Officium| Eheregistratur

  • Zitat

    Original von Marcus Valerius Mercurinus
    Entegen dem üblichen Arbeitspensum im Eheofficium hat Gaius Populus gerade nichts zu tun und verdrückt daher schon vor aufkommendem Hunger seinen mitgebrachtes Mittagessen in Form eines Stücks getrocknetes Fleisch und eines halben trockenen Brotes mit harter Kruste, das er immer wieder in etwas Olivenöl tunkt. Das Klopfen lässt ihn schnell das Tuch mit Brot und Fleisch zusammenschlagen und das Bündel und die Schale mit Öl im Regal hinter sich verschwinden. Er wischt sich nochmal mit dem Ärmel über den Mund, bevor er den Besucher herein bittet und fragt, was er für ihn tun kann.




    Furianus, mit Bartstoppeln und ihm selbst so fremd ungepflegt, schritt ruhigen Schrittes hinein und begrüßte den Scriba mit einem einfachen Salve und einem leichten Nicken.


    "Ich bin hier, um die Verlobung zwischen Tiberia Claudia und Lucius Flavius Furianus aufzulösen. Tiberia Claudia verstarb vor einigen Tagen."


    Mehr sagte er dazu nicht, mehr konnte er nicht sagen. Seine Augen waren ohnehin schon gerötet und man sah ihm an, dass jede weitere Träne nur mit Schmerzen vergoßen werden konnte - falls überhaupt noch Tränen da waren, die er vergießen konnte.

  • Dass tatsächlich mal jemand vorbei kommt und die Auflösung einer Verlobung oder Hochzeit bekannt gibt, das kommt selten vor. Meistens wird soetwas über die Gerichtsmeldungen oder die Lectio erledigt. Oder eben, wenn einer von beiden Verlobten für die nächste Heirat kommt.


    Gaius Populus hat deswegen auch nicht viel Erfahrung mit soetwas. Normalerweise kommen nur fröhliche Menschen und wenn sie nicht fröhlich sind, so sind sie zumindest selten tieftraurig. Denn tieftraurig sind nur die, die noch unter Patria Potestas verheiratet werden und die kommen nicht selbst. "Tiberia Claudia und Lucius Flavius Furianus," nuschelt er mehr, als dass er es ausspricht, und schreibt es auf. "Ich werde das eintragen." Er wagt es nicht, nach dem Todestag zu fragen, diesen würde er auch anderweitig herausfinden.




  • Plautius folgte den Anweisungen zum Officium, wo das Eheregister untergebracht war. Die Tür stand einladend offen und als er klopfte, gab ihm die Person hinter dem Schreibtisch kauend zu verstehen, daß sie eintreten konnten, während dieser seinerseits auskauend seinen McVic zur Seite legte.



    „Salve! Mein Name ist Camillus Matinius Plautius und dies ist Artoria Medeia. Wir sind hier um unsere Verlobung eintragen zu lassen.“

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Eilig schluckt der Scriba Gaius Populus den Bissen seines Wurstburgers hinunter. "Salvete!" Schnell ist eine Tabula und ein Griffel zur Hand. "Verlobung, Camillus Matinius Plautius und Artoria Medeia, ganz recht. Seid ihr beide sui iuris und ist das auch dein Wille, Artoria?"




  • Ganz so schnell hatten die Beiden das Officium dann doch wieder nicht gefunden, was jedoch mehr an Medeia lag, die dem soldatischen untrüglichen Orientierungssinn in den Räumen des Cultus nicht ganz Glauben schenken wollte. Doch letztendlich hatte sie nur genickt und kapituliert, als sie in einer Sackgasse gelandet waren und aus jenem Grunde war sie den Rest des Weges Plautius einfach gefolgt. So trat sie einen Schritt hinter ihm in das Officium und sah sich nur einen kurzen Moment dort um, ehe sie an seine Seite trat und ihm die ersten Worte überließ. Auf die Frage des Angestellten nickte sie. „Ja, ich stehe unter keiner Patria Potestas mehr, sondern bin rechtlich eigenständig. Außerdem stimme ich dem Verlöbnis zu, es ist mein Wille.“ Ein schelmisches Glitzern trat in Medeias Augen als sie zu Plautius sah. „Und Du, Camillus? Bist Du auch Sui Iuris?“ , fragte Medeia leise. Jetzt, wo sie das fragte, fiel Medeia auf, dass sie es nicht wußte. Und dass Männer bis selbst ins hohe Alter noch unter einer Patria Potestas stehen konnten, war keine Seltenheit.

  • Plautius hatte seine Jugend in Tarraco verbracht und dort einiges über Officien und Beamte gelernt. Ebenso zu den Lageplänen und Auskunftstafeln, denn ansonsten wäre man tagelang stets in der Curia von Tarraco verschollen gewesen. Er fand sich vielleicht nicht so gut auf den Strassen von Roma zurecht, wohl aber in einem Gebäude.


