Bin doch da.
Valens fragte Tacitus: "Suchst du das Garum?", und reichte es ihm hinüber.
Bin doch da.
Valens fragte Tacitus: "Suchst du das Garum?", und reichte es ihm hinüber.
"Pluto selbst? Nun ja, der Herr der Unterwelt ist nicht bloss der Herr der Unterwelt, sondern auch noch behüter der Reichtümer, welche ich um ganz ehrlich zu sein, auch gerne geniesse."
Severina selbst hielt sich zurück. Einerseits wusste sie auch nicht wirklich, was sie eigentlich da genau aß, andererseits hatte sie gerade jetzt keinen wirklich grossen Hunger. Eigentlich hatte sie überhaupt keinen Hunger, die Nervosität erstickte sowohl das Hungergefühl als auch jedwede Lust, Nahrung zu sich zu nehmen. Und sie traute sich nicht zu fragen, ob er kommen wird, verflucht sei ihre Schüchternheit. Also konzentrierte sie sich auf das Gespräch zwischen ihrem Vater und dem Proconsul. "Wie merkwürdig." fand sie dann doch die Sprache. "Ob die Götter uns etwas damit sagen wollten, dass der Herr der Unterwelt gleichzeitig der Behüter der Reichtümer ist?" Sie errötete leicht. Wahrscheinlich wusste jeder an diesem Tisch die Antwort, nur sie nicht.
Agrippa hatte der Runde wohl ein Rätsel gestellt, das nicht ohne Überlegen gelöst werden konnte.
"Reichtümer... Reichtümer geistiger Natur. Die Weisheiten und Erinnerungen unserer Ahnen, die heute in der Unterwelt weilen und uns nur noch in der Form von Büchern erhalten sind?", riet er.
Dann fragte er - die Götter sollen seine Neugierigkeit verfluchen: "Aus welchen Grund seid ihr beide nun eigentlich in Hispania?"
"Ich weiss nicht, was sie uns damit sagen wollen, aber ich denke, die Reichtümer der Götter sind am besten in der Unterwelt aufgehoben als auf dem Olymp, aber naja, die Gedanken und Wege der Götter sind unergründlich ..."
Er nickte seinem Bruder zustimmend zu.
ZitatOriginal von Quintus Matinius Valens
Valens fragte Tacitus: "Suchst du das Garum?", und reichte es ihm hinüber.
"Ah, danke sehr."
ZitatOriginal von Publius Matinius Agrippa
"Pluto selbst? Nun ja, der Herr der Unterwelt ist nicht bloss der Herr der Unterwelt, sondern auch noch behüter der Reichtümer, welche ich um ganz ehrlich zu sein, auch gerne geniesse."
"In der Tat, aber ich habe gehört, er soll ein lausiger Koch sein."
Dann wendet er sich wieder an Matinius Valens.
"Wir kommen aus Rom, genauergesagt aus Ostia, Agrippa lud uns bei seinem letzten Besuch in meiner Casa zu sich ein, und da sich mein Landgut fast selbst verwaltet, ergriff ich die Gelegenheit und reiste mit meiner Tochter nach Spanien - Helvetia Severina, meine Tochter."
wies er auf seine Tochter, sich in diesem Moment nicht in Klaren darüber, ob er sie schon vorgestellt hatte.
"Bitte, gern!"
Als Tacitus Valens Severina vorstellte, ergriff Valens die Gelegenheit, mit ihre eine Art von Konversation in Gang zu bringen.
"Und, wie geht es dir so? Ist alles hier in Hispania zu deiner Zufriedenheit?", mit diesen Worten versuchte er, ein Gespräch anzufangen.
Severina war überrascht, dass auch die hohen Herren hier die Antwort nicht wussten. Sie dachte, dass so etwas zum Allgemeinwissen gehörte, aber dem war wohl nicht so. Etwas irritiert ob dieser für sie neuen Situation schwieg sie wieder, bis ihr Vater sie nebenbei dem Matinier vorstellte. Das Essen hier im Triclinium hatte wohl definitiv einen legeren Charakter, wessen sie bis zu diesem Zeitpunkt Severina nicht so bewusst war. Sie schwankte, ob sie auch lockerer werden sollte, doch ihre Erziehung und ihre Schüchternheit entschieden dagegen. "Vielen Dank, es geht mir gut. Und bisher bin ich durchaus zufrieden hier." antwortete sie Valens leise und schüchtern.
"Das ist schön. Weißt du, ich war lang außerhalb von Hispania, und als ich wieder heimkam, habe ich wieder festgestellt, was dies für ein großartiger Platz ist. Hispania, das ist etwas, wo es einen immer wieder herzieht. Und auch nur hier bekommt man das berühmte... äh", er starrte auf seine Vorspeise und versuchte, sie zu identifizieren, "diese berühmte und allseits beliebte Speise." Er sah auf ihren Teller und sah, dass sie noch fast nichts gegessen hatte. "Los, greif zu! Ich denke, dies hier ist genau die Casa in einem weiten Umkreis, wo man am wenigsten etwas dagegen hat, wenn du dir dein Essen und deine Getränke einmal ordentlich schmecken lässt!", lud Valens Severina ein.
