[Ausbildung] Waffentraining

  • | Decurio Gaos


    Nicht nur, weil dem Wartenden die Zeit meist länger vorkommt als dem Kommenden, sondern auch schon allein aus einem grundsätzlichen Prinzip heraus und natürlich der Tatsache geschuldet, dass die Tirones gegenüber den erfahrenen Milites es tatsächlich noch an Drill und Schneilligkeit vermissen ließen, hat das Sammeln für Gaos' Geschmack schon viel zu lange gedauert. Missmutig lässt er seinen Blick über die versammelten Rekruten wandern und geht in unheilvollem Schweigen vor ihnen auf und ab. Selbstverständlich registriert er die Unterschiede hinsichtlich der mitgebrachten Ausrüstung und quittiert dies bei dem einen oder anderen mit einem missbilligenden Schnauben.


    Etwas abseits des Decurio postieren sich zwei scheinbar abbeorderte Equites bei dem Stapel Übungsschwertern und halten sich in Gegenwart des Offiziers mit ihrer Häme zurück. Allerdings kann man bei genauem Hinsehen zumindest bei einem von beiden ein leichtes, schadenfrohes Lächeln sehen. - Schließlich kommt Decurio Gaos mittig vor den halbwegs aufgereihten Tirones zum Halt und wendet sich ihnen in aufrechter Haltung zu. Laut und in autoritärem Befehlston spricht er zu ihnen:


    "Tirones! Ich bin Decurio Gaos und heute werdet ihr im Kampf mit der Waffe geschult! Da eure sogenannten Reitkünste auf einem sehr unterschiedlichen Stand sind, erfolgen diese Übungen zunächst auf dem unerschütterlichen Boden der Tatsachen! Ihr werdet mir aufmerksam zuhören und meine Anweisungen nach bestem Vermögen befolgen! Ich dulde weder Ungehorsam noch Faulheit! Wenn ihr etwas nicht verstanden habt, dann verschwendet nicht meine Zeit mit Stümperei, sondern meldet euch gefälligst!"


    Der Offizier schnaubt kurz und macht eine kurze Pause, in der er zu dem Stapel Übungswaffen rübergeht. Dann spricht er weiter:


    "Dies sind eure Übungsschwerter! Sie haben die gleiche Form wie eure Spathae, wiegen aber mehr! Jeder von euch holt sich ein Übungsschwert bei den Equites ab. Eure sonstigen Waffen und das Gepäck dürft ihr vorerst ablegen. Die Rüstung muss jedoch vollständig angelegt sein! Diejenigen unter euch, die ohne Rüstung hier erschienen sind, werden sich gleich umgehend auf den Weg machen und dies nachholen. Außerdem werden sie im Anschluss an das Training unter Aufsicht der beiden Equites im Eilschritt und in voller Montur fünf Runden um den Exerzierplatz laufen!"


    Abschätzend mustert Gaos die neuen Rekruten aus leicht zusammengekniffenen Augen. So manchem traut er durchaus zu, eines Tages einen guten Soldaten abzugeben. Doch diese Entwicklung würde nach seinen Ansichten selbst der Tiro mit den besten Anlagen und dem größten Ehrgeiz nicht nehmen, wenn man ihn nicht ein wenig zurecht schliff.


    "Alle anderen bewaffnen sich jetzt geordnet mit den Übungsschwertern und folgen mir danach zu den Holzpfählen! Ausführen!"


    Die besagten Holzpfähle säumen den Exerzierplatz gute 10 Meter vom Sammelpunkt entfernt. Der eine oder andere Tiro hat diese wehrlosen Übungsgegner möglicherweise im Rahmen einer anderen Trainingseinheit schon kennengelernt.

  • Adawolf stand gemeinsam mit den anderen Tirones vor einem kleinen Römer der aber ein gutes Organ hatte und laut schreien konnte. Das schien endlich mal ein Römer zu sein der vom Kämpfen eine Ahnung hatte. So richtig verstand adawolf den Römer allerdings noch nicht, da er von Schwertkampf sprach aber auf Holzschwerter hinwies. Komisch diese Römer wollen mit Holzschwertern in den Kampf ziehen und reiten dabei Hunde. Aber gut, Adawolf war froh endlich ein Soldat zu sein und machte eben die ganzen Spielchen der Römer mit. Er würde schon noch richtig kämpfen können und sein Schädelgedeck neu aufbauen.


