Officium Proconsularis | Lucius Flavius Furianus

  • Da Furianus nichts mehr zu besprechen und mitzuteilen hatte, konnte er die Männer auch gleich entlassen, so dass er mit einem leichten Lächeln auf dem Gesicht aufstand und jedem Einzelnen die Hand zum Abschied reichte.


    "Meine Herren, ich danke euch, dass ihr euch Zeit dafür genommen habt hier zu erscheinen. Ich hoffe von euch in nächster Zeit wieder Berichte über den Status eurer Regiones erhalten zu dürfen."


    Mit diesen Worten geleitete er sie hinaus.

  • [Blockierte Grafik: http://img410.imageshack.us/img410/8703/liktorzr7.jpg] Marcus Voreius Cato | Comes - Regio Lusitania


    [Blockierte Grafik: http://img251.imageshack.us/img251/2770/liktor2no7.jpg] Caius Licinius Mammercius | Comes - Regio Baetica
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    "Natürlich, Proconsul, du wirst deinen Bericht erhalten. Doch dieser dürfte knapp ausfallen, es gibt nicht gerade viel zu berichten."


    Wandte sich Marcus an den Statthalter und reichte diesem seine Hand.


    "Mein Bericht dürfte genau so knapp ausfallen, Proconsul, auch in Baetica gab es nicht viele Veränderungen. Die Bevölkerung ist jedoch ein wenig aufgewühlt, die Rebellion ist noch frisch in den Gedächtnissen, aber das wird sich hoffentlich bald wieder legen."


    Sprach Caius und begab sich mit seinem Kollegen und dem Statthalter in Richtung des Ausganges.


    "Vale, Proconsul. Mögen die Götter dich schützen."


    "Ein Vale auch von mir, Proconsul, mögen die Götter ihre Schützenden Hände über dich halten."


    Und so verließen die beiden Comites den Raum und ließen sich von Bediensteten der Regia zum Ausgang geleiten, worauf sie sogleich in ihre Regiones abreisten.

  • Furianus nickte zustimmend.


    "Hauptsache ihr schildert mir überhaupt etwas."


    Scherzte er und geleitete die Beiden bis an die porta.


    "Valete, Comites. Mögen die Götter auch euch schützen."


    Verabschiedete auch er sich und ging wieder zurück an seinen Schreibtisch. Vielleicht sollte er seine Entscheidung, alle Decreti Provincialis aufzuheben, wirklich noch einmal überdenken. Eigentlich war es ja der Passus mit den Decurionen und der Curia Provincialis, der ihm ein Dorn im Auge war. Aber eine endgültige Entscheidung würde er an einem späteren Zeitpunkt treffen.


  • Oh, bei den allmächtigen Göttern, der Mann war stur. Und seine Geduld schien ausgereizt zu sein, woraufhin Valens auf seine fast schon verärgerte Antwort nur ein Nicken und ein "Danke für die Antwort" sagte. Doch das sollte nicht bedeuten, dass er innerlich mit dem Thema abgeschlossen hatte. Allerdings wusste er, wann man etwas nicht mehr ändern konnte. Und wer wusste, vielleicht hatte der Proconsul auch recht? Vielleicht erschlossen sich dem Patrizier ja intellektuelle Abgründe, die der normalen Plebs verwehrt blieben? Auf jeden Fall hatte Valens vor, bezüglich dieser Sache am Ball zu bleiben.
    Wie dem auch sei, Valens hörte sich den nächsten Satz des Proconsuls an. "Guter Einwand. Ich habe es mir so vorgestellt, dass nur die Ausscheidungswettbewerbe auf der unteren Stufe in der Bibliothek gemacht werden und alles andere nicht mehr zwingend dort. Das mit dem Theater ist sicher leicht zu arrangieren... willst du, dass alle Aufführungen dort sind? Ich wollte eigentlich die Bibliothek als kulturelles Zentrum hervorheben, und der Hort des Wissens verfügt ja über nicht ungewaltige Grösse."
    Dem Proconsul schien die Idee mit der Serie zu gefallen. "Ja, dafür habe ich Zeit. Ja, morgen mache ich mich gleich in der Früh ans Schrieben. Ich meine, eine Inspiration zu finden wird an einem netten Platz wie diesen nicht schwer sein."


