Officium Proconsularis | Lucius Flavius Furianus

  • Zitat

    Original von Marcus Octavius Augustinus Maior
    "Das meinte ich mit die Richtige." meinte er grinsend.


    Er wechselte da Thema. "Was wirst du tun, wenn du wieder in Rom bist?"


    Furianus nickte kurz und musste eine Weile nachdenken, bevor er antwortete.


    "Ich denke, ich werde mich erst einmal zeigen müssen. Dem Volk, dem Senat, dem Kaiser. Hispania ist weit weg und bevor man irgend welche Ambitionen hegt, muss man sich ins Gespräch bringen, wieder auf die politische Bühne treten. Das werde ich machen."


    Ein Amt würde er nicht mehr übernehmen, denn das einzige, was ihm in seiner Position zustehen würde, wäre das Consulat. Und damit ließ er sich noch gerne Zeit.

  • Zitat

    Original von Marcus Fabius Rusticus
    >Salve Proconsul. Ich bin wegen dem Bericht über den Aquarius Pharmacus hier. Um es kurz zu machen, wir haben ihn tot im Hafenbecken treibend gefunden. Die Vigilen sind schon verständigt worden.<


    erzählte Rusticus mit ernster Miene und wartete ab. Seine Wachstafel von der er immer ablaß brauchte er diesmal nicht.


    Mit etwas aufgerissenen Augen nahm er dies zur Kenntnis.


    "War es Mord?"


    Fragte er danach dennoch ruhig und sachlich, wie es dem Thema gebührte.

  • >Das war auf den ersten Blick nicht festzustellen. Die Vigilen wurden alarmiert und darum kümmern sich um die Angelegenheit. Wenn du wünscht, werde ich dich informieren, sobald sie Ergebnisse vorzuweisen haben.<


    antwortete Rusticus seinem Vorgesetzten dienstbeflissen. Sobald die Vigilen etwas herausgefunden hatten würde dies sowieso auf seinem Schreibtsich landen, denn er bekam als Magister Officiorum in regelmäßigen Abständen Berichte aus den Regiones und wichtigsten Städten Hispanias. Tarraco war da keine Ausnahme. Und der Tod eines Beamten war wichtig genug, um auf einem solchen Bericht vermerkt zu werden.

  • "Verstehe. Informiere mich dann zu gegebener Zeit."


    Brummte er und war noch immer in Gedanken. Welch Signal dieser Mord wohl wieder nach Rom senden würde...nur die Götter wussten, was Furianus da blühte.


    "Noch etwas, was ich wissen sollte?"


    Sagte er nun etwas gereizt und blickte dem Magister Officiorum in die Augen.

  • >Allerdings, Proconsul. Wie es aussieht hat der Praefectus Portuensis Caius Furius Helios keine Angaben zu seinem Wohnort gemacht und da man ihm aufgrund einer Versetzung wegen seiner Krankheit keine neuen Geschäftsräume zugewiesen hat, entstehen gerade Probleme, was die an ihn adressierte Post angeht..<


    erklärte Rusticus. Er hatte zwar einige Unterlagen zu dem Furier gefunden, doch genaue Angaben hatte ihm niemand machen können.


    >Sobald etwas vorliegt werde ich dich umgehend informieren. Ich denke aber nicht, dass wir uns zu große Sorgen darüber machen müssen. Der Mann war noch auf Probe und sowieso in keinem besonderem Amt. Auch besondere Verwandte hatte er keine.<


    sagte der treute Magister Officiorum als er zu bemerken meinte, dass der Proconsul sich Sorgen über die Sachlage machte.

  • Zitat

    Original von Marcus Octavius Augustinus Maior
    "Ich verstehe."


    Er dachte über das gesagte nach. "Nun gut. Ich muss mich dann auch bald wieder an die Arbeit machen. Wenn du nichts mehr hast...?" erkundigte er sich.


    "Nein, es gibt wohl nichts weiter zu bereden."


    Sagte er mit einem Lächeln und stand auf, um den Procurator zur Tür zu geleiten.


    "Das war mal ein abwechslungsreiches Gespräch und mehr als nur drei Worte, wie ich sie üblich höre. Ich hoffe wir können das ein ander Mal wiederholen und bis dahin wünsche ich dir den Segen der Götter, Augustinus. Vale bene."


