Der neue SKLAVENHÄNDLER ist in der Stadt

  • Da stand er also nun. Stolz, ungebrochen in seinem Willen, trotz der unzähligen, schmerzenden Stellen seines Körpers, an denen allein seine Häscher Verantwortung trugen. Sie hatten ihn nicht gebrochen, weder seinen Geist, noch seinen Stolz, und auf keinen Fal seinen Willen, wieder frei zu sein. Er hatte Schande über sich und sein Volk gebracht. Gefangen von Römern! Unwirsch schüttelte Gerwin seinen Kopf, dass seine Haare wehten wie eines der vielen Abzeichen der römischen Soldaten im Herbstwind, kurz bevor es von ungezählten Füßen in den Schlamm getreten wurden.


    Er selbst kannte es nur aus den vielen Geschichten, welche die Alten an den langen, kalten Winterabenden erzählten, an denen Uller, der Gott des Winters seine weisse Decke über dem Cheruskerland ausgebreitet hatte. Die Geschichten über große Schlachten und Siege, die Niederlage des Varus...und Erzählungen über den ewig andauernden Streit zwischen den Cheruskern selbst, der den endgültigen Sieg verhinderte. Verhinderte, dass die Römer zurück über den Rhenus getrieben wurden.


    Wäre es damals nur anders verlaufen. Wäre. Hätte. Es war nicht Gerwins Art, darüber nach zu denken was gewesen wäre wenn es so oder so gekommen wär. Hier stand er nun, gefesselt wie ein Stück Vieh. Und so fühlte er sich auch....und damit wurde sein Trotz geweckt. Angewidert mussterte er die größten Schreihälse, die um ihn feilschten. Ihm wurde übel bei dem Gedanken, einem dieser verweichlichten Speckbäuche dienen zu müssen. "Die Nornen haben ihre Fäden oft sonderbar verstrickt." Ohne es selbst zu merken hatte Gerwin seine Gedanken laut ausgesprochen. Sie überdrangen wohl nicht das Geschrei, welches er selbst nicht verstand, aber ein Nahestehender, seiner Sprache mächtiger könnte ihn wohl verstehen. Wie auch immer, meine Zeit wird kommen.

  • Interessante Gebotsart, aber einem germanischen Sklaven gegenüber ja schon eine Beleidigung und unwürdig. Dennoch:


    Das aktuelle Gebot liegt bei 700,50 Sesterzen. Wer bietet mehr? Schaut ihn Euch an, stark, zäh, ausdauernd! So etwas findet man nicht oft!!

  • Ioshua überlegte, ob er noch etwas erledigen mußte, bevor er den Rückweg in das nicht weit entfernte Ostia zurücklegen sollte. Ihm fiel aber nichts ein und so fröhnte er weiter dem Müßiggang.


    "Jetzt wirds haarig. 800 Sesterzen, da bleibt kein Haar mehr sitzen."

  • Schweigend hatte eine Frau in der Menge, welche von einem hühnenhaften Nubier begleitet und beschützt wurde, der Feilscherei gelauscht und schließlich, das Gesicht halb hinter ihrer palla verborgen, still geschmunzelt. Wie immer überboten sich die üblichen Verdächtigen in ihrem Verlangen nach einem Sklaven, und auch wenn sie selbst genau wusste, dass eine solche Ausgabe ihr Sparen auf ein bestimmtes Grundstück am Rande Roms enorm zurückwerfen würde, so blieb ihr Blick doch auf der Gestalt des Sklaven liegen, sie betrachtete ihn eingehend und aufmerksam. Seine Haltung ließ vermuten, dass er sich seinen Stolz bewahrt hatte, und das war etwas, was sie bei jedem Menschen bisher in ihrer eigenen Form respektierte.


    "960 Sesterzen für diesen Mann!" erhob sie die klare Stimme und übertönte das Gebrabbel zweier alter Männer neben ihr, die sich murmelnd darüber beschwert hatten, dass es derzeit anscheinend keine halbnackten blonden jungen Frauen zu sehen gab.

  • Oh, der Kahlköpfige wandte sich direkt an ihn. Etwas überrascht wendet sich Ioshua direkt an ihn.


