[Officium] Praefectus Castrorum

  • Zitat

    Original von Caius Octavius Sura


    H Welche Möglichkeiten hatte ich jetzt eigentlich noch?



    Plautius ließ sich nicht anmerken, ob er die Antworten gut oder schlecht fand.


    “Hm! Das mit dem Bauchansatz in Verbindung mit Schreibarbeit kenne ich. Dagegen hilft harter Drill auf dem Exerzierplatz. Und den besten Drill bekommt man als Probatus! Das spricht ja schon mal für eine Degradierung deiner Person. Und macht dich interessanter für mich und den Legatus. Was deine Kenntnisse in Verbrechensbekämpfung angeht, so haben sich der Legatus und ich in genau dieses Punkt länger unterhalten. Das ist eventuell nicht uninteressant, setzt aber gewisse Talente und Beweise deinerseits voraus. Und entscheidet auch über deinen Werdegang hier.


    Auf meinem Schreibtisch findest du deine Personalakte. Ich werde jetzt mein Officium für 1 Stunde verlassen. Alles was du an Utensilien und Handwerkszeug benötigst findest du auf meinem Schreibtisch. Die erforderlichen Siegel lass zur Not meine Sorge sein, wenn du sie nicht ablösen kannst.


    Wenn ich zurück komme, wünsche ich ein Schreiben deines Vorgesetzten vorzufinden, welcher dich wegen Insubordination, Unterschlagung und Unzuverlässigkeit bei der CU entlassen hat. Aus Rücksicht auf deine Familie war es eine ehrenhafte Entlassung und der Posten hier ist bestenfalls ein Gnadenakt. Das sollte aus einem Empfehlungsschreiben an den Legatus hervor. Desweiteren möchte ich, daß deine Dienstakte diverse Umtriebe krimineller Natur erahnen lässt. Und ich versichere Dir, daß du dich demnächst auf einen Haufen Papier stürzen darfst.


    Wenn du das hin bekommst und ich bei meiner Rückkehr entsprechende Schreiben vorfinde, dann sehe ich hier noch eine Zukunft für dich. Vielleicht! Und du bekommst einige nähere Informationen, warum der Legatus und ich das haben wollten.


    Und sollte ein Wort unseres Gespräches aus diesem Raum dringen und mir zu Ohren kommen, und mir kommt in diesem Castellum fast alles zu Ohren, dann reisse ich Dir persönlich den Kopf ab und scheisse dir in den Hals! Eques hin oder her!”


    Plautius stand auf und verließ das Officium ohne Sura noch eines Wortes oder Blickes zu würdigen. Die Zeit lief! Vielleicht war er ja der geeignete Ermittler in einer großen Sache.

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Schnurstracks durch das Lager führte Marcus den Besucher aus Mantua, ging mit ihm die große Lagerstrasse entlang und zur principia, wo der legatus, praefectus und einige andere Offiziere arbeiteten. Mit schnellen Schritten erreichte er das officium des Lagerpräfekten und betrat mit dem Annaer das Vorzimmer, wo sie auf die erste Hürde trafen. Der scriba des praefectus. Marcus nickte ihm zu, salutieren würde er nur vor seinem primuspilus, vor dem praefectus, vor den Tribunen und dem legatus freilich, aber nicht vor einem scriba, selbst wenn es der des praefectus war.


    „Hier ist der scriba Annaeus aus Mantua. Er bittet darum, den praefectus in einer Angelegenheit zu sprechen, die die legio betrifft. Er würde gerne für die Eröffnung des Amphitheaters zum Schutze der Besucher Bogenschützen ausleihen. Hat der praefectus im Augenblick Zeit?“

  • Zitat

    Original von Marcus Flavius Aristides
    „Hier ist der scriba Annaeus aus Mantua. Er bittet darum, den praefectus in einer Angelegenheit zu sprechen, die die legio betrifft. Er würde gerne für die Eröffnung des Amphitheaters zum Schutze der Besucher Bogenschützen ausleihen. Hat der praefectus im Augenblick Zeit?“



    Der Scriba schaute auf und warf einen Blick in den Tagesplan des Praefectus. Dann nickte er. Das sah gerade gut aus. Der Praefectus zeichnete heute Produktionslisten und Materialbestellungen ab, nachdem er die Dienstpläne bearbeitet hatte.


    "Kannst reingehen mit dem Scriba, Centurio. Oder nur den Scriba reinschicken. Der Praefectus hat erst in einer Stunde eine Besprechung mit der Lagerküche wegen der schlechten Qualität in der letzten Zeit. Der neue oberste Koch stammt aus Britannia und hat etwas eigensinnige Ansichten was essbar ist."

