[Officium] Praefectus Castrorum

  • Claudius betrat den Arbeitsraum und grüßte in der ihm eigenen zackigen Art.


    "Salve, Praefectus! Ich habe heute verschiedene Anliegen, die ich zur Sprache bringen möchte, beginnend mit der Information, dass meine Kandidatur zur Quaestur in Rom erfolgreich verlaufen ist und ich für die kommenden zwei Monate der Einheit nicht zur Verfügung stehen werde."

  • Der Praefectus grüßte etwas weniger zackig zurück :D, denn der ewige Schreibdienst machte mit der Zeit doch recht träge.


    "Salve, Centurio! Das ist gut für Rom, aber schlecht für die Prima. Dennoch will ich dir zum Erfolg gratulieren und der Götter Segen für die kommenden Aufgaben antragen, wenngleich ich dein Fernbleiben in den nächsten zwei Monaten für bedauerlich halte.
    Na ja, schließlich ist auch das Soldatenleben kein Wunschkonzert..."


    Der Offizier räusperte sich kurz.


    "Hiermit stelle ich dich vom Dienst frei, Centurio."


    Jene Worte verband Aurelius mit einem kurzen Wink zum Sekretär, der nickte und eine kurze Notiz machte.


    "Wie war noch gleich der Name deines Optio?"

  • Mit Kennerblick bemerkte Claudius erstes konditionelles Nachlassen auf Seiten des Stabsoffiziers. ;) Kannte er doch dessen Konstitution seit jener Zeit, als er noch Legionär war. Dabei standen dem Centurio nun selbst viele Wochen Büroarbeit bevor. Mit durchaus gemischten Gefühlen dachte er daran.
    Vielleicht sollte er den Praefectus vor Verlassen des Lagers noch zu einem eigens ausgearbeiteten Fitnesstraining einladen. :D Der Gedanke gefiel Claudius derart gut, dass er den Plan, Stabsoffizieren ein solches Training zukommen zu lassen, sogleich auf seine Liste der nach seiner Rückkehr umzusetzenden Aufgaben nahm.


    Der Centurio bedankte sich mit einem Nicken und einem knappen "Danke." für die Gratulation und die Wünsche bezüglich der Götter Segen. Seine Freistellung nahm er zur Kenntnis.


    "Seit dem Herbst ist Optio Tallius Priscus meiner Centurie zugeteilt. Weniger den Optio sonder vielmehr einige Legionäre betreffend, habe ich noch Anliegen. Ebenso beschäftigt mich die Frage, ob bereits ein Offizier feststeht, der meine Centurie übernimmt. Ich hätte ihm gern einige Einweisungen gegeben, bevor ich Mantua verlasse."

  • Als der Name des Optio fiel, erinnerte sich der Präfekt schnell wieder an den Unteroffizier, der ihm nicht erst während der Bauarbeiten positiv aufgefallen war.


    "Genau deswegen fragte ich. Mir scheint, Tallius ist der richtige Mann für diese Aufgabe, weswegen ich ihm die Kommando- und Disziplinargewalt über deine Centurie geben wollte, zumal dieser über ein offensichtlich profundes technisches Wissen verfügt, was bei der Leitung einer direkt am Theaterbau eingesetzten Centurie gewiss nicht zum Nachteil gereichen wird. Grundsätzlich wäre ich einer Empfehlung deinerseits ebenfalls nicht abgeneigt - du kennst die Männer ja besser als ich."

  • Sim-Off:

    :hmm:Und wie ziehe ich mich jetzt aus der Affäre? Wenn es nach mir ginge, wäre Priscus sogar längst im Stab, aber er will im Rang eines Optios bleiben.


    Claudius kratzte sich nachdenklich die Stirn. Er hatte mit einem Offizier gerechnet, der das Kommando über seine Centurie übertragen bekam und nicht mit Priscus.


    "Hm, die Centurie wäre einerseits bei Tallius in den besten Händen. Da würde sich jedwede Einweisung sogar erübrigen", erwiderte Claudius nach einigem Zögern. "Er ist ein hervorragender Unteroffizier, der beste, den ich je hatte, aber für die Erhebung in den Rang eines Centurios hat er sich bedingt durch seine Spezialeinsätze noch nicht genügend empfohlen. Ich habe erst vor wenigen Wochen begonnen, ihm erste Ausbildungsabschnitte - in dem Fall die Geschützausbildung - anzuvertrauen.
    Was die Arbeiten am Amphitheater betrifft, die könnte Priscus natürlich nach einer Einweisung durch mich weiterführen, aber was die Kommandogewalt an sich betrifft... stellvertretend vielleicht?"


    Zweifelnd wiegte der Centurio den Kopf.


    "Einen anderen Unteroffizier aus meiner Centurie kann ich für eine Ernennung auch nicht guten Gewissens empfehlen. Tja, die Entscheidung liegt bei dir."

  • Sim-Off:

    De iure war ein Optio als Unteroffizier der rangnächste Soldat unter dem Centurio und gemäß der Rangfolge stellvertretender Kommandant einer Zenturie, was impliziert, dass für die Erteilung der Befehlsgewalt eine zusätzliche Beförderung nicht zwingend notwendig war. Ergo haben wir sim-on kein Problem. :)


    "Dann fällt mir die Entscheidung leicht. Hiermit übertrage ich die Befehls- und Disziplinargewalt über die Centuria sexta, Cohors quarta auf Optio Gaius Tallius Priscus."


    Der Präfekt wartete, bis der Sekretär diese Aussage schriftlich festgehalten hatte.

