[Schiff] An Bord der Triereme Hyperion

  • Grad ebend hatte ich noch friedlich mit den Kameraden bei der Abendmahlzeit gesessen, als plötzlich Unruhe auf dem Vorschiff ausbrach.
    Ein Raunen ging durch die Gruppe der Probati und Nauta. Es hieß Schiffe seien gesichtet worden. Wieviele es waren konnte niemand genau sagen, ich hörte es wären zwei oder drei.


    Die Ungewissheit verstärkte meine Nervosität zusätzlich, sehr lange schon hatte ich keine Waffe mehr in der Hand gehabt geschweige denn an einem Kampf teilgenommen. Sollte es zum Gefecht kommen könnte ich, ohne Grundausbildung, das Schiff wohl nur mit bloßen Händen verteidigen.


    Auf das Zeichen des Optio hin sprangen alle Männer auf, einige zogen ihre Kampfausrüstung an und unsere Gruppe schlich sich leise zu den Ruderbänken. Wir schoben die Ruder langsam hinaus und legten uns in die Riemen. Immer darauf bedacht keinen überflüssigen Lärm zu verursachen folgten wir den Komandos des Optio. Jetzt wurde es also ernst und ich kannte noch nicht einmal den Namen des Mannes auf der Bank neben mir.

  • Die Schiffe der Classis, die Hyperion an der Spitze, hatten sich nun den verdächtigen Schiffen soweit genähert, dass man die Gestalten an Bord erkennen konnten... allerdings konnten die Menschen an Bord der beiden Dunkelschiffe ebenfalls die Mannschaften an Bord der Kriegsgaleeren erkennen.


    Und so erkannten die feinen Schiffer auch die Gefahr, in der sie schwebten, erkannten ihre hoffnungslose zahlenmäßige Unterlegenheit und suchten ihr Heil in der Flucht... der Ruderschlag der Schiffe verstärkte sich, und man sah wie die Matrosen sich hektisch an Bord bewegten, sich an einigen auf Deck befindlichen Gerätschaften zu schaffen machten...

  • Nun war die Tarnung auf und davon. Die große Trommel wurde herausgeholt und in einem schnellen Takt geschlagen. Auch Helios nahm seine Hand vom Griff des Gladius und fing an schneller zu rudern.
    Das Ruder war schwer und das Wasser ein hoher Widerstand den man zu bewältigen hatte.
    Einige Seesoldaten liefen sogleich zu den Scipiae an Deck, die Anderen gingen wieder auf ein Knie, nahmen Pfeil und Bogen hervor.
    Doch hielten sie ihre Scuti allzeit beraeit, falls man Bogenschützen auf den anderen Schiffen entdecken würde.


    Die Hyperion war nun in Fahrt, doch die anderen Schiffe hatten einen kleinen Vorsprung. Helios und die Anderen legten sich schon fast in die Ruderbänke rein, die Muskeln taten weh, doch musste man das Schiff aufholen.
    Die beiden Fliehenden schienen nicht schießen zu wollen, sicherten sich lediglich ab.

  • Die Soldaten auf den gegnerischen Schiffen begannen nun, entgegen den Annahmen auf der Hyperion, doch mit der Ausrichtung der Geschütze. Kurze Zeit knallten auch bereits die ersten Projektilie gegen den Schiffsrumpf der Hyperion; Glücklicherweise so weit oberhalb der Wasserlinie dass sie keinen großen Schaden anrichten konnten.


    "Nautae! Palintonae beladen! Harpunen sowie Corvus bereit machen! Wir werden ihnen eine Salve herüberschicken, sie mit den Harpunen einfangen und anschließend soweit längsseits gehen dass wir den Corvus einhaken können! Vorwärts, die Ruderer sollen sich in die Riemen legen!" hallte die Stimme des Nauarchus über das Deck der Hyperion.