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  • "Wenn ihr es gestattet würde ich alleine gehen. Ich habe eure kostbare Zeit schon zu lange in Anspruch genommen. Gehabt euch wohl."
    sagte Kaeso Annaeus höflich zu Marcus Flavius Aristides.
    Dann betrat Modestus das Officium.
    "Sei gegrüßt Präfekt. Ich bin Kaeso Annaeus Modestus, der Scriba von Mantua. Ich bin gekommen um eine Bitte an euch zu richten.
    Bald wird das Eröffnungsfest des neuen Amphitheaters gefeiert und dafür habe ich einige wilde Raubkatzen geordert.
    Ich bitte euch einige Bogenschützen im Amphietheater aufstellen zu lassen, falls die Tiere nicht wie geplant auf einander oder die Bestiarii, sondern auf das Publikum losgehen."
    Dann wartete er ab was der Praefectus Castrorum sagen würde.

  • Plautius brauchte einen Moment bis er registrierte, daß er da keinen Scriba aus der Legio stehen hatte, die wie Geister in seinem Büro ein- und ausgingen, Post hinlegten und/oder fertige Poststücke mitnahmen.


    Wieso kam der Scriba aus Mantua so einfach ohne Voranmeldung in sein Officium? Plautius nahm sich vor den neuen Scriba im Vorzimmer nach diesem Besuch ordentlich zusammen zu scheissen. Soldabzug, 4 Wochen Gerste statt Weizen und Dinkel und Latrinendienst waren das Mindeste als Strafe. Er unterbrach das Studium seiner Listen und hörte dem Scriba aufmerksam zu. Wenn dieser schon mal im Officium stand, dann konnte er ihn mit seiner höchst ungewöhnlichen Bitte auch abfertigen. So antwortete er mit befehlsgewohnter Stimme.


    "Salve! Mein Name ist Praefectus Castrorum Matinius Plautius! Dieser Bitte kann ich bzw. die Legio I nicht nachkommen!


    Zunächst einmal gehe ich davon aus, daß es nicht deine persönliche Bitte ist, sondern eine Bitte im Auftrag eines der beiden Duumviri. Wer schickt dich denn genau?


    Ansonsten wisse, daß wir die Legio I die Legio des Imperators ist und wir keine Bogenschützen haben. Unsere Waffen sind Gladius, Scutum und Pilum, sowie schweres Kriegsgerät. Als persönliche Legio des Imperators ist unsere Aufgabe auch nicht der Schutz von Besuchern in einem Amphitheater, sondern die Verteidigung des Imperiums gegen einen inneren oder äußeren Agressor auf direkten Befehl des Imperators.


    Der Schutz der Zuschauer ist die Sache des Theaterbesitzers, also der Stadt Mantua, und der Veranstalter des Spektakels. Ich empfehle Dir entweder die lokale Miliz zu beauftragen oder lokale Handlanger zu rekrutieren oder die vorgesehenen Trenngitter zwischen der "Arena" mit den Tieren und dem ersten Zuschauerrang aufzustellen.


    Wir haben am Bau des Theaters mitgewirkt und damit ist die Sache erledigt. Wir stellen voraussichtlich auch einen Teil der Zuschauer an diesem Tag, aber das war es dann auch schon. Alles andere ist sache der Stadt. Es ist weder unsere Aufgabe die Wachen zu spielen, noch Eintrittsgelder zu kassieren, noch kleine Häppchen aus Bauchläden an die Zuschauer zu verkaufen. Oder was der Stadt sonst noch so an Aufgaben einfällt. Aber als Zuschauer kommen sicher viele Soldaten, die frei haben."


    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Und weg war er. Ich war von den Informationen gerade zu überrumpelt. Noch bevor ich etwas fragen oder sagen konnte, war er verschwunden. Ein wenig fassunglos sotierte ich ersteinmal die gehörten Worte. Ich soll also eine Akte fälschen? Meine Akte noch dazu? Wozu soll denn dass dienen? Soll ich mich selbst noch mehr demoralisieren? Da meldeten sich aber zum Glück noch Reste meine positiven Menschenverstandes und sagten mir, dass der Praefectus und Legatus sich irgendetwas dabei schon gedacht haben wird. Aber was? Schnell vergaß ich die Fragen, jetzt zählte es Schnell zu sein, eine Stunde war kurz, und die Aufgabe bestimmt nicht leicht. Zumindest war es mein erstes Mal, dass ich auf Befehl etwas ungesetztliches tat. Ich stand langsam auf und schritt um den Schreibtisch. Ich sah den bequemeren Stuhl des Praefectus und schob ihn weg. Etwas bequemes lenkte mich jetzt nur ab. Ich stand vor dem Tisch und blickte auf die Oberfläche: Schreibgeräte und meine Personalakte lag auf dem Tisch. Ein wenig lächelnd nahm ich den Siegel und die Unterschrift zur Kenntnis.


    Personalakten der Cohortes Urbanae


    Allgemein:
    Personalakte: Caius Octavius Sura
    Amt: Centurio


    Familie:
    Gens: Gens Octavia
    Ordo: Eques
    Stand: Plebeisch


    Auszeichnungen:
    I Diploma; Cursus Architectura I
    ANTE DIEM XVII KAL OCT DCCCLVI A.U.C.(15.9.2006/103 n.Chr.)


    I Phalera; für hervorragende Arbeit bei der Ausbildung der Probati ANTE DIEM XII KAL OCT DCCCLVI A.U.C. (20.9.2006/103 n.Chr.)



