Officium Proconsularis | Lucius Flavius Furianus

Ich blickte zum Proconsulen und wieder zum Scriba, verhielt mich aber ruhig.

Er blickte nochmals zu Cato.

"Da du den Wein angelehnt hast, möchtest du vielleicht etwas Quellwasser?"

Ich lächelte, "Gerne Proconsul." antwortete ich.

Agrippa gab dem Sklaven ein Zeichen und prompt hatte auch Cato ein Getränk vor sich.

"Nun Cato kannst du mir vielleicht etwas über die Prätorianer berichten? Wie verhalten sie sich gegenüber der Verwaltung und der Zivilbevölkerung?"

Ich war erst etwas verwirrt wegen des plötzlichen Themawandels.

"Wenn du nach dem Allgemeinen fragst kann ich dir sagen, dass das Volk froh ist, dass sie da sind. Das kaiserliebende Volk hofft, dass die Regio bald wieder dem Kaiser gehorcht und der Aufstand niedergeschlagen ist...

Wenn du mich nach meiner persönlichen Meinung fragst, sage ich dir, dass ich sie für sehr eingebildet halte. Es ist, meiner Meinung nach, sehr unhöflich, wenn ein römischer Bürger einem anderen seinen Namen nicht verrät. Jedoch denke ich, dass es diese Arroganz ist womit sie die Regio zurückerobern werden. Durch ihr Auftreten wird es wesentlich leichter sein, der Bevölkerung die Demokratie wieder auszutreiben. "

"Es ist schön zu hören, dass sich die Bürger nicht von den Prätorianern bedroht fühlen und es deswegen auch keine Unruhen gibt."

Agrippa nippte an seinem Becher Wein.

"Das hatte ich bereits von verschiedenen Seiten gehört, dass die Verwaltung nicht immer optimal durch die Prätorianer behandelt wird ..."

Ich nickte. "Es ist ja nicht das Problem, dass ich mit den Soldaten nicht klar komme. Es ist nur so, dass es mir nicht passt, wenn ein eingebildeter Miles meint, er könnte den Magister Officiorum, der nebenbei auch noch vom Status her höher steht, meint bedrohen zu dürfen... aber nicht dazu. Es ist gut, dass der Kaiser die Prätorianer entsendet hat. Wieviele sind derzeit in Hispania?"

"Glaub mir ich verstehe nur zu gut was du meinst, durfte ich doch bereits die selben Erfahrungen machen. Ich weiss nicht wieviele es sind, aber ich nehme einmal an, es werden genügend sein um Corduba wieder habhaft zu werden."

Ich war etwas schockiert und dachte nicht daran, dass ich einen Neuling neben mir sitzen hatte.
"Sie werden die Bevölkerung auslöschen???" Das war natürlich auch eine Möglichkeit den Aufstand niederzuschlagen.

"Den republikanischen Teil vermutlich schon, die kaiserlichen sicher nicht, was mit den neutralen Personen passiert? Keine Ahnung, wenn man ein Exempel statuieren will, dann werden auch die ausgelöscht ..."

Ich wurde bleich im Gesicht "Dann wird der größte Teil der Bevölkerung exekutiert. Wenn nicht gar die komplette Bevölkerung, da ich mir nicht vorstellen kann dass es in Corduba noch viele Kaisertreue gibt."

Zitat

Original von Publius Matinius Agrippa
"Nun, hast du dir bereits einen kleinen Überblick verschaffen können über die spanische Verwaltung?"

Um ehrlich zu sein habe ich noch nicht viel mehr tun können als mein Büro einzurichten, euch besuchen zu kommen und mich etwas um den Collegium cultus humanitatisque Hispania zu kümmern, es ist noch alles im Aufbruch.

Antwortete ich etwas beschämt.

Wieder etwas Wasser, danke.

Crassus nahm Platz und kam dann gleich zum Thema. Schließlich war Agrippa wie Crassus schwerbeschäftigte Männer:

Ich denke es ist in unserem beiden Interesse, wenn ich gleich mit meinen Anliegen beginne: Die Cohors II. Wie und woher haben sie von dem Aufstand in Corduba erfahren und hatte die Provinzverwaltung irgendwelche Korrespondenz mit der Einheit?

"Nun ja, ich bezweifle dass es vorallen den unteren Schichten so ergenen wird, solange sie genügen Brot zu leben haben, ist es Ihnen egal, wer über sie bestimmt, die Mittel- und Oberschicht, da sieht es wieder anderst aus ..."

Er drehte sich zu Gracchus.

"Das ist doch bereits ein guter Anfang und ich bin davon überzeugt, es werden noch reichlich Taten folgen ..."

"Dann sollst du dein Wasser erhalten ..."

Ein Sklave brachte dem Präfekt einen Becher Wasser, Agrippa währendessen liess sich etwas Wein in seinen Krug nach schenken.

"Ja, sicher, ich vermute erfahren vom Aufstand, dürften sie wohl durch vorbeireisende Bürger erfahren haben, da solche Dinge sich meinsten schnell umsprechen und du darst micht vergessen, Emerita ist nur einen Katzensprung von Corduba entfernt."

"Es gab den Befehl Richtung Corduba zu marschieren, was dann auch getan wurde und schliesslich wartete man auf das Eintreffen der Prätorianer ab und wartet auf weitere Befehle deinerseits."

Ich nickte. "Es ist noch zu regeln, wo genau die Aufgaben des Scribas sein sollen. Möchtest du das entscheiden?" fragte ich.

"... auch ja... Ich habe von den Comites und Duumviri die Berichte über die letzten Monate angefordert. Sie werden dir hoffentlich bald vorliegen."

"Genauen Aufgaben? Ich denke, es ist am besten, wenn du es soweit regelst und ihn dort einsetzt, wo er gebraucht wird."

Agrippa leerte seinen Becher.

"Sehr gut, ich denke es ist wieder einmal ein Bericht nach Rom fällig, auch wenn es schöneres gibt, als für den Senat Berichte zu schreiben ..."

"Ich werde mich sofort daran machen einen Bericht zu schreiben." antwortete ich und freute mich schon riesig.
Ob ich dem Scriba das übertragen sollte... mal sehen

"Ich denke, dass der Scriba dir und mir assistieren wird..."

Dankend nahm Crassus den Becher entgegen und fragte beiläufig, während er das Wasser im Becher hin und her schwappen ließ:

Es gab den Befehl? Von deiner Kanzlei oder von dir selber?

"Befehl würde ich nicht sagen, ich habe dem Präfekten der Kohorte einen Brief geschrieben, ihn dem ich ihm mitteilte, dass sich die beiden Regio Beamten vom Imperium losgesagt haben und ihn darum gebeten, die nötigen Schritte zu unternehmen, da ich mir nicht sicher war, ob ich die nötige Befehlsgewalt über diese Truppen hab und sie meine Befehle annehmen würden, war es eher eine Bitte als ein Befehl ..."