Triclinium

"Tja, du würdest deine Taten als Medicus in verbindung mit einem Politischen Amt ausführen.... so wurde sich das mit dem "Sklavenjob"

ich sah Helena ein wenig böse an....

"erledigen.... was die Arbeit und die Bezahlung angeht, wird beides deinem können angepasst...."

"Ich finde den Alteruntschied zwischen uns nicht ungewöhnlich, vielleicht gibt es einige Standesgenossen, welche sich daran stören, solche gibt es immer, aber was das wichtigste ist, wir beide Lieben uns und das zählt für mich."

Er blickte zu seinem Sohn ...

"Medicus? Du willst Medicus werden? Möchtest du es nicht deinem Bruder Metellus gleich tun und ebenfalls in die Stadtverwaltung gehe?"

Mein Vater hatte eine Eigenschaft, die ich sehr schätzte: Auch wenn etwas sein Missbilligung fand, wusste er seine Haltung zu wahren und gab einem zu verstehen, dass letztlich alles bis zu einem gewissen Grade verzeihlich sei.

Ich beruhigte mich und fand zurück in umgänglichere Töne. Trotzdem war es schwer seiner gelassenen Frage zu antworten, sie war recht pointiert.

"Verantwortung zu übernehmen ist ganz sicher auch mein Ziel, und wenn ich der Familie damit Ehre einbringen kann, umso mehr. Aber - bis jetzt weiß ich nicht, an welcher Stelle am nützlichsten bin."

Ich blickte ihn an und machte wohl ein leicht zerknirschtes Gesicht, wahrscheinlich der groben Menge Weins wegen, wahrscheinlich...

"Ich habe geglaubt, Vater, Du hättest etwas bestimmtes im Sinn mit mir, als Thukydides, Dein Freund, mich vor Wochen in zu Euch zurück sandte..."

Ich hörte aufmerksam zu.

"Nun, die Arbeit in der Medizin ist auch sehr verantwortungsvoll, immerhin arbeitet man dem Tod entgegen. Wobei ich denke, dass nicht die Medizin alleine entscheidet. Ohne die Gunst der Götter geht das nicht!

Ich habe von einigen Medici gehört, die es zu großem Ansehen gebracht haben, weil sie z.B. am Kaiserhof gearbeitet haben. Auch für römische Bürger ist dies ein Beruf, wenn man aber meistens einen Verwandten hat, der diesen Beruf vorher ausgeübt hat.

Aber sicherlich ist dies weniger eine Tätigkeit für den Sohn eines Consulars. Doch Vater hatte viele Söhne und nicht jeder kann den Weg in den Senat einschlagen und muss es auch nicht..."

Ich musste einen Schluck Wein trinken, bevor ich weitersprechen konnte.

"... Es reicht ja wenn mindestens einer die Linie fortsetzt. Und wenn ich mich hier so umsehe, dann sehe ich schon zwei, die in der Verwaltung arbeiten und eine, die es bis zum Pontifex geschafft hat.
Wenn einer dann etwas anderes machen möchte.. Und solange du kein Gaukler werden möchtest.. Obowohl wir hier sicherlich alle der Meinung sind, dass du nach Möglichkeit etwas 'besseres' machen solltest! Kommt das auch ungefähr deiner Meinung nahe, Vater?"

Ich sah ihn prüfend an und blickte dann durch die Runde. Es war ein 'tolles' Mahl. Ich wollte es meinem Vater nicht antun, dass es hier zum Streit kommen würde. Vater war sicherlich froh, dass ein Großteil der Familie hier war. Ich riß mich zusammen und versuchte die Stimmung herum zu reißen.

"So! Jetzt rufe ich nochmal nachdem Essen und dann können wir anfangen. Anscheinend schlägt die Leere im Magen uns alle etwas auf die Stimmung!"

Ich klatschte nochmals in die Hände, um nach dem Essen zu rufen.

Ich hörte das Klatschen aus dem Triclinium. Es war anscheinend Zeit für das Essen. Ich fragte mich wo die anderen Sklavinnen waren und beschloß die Sache selber in die Hand zu nehmen.

Ich griff nach den fertigen Schalen und Krügen und brachte sie ins Triclinium.

"Verzeih, Herr! Es war niemand in der Küche und ich hörte nur per Zufall euer Rufen. Doch habe ich mich dem Essen angenommen!"

Ich blickte zu Kaya.

"Ist in Ordnung! Nur das dies uns nicht vorkommt, wenn die Augusta hier ist! Das könnte uns und euch den Kopf kosten!"

Ich blickte über die gedeckte Tafel.