    Laufbahn:
    Probatus; Cohortes Urbanae
    PRIDIE NON IAN DCCCLVI A.U.C. (4.1.2006/103 n.Chr.)


    Miles; Cohortes Urbanae
    ANTE DIEM V ID IAN DCCCLVI A.U.C. (9.1.2006/103 n.Chr.)


    Princeps Prior; Cohortes Urbanae
    ANTE DIEM XIV KAL MAR DCCCLVI A.U.C. (16.2.2006/103 n.Chr.)


    Centurio; Cohortes Urbanae
    ANTE DIEM XVII KAL AUG DCCCLVI A.U.C. (16.7.2006/103 n.Chr.)



    Anmerkungen:
    Student (Examen Primum) - Academia Militaris Ulpia Divina



    Signatur:
    Caius Octavius Sura,


    Quintus Caecilius Metellus


    Mir fiel auf, dass eigentlich mein Lebenslauf kein Spannender war. Zumindest auf dem Papier. Kein Wunder. Ich habe keine Großtaten geleistet, aber wenigstens meinen Teil zum Großen Imperium Romanum, aber das war jetzt in diesem Moment egal, ich hatte konkrete Aufgaben und diese wollten erfüllt werden. Was sollte nochmal mit der Dienstakte geschehen? Genau. Ich soll kriminelle Taten begangen haben. Außerdem soll ich von Victor noch ein schreiben fertigstellen, dass mich hier her versetzt hat. Mit einer gnadenvollen ehrenhaften Entlassung. Lieber fing ich mit den einfachen Sachen an. Also schob ich die Personalakte zu mir und nahm mir die Feder. Wo sollte ich am besten Anfangen? Ich nutzte die freie Zeile unter meinem letzte Posten – dabei fiel mir auf, wie lange ich schon bei der CU als Centurio gedient hatte – und setzte vorsichtig die Feder auf das Papier. Wie in alten Zeiten...


    Ehrenhafte Entlassung aus den Cohortes Urbanae
    NON IAN DCCCLVII A.U.C. (5.1.2007/104 n.Chr.)


    Den Trick eine Schrift, die nicht verwischt kannte ich nur gut genug. Anstatt irgendwie darüber zu fuchteln oder zu pusten ließ ich das Blatt still auf dem Tisch liegen. Dann überlegte ich weiter. Gründe wurden meistens bei einer ehrenhaften Entlassung nicht angegeben, also war ein Teil der Aufgabe schoneinmal erledigt. Ich atmete tief durch und erinnerte mich nocheinmal an die Worte des Praefectus Castrorum. "diverse Umtriebe krimineller Natur" hatte er gesagt. Oh... wie sollte ich das denn jetzt machen? Doch bevor ich darüber nachdenken konnte viel mein Blick auf die Signatur – es war noch meine. Das sollte ich nicht so stehen lassen, das machte es unglaubwürdig. Durchstreichen konnte ich nicht und abändern war schwer – aber möglich! Ich überlegte mir schnell einen Namen. Da viel mir nur Epius ein, den man so einigermaßen daraus machen konnte. Sofort war die Feder wieder an der Signatur und zog einen Strich durch das C von Caius, so dass es ein E wurde. Mit einem Strich und einer Art Tintenklecks verwandelte sich das a von Caius zu einem p. Epius Octavius Sura, war nun dort zu lesen. Das Sura war aber noch zu auffällig, das musste auch weg. Lachend musste ich an den einen Miles Surdinus denken. Der war schon ein wenig sehr komisch gewesen, aber wenigstens konnte er kämpfen. Surdinus! Das war es überhaupt. Das a von Sura zu einem d zu machen, hatte ich ja schon am p geübt. Den Rest musste ich sowieso nur ergänzen. Epius Octavius Surdinus. Das ist mal ein Name. Von Caius Octavius Sura war nicht mehr viel zu sehen.
    Wieder war ein Punkt der Aufgabe erledigt. Oh ihr Götter war das aufregend. Und die Zeit lief. Ich wusste nicht wie viel Zeit schon vergangen war, aber ich schätzte ich hatte noch genug. Ich schickte ein kurzes Stoßgebet zu Apollon und den Musen, dass sie mir genug Kreativität und Kunstfertigkeiten gäben. Die andere Schrift war inzwischen getrocknet und ich war zufrieden mit der Personalakte, aber es fehlte noch ein entscheidener Punkt, die Kriminalität. Der Platz bei der Laufbahn war knapp geworden, und außerdem war brachte es da sowieso nicht viel, also mussten in die Anmerkungen noch etwas hinzugefügt werden. Nervös trommelte ich mit den Fingern auf den Tisch, wie - im Namen von Mars - sollte ich denn das schreiben? Da kam mir eine Idee. Ich wusste nicht, ob sie gut war, bisher musste ich noch nie auf eine Personalakte schreiben, dass jemand korupt ist. Mit einer unruhigeren Hand griff ich erneut zu Feder und setzte an. Erstaunlicherweise flossen dann die Worte doch relativ zügig aus meiner Hand.


    Beobachter sagen, er sei korupt und knüpfe schlechte Kontakte.
    Beobachter misstrauen ihm.