    Auf den anderen Schiffen der Flotte hörte man ähnliche Kommandos; Eines der anderen Schiffe der Classis hatte sich das andere gegenerische Schiff herausgepickt, und die nicht für das Entermanöver vorgesehenen Schiffe machten ebenfalls ihre Geschütze bereit um den Fliehenden möglichst viel Schaden zuzufügen.

  • Die nautischen Soldaten, sobald sie die Befehle vernahmen, spurteten über Deck, beluden die Palintonen. Kleinere Baumstämme standen als Munition bereit und wurden unter ächzendem Tone herbeigeschaft und eingeladen. Schließlich wurde das Geschütz gespannt und man wartete auf Befehl.
    Gleichzeitig machten anderen Soldaten den Corvus bereit, schnitten die Festigungsseile durch.
    Auch die Harpunen wurden eingeladen und die Seile nochmals überprüft.


    In diesem Augenblick jedoch sauste schon ein Baumstamm vom anderen Schiff ganz knapp an der Hyperion vorbei.
    Eine Schrecksekunde auf Leben und Tod und die Männer hörten nur das zischen der Luft.
    Erleichtert, dass man das Schiff nicht traf, wartete man auf den Befehl.


    Helios war unten, bei den Ruderern und merkte nicht allzu viel davon. Seine Arme schmerzten, doch hatte er beim ersten Angriff der anderen Schiffe gemerkt, dass es ziemlich ernst wurde.
    Seine Beine streckte er vor sich aus und legte sich bei jedem Rudernschlag mit voller Kraft nach hinten und dann wieder in einer kreisenden Bewegung nach vorne. Einige Seesoldaten kamen hinzu, sodass nun zwei Mann an einem Ruder saßen.
    Die Hyperion glitt mit rasanter Geschwindigkeit durch die ruhige See mit dem Ziel das andere Schiff zu entern.

  • Durch die zusätzliche Anstrengung der gut geübten Ruderer schaffte es die Hyperion, soweit aufzuholen, dass es möglich wurde den Corvus zu verwenden.


    Berfehle wurden über Deck gebrüllt, und im richtigen Augenblick sauste die Planke hinab, auf das Deck des gegnerischen Schiffes. Der Dorn bohrte sich in die Planken, Holz splitterte und aufgeregte Rufe erschollen vom Deck des zwielichtigen Schiffes. Einen UAgenblick später erhoben sich die Marinesoldaten und hasteten über den Corvus auf das gegenrische Schiff, um en Seekampf nach alter Art in einen Landkampf zu vertwandeln, seit jeher die primäre Domäne des römischen Militärs: Kampflärm wurde laut, die Mannschaft an Deck des geenterten Schiffes wehrte sich nach Kräften...


    Theodores stand derweil auf dem Kommandostand und beobachtete das Treiben.

  • Helios, der mit den anderen Nauta von den Rudern abgelassen hatte, nachdem man sie auf der Enterseite eingeholt hatte, war nun auch an Deck und zückte sein Gladius.


    Die erfahrenen Marinesoldaten liefen so schnell wie möglich über die Corvus und versuchten auf dem anderen Schiff einen Halbkreis zu bilden, um sich mit den Scuti zu schützen. Von hinten kamen immer mehr Soldaten, so dass sich der Halbkreis immer erweiterte.


    Nach einigen Minuten des Kampfes sah der Kapitän des anderen Schiffes die Lage ein und rief seinen Männern zu man solle sich ergeben, der Gegner wäre in Überzahl.
    Unter den strengen Augen der Soldaten wurden die Gladii hingelegt und die ganze Mannschaft lag auf dem Deck. Die Hände wurden mit Leinen zugebunden, außer der des Kapitäns, dieser wurde in aufrechter Haltung dem Nauarchus präsentiert.


    Auch auf dem anderen Schiff sah man erfolg, da es ebenso eingenommen werden konnte.