Ich konnte es nicht abwarten, wann würde man die mensa freigeben? Würde man noch vor dem Essen den Laren opfern? Ich hoffte nicht; ganz gegen alles, was mein Bauch sagte... und meine Leber...

"Oh, wie sieht das alles gut aus!", freute ich mich und währenddessen grollte mein Magen wie ein Seeungeheuer.

Zu Metellus geneigt flüstere ich: "Verzeih, Bruder, ich hoffe ich habe Dich nicht allzusehr gereizt - lass uns für den heutigen Abend Frieden halten... und vielleicht könnten wir uns einmal aussprechen, Vater würd' es wohl erfreuen."

Ich sah erwartungsvoll zu meinem Vater, dass wir mit dem Essen anfangen konnten. Dan sah ich zu meinem jungen Bruder.

"Nun, meine Nerven sind strapazierfähig, zumindest bis zu einem gewissen Punkt!"

Er wollte mit mir reden? Nun, ich hatte nichts dagegen zu sagen.

"Nun, wir könnten sicherlich mal etwas zusamen unternehmen. Dagegen würde nichts sprechen!"

"Nun denn, wollen wir mit dem Essen beginnen, es ist mir eine grosse Freude, dass wir dies gemeinsam tun, ich weiss, ich werde wohl langsam alt und sentimental, aber man möge das mir verzeihen ..."

...so, so... dagen würde also nichts sprechen, sagte ich zu mir, als Metellus geantwortet hatte. Natürlich nicht; das hörte sich an wie eine spitzfindige conclusio eines hellenischen Wanderphilosphen, fand ich. Aber natürlich verkniff ich mir das jetzt.

Vielmehr nahm ich mir etwas eingelegten Kohl, freute mich daran, wie mir das Wasser im Munde zusamenlief und wartete darauf, dass die Älteren neuerlich das Gespräch eröffneten...

Auch ich bediehte mich am Essen.... und wante mich, nachdem ich etwas Fisch hinuntergebracht hatte, an Metellus...

"Mir ist zu Ohren gekommen, das du in den CH willst..."

Er wandte sich an seinen Neffen.

"Das ist die Pflicht, welche er gegenüber der Familie hat, die selbe wie auch du sie hast Quintus ..."

Dabei blickte er zu seinem Jüngsten ...

Das traf mich wie ein Blitz. Hatte er den Eindruck, ich wolle mich den Pflichten entziehen... Ich wurde dunkelrot, wie der älteste Wein des Reiches... ich schluckte...

"Vater, sei versichert, dass ich jede der Pflichten, die mir nach guter Sitte auferlegt sind, treu und gewissenhaft erfüllen werde!", bracchte ich klar und deutlich hervor und senkte den Blick.

Ich fragte mich nun, was auf mich zukommen würde in diesem alten und doch so neuen Zuhause... Nach einer kleinen Pause wagte ich also zu fragen:

"Ich soll am cursus honorum teilnehmen? Aber ich bin doch... mich kennt hier doch niemand... Man müsste mich doch wählen, und wer sollte das schon tun? Auch habe ich keine großen Erfahrungen im Sprechen! Ich würde Hilfe, ich würde Unterricht brauchen!", klang ich etwas verzeifelt.

"Daran hab ich nicht gezweifelt, Sohn. Doch irgendwann musst du dich der Öffentlichkeit präsentieren, wie es dein Bruder Marcus getan hat ..."

"Sehr gern..."

...ich nahm einen Schluck Wein...

"...doch wie unternimmt man das am bestern?"

Zitat

Original von Marcus Matinius Gratianus
Auch ich bediehte mich am Essen.... und wante mich, nachdem ich etwas Fisch hinuntergebracht hatte, an Metellus...

"Mir ist zu Ohren gekommen, das du in den CH willst..."

"Ja, denn wie Vater es schon sagte, ist es meine Pflicht und es ist mir eine Ehre. Außerdem sollte meine lange Ausbildung in Athen nicht umsonst gewesen sein!"

Metellus ging mit der Auswahl an Eßbaren, die ihm Aine gab, ins Triclinium und machte es sich auf einer Clinie bequem. Als erstes goß er sich Wein ein und und opferte einen Schluck für die Götter, eher er trank.

Valens schaute ins Triclinium hinein, welches lange nicht mehr benutzt worden war. Wer weiß, vielleicht würde sich dort etwas finden lassen, um sich die Zeit zu vertreiben...aber alles, was drinnen war, war Marcus. "Salve, Neffe!", meinte er, "darf ich mich zu dir dazu setzen?"

Aine brachte das Fleisch.

"Das Bad habe ich schon vorbereitet!"