    Fügte ich in meiner Akte hinzu. Das sollte reichen. Mehr Dinge würden nur noch mehr Fragen aufwerfen und eigentlich eine ganze Akte eröffnen. Ich hoffte nur dass es reichen würde. Aber Misstrauen... das sollte doch schon reichen. Immerhin war er ein centurio, und falls es so einen wirklich geben sollte... Jetzt redete ich schon von mir selbst in der dritten Person. Nein, ich redete nicht von mir selbst, sondern von dem Ich, dass ich auf dem Papier erschaffen hatte. Ich schluckte und kam nicht hinter den Sinn dieser Aktion. Möglicherweise könnte man ja dieses Material gegen mich verwenden! Aber nein, er sagte, es sei meine Chance hier noch eine Zukunft zu haben, aber wollte ich diese überhaupt? Ich seufzte und blickte auf meine Akte. Fertig war sie – gefälscht war sie.



    Personalakten der Cohortes Urbanae


    Allgemein:
    Personalakte: Caius Octavius Sura
    Amt: Centurio


    Familie:
    Gens: Gens Octavia
    Ordo: Eques
    Stand: Plebeisch


    Auszeichnungen:
    I Diploma; Cursus Architectura I
    ANTE DIEM XVII KAL OCT DCCCLVI A.U.C.(15.9.2006/103 n.Chr.)


    I Phalera; für hervorragende Arbeit bei der Ausbildung der Probati ANTE DIEM XII KAL OCT DCCCLVI A.U.C. (20.9.2006/103 n.Chr.)



    Laufbahn:
    Probatus; Cohortes Urbanae
    PRIDIE NON IAN DCCCLVI A.U.C. (4.1.2006/103 n.Chr.)


    Miles; Cohortes Urbanae
    ANTE DIEM V ID IAN DCCCLVI A.U.C. (9.1.2006/103 n.Chr.)


    Princeps Prior; Cohortes Urbanae
    ANTE DIEM XIV KAL MAR DCCCLVI A.U.C. (16.2.2006/103 n.Chr.)


    Centurio; Cohortes Urbanae
    ANTE DIEM XVII KAL AUG DCCCLVI A.U.C. (16.7.2006/103 n.Chr.)


    Ehrenhafte Entlassung aus den Cohortes Urbanae
    NON IAN DCCCLVII A.U.C. (5.1.2007/104 n.Chr.)


    Anmerkungen:
    Student (Examen Primum) - Academia Militaris Ulpia Divina


    Beobachter sagen, er sei korupt und knüpfe schlechte Kontakte.
    Beobachter misstrauen ihm.


    Signatur:
    Epius Octavius Surdinus,


    Quintus Caecilius Metellus


    Erleichtert atmete ich auf, ein Teil der Aufgabe war schon einmal erfüllt, aber ein noch schwieriger Teil kam auf mich zu. Solangsam taten meine Füße weh, vom lauter Stehen, aber ich zwang mich weiter zu stehen. Jeder Pause konnte eine Pause zu viel sein. So redete ich mir es zumindest ein. Während ich vorsichtig die Akte zur Seite legte, suchte ich nach einem leeren Papyrus und fand auch schließlich einen in angemessener Kommandeursgröße. Ich legte es vor mich hin und überlegte. Wie sah so ein Briefkopf aus. So einer, den sich die hohen Tiere immer schicken. Ich würde mal schätzen wie ein ganz normaler Brief. Aber Victors Schrift musste ich eh nicht kopieren. Zum Glück hatte er ja genug Schreiber, die alles für ihn schrieben, bis auf die Unterschrift. Ich tunkte die Feder in die Tinte und bekann zu schreiben.


    An den
    Legatus Legionis M' Decimus Livianus
    Castellum Legio I Traiana Pia Fidelis
    Mantua


    Schonmal ein guter Anfang, aber jetzt musste ich mich ins Zeug legen. Jetzt musste ich denken.


    Sim-Off:

    Viel Spaß in Schottland, praefectus. Ich schreib weiter, sobald ich wieder Zeit finde. :)

  • Die Tür zum Officium des Praefectus öffnete sich mit einem Mal. Tiberius Vitamalacus hatte den Scriba vor dem Officium einfach ignoriert, war einfach an diesem vorbei marschiert.


    Genauso schnell, wie sich die Tür geöfnnet hatte, schloss sie sich wieder.


    "Plautius," grüsste er den Praefectus gewohnt knapp.

  • Plautius sah von einem Berg Wachstafeln auf. Die Erkältung wütete ja nicht schlecht. Der ganze Wachplan drohte wegen "fiebrigem grippalem Infekt" zusammen zu brechen. Dabei sah es doch lange sehr gut aus in Sachen Krankenstand.


    Er grinste freundlich.


    "Salve Vitamalacus! Nimm doch Platz! So wie du hier reinmarschierst sind meine Scribas entweder alle tot, was bedeutet, daß ich allen Papierkram auf dich abwälzen werde, oder du hast sie überrannt und dich gerade sehr, sehr beliebt gemacht."