    Aber welche kluge Mann widerspricht schon einer schönen Frau.


    Nett, er wurde nicht gefragt, ob dieses Verlöbnis sein freier Wille war. Plautius lächelte auf die Frage von Medeia. Ja, sein nichtsnutziger Neffe Metellus stand ja auch ewig unter der Fuchtel von Agrippa und man erzählte sich aus der Gens Flavia auch solche Geschichten. Angeblich sollte Senator Flavius Felix mit eiserner Hand und Peitsche alle kontrollieren. Sicher war Flavius Aristides deshalb zur Legio gegangen. Da konnte der Senator nichts mehr machen, wie er auch schimpfte und tobte. Die Legio rückte keinen mehr raus, es sei denn der Imperator gab persönlich die Anweisung. Und der dachte als oberster Befehlshaber natürlich auch an seine Sollzahlen.


    "Ja, ich stehe auch unter keiner Patria Potestas, ich bin rechtlich eigenständig und das Verlöbnis ist mein freier Wille."


    Der Gedanke hatte fast schon etwas belustigendes an sich. Wäre dem nicht so, dann hätte Plautius 6000 Mann in der Legio ins Gefecht auf Leben und Tod schicken dürfen, aber in Sachen Heirat und Verlobung bei Agrippa anfragen müssen. :D

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    Wieder einmal waren Amatia und Appius hier, diesmal aber um die Hochzeit eintragen zu lassen. So wartete man also auf den Beamten


    Appius fragte sich, ob es hier ne Klingel gab, womit man den Beamtn vielleicht wecken konnte :D

  • Zitat

    Original von Camillus Matinius Plautius
    "Ja, ich stehe auch unter keiner Patria Potestas, ich bin rechtlich eigenständig und das Verlöbnis ist mein freier Wille."


    "Sehr gut, welches Datum soll für die Verlobung eingetragen werden?"

  • Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus


    Appius fragte sich, ob es hier ne Klingel gab, womit man den Beamtn vielleicht wecken konnte :D


    Der Beamte saß wie üblich im Inneren des Officiums und drehte Däumchen. Er wartete, dass irgendwer klopfte oder in sein Officium kam. :P


    Irgendwann kam tatsächlich jemand. "Salve," grüßt Gaius Populus und erinnert sich vage, dass dieses Paar schonmal da war.

  • Wie herrlich unkompliziert empfand Medeia in jenem Augenblick das Prozedere. Es war weder ein Passierschein A 38 erforderlich, der dann jedoch erst durch Passierschein A39 aus dem Rundschreiben B 65 zu bekommen war. In der Curia hatte Medeia so manches Mal das Theater erlebt, was die Auswüchse römischen Beamtentums offenbarte. Doch nun lächelte sie freundlich zu dem Mann vor ihr, der Cultus Deorum war scheinbar kein so verknöcherter Apparat wie sie immer gedacht hatte. Medeia musste für das Datum nicht allzu lange nachdenken und antwortete prompt: „Vor dem Tag Fünf der Kalenden des Aprilis in diesem Jahr, wenn das möglich wäre!“ Willkürlich war das Datum nicht, denn genau an jenem Tag hatte Medeia dem Werben von Plautius zugestimmt in seiner Casa mitten im Lager der Legio Prima.

  • Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    Salve. Valeria Amatia und Appius Terentius Cyprianus. Wir würden gerne unsere Hochzeit eintragen lassen die am ANTE DIEM XI KAL MAI DCCCLVII A.U.C. (21.4.2007/104 n.Chr.) stattfand.


    Schneller als so mancher Mensch lesen kann, notiert der Scriba die Angaben auf eine Tabula. "Welcher Art ist die Ehe? Per usum und sine manus?" Die Namen lassen zumindest darauf schließen, aber sicher kann man sich schließlich nie sein.



    Sim-Off:

    Wenns einen Link zur Hochzeit gibt, gibts auch einen Link zur Hochzeit. :)

  • Zitat

    Original von Artoria Medeia
    Wie herrlich unkompliziert empfand Medeia in jenem Augenblick das Prozedere. Es war weder ein Passierschein A 38 erforderlich, der dann jedoch erst durch Passierschein A39 aus dem Rundschreiben B 65 zu bekommen war. In der Curia hatte Medeia so manches Mal das Theater erlebt, was die Auswüchse römischen Beamtentums offenbarte. Doch nun lächelte sie freundlich zu dem Mann vor ihr, der Cultus Deorum war scheinbar kein so verknöcherter Apparat wie sie immer gedacht hatte. Medeia musste für das Datum nicht allzu lange nachdenken und antwortete prompt: „Vor dem Tag Fünf der Kalenden des Aprilis in diesem Jahr, wenn das möglich wäre!“ Willkürlich war das Datum nicht, denn genau an jenem Tag hatte Medeia dem Werben von Plautius zugestimmt in seiner Casa mitten im Lager der Legio Prima.


