• Meridius saß auf einem Stuhl und laß in einem philosophischen Werk, als Gallus eintrat und ihm die Ankunft des Didiers ankündigte. Er nickte mit dem Kopf und meinte, er solle eintreten.


    "Ach ja, Gallus, bring uns auch etwas von dem guten Wein. Und vielleicht ein paar Kleinigkeiten zu essen..."


    Der Sklave nickte und trat nach draussen um zu tun, wie ihm geheißen ward.

  • Meridius erhob sich.


    "Sei gegrüßt, Didius. Mir geht es gut und in Rom ist es wie immer.
    Wie geht es Dir und Deinem Hause?"


    Er forderte ihn auf Platz zu nehmen.

  • "Ja, der würde gut passen. Ich liebe Rotwein. Ich selbst lasse welchen anbauen in den Hängen von Carthago. Doch der ist nur für den Eigenbedarf. Es sind Reben die ich aus Gallien mitgebracht habe. Die blühen so richtig auf in dieser Gegend. Kann dir dann mal eine Amphore bringen lassen."

  • Meridius blickte etwas ungläubig, war der Weinbau in Gallien doch erst in seinen Anfängen und längst nicht so kultiviert wie in Hispania.


    "Die Amphore nehme ich gerne an."


    Er lachte und lehnte sich dann zurück.


    "Erledigen wir erst das eine, das geschäftliche, dann kommen wir zum anderen. Ich habe gehört, dass mein Bruder - ich weiß nicht aus welcher Lage heraus - Dich zu seinem Patronen erwählt hat."


    Meridius schmunzelte.


    "Ich würde mich freuen wenn Du ihn aus dieser Verpflichtung entlassen würdest. Wenn er Hilfe und Schutz braucht kann er diesen bei mir erhalten. Ebenso Gelder oder was auch immer. Ich hoffe Du hast dafür Verständnis..."

  • Meridius schmunzelte. Sein Bruder war sein Bruder und als Oberhaupt der Familie konnte er ihm verbieten sich einen Patron zu suchen. Da er jedoch die Verbindung bereits eingegangen war, versuchte er es bei dem Patronen selbst.


    "Didius, was mein Bruder in dieser Sache denkt, spielt für mich - ehrlicherweise - keine Rolle. Ein Klient sucht sich einen Patron, weil er sich dessen Schutz, dessen Schutz vor Gericht, und eine wirtschaftliche Absicherung im Alltag sucht. Mein Bruder ist ein Decima. Mehr Schutz und wirtschaftliche Absicherung als bei mir kann er bei Dir nicht finden."


    Er räusperte sich.


    "Du weißt, dass Klienten angehalten sind, ihre Patrone auch politisch zu unterstützen. Die politische Richtung in meiner Familie gebe ich vor. Die Gens Decima steht zur Factio Aurata. So leid es mir tut, sowohl für meinen Bruder, als auch für Dich, denke ich, dass es das Beste wäre, wenn Du meinen Bruder aus dieser Verpflichtung entlassen könntest. Dieser Weg wäre der einfachste und eleganteste..."

  • "Ich danke Dir, Didius."


    Meridius lächelte.


    "Was macht die Arbeit in Tarraco? Man hört, dass Du hier ebenso viel bewegen möchtest wie in Carthago Nova..."


    Unterdessen wurde etwas Wein hereingebracht und ausgeschenkt. Meridius dankte Gallus und forderte Didius mit einer Handbewegung auf zuzugreifen.

  • "Ja ich versuche mich überall nützlich zu machen und mit neuen Ideen Leben in die Stadt zu bekommen. Aber ich glaube auch dass es manche gibt die dazu streben, immer etwas an meiner Arbeit oder Ideen etwas auszusetzen. Naja, das ist dann eben der Nachteil, wenn man einen höheren Rang besetzt."



    Meine Kehle war trocken. Dieser Wein wird mir bestimmt munden. ;)

  • Meridius nickte mit dem Kopf.


    "Ja, es ist nie einfach, wenn man sich in Fürhungspositionen befindet. Man muss Entscheidungen treffen und nicht immer sind diese beliebt. Doch man dient einem höheren Ziel. Als Pater Familias dem Ziel die Familie stark und unabhängig zu machen, als Senator Rom zum Wohle des Volkes mitzuregieren, als Legatus die Legion so zu führen, dass man die operativen Ziele des Imperators erfüllt und gleichzeitig so viele seiner Männer wie möglich wieder nach Hause bringt. Sobald man Verantwortung trägt, hat man Neider. Sobald man entscheidet, gibt es Kirtik. Dies liegt in der Natur der Sache."

  • "Also lass uns diesen Becher Wein erheben auf die, die uns nah stehen wollen oder sogar unseren Posten wollen. Sollten sie, wenn sie mal die Gelegenheit haben, es mal besser machen. Doch bis dahin......



    AUF UNS"

  • Meridius schmunzelte.


    "Ein ungewöhnlicher Trinkspruch, Didius."


    Meridius hob den Becher und nahm einen Schluck.


    "Welche Pläne hast Du für Tarraco?"

  • Meridius lachte.


    "Nur nicht zuviel Geheimniskrämerei, Didius. Ideen lassen sich leichter verwirklichen, wenn sie von mehrere Seiten betrachtet und analysiert wurden, wenn Einwände und Ergänzungen schon im Vorfeld eingebracht werden und möglichste viele sie mittragen."


    Der Wein schmeckte wirklich gut.

  • Meridius nahm erneut einen Schluck.


    "Wie Du meinst. Solltest Du jedoch meine Hilfe oder Unterstützung brauchen, lass es mich wissen."


    Er sah ihn an.


    "Wie geht es der Familie? Ich war untröstlich, dass es mir damals nicht vergönnt war zur Hochzeit zu erscheinen. Du weißt ja, wenn die Geschäfte in Rom einen festhalten... Ich konnte mich mit Müh und Not losreißen, mein Kommando wartet jedoch nicht lange..."

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