  • Ich nahm das Schreiben und überflog es, nur die Passage die mich betraf las ich etwas genauer. Und um den Flavier etwas wie eine Freude zu machen, legte ich sogar eine besorgte Miene auf und tat so als ob sie ein zweites und drittes Mal lesen würde.


    Dann legte ich das Schreiben auf den Tisch.

    "Ich wusste ja garnicht, das der Imperator mich in den Ordo Senatorius erhoben hat, vielleicht sollte ich gleih nach Rom reisen und für den Cursus Honorium kandidieren,... "


    Ich grinste nun leicht.

    "Für die Purpurstreifen könnte ich gerne auf diese Betriebe verrzichten,.. "

  • Zitat

    Original von Quintus Matinius Valens
    Oh, bei den allmächtigen Göttern, der Mann war stur. Und seine Geduld schien ausgereizt zu sein, woraufhin Valens auf seine fast schon verärgerte Antwort nur ein Nicken und ein "Danke für die Antwort" sagte. Doch das sollte nicht bedeuten, dass er innerlich mit dem Thema abgeschlossen hatte. Allerdings wusste er, wann man etwas nicht mehr ändern konnte. Und wer wusste, vielleicht hatte der Proconsul auch recht? Vielleicht erschlossen sich dem Patrizier ja intellektuelle Abgründe, die der normalen Plebs verwehrt blieben? Auf jeden Fall hatte Valens vor, bezüglich dieser Sache am Ball zu bleiben.
    Wie dem auch sei, Valens hörte sich den nächsten Satz des Proconsuls an. "Guter Einwand. Ich habe es mir so vorgestellt, dass nur die Ausscheidungswettbewerbe auf der unteren Stufe in der Bibliothek gemacht werden und alles andere nicht mehr zwingend dort. Das mit dem Theater ist sicher leicht zu arrangieren... willst du, dass alle Aufführungen dort sind? Ich wollte eigentlich die Bibliothek als kulturelles Zentrum hervorheben, und der Hort des Wissens verfügt ja über nicht ungewaltige Grösse."
    Dem Proconsul schien die Idee mit der Serie zu gefallen. "Ja, dafür habe ich Zeit. Ja, morgen mache ich mich gleich in der Früh ans Schrieben. Ich meine, eine Inspiration zu finden wird an einem netten Platz wie diesen nicht schwer sein."


    "An sich ist die Idee natürlich gut, wenn man die ersten Ausscheidungen in der Bibliothek vollzieht, damit die Bürger in Theater nicht zweit- oder drittklassige Poesie hören müssen. Wird eine Kommission berufen werden, die diese Entscheidungen vollzieht oder wie willst du es handhaben?"


    Das wäre praktischer, um die Schlechten von den Guten sogleich zu selektieren und zu isolieren. Schließlich wollte auch er keine miserable Poesie hören, seine Ohren wollte er auch nicht blutend sehen.


    "Gut, zur nächsten Acta erwarte ich dann einen Artikel von dir, natürlich dürfen es auch zwei sein."


  • "Didier, wer ist dein Vater und welchem Ordo gehört er an?"


    Das Scherzen würde dem Mann schon vergehen, dachte er sich und blieb weiterhin ruhig nach hinten gelehnt sitzen.

  • Wenn der Flavier geglaubt hatte, das er mich damit aus der Ruhe bringen würde, dann hatte er sich getäuscht. Nein, mein Grinsen wurde noch etwas breiter.

    "Mein Vater, Statthalter, ist Didius Seycius, und dieser ist in der Tat Mitglied des Ordo Senatorius, bedingt durch seinen kurzen Ausflug in die römische Politik. Allerdings, es wird dir nicht entgangen sein, das er kein Senator ist, und der Ordo wird nur auf den Sohn übertragen ist, wenn der Vater ein Senator ist, allein die Mitgliedschaft des Vaters im Ordo Senatorius reicht dazu nicht aus."


    Hatte ich, der leibliche Sohn eines Batavers und einer makedonische Lupa, gerade dem Statthalter der Provinz Hispania über die Art und Weise, wie der Ordo Senatorius von Generation wanderte und wie nicht ? Ich grinste immer noch.

    "Ein Blick in die Akten wird dir gewissheit verschaffen, das ich als Eques mitglied des Ordo Equester bin."

  • "Falsch."