"Nicht jeder ist mit einem Deluxkoch gesegnet ..."
Agrippa blickte zu seinem Bruder.
"Und es ist mir eine Freude, dass mein alter Freund Tacitus dieser Einladung nachgekommen ist, ihr könnt solange Gast in meinem Haus sein, wie es euch beliebt."
Er fragte sich, ob Tacitus sich wohl noch an sein Vorschlag erinnern konnte?
Just in diesem Moment erinnerte sich Tacitus an jene ominösen Worte seines Patrons, so daß sich ihm die Frage aufdrängte und über die Lippen kam
"Was macht eigentlich Dein Sohn Agrippa Minor ? Ich hoffe, er wird uns heute noch beehren."
Severina liess sich von einem Sklaven ein paar Häppchen dieser allseits berühmten Speise ohne Namen geben, wollte sie doch nicht unhöflich sein und dem Matinier eine Freude machen, nachdem er sie ja schon fast dazu drängte. Doch als sie ihren Vater hörte, verging ihr jeder Appetit, so dass sie erst gar nicht probierte. Zu sehr war sie auf die Antwort des Proconsuls gespannt, als dass sie in diesem Moment auch nur einen Gedanken an das Essen vor ihr verschwendete. War er da? Kam er heute noch? Würde sie ihn heute noch kennen lernen? In diesem Moment hing sie wie gebannt an den Lippen des Proconsuls.
"Mein Sohn Agrippa wird im verlaufe des des späterens Abends noch zu uns stossen ..."
Valens zog die Unterlippe ein. So war das also! Eine Verlobungsfeier! Er nahm noch schnell einen Bissen von der berühmten unbekannten Speise und versuchte möglichst unbeteiligt dreinzuschauen.
Es war gewiss, er kam also heute noch. War Severina vorher noch neugierig gewesen, in diesem Augenblick wünschte sie sich hingegen ganz weit weg. Hatte sie sich vorher noch zumindest ein wenig wohl gefühlt, damit war es definitiv vorbei und damit auch ihre Selbstsicherheit. Severina fühlte die Nervosität in sich aufsteigen, ihr wurde sogar für kurze Zeit schwarz vor den Augen.
Und da passierte es, ihr fiel der Teller mit der Vorspeise aus der Hand, welcher mit einem lauten Klirren auf dem Boden landete. Erschreckt schaute sie sich um. "Verzeihung." Sie errötete in Windeseile. "Wie ungeschickt von mir." In diesem Moment wünschte sie sich, dass der Boden sich auftat und sie verschlang...
Neben sich hörte Valens ein Klirren un blickte neben sich. Der Helvetierin war der Teller heruntergefallen. Er hob ihn auf. "Hier... sag, geht es dir nicht gut? Du schaust sehr mitgenommen aus. Stimmt etwas nicht?" Die Aufregung, der Reisestress... er dachte schon, dass das ordentlich hernehmen konnte. "Brauchst du etwas?"
ZitatOriginal von Publius Matinius Agrippa
"Mein Sohn Agrippa wird im verlaufe des des späterens Abends noch zu uns stossen ..."
"Ich habe ihn lange nicht mehr gesehen, deinen Sohn. Womit beschäftigt er sich denn zur Zeit ?"
Kaum hatte er die Frage an Agrippa gerichtet, schreckte er durch ein plötzliches Klirren auf, worauf er sich umsah. Seine Tochter hatte etwas fallengelassen. Eine Sklavin eilte herbei und räumte die Scherben weg.
"Er war gerade vor kurzem in einer wichtigen Angelegenheit für mich in Rom beim Kaiser, seit ein paar Tagen ist er wieder zurück ..."
Agrippa blickte kurz auf den verbrochenen Teller.
"Hast du meinen Sohn eigentlich schon einmal getroffen, Caius?"
ZitatOriginal von Quintus Matinius Valens
"Hier... sag, geht es dir nicht gut? Du schaust sehr mitgenommen aus. Stimmt etwas nicht?" "Brauchst du etwas?"
Severina wagte kaum hochzusehen, so sehr schämte sie sich für ihre Einlage. Auch wenn der Proconsul sich nicht um ihr Missgeschick kümmerte, sie war ihm dennoch sicher unangenehm aufgefallen. Was würde er jetzt denken von ihr? Würde er sie für eine kleine dumme Gör halten, unfähig, sich anständig zu benehmen? Sicher hielt er sie auf jeden Fall jetzt nicht mehr seines Sohnes würdig, oder? Sie wollte nicht daran denken und fast hätte sie auf Valens vergessen, der sie nach ihrem Befinden gefragt hatte. Sie beugte sich in seine Richtung, nicht wagend, den Blick zu heben, und flüsterte. "Danke. War wohl die Anstrengung der Reise. Verzeihung."
"Wofür entschuldigst du dich? Das ist doch kein Grund.", meinte er ebenso leise zurück. Dann richtete er seinen Blick in die Runde. "Wann kommt Agrippa Minor?" Forschend blickte er dessen Vater an. Und er dachte bei sich, wie dieser Grünschnabel einfach eine Frau wie Severina sitzen lassen konnte.
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