Ich führte Gaius Pompeius Niger in Alessas Officium.
Ich führte Ihn zum Besprechungstisch und bot Ihm einen Sitz an. Dann liess ich Wein holen und schenkte dem Gast und mir jeweils einen Becher ein.
Dann sagte ich:
"Nun was kann ich für dich tun?"
Ich führte Gaius Pompeius Niger in Alessas Officium.
Ich führte Ihn zum Besprechungstisch und bot Ihm einen Sitz an. Dann liess ich Wein holen und schenkte dem Gast und mir jeweils einen Becher ein.
Dann sagte ich:
"Nun was kann ich für dich tun?"
Ich nahm gegenüber der Sacerda Platz und war dankbar für den mir angebotenen Wein. Würde er mir doch hoffentlich dabei helfen die richtigen Worte für die schlimme Kunde zu finden, welche ich zu überbringen hatte.
"Trinken wir auf die Venus und ihre schönen Dienerinnen.", prostete ich der Sacerda zu, bevor ich begann weiter zu sprechen.
"Didia Fausta, du erwähntest vorhin die Flaminca Didia Sinona... Gestatte mir die Frage, seid ihr miteinander verwandt? Die Namensgleichheit zwischen euch führt mich zu der Annahme."
"Sie ist eine Verwandte meines Gemahls. Aber noch mehr ist Sie mir Mntorin."
"Den Aufenthaltsort der Flaminca Sinona kannst du mir nicht nennen, sagtest du vorhin.", fuhr ich fort, weiter nach Worten suchend, um meine Nachricht zu überbringen. Trotz des Weines in meinem Becher hatte ich eine furchtbar trockene Kehle.
"Ich hörte, sie sei kürzlich zu einer Reise nach Cyprus aufgebrochen und ich gehe wohl recht in der Annahme, ihr habt seitdem keine Nachricht von ihr..."
Schnell trank ich einen Schluck Wein, während ich Didia Fausta forschend anschaute.
Ein Gefühl sagte mir, dass dieses Gespräch eine unangenehme Wendung nahm. Warum sprach dieser Niger so um den heissen Brei herum?
"Nein ich habe schon seit Monaten nicht mehr von Sinona gehört."
Der Priesterin mir gegenüber sah ich die Ungeduld an, worauf ich nun eigentlich hinaus wollte. Es galt nun auf den Punkt zu kommen.
"Gestern sprach ich mit einem Seemann, der an Bord desselben Schiffes wie die Flaminca war..."
Ein weiterer Schluck Wein...
Dieser Seemann... Er berichtete..."
Bei den Göttern dachte ich, warum ist es nur so schwer, solche Nachrichten zu überbringen? Raus damit, Niger!, sagte ich zu mir selbst.
"Der Seemann... Er war wohl der Letzte, der die Flaminca Didia Sinona sah. Seinen Worten zufolge wurde er Augenzeuge, wie sie über Bord fiel... Vergeblich versuchte er sie zu retten... Sie ist nun in Neptuns Reich..."
Ich dachte, ich höre nicht richtig. Das durfte nicht sein. So etwas durfte nicht passieren.
"Nein." schluchzte ich verzweifelt auf.
Das hatte ich befürchtet...
"Es tut mir sehr leid, dir diese schlimme Kunde überbringen zu müssen. Lass mich dir mein tiefes Mitgefühl aussprechen.", sagte ich zu Didia Fausta und berichtete ihr nach einer kleinen Pause mit behutsamen Worten all das, was mir der Seemann erzählt hatte.
"Leider gibt es wohl keinen Anlaß, an den Erzählungen des Seemannes zu zweifeln. Nie hätte ich es sonst gewagt dich aufzusuchen und Derartiges zu berichten." Meine Menschenkenntnis hatte mir an jenem Abend sofort gesagt, dass jedes seiner Worte wahr sei.
Völlig kraftlos fragte ich leise:
"Weiss es Falco schon?"