    Plautius lachte.


    "Da werde ich mir sicher ihr Gemecker anhören dürfen. Trotz unseres Ranges bilden der legatus, die Scribas und ich eine ganz besondere Zweckgemeinschaft. Das Schlimme ist, daß ich die in meiner Position brauche. Du hast ja gar keine Vorstellung was für ein bürokratischer Mechanismus eine Legio sein kann. Wenn man Kriege nur mit Wachstafeln und Schriftrollen gewinnen würde, dann werden wir nie wieder eine Schlacht verlieren. Da ist man an manchen Tagen gewillt sich wieder zum Tribunus degradieren zu lassen.


    Ich bin froh als ich hörte, daß du der neue Tribunus Laticlavius bist. Das erspart es mir den Kopf zu zerbrechen, wie ich jemanden beschäftigen kann, daß er keinen Schaden anrichtet und gar nicht kapiert, welche Befehlsgewalt er mitunter inne hat.


    Hast du dich schon eingerichtet? Wenn Dir deine Unterkunft zu groß ist, so hätte ich auch noch die Unterkunft von Tribunus Claudius Vesuvianus anzubieten. Er verlässt wohl die Legio, so wie mir ein lauschender Scriba an der Tür des Legatus mitgeteilt hat. Und ich hoffe du hast diesen Unruhestifter Cato zwischenzeitlich gekreuzigt. Seine über alles geliebte Sklavin ist nämlich noch da. Inzwischen ist sie aber eine Freigelassene, lebt im Haus des Legatus und ist schwanger. Aber frag mich nicht wer der Vater ist. Ich bin es mal nicht.


    Und hat sich der Legatus mit Dir schon über ein Aufgabengebiet unterhalten? Ich hätte da einige Aufgaben. Angefangen bei deiner eigenen Form."

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Natürlich kam er der Aufforderung nach und setzte sich, allerdings nicht ohne dabei leise lachend, den Kopf zu schütteln. "Plautius, seid deinen Tagen als Probatus frage ich mich immer wieder, warum nicht du den WEg in den Senat gewählt hast, dein Redeschwal allein hätte gereicht, Jerusalem zum brechen."


    Und als dieser die Bürokratie ansprach, die nicht nur in der Legion herrschte, blieb sein Lachen weiterhin fröhlich und gelöst.


    "Du vergisst, das ich nicht nur die Bürokratie der Legion aus eigener Erfahrung kenne, sondern auch den riessigen Apparat der Basilica Iulia kenne. Deime Scriba mögen jetzt noch schimpfen, aber wenn sie in ihre Unterkunft zurückkhren und dort eine Amphore Wein von mir vorfinden, dann werden sie es sich schon an den stürmischen Tribun gewöhnen."


    Als dann Plautius Catos Liebste und ihre Schwangerschaft erwähnte, zeigte sich keine Regung auf seinem Gesicht, nur ein kühles : "So was hätte ich mir schon fast denkrnm können." entfuhr ihm, aber nicht mehr. Er hob allerdings die Brauen, als er von dem möglichen Abschied des Claudiers erfuhr.


    "Reisende soll man nicht halten," meinte er nur, auch wenn er den Entschluss des Claudiers, gerade zu diesem Zeit nicht verstehen konnte. Denn es gab nur einen Grund, die Legion zu verlassen, und dies nächste Wahl war noch weit weg. "Aber eine kleinere Casa werde nicht brauchen, denn in einigen Tagen werden meine beiden Mündel nachkommen. Und die Damen und Taranis brauchen ihren Platz."


    "Livianus wird ein Stabsbesprechung einberufen, um mich dem Stab vorzustellen, obwohl mich wohl die meisten schon kennen. Meine aufgabengebite werden dann sicher geklärt werden. Einige Ideen habe ich da selbst schon."


    Die leisen Zweifel an seiner eigenen Form hätte er wohl bei jedem anderen lautstark zurückgewiesen, bei Plautius aber lachte er nur.


    "Mach dir über meine Form keine Sorgen, ein Senator ohne Amt hat sicher mehr Zeit, sich körperlich zu ertüchtigen, als ein Praefectus Castrum. Aber, wenn du Zweifel hast, komm ruhig auf den Exerzierplatz. ein Miles am Tor hatte mich schon gebeten, seine Centurie etwas zu drillen. So werde ich in den nächsten Tagen mit der I. Centurie der III. Kohorte einige Zeit auf dem Exzerzierplatz verbringen."

  • Plautius lachte.


    "Mein Bruder Agrippa ist Senator. Mein Bruder Fuscus ist auf dem besten Wege dorthin. Und meine nichtsnutzigen Neffen Metellus und Cicero waren auch auf dem Wege dorthin. Oder werden irgendwann Senatoren sein, weil sie sonst mit sich nichts anzufangen wissen. Noch ein Matinier wäre da im Moment überflüssig. Und wir wollen ja nicht die Matinier-Bande im Senat darstellen und eine eigene Bankreihe nur für uns beanspruchen.


    Die Legio war damals der beste Weg einer Ehe einen häßlichen Frau zu entgehen und einen dicken Bauch zu vermeiden."