  • "Ich möchte die Gelegenheit nutzen und abschließende Einschätzungen über einige Probati abgeben. Auch nach verlängerter Grundausbildung unter angezogenen Bedingungen hat sich Quintus Horatius Herodes nicht bewährt. Er hat die Probatio nicht erfolgreich absolviert und kann damit nicht in die Legion einrücken. Bei Appius Aelius Labeo und vor allem Marcus Prudentius Felix (SimOff: inaktiv seit 01.12.) rechne ich mit einem ähnlichen Versagen.


    Gleichzeitig möchte ich den Legionarius Manius Vesuvius Flavian für eine Unteroffizierslaufbahn empfehlen, weniger als Stellvertreter sondern vielmehr als Signifer.
    Ein ist ein ruhiger und gleichzeitig verlässlicher Mann. Er genießt das Vertrauen seiner Kameraden, sorgt seit langem für den Zusammenhalt der Truppe. Zudem ist mir aufgefallen, dass er sehr gut rechnen kann. Er war mir bei der Erstellung der Statik eine große Hilfe."

  • "Der Bau des Amphitheaters wird vermutlich nur bis zu den nächsten notwendig werdenden Betonarbeiten fortgeführt werden können. Dort muss er stoppen, derzeit liegen die Temperaturen im Minusbereich. Ein erhöhter Materialnachschub ist also nicht vonnöten."


    Kurz überlegte der Centurio, ob damit alles Relevante angesprochen war.


    "Ja, ich denke, dann hätte ich alles gesagt."

  • Der Präfekt überlegte einen Moment und schlug, sich erhebend, mit der flachen Hand auf den Schreibtisch.


    "Fein. Danke für die Informationen. Sieh zu, dass du Optio Tallius über den zwischenzeitlichen Kommandowechsel informierst. Ich möchte in den nächsten Tagen mit ihm sprechen...sollte er dennoch dringende Rückfragen haben, möge er in mein Arbeitszimmer kommen."


    Aurelius verschränkte die Arme vor der Brust und umkreiste den Schreibtisch unter dem Klappern der Caligae.


    "Na, wann geht es in die urbs aeterna?"

  • Gute Frage, dachte der Centurio bei sich. Er war geneigt, den Zeitpunkt hinauszuzögern. Da waren noch so viele Dinge zu erledigen… Außerdem machte er sich schon jetzt Sorgen, dass andere Ausbilder nicht nach den vom ihm eingeführten Maßstäben arbeiten würden.


    "Na ja, ich warte auf den Ruf aus Rom. Keinen Tag eher werde ich abreisen. Wenn ich ehrlich bin, habe ich nämlich doch noch ein weiteres Anliegen."


    Der Centurio zupfte sich am Ohr, während er sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte.


    "Wir haben doch so einen neuen Centurio von den Stadtkohorten bekommen. Der hat doch bestimmt Null Ahnung, was die Anforderungen in der Legion betrifft. Den würde ich eigentlich gerne auf die Spur bringen, bevor ich abreise.


    Priscus gebe ich Bescheid. Das ist selbstverständlich."

  • Der Praefectus zuckte nur mit den Schultern.


    "Ist mir gleich. Wenn deine Zeit ausreicht, wüsste ich nicht, was gegen eine kleine Einweisung spräche, auch wenn er sie ebenfalls von mir bekommen hätte.


    Tja, wenn das alles ist, muss ich dich wohl jetzt verabschieden.
    Gutes Gelingen, frohes Schaffen und mache meiner Prima keine Schande, ja?"

  • Der Zeitfaktor spielte natürlich eine große Rolle. Dem Centurio war klar, dass er keine umfängliche Einweisung mehr würde geben können. In den Händen des Präfekten war der Neue zudem sehr gut aufgehoben.


    "Die Einweisung in die Formalausbildung würde mir am Herzen liegen. Mit deiner Erlaubnis werde ich die also umgehend vornehmen. Für mehr wird die Zeit ohnehin nicht ausreichen."


    Ein Nicken ging der Antwort des Centurios auf die abschließenden Worte des Präfekten voran.


    "Nichts liegt mir ferner, als der Prima Schande zu bereiten - im Gegenteil. Die in Rom werden sich umsehen."


    Vesuvianus grinste breit. Es würde sich zeigen, ob die anderen mit seiner Arbeitsweise zurande kamen. Vielleicht würde er ja selbständig arbeiten können. Das lag ihm ohnehin mehr. Zusammenarbeit funktionierte nur dann, wenn der andere Claudius’ Ansprüchen genügte und die waren nicht eben klein zu nennen.


    "Auch dir frohes Schaffen und das Wohlwollen der Götter."


    Ein zackiger Gruß folgte den Worten.

  • Als Claudius aus dem Officium trat, fiel sein Blick auf den Centurio. Er grüßte ihn, überließ es aber dem Praefectus, den Neuen über seine bevorstehende Einweisung aufzuklären. Kurz nickte Vesuvianus den Wachen zu, setzte seinen Helm auf und stiefelte zu den Mannschaftsunterkünften. Er musste zunächst Priscus von der Übertragung der Befehlsgewalt unterrichten.

  • Der Praefectus blinzelte verwirrt, als er die Stimme des Besuchers vernahm, während er den militärischen Gruß schlampig erwiderte.
    Aus der Ferne musterte er für einige Momente scharf die Züge des Offiziers, glaubte sogar bald, sich verhört zu haben.


    "Wer? Tritt näher, Centurio!"

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