    Antwortete er siegessicher, wobei der Sieg wohl noch nicht greifbar schien. Zumindest durfte dieser Abschaum nicht aus der Patria Potestas entlassen sein, das konnte nicht wahr sein. Furianus kamen erste Skepsis.


    "Stehst du unter der Patria Potestas deines Vaters oder hast du seinen Namen beschmutzt?"


    War sogleich die Frage, die alles entscheiden sollte.

  • Etwas gelangweilt seufzte ich, fragte ich mich doch, ob mir der Flavier überhaupt zu gehört hatte. Das war jedenfalls die freundlichste Erklärung für den Einwand des Statthalters.


    "Natürlich stehe ich unter der Patria Potestas meines Vaters, doch solange Sevy nicht einen Sitz im Senat hat, werde ich nicht im Ordo Senatorius sein."


    Eigentlich unglaublich, das ich das dem Statthalter erklären musst.


    "Wenn der Grossvater im Senat sitzt, ist der Sohn im Ordo, der Enkel aber nicht. Jedenfalls solange nicht, bis entweder sein Vater in den Senat kommt, oder aber vor seinem Grossvater stirbt und der Enkel unter die direkte Pater Potestas des Grossvaters kommt. Kurz gesagt : Der Ordo Senatorius vererbt sich durch einen Senator, nicht durch den Ordo alleine. "

  • Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    "An sich ist die Idee natürlich gut, wenn man die ersten Ausscheidungen in der Bibliothek vollzieht, damit die Bürger in Theater nicht zweit- oder drittklassige Poesie hören müssen. Wird eine Kommission berufen werden, die diese Entscheidungen vollzieht oder wie willst du es handhaben?"


    Das wäre praktischer, um die Schlechten von den Guten sogleich zu selektieren und zu isolieren. Schließlich wollte auch er keine miserable Poesie hören, seine Ohren wollte er auch nicht blutend sehen.


    "Gut, zur nächsten Acta erwarte ich dann einen Artikel von dir, natürlich dürfen es auch zwei sein."


    "Ich dachte eher daran,", antwortete Valens auf die Frage des Proconsuls, "eine Anzahl von Leuten in die Bibliothek hineinzulassen und sie darüber abstimmen zu lassen. Dies sollte natürlich nicht der Abschaum der Stadt sein, sondern ehrenwerte Bürger mit einem Sinn für Kultur, damit nicht miese Möchtegerns ins Theater hineinkommen. Eine Kommission halte ich nicht für notwendig. Kunst ist ja für alle da.", meinte er.
    Er nickte zum Vorschlag des Proconsuls. "Ich werde mich zugleich in die Stadt begeben und nach einer Inspiration Ausschau halten. Und natürlich werde ich dort auch die Vorbereitungen zum Dichterwettbewerb einfließen lassen."


  • Furianus hatte jedoch die Information, dass der Mann nicht mehr der Patria Potestas seines Vaters unterstand, was er hier vehement zu dementieren versuchte, letztendlich jedoch sui iuris war.
    Doch das primäre Ziel, diesen Abschaum aufgrund seiner Verfehlung aus dem Amt zu jagen, war fehlgeschlagen, so dass Furianus nichts mehr übrig blieb als die Augen zu schließen und hörbar zu seufzen.
    Der Didier schien auf alles vorbereitet gewesen zu sein, hatte sich sogar die Rechtskunde angeeignet und Furianus musste sich nun neue Gründe ausdenken, die zu einer sofortigen Entlassung führen könnten, sehr bedauerlich das Ganze. Es war auch zwecklos weiterhin zu lügen.


    "Gut, dann wirst du das den Cohortes Urbanae auch sagen. Ich bin hier nicht dein Vater und deine Mutter zugleich, kümmere dich selbst darum, ich habe die Gerichtsbarkeit über solche Angelegenheiten nicht inne. Sollte es zu einem Prozess kommen, ist auch dies deine Sache, wirst du verurteilt, bist du deines Amtes. So einfach ist das."


    Maßlos enttäuscht, wandte er seinen Blick vom Didier und starrte hinaus aus dem Fenster.


    "Ahja, teile deinem Vater mit, so denn du ihn noch sehen solltest, dass er sich doch bitte in mein Officium begeben sollte. Du weißt ja bereits warum.
    Vale, Didier."