    So nahm er sein Holzschwert entgegen und stellte sich wie die anderen Tirones vor ein Holzpfahl, ein dünnes Hälmchen im Wind. Jetzt war Adawolf gespannt was der Römer mit den Holzpfählen vorhatte. Das Holzschwert in seiner Hand fühlte sich gut an, es war in etwa so schwer gewesen wie sein eigenes Schwert nur etwas kürzer. Adawolf wirbelte das Schwert um sein Handgelenk herum um zu testen wie es sich in der Hand anfühlte.

  • | Decurio Gaos


    Ungeduldig geht der Decurio auf und ab, während sich die Rekruten an ihren Pfählen postieren. Denjenigen, die noch einmal in ihre Unterkunft zurückkehren müssen, räumt er keine weitere Wartezeit ein. Sie werden sich sputen müssen, um den Anschluss nicht zu verlieren. Zuletzt bewaffnen sich auch die beiden Equites mit den hölzernen Übungsschwertern und postieren sich mit etwas Abstand - gegenüber von den Tirones und gut von allen sichtbar - mit etwas Abstand seitlich rechts und links des Decurio, der sodann mit der Übung beginnt.


    "Zunächst werden wir die Grundlagen trainieren! Jeder, der sich hierzu über Langeweile beklagen will, kann zur Abwechslung gerne im Anschluss den Latrinendienst übernehmen! Jeder, der herumalbert oder als Witzbold auf sich aufmerksam macht, bekommt zur Abkühlung heute die Nachtschicht!"


    Er winkt den beiden ihm assistierenden Equites, woraufhin diese das Schwert in Grundhaltung heben.


    "Dies ist die Grundhaltung! So lange ihr noch am Anfang eures Trainings seid, werdet ihr nach jedem Schlag in diese Haltung zurückkehren! Ihr werdet sie am Anfang einnehmen, sobald ich den Befehl "GLADIOS STRINGITE" gebe! Dies ist ein Befehl, den ihr auch im Feld hören werdet und auf den hin ihr eure Schwerter zu ziehen habt!"


    Wiederum gibt er seinen Equites einen Wink, woraufhin diese seinen Worten folgend die nächsten Bewegungen vorführen.


    "Aus dieser Grundhaltung heraus, werden wir zuerst die seitlichen Schwerthiebe üben! Auf den Befehl "ICTUS LATUS" werdet ihr von der rechten Seite einen Schlag auf den Holzpfahl ausführen. Auf den Befehl "ICTUS SCAEVUS" folgt der Schlag auf die linke Seite! Dies sind natürlich keine Befehle, die wir euch im Feld noch erteilen werden! Seht genau hin, wie die Equites das Schwert führen und macht es ihnen nach!"


    Nun beginnt der Decurio langsam entlang der Holzpfähle - die übrigens durchaus massiv und im Boden solide verankert sind - mit etwas Abstand vor den Rekruten auf und ab zu gehen, um jeden einzelnen beim Üben in Augenschein zu nehmen. Währenddessen gibt er die Befehle, nicht immer im gleichmäßig-regelmäßigen Wechsel, denen auch die beiden Equites jeweils als ständiges Beispiel gehorchen.


    "GLADIOS STRINGITE! - ICTUS LATUS! - ICTUS SCAEVUS! - ICTUS LATUS! - ICTUS SCAEVUS! - ICTUS LATUS! - ICTUS SCAEVUS! - ICTUS LATUS! - ICTUS LATUS! - ICTUS LATUS! - ICTUS SCAEVUS! - ICTUS SCAEVUS! - ..."

  • Nun hatte Adawolf hatte verstanden was der Römer wollte, für ihn zwar totaaler Schwachsinn aber da anscheinend viele der anderen Tirones noch keine Ahnung hatten war es sinnvoll so zu beginnen. Für Adawolf war es einfach schön wieder ein Schwert zu fühlen selbst wenn dieses ein Holzschwert war. Und so machte er sich ans Werk. Grundstellung, Schlag rechts, Schlag links usw. Adawolf bearbeitete den Pfahl mit all seinen gewaltigen Kraften und drosch so gewaltig ein, dass jedesmal Späne aus dem Holz fetzten. Endlich konnte er wieder einmal zeigen was in ihm steckte. Die Befehle kamen jetzt in einem schnelleren Tempo so dass sich alles anhörte wie Tacka Tacka Tacka Tacka. So lief allmählich Adawolf der Schweiß herunter es war schön endlich wieder den Kampf zu üben, wenn man bei diesen Römern eben anscheinend ohne richtigen auskam. An Adawolfs Pfahl waren mittlerweile zwei gewaltige Kerben entstanden aus denen der erfahrene Beobachter erkennen konnte, dass jeder Schlag immer an der gleichen Stelle eindrang. Adawolf verzog nicht und hämmerte auch nicht ziellos wie die anderen Tirones auf den Pfahl ein. Bei Wotan war das ein Spaß.