    "Aber natürlich ist das möglich." Gaius Populus notiert fleißig und hält den beiden schließlich die Tabula hin. "Stimmt es so? Dann hätte ich gerne noch die Siegel hier unten und das war dann alles."

  • Zitat

    Schneller als so mancher Mensch lesen kann, notiert der Scriba die Angaben auf eine Tabula. "Welcher Art ist die Ehe? Per usum und sine manus?" Die Namen lassen zumindest darauf schließen, aber sicher kann man sich schließlich nie sein.


    Bevor noch ihr Mann antworten konnte, tat Amatia es: "Genau, sine manu."
    Und schaute neugierig auf die Tabula, ob die Namen auch richtig geschrieben waren.



    Sim-Off:

    Link

  • Aufmerksam studierte Medeia die Tabula, die ihr hingehalten wurde und nickte zufrieden. „Ja, das stimmt so!“ , erwiderte sie mit einem leichten Lächeln. Neugierig erspähte sie noch schnell, wer sonst auf der Tabula stand. Mit Erstaunen sah sie, dass Lucilla schon eine bedeutende Zeit verlobt war, aber von einer Vermählung mit dem Praeceptor und Senator Avarus hatte sie noch nicht gehört. Die Feier durfte man bestimmt auch nicht verpassen, denn was so lange Vorbereitung brauchte, würde wohl Fulminantes versprechen. Medeia nickte zufrieden und hob ein Ende der Palla an, was beim Herunterbeugen verrutscht war. „Dann sind wir Dir zu Dank verpflichtet und möchten Dich nicht länger in Deiner Zeit belästigen. Vale!“ Sie lächelte dem Angestellten noch mal freundlich zu, warf Plautius ein strahlendes Lächeln zu ehe sie mit ihm wieder das Officium verließ. Vor der Tür angekommen, nachdem die Tür geschlossen war, wandte sie sich ihm zu, ergriff seine Hände, nachdem sie auch gesehen hatte, dass sie nun alleine waren. „Es ist vollbracht.“ Medeia war immer noch selber über sich überrascht, dass sie sich doch noch mal zu einer Eheschließung eingelassen hatte. Eigentlich hatte sie sich vor Jahren geschworen, dass es nie wieder passieren würde. Plautius hatte es dennoch geschafft, ihre Meinung zu ändern.


    Und somit war auch die Verlobung eingetragen und das glückliche Paar konnte die Regia des Cultus wieder verlassen.

  • Zitat

    Original von Valeria Amatia und Appius Terentius Cyprianus
    Appius wollte schon was sagen, aber seine Frau war wohl schneller und daher achtete er nur drauf, daß alles seine Richtigkeit hatte.


    Schon ist alles notiert. "Bitte schaut noch einmal über den Eintrag und dann bräuchte ich noch je das Siegel hier und da bitte. Das wäre dann alles."

  • Zitat

    Original von Marcus Valerius Mercurinus


    Schon ist alles notiert. "Bitte schaut noch einmal über den Eintrag und dann bräuchte ich noch je das Siegel hier und da bitte. Das wäre dann alles."


    Sim-Off:

    um das mal zum Abschluss zu bringen^^


    Das taten sie und gingen dann glücklich und offiziell Verheiratet von dannen.

  • Das zweite Mal war weniger undurchsichtig als beim ersten Gang. Sicherlich nicht weniger aufregend, aber dieses Mal wenigstens der Weg zu dem richtigen Officium in der Regia des Cultes bekannt. Früh am Vormittag nachdem sie in Roma eingetroffen waren, waren sie schon an der Regia angekommen, um ihre Ehe eintragen zu lassen und auch dieses Formalität geklärt zu haben. Medeia hatte noch nie im Leben so eine schnelle Reise erlebt und war immer noch ein wenig erschöpft von dem Geholper der Sänfte und der unangenehmen Nähe von so vielen großen Pferden, die in ihrer Nase stanken, ihr Wiehern und ihre Präsenz einfach ihr unangenehm war. Mitsamt ihrem frisch vermählten Gatten traf sie vor der Tür ein. Ihr Sklave Pumilus trat auf diese zu, hob seine Faust und klopfte drei Mal kräftig gegen das Holz. Medeia wandte sich Plautius zu und lächelte leicht. „Ich werde später noch einen Besuch bei der Schola machen müssen. Werden wir in Deiner Casa nächtigen? Zudem ist heute Abend schon die Feier von Germanica Aelia.“

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