    Nun musste er weitere Schritte einleiten, einen Anwalt finden, der sich dessen annehmen würde und auch das Ziel erreichen könnte einen negativen Prozessausgang für den Didier zu erwirken.

  • Zitat

    Original von Quintus Matinius Valens
    "Ich dachte eher daran,", antwortete Valens auf die Frage des Proconsuls, "eine Anzahl von Leuten in die Bibliothek hineinzulassen und sie darüber abstimmen zu lassen. Dies sollte natürlich nicht der Abschaum der Stadt sein, sondern ehrenwerte Bürger mit einem Sinn für Kultur, damit nicht miese Möchtegerns ins Theater hineinkommen. Eine Kommission halte ich nicht für notwendig. Kunst ist ja für alle da.", meinte er.
    Er nickte zum Vorschlag des Proconsuls. "Ich werde mich zugleich in die Stadt begeben und nach einer Inspiration Ausschau halten. Und natürlich werde ich dort auch die Vorbereitungen zum Dichterwettbewerb einfließen lassen."


    "Ich verstehe, dann macht es so."


    Stimmte er nickend zu.


    "Welche Außerwählten das sein sollen überlasse ich gerne dir. Wenn voerst nichts weiter anliegt, haben wir wohl alles besprochen."


    Ein freundliches Lächeln und er nahm noch einen Schluck des verdünnten Weines.


  • Valens nickte freundlich zurück. "Nun denn. Es hat mich gefreut, mit dir reden zu können. Ich werde alles weitere veranlassen. Tja, ich fürchte aber, ich muss gehen. Die Tage werden immer kürzer, und ich muss noch arbeiten. Ich werde bald wiederkommen und Bericht erstatten!", meinte er. Er stand auf und ging zur Tür. "Vale, Proconsul.", rief er noch, bevor er ging.


  • "Salve, Procurator. Ja, das habe ich, setz dich vorerst aber mal."


    Und Furianus wies auf den Platz vor ihm, sogleich sprang ein Sklave auf, um dem Gast verdünnten Wein einzuschenken.


    "Du wurdest ja bereits darüber in Kenntnis gesetzt, dass ich dich ernannt habe. Ich habe sogleich eine konkrete Aufgabe an dich. Und zwar geht es um den Hafen Tarracos, welcher einer dringenden Sanierung bedarf. Das habe ich schon den Magistrati der Stadt angetragen, aber du als Procurator Viarum dürftest ebenfalls nicht fehl am Platze sein, wenn du mit ihnen zusammenarbeitest und dich austauscht. Vielleicht reichen deine Kenntnisse des Hafenbaues so weit, dass du die leitende Bauaufsicht übernehmen könntest, doch dies überlasse ich gerne dir und deiner Einschätzung der durch die Architekturkurse erworbenen Fähigkeiten und Wissen."


    Furianus hielt inne, um dem Mann Zeit zu geben die Informationsflut erst einmal richtig aufzufassen und, sofern Bedarf, nachzufragen.

  • Zitat

    Original von Quintus Matinius Valens
    Valens nickte freundlich zurück. "Nun denn. Es hat mich gefreut, mit dir reden zu können. Ich werde alles weitere veranlassen. Tja, ich fürchte aber, ich muss gehen. Die Tage werden immer kürzer, und ich muss noch arbeiten. Ich werde bald wiederkommen und Bericht erstatten!", meinte er. Er stand auf und ging zur Tür. "Vale, Proconsul.", rief er noch, bevor er ging.


    "Mich ebenfalls, Matinius Valens. Mögen die Mußen dich in beiderlei Angelgenheiten küssen, Magister. Vale."


    Sagte er mit einem leichten Grinsen und setzte sich wieder an den Berg von Papieren, nachdem der Magister Scriniorum gegangen war.

  • "Ja Proconsul."


    Dankend nahm er Platz und den Wein.

    "Eine Sanierung. Nun gut ich werde mir das ganze mal ansehen."


    Auf den ersten Blick sah der Hafen doch gar nicht mal so schlecht aus, aber das konnte auch täuschen.

    "Ich werde mir die Schäden mal ansehen. Gab es einen Vorfall oder wird der Hafen aus Sicherheitsgründen saniert?"
    Wahrscheinlich eher ersteres, es musste immer etwas passieren, bis die Behörden etwas unternahmen, dass wusste Augustinus.

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