  • "Was? Er hat kein Officium? Und ich habe es die ganzen Jahre über nicht gewusst..." Sagte er schließlich empört und nickte ruhig mit dem Kopf. :D


    "Da müssen wir aber was machen! Finde ihn, lass ihn meinetwegen zu dir zitieren, dann gibst du ihm eine kleine Standpauke was ihm denn einfalle ohne amtlichen Sitz hier in Hispania herum zu lungern und weise ihm anschließend ein Officium am Portus zu."


    Er hätte ihm ruhig eines in der Arx zur Verfügung stellen können, aber wenn er es selber versäumte sich ein Officium einzurichten, sollte er es dort haben, wo es stank. Selber schuld.


    "Und die Sache mit diesem Pharmacus teilst du ihm auch mit. Der Mann ist am Portus verstorben und das ist das Aufgabengebiet des Praefectus Portuensis! Aber tragisch ist das wahrlich nicht, war er doch nur ein Peregrinus niederen Standes."


    Fügte er an und nahm einen Schluck aus seinem goldenen Becher.


    "Sag mal, bist du an einem Sitz in der Curia interessiert?"

  • >Wie du wünscht, Proconsul.<


    sagte Rusticus und zog seine Wachstafel hervor, um die Aufgabe zu notieren.


    >Sicher. So ein Sitz bringt zwar keine besonderes Entgelt mit sich, aber das Ansehen und die Befugnisse sind trotzdem interessant.<


    antwortete Rusticus und überlegte welche Diskussion gerade in der Curia anstehen mochte für die sein Patron noch eine Stimme benötigte.

  • "Ich brauche fähige Männer in der Curia und du erscheinst mir als einer von diesen. Ich werde dich in nächster Zukunft ernennen."


    Sagte er ruhig und notierte sich dies nun selbst. Bei so viel Anstehendem verlor man leicht den Überblick.


    "Danke, du kannst nun gehen, Fabius."

  • Modestus betratt das Officium und lies aber seine Begleiter im Flur zurück. Dieses Gespräch sollte ersteinmal vetraulich stattfinden. Es gab gewisse Dinge die geklärt werden mussten. Besonders was die Forderung von einigen Senatoren anging.


    >Salve, Proconsul Flavius Furianus. Ich bin der vom Senat in Rom entsandte Quaestor Kaeso Annaeus Modestus.<


    sagte Modestus in der Situation angebrachtem Tonfall. Er war schließlich Magistrat Roms und der Flavier ehemaliger Praetor und jetztiger Proconsul.

  • Furianus brauchte erst einmal ein paar Sekunden, um das zu verdauen.
    Nun war er da, sein Kontrolleuer, der Spion des Senats.
    Abweisend blieb er sitzen. Spott wollte seiner Zunge entrinnen, die angestaute Wut und schieres Unverständnis sich ihren Weg bahnen.
    Doch der Quaestor hatte im Grunde keine Schuld. Es war der Senat. Vermutlich war es für den Mann selbst keine allzu große Freude hier zu sein, wie für Furianus, dass der Annaeer hier war.


    "Sei gegrüßt, Annaeus Modestus."


    Sagte er dann doch mit einem freundlichen Lächeln und stand auf, um dem Mann mit der Rechten auf dem Platz vor seinem Schreibtisch zu weisen.


    "Setz dich ruhig. Möchtest du was trinken?"


    Bat er sogleich an und klatschte in die Hände, noch bevor Modestus antworten konnte. Ein Sklave eilte mit einem Tablett heran.


    "Wie war deine Reise? Vermutlich ruhig, das Meer schlummert in dieser Jahreszeit friedlich vor sich hin."


    Fing er sodenn im Plaudertone an. Selbstverständlich mit Unbedeutsamem, denn das Wichtige braucht immer eine Einleitung.

  • Modestus setzte sich und nahm erstmal das Angebot des Proconsuls an.


    >Sicher. Hast du einen guten Caecuber im Haus?<


    fragte Modestus ebenfalls im Plauderton. Da er sich jetzt einen Namen gemacht hatte, konnte er auch nach seinem präferierten Wein fragen.


    >Die Reise verlief eigentlich recht gut. Vor Corsica gab es einen kläglichen Versuch von einigen Piraten, aber ich hatte einige gute Argumente und bewaffnete Männer die gegen den Überfall sprachen.<


    Glücklicherweise hatte es sich bei den Piraten nur um ein paar Fischer gehandelt, die sich ein Zubrot verdienen wollten. Bei richtigen Piraten hätte die Sache wohl einen übleren Verlauf nehmen können.