  • | Decurio Gaos


    Die Reihe der Rekruten mit festem Schritt abmessend, kommt der Decurio schließlich auch wieder bei Adawolf an. Er bleibt gegenüber von diesem stehen und beobachtet dessen Bemühungen sekundenlang mit stechendem Blick. Dann setzen die Befehle unvermittelt aus.


    "STATE!"


    Gaos richtet sich gerade auf und wieder der Allgemeinheit zu. Es folgen einzelne, in scharfem Ton für alle gut hörbar gebellte Kommentare zur Leistung des jeweiligen Soldaten. Damit auch keiner auf die Idee kommt, sich nicht angesprochen zu fühlen, zeigt der Decurio jeweils auf den Angesprochenen.


    "Zu ungenau! Konzentration!"
    "Du hältst dein Schwert falsch! Das ist keine Bratpfanne!"
    "Gut für den Anfang, aber noch zu unkontrolliert!"
    "Füße auseinander! So hast du keinen festen Stand!"


    ...als er schließlich auf Adawolf zu sprechen kommt:


    "Tiro! Wie ich sehe, machst du das nicht zum ersten Mal! Allerdings sind wir hier nicht bei den Holzfällern, sondern beim Militär! Du triffst gut, wendest aber zu viel Kraft auf! Wie willst du denn so eine mehrstündige Schlacht überstehen?? Du musst dir deine Kräfte einteilen! Ein Mann ist kein Baum!"


    ...nach einigen weiteren Kommentaren und Hinweisen hat schließlich jeder Tiro sein Fett weg bekommen. Der Decurio stellt sich wieder zentral auf und gibt bekannt:


    "Wir werden noch einen weiteren Durchlauf machen, während dessen die Equites euch ein bißchen stören werden! Seht gefälligst zu, dass ihr trotzdem stabil steht und auch von härteren Stößen nicht zu Fall gebracht werden könnt!"


    Mit einem Fingerschnipsen ordert er seine beiden Gehilfen herbei, die sich beeilen Gaos' Ruf nachzukommen. Mit jeweils einem Übungsschwert in der Hand begeben die erfahreneren Soldaten sich in den Rücken der Anfänger und machen sich bereit, diesen beim Üben den einen oder anderen kräftigen Schubser zu geben. Bald darauf hallen erneut die Befehle des Decurios über den Platz.

  • Was sagte der Römer zu ihm er sollte kein Baum sein und auch nicht Holzfäller sein. Hää??? Kräfte einteilen sollte er auch, das war jetzt wenigstens verständlich und auch vernünftig. Aber Kraft war das was Adawolf am allermeisten hatte und vor allem in der Schlacht konnte er stundenlang toben. Aber gut er war gewillt das zu tun was die Römer von ihm wollten.


    So stellte er sich wieder in Position und drosch mit weniger Kraft auf den Stamm ein. Was jetzt kam kannte er auch von seinem Kampftraining, allerdings hatten sie keine so fürchterlichen Gegner wie diese Stämme im Boden, sondern richtige Gegner.

  • | Decurio Gaos


    Während die Tirones weiterhin fleißig ihre hölzernen Gegner bekämpfen, bekommen sie ohne jegliche Vorwarnung hin und wieder kräftige Stöße von Seiten der wohltrainierten Equites versetzt. Den einen oder anderen der Neulinge treffen diese Attacken derart unerwartet, dass sie reichlich unelegant auf die Nase fliegen. Eine entsprechende Standpauke des Decurio lässt nicht lange auf sich warten...


    "Wenn ihr so weitermacht, dann seid ihr bald 'ne Schande für die Ala! Das gesamte Imperium wird über euch lachen! Und noch mehr werden die Germanen über euch lachen! Also reißt euch gefälligst zusammen!"


    Damit winkt er ab und beendet die Übung.


    "Schluss! Aus! Findet euch jetzt zu Paaren zusammen und tretet gegeneinander an! Ihr werdet die Unterschiede zu einem unbeweglichen Ziel schnell bemerken! - Wer seinen Partner reif für's Valetudinarium schlägt, der kann sich auf tierischen Ärger einstellen!"