  • So plötzlich wie der Kampf begonnen hatte war er auch schon wieder beendet. Ich hatte gerudert als ob es keinen Morgen geben würde. Fast erschienen mir die Ereignisse wie ein schlechter Traum und ich hatte noch nicht realisiert in welcher Gefahr wir geschwebt hatten. Die Geschosse des Gegners hatten glücklicherweise keine Opfer unter den Ruderrern gefordert. Wie groß die Verluste unter den Entermanschaften waren konnte ich nur erahnen.
    Ich saß noch immer auf meiner Ruderbank und fühlte mich wie betäubt. Vom Oberdeck her, wehte der Wind Befehlsfetzen herrunter und ich kam langsam wieder zu mir. Der Schweiß rann mir noch immer von der Stirn und brannte in den Augen. Als ich mich umsah stellte ich fest das ich nicht der Einzige war, den die Ereignisse überrollt hatte. Einige Probati waren bereits damit beschäftigt ihre Ruder zu verstauen und ich stand auf, um mir an Deck ein Bild der Lage zu machen...

  • Die Gefangenen des Schiffes wurden alle unter Deck der Hyperion verfrachtet, der Kapitän, flankiert von zwei Wachen, vor den Nauarchus.


    Theodores frgate den Kapitän aus, und dieser beantwortete die Fragen denn auch mit Eifer, versprach er sich doch durch eine Kooperation mit seinen Häschern eine mildere Strafe.


    Es kam heraus, dass diese ebiden Schiffe zu einem Schmugglerring gehörten, der bereits seit geraumer zeit in dieser und einigen Buchten in der Umgebung seinen dunklen Geschäften nachging. Zur geschmuggelten Ware gehörte exotisches Holz sowie Öle und Gewürze, und der Wert der nun beschlagnahmten Waren übertraf Theodores kühnste Erwartungen. Der Classis war hier ein großer Schlag gelungen, und da man nun auch das Operationgebiet der Schmuggler kannte war es nur eine Frage der Zeit bis man ihn vollständig zerschlagen konnte.


    Schließlich gab Theodores befehl die gekaperten Schiffe, sofoern die noch Seetüchit wären, zu bemannen und zur Flotte hinzuzufügen.

  • Mitlerweile wurde es dunkel. Als ich das Deck betrat, bot sich mir ein Anblick den ich nicht so schnell vergessen würde.
    Einige Soldaten waren damit beschäftigt die Überlebenden der Schmugglerschiffe in Eisen zu schlagen wärend ander an mir vorbei unter Deck gebracht wurden.
    "Diese armen Teufel" dachte ich bei mir, bis ich unsere Verwundeten auf dem Vorschiff liegen sah. Der Sanitäter hatte alle Hände voll zu tun um die Grundversorgung sicher zu stellen.
    Ich suchte nach einem Offizier der mir Anweisungen geben könnte, doch ich fand nur den Optio der den Kapitän des gekaperten Schmugglers zu verhören schien.

  • Ein Optio wurde auf einige herumstehende Nautae aufmerksam, unter dnen auch der neue Probatus war.


    "He, ihr da! Nicht müßig herumstehen! Ihr könnt die Geschütze warten! Los Los!"


    Die Nautae erwachten aus ihrer Beobachtungsstarre und machten sich auf zu den Geschützen.


    "Hier, Atticus, wir übernhemen dieses Geschütz. Kontrolliere, ob die Sehnen in Ordnung sind, und dann fette die Gewinde!" wies einer der erfahreneren Nautae den Neuen an.

  • Aus dem Augenwinkel hatte der Optio mich und eine kleine Gruppe von Nauta erblickte und gab uns lautstark Befehle. Ich machte mich sofort daran seiner Anweisung Folge zu leisten und überprüfte die Sehnen und die Gewinde des Geschützes. Der Gebrauch und die Feuchtigkeit hatte ihre Spuren hinterlassen. Ich besorgte mir beim Vorpieksfahrer einen Beutel mit Fett und bestrich die Sehnen und die Stellen, die besonders gelitten hatten, sehr sorgfälltig.
    Von meiner Position aus konnte ich das gekaperte Schiff gut überblicken und sah dass unser Enterkomando ganze Arbeit geleistet hatte. Die Verluste beim Gegner waren dramatisch gewesen und nur wenige Gefangene würden ihren neuen Lebensabschnitt als Sklave überhaupt antreten können.