"Senator Didius Falco?", fragte ich Fausta, da ich die Familienverhältnisse der auf so tragische Weise von uns gegangenen Flaminca Sinona nicht näher kannte.
"Nein.", fügte ich hinzu. "Ich vernahm die schlimme Botschaft erst gestern Abend und bin heute früh gleich als Erstes zum Venustempel geeilt. Ihre Familia kenne ich bisher nicht. Falco ist ihr Ehemann?"
"Nein, Ihr Bruder. Sie war nicht verheiratet. Aber Sie war verlobt mit Quintus Caecilius Aventurinus. " Ich war immer noch am geschockt und fing an schluchzend zu heulen.
Bekümmert sah ich, welche Trauer ich in Didia Fausta mit der Nachricht über den Tod der Flaminca Didia Sinona ausgelöst hatte.
Ich nestelte aus meinem Gewand ein sauberes Tuch. Dann stand ich auf, trat neben die Sacerda und reichte es ihr für ihre Tränen.
"Fausta, es tut mir sehr leid..." sagte ich und mir kam augenblicklich in den Sinn, dass ich dies bereits gesagt hatte.
Währenddessen überlegte ich, wem nun wohl die undankbare Aufgabe zufallen fallen würde, dem Bruder und dem Verlobten der Verstorbenen die traurige Nachricht zu überbringen.
Ich schneutzte dankbar in das Tuch und wischte mir die Tränen weg.
"Ich danke dir für deine Mühe. Obwohl es nicht deine Aufgabe gewesen ist, hast du diese traurige Aufgabe angenommen. Ich werde den für Segen der Göttin für dich bitten. Mögest du ein Leben voller Liebe führen. Doch nun lass mich bitte allein. Ich möchte beten und werde dann unsere Familie und Ihren Verlobten informieren. "
"Ich sah es als meine Pflicht an, Fausta, wenngleich es eine sehr traurige war. Liebend gern hätte ich dir bessere Kunde gebracht über die Flaminca." , antwortete ich der Priesterin.
"Sei meines tiefen Mitgefühls gewiss. Auch ich werde für Didia Sinona beten, dass es ihr gut gehen möge, dort wo sie jetzt ist."
Sehr gut konnte ich verstehen, dass die Sacerda jetzt allein sein mochte, um das Gehörte zu verarbeiten. Froh war ich darüber, dass sie die Benachrichtigung der Familie und des Verlobten übernehmen würde.
Daher verabschiedete ich mich, "Vale bene, Didia Fausta.", und verließ das Officium.
Nachdem ich viele Stunden mit der Meditation verbrachte, in der ich mir alle Erinnerungen mit Sinona ins Gedächtnis geufen habe huelte ich nochmal ausgiebig und machte mich, ein würdigeres Gesicht aufsetzend, auf den Weg in den Tempel Venus Libitina.
An die Tür des Officiums der Sacerdotes Veneris klopfte ich und hoffte hier auf Didia Fausta und Decima Alessa zu treffen.
Ich öffnete die Tür.
"Salve Fausta.", begrüßte ich meine Verwandte herzlich. Fausta hatte mir in der schweren Zeiit der Trauer um meine verstorbene Schwester Sinona großen Beistand geleistet und viel Kraft gegeben.
"Ich freue mich immer dich zu sehen."
Ich begrüsste Falco überschwenglich. Trotz der Trauer um Sinona, schien er mir jünger und kraftvoller, als bei meiner Hochzeit zu sein.
Ich schmunzelte und dachte, dass der Segen der Göttin Falco berührt hatte.
"Komm herein und mache es dir bequem."
Das ließ ich mir nicht zweimal sagen und nahm in einem gemütlichen Sitzmöbel Platz.
"Heute bin ich sozusagen in offizieller Mission hier, als Senator.", begann ich, nachdem wir vorher noch einige private Worte gewechselt hatten.
"Ist deine Collegin Decima Alessa in ihrem Officium? Es wäre von Vorteil, wenn sie an unserem Gespräch teilnehmen könnte."
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