Aufarbeitung alter Kamellen

  • Beim Stichwort ‚Legat’ prustete ich los.


    „Bei den Göttern! Daran habe ich selbst noch nicht gedacht!“ Andererseits, so lange man noch derart über die Situation witzeln konnte, war es wohl halb so schlimm.


    „Wie Recht du hast! Vorher käme noch der Cultus Honorum und der Senat. Gute Gründe für die beiden, Beschäftigung vorzugeben.“


    Erneut schmunzelte ich, sagte das Folgende aber sehr ernst. „Mir geht es in erster Linie gar nicht um den Traualtar. Ich wäre schon zufrieden, wenn er sich mehr Zeit für mich nehmen würde. Bis jetzt kam aus meinem Mund kein einziges Mal das Wort Heirat. Aus seinem habe ich es öfters gehört, aber was sind Worte …“


    Mein Gesicht sprach Bände. „Intrigen und Verschwörungen – ich kann verstehen, wenn man darin derart gefangen ist, dass alles andere nebensächlich erscheint. Bestimmt wird er sich in der Legio II unter Macers Kommando davon erholen. Ich wünsche euch beiden alles Gute und wir zwei bleiben in Kontakt.“


    Fragend, aber zugleich schon die Antwort vorausahnend, blickte ich Aelia an. Es wurde Zeit für mich, an den Heimweg zu denken. Mit Aelia konnte man sehr leicht ins Schnattern ohne Ende kommen, aber es hatte mir sehr viel Vergnügen gemacht.

  • "Tjaja, der Weg nach oben ist steinig.", grinste ich.


    "Sfz...ja, mehr Zeit. Einmal in der Woche raus aus dem Castellum wäre im Prinzip schon genug, nicht? Bei mir jedenfalls. Irgendwann weiß ich wohl gar nicht mehr, wie er aussieht...naja." :D


    "Auf jeden Fall bleiben wir in Kontakt.", erwiderte ich. "Irgendeiner muss mich ja da oben mit den neuesten Geschichten aus Rom am Leben erhalten."
    Schmunzelnd zwinkerte ich ihr zu.
    "Ich wünsche dir auch alles Gute und Fortuna möge ein Auge auf dich werfen...im positiven Sinne natürlich. Vielleicht hat sie ja mal ein Einsehen." :D

  • „Hui, einmal pro Woche. Ich denke, ich wäre schon mit einmal pro Monat zufrieden oder so ähnlich. Es muss ja auch Zeit für Reisen bleiben.“ Mein Zwinkern war von einem Lachen durchsetzt.


    „Nein, mal im Ernst. Natürlich ist ein häufiges Treffen schön, aber es darf nicht so häufig sein, dass der Reiz verloren geht. Deswegen habe ich ja auch gar nichts gegen Pausen. Nur müssen es eben gleich Monate sein?“


    Ich erhob mich nun, es wurde Zeit für mich zu gehen. Ein Blick nach draußen zeigte die einbrechende Dunkelheit.


    „So eine Schnatterstunde können wir ruhig einmal wiederholen. Bis dahin auch dir alles Gute und den Beistand der Götter.“

  • "Definitiv nicht.", stimmte ich ihr zu und stand ebenfalls von meinem Platz auf.
    "Es war schön, dich einmal wiederzusehen, Deandra. Auf dass das nächste Mal nicht allzu lange auf sich warten lässt." 8)

  • Sollte ich oder sollte ich nicht? Ach, egal. Wir waren unter uns. Ich drückte Aelia kurz, bevor ich mich zum Gehen wandte.


    "Zukünftig werde ich dich als Freundin bezeichnen", drohte ich lachend. Der Wert eines Menschen hing nicht zwangsläufig mit seinem Stand zusammen. Inzwischen besaß ich mehr plebeische als patrizische Freundinnen.


    An der Tür winkte ich nochmals, bevor ich die Casa in Begleitung Assindius' verließ.

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