  • Nachdem alle Überlebenden in Ketten gelegt, in die Laderäume verfrachtet worden waren und man die Schiffe kontrolliert hatte, konnte es weiter gehen. Dei Schäden an den vormals feindlichen Schiffen waren relativ Gering und konnten schnell ausgebessert werden, so dass man nun mit einer um zwei Handelsschiffe reichere Flotte fortfahren konnte.


    Theodores gab Befehl, in Richtung Caesarea zu fahren, und wieder hallten Kommandos über die Schiffe. Nachdem die Wnedemanöver abgeschlossen waren, pflügten sie eindrucksvoll durch die Wellen.

  • Welch ein Anblick bot sich da den Göttern. Nach den notwendigsten Instandsetzungsarbeiten segelte unsere siegreiche Flotte mit gehissten Segeln und Fahnen unter dem klaren Sternenhimmel in Richtung Caesarea.
    Eine leichte ablandige Brise wehte den Geruch von Zedernholz und die Hitze des Tages hinaus auf´s Meer, unser Meer. Der Mond sorgete für sanfte Beleuchtung und ein Moment der Besinnung kam über mich, wärend ich an Oberdeck Wache hielt.
    Viele Männer hatten Heute ihr Leben lassen müßen oder waren verwundet worden und dass alles nur des schnöden Mamon wegen. Wir hatten lediglich unsere Pflicht getan und Posaidon war mir wohl gesonnen gewesen. Ich war glücklich wieder eine "Familie" gefunden zu haben und froh einer gerechten Sache und einem höheren Ideal dienen zu dürfen....

  • Die Aufregung des Tages schien nun doch vorbei zu sein und Helios nutzte die freie Zeit zum Verschnaufen. Der Tag war anstrengend und nervenaufreibend.


    Schon lange schoss ihm das Adrenalin nicht mehr durch den Körper, schon lange wohnte er keinem Kampf bei. Noch immer aufgeregt ging Furianus ans Deck, einige Kleinigkeiten waren noch auszubessern. Er nahm sich also einige Nägel und einen Hammer und machte sich auf einige unwichtige aber doch störende Makel auszubessern. Ein paar Bretter waren lose und mussten wieder gefestigt werden und auch die Reling wackelte immens.
    Auch die Corus wurde wieder eingespannt und gefesstigt.
    Ein reges Treiben herrschte doch noch bis in die Nacht auf der Hyperion.
    Und Helios war endlich froh seine Dienstpause nutzen zu dürfen und auszuschlafen. Doch bevor er sich dem Reiche des Morpheus wirdmen konnte putzte er seine Ausrüstung.

  • Auf dem Deck herrschte ausgelassene Stimmung, denn man wusste, dass man den Heimathafen anfahren würde.
    Auch der kleine Zwischenstop in Syracusae war von Vorteil wusste man denn auch, dass frische Vorräte benötigt werden würden.


    Helios hisste mit ein paar anderen Männern das Segel.
    Sie würden endlich nach Misenum fahren und die Freude stand ihnen ins Gesicht geschrieben.

  • Es heiß wir würden in den Heimathafen nach Misenum verlegen und vorher in Syracusea halt machen. Als ich davon hörte hatte ich kein gutes Gefühl bei der Tatsache Sicilien so schnell wieder zu sehen. Syracusea war immernoch voller Griechen aber wie warscheinlich war es das einer von ihnen Kenntnis von meiner Verbannung hatte. Trotzdem blieb ein Gefühl des Unbehagens bestehen und es viel mir schwere mich auf meine täglichen Aufgaben zu konzentrieren.
    Außer mir tat noch ein weiterer Grieche mit Namen Clarus Helios Dienst auf der Hyperion. Näheren Kontakt hatte ich bis jetzt vermiden aus Furcht vor unangenehmen Frage. Doch vielleicht war es jetzt an der Zeit jemanden in mein Geheimnis einzuweihen...

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