    Plautius hob drohend den Finger.


    "Bestechung und Schleimerei sehe ich aber gar nicht gerne in dieser Legio. Und dann auch noch gleich Wein."


    Plautius Gesicht wurde schlagartig ernst.


    "Über das Thema "Bestechung" werden wir vielleicht bei gegebener Zeit zusammen mit dem Legatus noch einmal sprechen. Aber hier geht es nicht um deinen Wein."


    Sein Gesicht wurde wieder freundlicher.


    "Reisende soll man nicht aufhalten. Unsere Anfangszeit hier war sehr schwer. Der Claudier taucht sicher irgendwann als Tribunus Laticlavius wieder auf.


    Aber eine große Casa hat auch Vorteile. Zumindest bekommt man alles unter. Mündel? Wie bist du denn an die gekommen? Wäre Roma dafür nicht ein besserer Ort? Unter der Obhut von Tiberius Durus oder Tiberia Claudia. Tiberius Durus ist nicht gerade mein Lieblingssenator und ich mag ihn nicht sonderlich, was an seiner persönlichen Art und seinem Auftreten liegt, aber er soll ein fähiger Mann sein und je nach Alter und Geschlecht deiner Mündel ist Roma ein guter Ort für potentielle Heiratskandidaten und gesellschaftliche Anlässe. Im Gegensatz zu Mantua, wenn man kein Patrizier ist und bei den Claudiern und Aureliern ein und ausgehen will."


    Andererseits blieb den Mündeln so ein aufgeblasenes Frettchengesicht und eine arrogante Zicke erspart, dachte sich Plautius.


    "In Sachen Aufgabengebieten wird das Thema Legionsschule sicher auch zur Sprache kommen. Probati haben wir im Moment viele und etwas Allgemeinbildung über die Struktur einer Legio kann sicher nicht schaden.

    So, so. Ein Senator ohne Amt hat also Zeit sich seiner Form zu widmen. Gut für dich. Die meisten Senatoren die ich kenne sind recht dickbäuchig. Bei meinem Bruder mal angefangen und Fuscus hat auch gut zugelegt als ich ihn das letzte Mal sah. Ich selbst bemühe mich zumindest in Form zu bleiben. Ich kann dir den Drill von Artorius Avitus nur empfehlen. Ich machen den mit wann immer es geht. Quasi als normaler Legionär. Ansonsten würde ich auseinandergehen. Es gibt Tage da komme ich kaum vom Schreibtisch weg, aber es wird besser, wenn man erst einmal alles aufgearbeitet hat. Da profitiert man dann von den Erfahrungen des vorherigen Jahres. Zum anderen habe ich im Moment recht viel Bewegung."


    Plautius dachte mit stillem Lächeln an die Nächte mit Medeia.

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Plautius saß zusammen mit einem Zahlmeister von der 2. Lohnbuchhaltungsabteilung der Legio I über den aktuellen Probatilisten. Irgendwie schienen beide im Moment nicht so recht rauszukommen, wer welchen Probati ausbildete und folglich wer den Sold zur Weiterleitung zugewiesen bekam. Plautius rief nach einem Scriba und gab die Anweisung, daß Primus Pilus Artorius Avitus und Optio Tallius Priscus und Centurio Flavius Aristides mal bei Gelegenheit mit der aktuellen Liste vorbei schauen sollten. Dann würde man einfach regeln, wer wen zur Ausbildung bekam.


    Derweil beschäftigten sich beide Männer mit der Soldliste für die Stallburschen. Jeder zweite Stallbursche hieß Gaius oder Marcus und konnten fast alle nicht schreiben und lesen. Da waren Probleme absehbar, denn scheinbar hatte man munter die Namen durcheinander gebracht.





    edit= + aristides, und aus einem tullius wurde ein tallius

  • Zunächst schüttelte er nur leicht den Kopf. Für ihn hatte das verteilen einer kleinen Extraration Wein nichts von Bestechung oder Schleimerei, es war nur ein kleiner Einstand. Früh genug würden die Milites spüren, mit welch harter Hand er zu agieren pflegte.


    "Plautius, du bist doch schopn lang genug bei der Truppe, das du weisst, das kleine Bestechungen zum Alltag gehören. Ich bezweifle, das wir es schaffen, diesen gänzlich einhalt zubieten, ausser wir kürzen den Sold der einfach Miles und erhöhen den der Centurionen. Aber besprechen wir das mit Livianus."


    Er lehnte sich etwas zurück, lächelte leicht. Albina wollte er in dieser Zeit in seiner Nähe behalten, bei Minervina sagte ihm etwas, das er sie in seiner Nähe haben musste. Aber die Details waren nichts für dieses Gespräch.


    "Ihre Eltern haben sie mir anvertraut, eine solch wichtige Aufgabe delegiere ich nicht. Nach dem wir uns eingerichtet haben, wirst du sie kennenlernen können, ich dachte daran eine kleine Cena in der Casa zu geben."


    Bei der Scholae nickte er erneut wieder leicht, aber einfach nur den Probati die Zusammensetzung der Legion klar zumachen, würde ihm nicht reichen.