    >Aber lass und doch gleich zum Geschäft kommen. Wie du weißt forderten einige Senatoren, dass ich dich kontrollieren sollte, aber ich gedenkte nicht dies zu tun. Der Senat hat mir diesbezüglich keinen Auftrag erteilt und der Wunsch von einigen wenigen Senatoren kümmert mich da wenig.<

  • Furianus, der bisher dem Eingießen genussvoll zugeschaut hatte, wandte seinen Blick kurz ab und schaute den Quaestor an. Er wollte Wein bestellen?
    Ein wenig dreist, aber doch amüsant.


    "Nein, ich habe meinen eigenen. Aus Oberitalien, ich habe da einige Weingüter."


    Sagte er mit ein wenig vor Stolz geschwollener Brust.


    "Verdünnt oder pur?"


    Fragte er dann nebensächlich nach und nickte ein paar Male zu der Piraten-Geschichte.


    "Ja, die Flotte hat sich noch nicht entsprechend gut bewegt, wie ich es gerne gesehen hätte. Und bis sie nicht ein paar Mal patroullieren, werden diese Wochenend-Piraten weiterhin ihr Glück versuchen."


    Eine kleine Plage, wie vor kurzem eine Fliege in diesem officium, welche Furianus aber erfolgreich mit einem zusammen gerollten Papyrus erlegt hatte.


    "Du gedenkst nicht mich zu kontrollieren?"


    Entgegnete er sogleich verwundert und machte ein wenig säuerliches Gesicht.


    "Eigentlich hätte ich es mir doch gewünscht. Damit du diesen verbohrten Idio...Kollegen endlich mal mit eigenen Worten verkündest, was ich ihnen schon die ganze Zeit sage: hier ist nichts Großartiges passiert, passiert gerade oder wird passieren."


    Dann lehnte er sich zurück und drehte den Becher in der Hand.


    "Ich habe nämlich nichts zu verbergen. Aber es ist deine Sache. Wenn du dir Freunde machen willst, könnte da so ein Bericht an den Senat hilfreich sein. Schließlich erwarten sie ihn von dir. Und da ich mir nicht denken kann, dass du in diesem Bericht einige Tatsachen verfälscht, zum Gunsten Einiger und um meinen Ungunsten, werden wir wohl gut miteinander auskommen."


    Sagte er lächelnd und erhob seinen Becher, um anzustoßen.

  • >Leicht verdünnt. Wenn wir schon bei Kontrolle sind, dann möchte ich auch erwähnen, dass der Senat anscheinend nicht zufrieden mit deiner Finanzführung ist. Hast du deswegen schon Post erhalten?<


    fragte Modestus den Proconsul. Vieleicht musste ja nicht den Proconsul sondern denn Procurator im Auftrag des Proconsul kontrollieren.


    >Ich habe nicht vor Berichte zu fälschen. Wozu auch? Übrigens erinnerst du dich noch an unser Gespräch auf dem Forum, als du mir den Posten eines Magister Officiorum angeboten hast. Wenn man bedenkt wo ich heute stehe ist das doch recht bemerkenswert.<


    meinte Modestus schmunzelnd und nahm seinen Becher und hob ihn zu einem Trinkspruch.


    >Auf gute Zusammenarbeit.<

  • "Mit meiner Finanzführung? Warum denn das?"


    Ein Sklave verdünnte den Wein des Annaeers sogleich und Furianus versank ein wenig in Gedanken. Vielleicht hätte er den Finanzbericht nicht einfach so überfliegen sollen.


    "Nun denn, du musst hierbei auch nichts fälschen. Ahja, stimmt. Ich erinnere mich, Annaeus Modestus. Ja, wahrlich, das ist kein Vergleich. Aber man sollte die Vergangenheit nie an der heutigen Zeit messen, es wäre falsch."


    Sagte er lächelnd und nickte.


    "Ja, auf gute Zusammenarbeit."

  • >Anscheinend ging es um irgendwelche Budgetverbesserung und um irgendwelche Überschüsse. Aber wahrscheinlich wird sich der Senat bald melden.<


    meinte er und trank einen großen Schluck von dem Wein.


    >Was genau werden eigentlich meine Aufgaben hier in Hispania sein?<


    fragte Modestus noch.

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