    "Den halben Sesterz schenk ich dir. Sowas ist doch Haarspalterei !" :D





    /edit: Smilie eingefügt.

  • "Fremder ich brauch viel mehr, sieh mich doch an ich bin ein armer Römer, dessen Leben in Gefahr ist und was tun meine Mitbürger? Sie bieten 960 sz!!!" :( Traurig blickte Detritus den Fremden an "Ich werde wohl meinen Ring, den Ring meiner Väter hergeben müssen um mir diesen Sklaven zu leisten." *sfz*

  • Schweigend hatte er am Rand das Geschehen verfolgt, weniger die Gebote der Bieter nahm er zur Kentniss, als das unmögliche Verhalten des Ausländers. Er war kurz davor, seinen riessigen Schatten loszuschicken, um den Ausländer vom PLatz zu schicken, doch dann ertönte eine Stimme, die er nicht nur kannte, sondern die zu hören ihm auch wohlige Schauer den Rücken herunter laufen lies.


    Schnell hatte er die Lage erfasst und bahnte sich seinen Weg durch die Menge, so das er sich hier von hinten näherte. Dabei liess er nicht ihren riessigen Begleiter und Beschützer aus den Augen, um zu verhindern, das dieser sich zu einer unüberlegten Handlung hinreissen lies.


    "Meinst du, er ist diese 1000 Sz. wert, Helena ?" fragte er leise, als er dicht hinter ihr stand.

  • "Schau an noch so ein Haar..."


    Ioshua hatte schon ein paar Schlückchen getrunken, war aber noch soweit Herr seiner Sinne, daß er seinen gerade begonnen Satz in Richtung des Herrn mit dem neusten Gebot abrupt unterbrechen konnte, als er erkannte, daß dieser ein Mitglied der Garde war.


    Mit denen wollte selbst er sich besser nicht anlegen. 8)


    Zu dem Kahlköpfigen meinte Ioshua nur "Du bist in Geldnot ? Ich kenne einen guten Geldleiher, er nimmt auch nur 33 % Zinsen."

  • Er fand es entwürdigend, dass ein freier Germane hier versteigert wurde um danach in Gefangenschaft leben zu müssen. Wer konnte schon sagen, dass er behandelt würde wie Diantha bei ihnen, dass er zu einem Familienmitglied wurde? Also rechnete er schnell durch, was er durch die Pferdeverkäufe übrig hatte und sagte laut vernehmlich: "1050 Sesterzen!"

  • "Ein Ritterring ? Das kommt ganz auf seine Beschaffenheit an. Doch dazu fehlt mir der sachliche Verstand, auch wenn ich annehme, daß ein paar hundert Sesterze dabei rauskommen sollten."


    Ioshua bahnte sich den Weg durch die Menschen zu dem Kahlköpfigen, seine Saufkumpanen enttöuscht zurücklassend. Er witterte ein Geschäft und für sowas hatten Tylusier einen sechsten Sinn. ;)


    "Aber komm, lass uns ein wenig abseits gehen, und dann erzähle mir von deinen Nöten. Vielleicht bei einem Glas Wein ?"

  • "Quintus," sagte sie leise und überrascht, als diese allzu wohlbekannte Stimme in ihrem Rücken erklang, die sie wohl inzwischen unter hunderten herausgehört hätte. Wonga hatte wohl für einige Momente gewirkt, als müsse er ihr Ärger vom Hals halten, aber da der riesenhafte Nubier inzwischen sowohl den tribunus als auch seinen Schatten gut kannte, sah er von einer reflexhaften Abwehrhaltung ab.
    "Ich weiss nicht, ob er soviele Sesterzen wert ist, aber beobachte ihn. Seine Haltung. Er ist nicht gebrochen, er trägt Stolz im Blick. Meinst Du nicht, ein solcher Sklave ist einem demütigen Jasager in jedem Fall vorzuziehen? Natürlich wird er sicher nicht leicht sein, aber vielleicht lohnt sich die Mühe ja. Vielleicht steckt in ihm ein interessanter Mensch, wer weiss? Und dafür ist es das Geld sicher wert."

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