    "Wir sollten den Unterricht nich nur auf die einfachen Miles beschränken. Auch für die Centurios und auch für uns Stabsoffiziere gibt es Inhalte, welche wir uns immer wieder ins Gedächnis rufen. So wie die Miles das Exzieren üben, sollten der Stab sich permanent im Planen und Ausführen von Operationen üben."


    Ihm fielen die letzten Worte Plautius in Rom wieder ein und er beugte sich etwas vor.


    "Wie steht es eigentlich um deinm Werben um meine ehemalige Kollegin ?"

  • Ein Scriba des Legaten klopfte und öffnete sofort darauf einen kleinen Spalt die Türe zum Officium des Praefectus Castrorum, sodass gerade sein Kopf durchpasste, den er auch sofort in das Zimmer streckte.


    „Verzeiht mir bitte die Unterbrechung meine Herren! Der Legatus wünscht, dass für kommenden Montag eine Stabsbesprechung einberufen wird. Du sollst dich darum kümmern Preafectus.“

  • Es war nicht centurio Flavius oder der primus pilus, die zuerst in das officium hineinschneiten, sondern ein sehr unangenehmer Vertreter der legio, der optio des Rekrutierungsbüro, der wohl irgendwie von den Anweisungen Wind bekommen hatte oder einfach nur per Zufall gerade im officium auftauchte. Nach einem kleine Vorgeplänkel im Vorraum ließ sich Appius in das officium hineinführen, machte seine üblichen drei Schritt hinein, immer mit dem rechten Fuß beginnend, salutierte akkurat und kramte anschließend eine Liste hervor.


    praefectus, salve, Herr. Ich wollte Dir persönlich die Listen mit den neuen probati vorbeibringen. Und wenn ich das Vorschlagen darf, praefectus, müssten noch drei Männer in einer centuria untergebracht werden. Zwei davon habe ich provisorisch bei der zweiten centuria der ersten cohors eingeteilt, aber vielleicht beliebt es Dir, das noch zu ändern.“


    Und wie es immer war, kam der Erste, so folgten die Nächsten auf dem Schriit und so trat einer der Herzitierten hinein, centurio Flavius Aristides. Nur unschwer konnte Marcus seine Unlust, dem optio aus dem Rekrutierungsbüro zu begegnen, verbergen, ignorierte ihn jedoch und salutierte ebenfalls vor Plautius.


    „Salve, praefectus, Du hast nach mir rufen lassen?“

  • Sim-Off:

    hab wohl irgendwie übersehen, dass auch avitus ins büro zitiert wurde


    Avitus hatte die Anweisung scheigend entgegengenommen und den Überbringen mit einem Kopfnicken entlassen, ehe er sich ins Büro des Lagerchefs aufmachte. Dort angekommen - wie immer herrschte dort reger Betrieb - klopfte er kurz und trat hinein. Nach der obliagtorischen Begrüßung in Form des militärischen Grußes zu Plautius und einem leichten Nicken zu Aristides - diesen sah er oft genug am Tag, da reduzierte sich die Begrüßung irgendwann von alleine auf ein Minimum - meldete er sich.
    "salvete"
    sagte er.
    "centurio Artorius meldet sich wie befohlen, praefecte"

  • Auch Priscus war die Anweisung übermittelt worden, mal bei Gelegenheit beim Praefectus Castrorum wegen der Probati vorbei zu schauen. Da er als Soldat kaum behaupten konnte, keine Gelegenheit gehabt zu haben, war das gleichbedeutend mit der Aufforderung, sofort zu erscheinen.


    "Salve, Praefectus", meldete er sich, gefolgt von "Salve, Primus Pilus" und "Salve, Centurio" für die anderen Anwesenden.

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Livianus
    Ein Scriba des Legaten klopfte und öffnete sofort darauf einen kleinen Spalt die Türe zum Officium des Praefectus Castrorum, sodass gerade sein Kopf durchpasste, den er auch sofort in das Zimmer streckte.


    „Verzeiht mir bitte die Unterbrechung meine Herren! Der Legatus wünscht, dass für kommenden Montag eine Stabsbesprechung einberufen wird. Du sollst dich darum kümmern Preafectus.“


    Plautius machte sich eine Notiz auf einer Wachstafel und nickte dem Scriba zu.

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Zitat

    Original von Quintus Tiberius Vitamalacus
    Ihm fielen die letzten Worte Plautius in Rom wieder ein und er beugte sich etwas vor.
    "Wie steht es eigentlich um deinm Werben um meine ehemalige Kollegin ?"


    Plautius lächelte.


