei mir melden, doch eigentlich will ich dich ja behalten...
Ich denke da seit einiger Zeit über einen eigenen Gesandten nach, der die Mansios untereinander koordiniert, gewisse Revisionsreisen unternimmt und mir etwas Arbeit abnimmt. Irgendwie wird mir das alles langsam zu viel und ich verliere die Übersicht, immerhin haben wir fast 1000 Stationen im ganzen Reich mittlerweile.
Aber ich rede schon wieder nur von der Arbeit."
Greift nach den gerade gebrachten Häppchen und verzieht genüsslich das Gesicht.
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Du willst einen neuen Posten einführen, Avarus?
Auch Hungi war halb gelangweilt, halb genervt von den Halbwahrheiten und Lügen, die bei der Comitia Plebis da verlautbart wurden. Tja, nur Senatoren dürfen auch nicht die Wahrheit sagen. Hm, ob man den Volkstribun vielleicht nicht doch... argh, der ist ja sakrosankt.
Wann wolltest du mir davon berichten?
Er nickte seiner Verlobten zu, nahm Platz auf einer Kline und ließ sich von einer Sklavin - oha, hübsch die Kleine - einen Becher verdünnten Weines geben. Doch heute gelüstete ihm nicht nach Entspannung der horizontalen Art, Hungi wollte eher sein Temperament destruktiver ausleben, doch er durfte nicht. So sah er etwas angezwidert in seinen Becher und dann auf.
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Tja vorbei die Zeit des genüsslichen zusammen seins...
"Ähm salve Hungi, hab dich garnicht herein trollen gehört. Dir würden die Haare zu Berge stehen, wenn du von all meinen Ideen wüßtest und du würdest mich vor die Türe jagen... vielleicht."
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Tststs... störte Hungi da etwa? Na und wenn schon
Tatsächlich? Wie wärs, wenn du mir davon erzählst. Nein sagen kann ich immer noch
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"Salve, Hungaricus." begrüßt Livia ihren Verlobten kühl mit einem beiläufigen Lächeln. Sie winkt den Sklaven, auch ihn mit Nahrung zu versorgen und antwortet anschließend auf Avarus Frage.
"Ich danke dir. Die Arbeit im Cursus Publicus hat mir sehr gut gefallen, doch ich werde mich nun vorerst nach einem anderen Betätigungsfeld umsehen. Decima Lucilla wird die hinterlassene Lücke voll ausfüllen, davon bin ich fest überzeugt. Ich möchte meinen Horizont und die Vielfalt meiner Erfahrung noch ein wenig erweitern und gleichzeitig auf bereits gelerntem aufbauen. Außerdem wäre is in Anbetracht unserer baldigen Eheschließung wohl weniger förderlich, wenn ich zahlreiche Revisionsreisen unternähme. Der neue Haushalt wird meine Aufsicht benötigen und mein Mann könnte mich vermissen..."
Sie muss schmunzeln über die Ironie dieser letzten Aussage und wirft Hungaricus einen kurzen Blick zu.
"Ich hatte in diesem Zusammenhang an den Posten des Magister Memoriae gedacht. Was hältst du davon?"
Fragend blickt sie Avarus an.
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Hungi nahm dankbar das Essen an, das ihm der Sklave reichte. Das Hören des Schmarrns, das auf dem Plebiszit-Volksfest da verzapft wurde, machte tatsächlich hungrig... wenn es einem nicht übel wurde. Doch angesichts der Köstlichkeiten entschied man sich gerne für ersteres.
ZitatOriginal von Tiberia Livia
"Der neue Haushalt wird meine Aufsicht benötigen und mein Mann könnte mich vermissen..."Hungi verschluckte sich fast bei dieser Aussage, konnte sich aber mit Müh und Not noch beherrschen. Um sie nicht auch noch anlächeln zu müssen, beschloss Hungi, einen Schluck zu sich zu nehmen, bis die Aufmerksamkeit seiner Verlobten wieder Avarus galt.
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Zitat
Original von Marcus Vinicius Hungaricus
Hungi verschluckte sich fast bei dieser Aussage, konnte sich aber mit Müh und Not noch beherrschen. Um sie nicht auch noch anlächeln zu müssen, beschloss Hungi, einen Schluck zu sich zu nehmen, bis die Aufmerksamkeit seiner Verlobten wieder Avarus galt.
Während des kurzen Blickes hat Livia die Bestürzung ihres 'Geliebten' natürlich erahnen können. Sie lässt sich jedoch nichts anmerken und schmälert nur für einen winzigen Moment ihre Augen zu schmalen Schlitzen, wie eine kleine Drohung. Fließend spricht sie jedoch weiter und schenkt Avarus während sie auf seine Antwort wartet ihr bezauberndstes Lächeln. -
Bevor er zu antworten gepflegt, kaut er das eben in den Mund geschobene Lammstückchen gänzlich auf und schluckt es hinunter, mehr als 20 Gramm im Kauraum lassen das Gesagte weit mehr als undeutlich herüber kommen.
"Wenn ich schon jetzt mein ganzes Wissen verstreue, wie soll ich dann auch in Zukunft mich noch an meinen Sessel krampfen können. Immerhin ist es das doch, was der Pöbel uns vorwirft. Wir kommen zum Mittag ins Officum, gehen zu früher Nachmittagsstund und schlafen uns in der Zwischenzeit aus, um in der abendlichen Feierlichkeit lang und anhaltend prassen zu können.
Doch vielleicht würde dann schon bald ein Holzbein abgesägt oder noch viel schlimmeres... warte geduldig ab Hungi und du wirst an der Ernte beteiligt sein."
Dann wandte er sich wieder an Livia die ihn so zuckersüß anschaute. Ein wenig irritiert doch in gefasster Senatorenpose antwortet er auch ihr:
"Du warst schon immer zu höheren berufen. Der Magister Memoriae ist ein gutes Sprungbrett in die kaiserliche Kanzlei und deine Erfahrungen im Cursus Publico sind dafür wie geschaffen. Es fällt immer schwer eine so hervorragende Arbeitskraft zu verlieren."
Nimmt sich noch eins dieser zarten Lammstückchen, so langsam scheint der Hunger zurückzukehren.
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Hungi ließ nur eine Augenbraue nach oben wandern und wandte sich dann seinerseits dem köstlichen Essen zu.
Warum nicht Magister Domus Augusti?
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Livia betrachtet Avarus lächelnd und trinkt einen Schluck von ihrem verdünnten Wein. Anschließend wirft sie Hungaricus einen weitaus kühleren Blick zu und antwortet mit einem unverbindlichen Lächeln auf seine Frage.
"Meine bisherigen Erfahrungen liegen nun einmal im Bereich der Post. Was den Kaiserhof an sich angeht, kann ich bislang noch keine Kenntnisse vorweisen, so dass ich mich als Vorsteher desselbigen nicht für eine optimale Besetzung halte. Das Amt des Magister Memoriae erschien mir geeigneter, vorerst einen Einstieg zu erhalten, in dem ich nicht gänzlich unerfahren wäre. Oder siehst du das anders?"
Zwar kann Livia ihre Abneigung gegen Hungaricus insgeheim nicht leugnen, doch hat sie ihn gut genug kennengelernt, seine Meinung in solchen Angelegenheiten durchaus zu schätzen wissen. So sieht sie ihn aufmerksam an und lauscht seiner Antwort mit Interesse.
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Hungi widmete sich scheinbar gleichgültig weiter dem köstlichen Essen. Tatsächlich hatte er schon einmal das Vergnügen, die Kochkünste der Sklaven von Felix kennenzulernen, er überlegte, ob er Ursus mal hierherschicken solle. Ein wenig mehr Erfahrung würde seinem Obersklaven doch ganz gut tun. Er nahm einen Bissen vom Kapaun, kaute genüsslich - sehr gut... mit Maroni gefüllt... köstlich - und überlegte kurz, bevor er hinunterschluckte und antwortete.
Aus einem ganz einfachen Grund: Es fehlt ein Magister Domus Augusti. Der letzte, der diesen Posten innehatte, war Lucidus. Schon ein Zeiterl her. Eine Schande, daß er für keinen Nachfolger gesorgt hatte. Dieser Posten zu besetzen wäre wahrlich wichtiger, wenn auch ungleich verantwortungsvoller. Für diese Arbeit braucht es jemanden, der sich nicht scheut, Entscheidungen zu treffen und auch das Talent hat zu organisieren. Und daß du zu beidem imstande bist, liebste Livia, davon bin ich vollkommen überzeugt.
Er betrachtete kurz das Tablett vor seinen Augen - die Eier sind fast zu schön, gegessen zu werden - nahm dann einen Schluck von seinem verdünnten Wein und schaute dann Livia an.
Wenn du willst, kannst du dich natürlich als Magistra Memoriae bewerben. Meine Einschätzung aber sagt mir, daß ein Magister Domus Augusti weit mehr benötigt wird und daß du diesen Posten sicher zur Zufriedenheit des Kaisers ausfüllen kannst. Du kannst ja die Post nebenbei dann auch noch erledigen...
Was für eine Verschwendung, die Eier doch hier stehen zu lassen...
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Livia mustert ihn nachdenklich und ein wenig skeptisch. Sie erinnert sich noch gut an Ursus Kochkünste und wundert sich, dass der Verlobte nun plötzlich das Essen in sich hinein schlingt, als hätte er Zuhause eine ganze Woche lang nichts bekommen.
"Dennoch argwöhne ich, dass dem Magister Domus Augusti die Arbeitsweise und die Strukturen des Kaiserhofs zumindest in den Ansätzen bekannt sein sollte... Wie dem auch sei - es wird vermutlich das beste sein, wenn ich, sobald der Zeitpunkt gekommen ist, vorerst ein kleines Gespräch mit dem Magister Officiorum führe. Er wird es am ehesten beurteilen können, für welchen Posten noch eine Besetzung gebraucht wird und welche Voraussetzungen dazu erforderlich sind."
Sie lächelt zuckersüß.
"Und vielleicht hast du ja auch Glück und meine Bewerbung wird abgelehnt. Dann stünde ich dir vorerst voll und ganz persönlich zur Verfügung... Wann heiraten wir eigentlich, Liebster?"
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