    "Ich bin dabei um sie zu werben. Und die scheint nicht uninteressiert zu sein, zumal sie derzeit auch in Mantua weilt. Offiziell macht sie dem Legatus, ihrem Patron, ihre Aufwartung. Neben diversen Besuchen meinerseits in ihrem Gasthaus, habe ich sie zu einem gemeinsamen Abendessen zu Zweit in meiner Casa eingeladen. Und sie hilft mir bei der Suche nach einem geeigneten Privathaus hier in Mantua, wobei diesmal die Ansprüche etwas gehobener sein dürfen. Aber keine Villa, denn ich möchte die Claudier und die Aurelier nicht als Nachbarn haben. Außerdem ist mir eine Villa zu teuer im Unterhalt gemessen an der Zeit, die man dort verbringt. Zumindest solange ich noch in der Legio beschäftigt bin. Und du brauchst elendig viele Sklaven um so ein Anwesen zu unterhalten. Und was die so anstellen, wenn man kein Auge auf die hat, brauche ich dir ja nicht zu erzählen.
    Aber ich bin zuversichtlich was Medeia betrifft."

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Plautius lehnte sich zurück und musterte die Anwesenden. Dann studierte er kurz die aktuellen Probati-Listen.


    “Männer! Es liegt was in der Luft. Ich spüre es in meinen Knochen. Wir haben einen guten Zugang an Probati im Moment. Gleichzeitig wieseln Praetorianer beim Legatus rein und raus.
    Das erinnert mich an eine Situation vor Jahren in Hispania. Und dann ging es nach Germania. Gut!


    Wir haben viele Probati und ich bin sicher es werden noch mehr. Im Moment habe ich lieber einige Probati zuviel als zuwenig.


    Optio Carteius Appius! Ich möchte, daß du weiter so gute Arbeit im Rekrutierungsbüro leistest und die hoffnungslosen Fälle vom Rest trennst. Es ist im Moment wichtiger denn je, daß du mit deiner Erfahrung und deinem Gespür die Besten ausselektierst. Wenn die Bewerberzahlen und das gute Material im Andrang vor dem Tor aber etwas zurück gehen, dann drücke ruhig ein Auge zu, wenn du der Meinung bist, daß unsere Ausbilder mit etwas Mehrarbeit auch aus einem zweitklassigen Rekruten noch einen guten Mann für diese Legio formen können. Alle Probati stecken wir jetzt erst mal in den Haufen von Centurio Flavius Aristides rein. Wenn sie seinen Drill und den des Optios in 4 Wochen überlebt haben, dann teilen wir sie weiter auf.


    Was die Ausbilder betrifft, so will ich, daß ihr beide, Centurio Flavius und Optio Tallius, die Ausbildung bestmöglich forciert. Die Probati müssen so fix wie möglich ausgebildet werden. Zur Not setzt zusätzliche Ausbildungseinheiten an und wenn es für euch zuviel Arbeit wird, dann helfe ich auch aus. Oder wir nehmen den Tribunus Laticlavius mit dazu. Der Mann ist motiviert udn ausgeruht und bettelt geradezu nach Beschäftigung. Der hat schon unseren jetzigen Primus Pilus ausgebildet. Der wird auch mit den Probati fertig werden. Und der Primus Pilus ist auch noch da, wenn er Langweile signalisiert.


    Primus Pilus Artorius Avitus, ich möchte, daß du die I. Centurie in Bestform bringst. Drille die Männer bis sie dich am meisten hassen auf der Welt. Und nimm dir ruhig noch diese 4 Centurien gleich mit dazu. Deren Centurionen liegen alle mit fiebrigem grippalem Infekt auf der Nase. Wenn es Dir zuviel wird, dann melde dich bei mir. Dann delegiere ich mehr an meine Scribas und lasse mich selber auf dem Exerzierplatz sehen und mache mal wieder Feldarbeit.“


    Plautius übergab Avitus eine Liste mit den 4 anderen Centurionen.


    “Übt alle verstärkt Marschieren und Waffenübungen. Einen Lagerbau bekommen wir dann von Tag zu Tag geübt, wenn es irgendwohin geht. Und sorgt dafür, daß alle Ausrüstung in bestem Zustand ist. Macht Kontrollen bei jedem Antritt. Macht Stubenkontrollen. Morgens, Mittags, Abends, in der Nacht und noch einmal vor dem Wecken wenn es sein muß. Sobald einer von euch gesehen wird, sollen die sich fragen, ob in den letzten Stunden was an ihrer Ausrüstung kaputt gegangen ist oder fehlt. Ich akzeptiere dreckige Legionäre, die nach Dienstende vom Exerzierplatz gehen. Ich akzeptiere auch Legionäre, die morgens mit ungewaschenen Ohren, dreckigem Hals und unrasiert auf den Exerzierplatz kommen. Vor allem bei den Probati ist der erste Bartwuchs ja immer so ein Reizthema und wer von uns war nicht stolz darauf den anderen zu zeigen, daß er sich nach 2 bis 3 Tagen mal rasieren muß. Aber spätestens 1 Stunde nach Verlassen des Exerzierplatzes und vor dem Betreten ist die Ausrüstung in tadellosem Zustand. Und wenn ihr mit Strafen nur so um euch werfen müsst!


    Noch Fragen?”


    Plautius fragte sich, ob seine Rede nicht etwas unfreundlich gewesen war. Er hatte heute erst 5 Tassen Kräutersud mit Honig getrunken und fühlte sich etwas gereizt, da er schon 2 Tassen hinter seinem üblichen Pensum lag. :P

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