    Wohlwissend um die (vorsichtig formuliert) stürmischen Tendenzen bei manch eifrigem Neuling, wie er sie auch schon bei Adawolf glaubt beobachtet zu haben, schickt Decurio Gaos diese Warnung gleich mit vorweg.


    Sim-Off:

    Vielleicht finden sich ja Thorbrand (noch da?) und Adawolf zusammen...

  • Thorbrand war überrascht wie schwer dieses Übungsschwert war. Natürlich nicht so schwer wie die heimischen Breitklingen oder die Axt, aber er fragte sich wie er das Ding in einem Kampf vom Rücken eines Pferdes ordentlich führen sollte ohne daß es ihm das Handgelenk brach. Während er dieses hölzerne Ziel mit gezielten Stichen und einer Abfolge von Hieben und Stichen attaktierte bekam er aus dem Augenwinkel mit wie einige der Hilfsausbilder die Neulinge,...Tirones immer wieder traktierten. Ein besonders bösartiges Exemplar hatte gerade seinen Nachbarn derart mit der Flachen Klinge gegen den Rücken geschlagen, daß dieser mit hochrotem Gesicht und feuchten Augen seltsam verkrampft fortfuhr sein Übungsschwert immer schwächer gegen seinen hölzernen Gegner zu führen.
    Grinsend kam er auf Thorbrand zu. Die Waffe in die Handfläche tätschelnd und voller Tatendrang. Wie beiläufig stellte er sich so, daß er den Wüterich im Augenwinkel hatte als er seine Schläge und Stich ausführte. Just im Moment des heimtückischen Zuschlagens wechselte er seine Position und der Schlag ging ins Leere.
    Thorbrand wirkte wie jemand der konzentriert seine Übung vollzieht. Bevor der verdutzte und zweifellos erzürnte Eques einen weiteren Hieb setzen konnte ertönte die Stimme des Decurios und Thorbrand gesellte sich zu den Kameraden.
    Dabei kniff er dem Sadisten ein Auge zu und ließ die Zunge schnalzen...
    ...tierischen Ärger,...aha...
    Sein Gegenüber war einen Kopf größer als er...prima...


  • Und zwar Ärger mit mir persönlich. brüllte Scarpus der in diesem Augenblick hinzukam und sich mit einem Übungsspatha in der Hand breitbeinig hinter der Truppe aufbaute...

  • Noch ein wortgewaltiger Schreihals. Thorbrand drehte sich um und erkannte den vormals umgänglichen Offizier von der Musterung wieder.
    Seltsamerweise erschien dieser jetzt in einem anderen Licht.
    Die Ausbilder schienen eine Menge Respekt vor diesem Mann zu haben...verhalten grinsend stellte er für sich fest, daß es immer einen gibt der noch höher steht. Seltsamerweise half ihm das immer wieder die wohlwollenden Missetaten der älteren Equites, die sich wie sadistische größere Brüder oder Cousains aufführten zu ertragen.
    Unter der Ägide des Scarpus hoffte Thorbrand also nun den Exerzierplatz in einem Stück und ohne allzu heftige Blessuren verlassen zu können.

  • Flavus konnte erst verspätet zu dem Waffentraining hinzustoßen, da er zuvor noch anderweitig zu tun gehabt hatte, und erreichte den Exerzierplatz daher erst zu einem Zeitpunkt, da die anderen ihre ersten Lektionen bereits absolviert hatten. Seine Rüstung trug er bereits und sah inzwischen einigermaßen nach einem passablen Tiro aus, als er sich bemüht unauffällig in die Reihen seiner Kameraden einzusortierte. Er nahm eilig ein eigenes Übungsgladius auf und landete nah bei Thorbrand und Adawolf, als soeben ein weiterer Decurio zu der Veranstaltung hinzugestoßen war und die Gruppe daher wohl noch einen Augenblick innehielt. Mit gesenkter Stimme wandte er sich an Thorgrand und versuchte ihm unbemerkt zuzuflüstern: "Salve... Was hab' ich verpasst? Was sollen wir machen?"


    Sim-Off:

    Ich hoffe, das ist okay so. ;) Das Training hatte ja eigentlich begonnen, als ich noch nicht in die Ala aufgenommen war.

  • Adawolf maschierte auf Thorbrand zu und blickte ihn von oben bis unten an. Nun ja immerhin schien er wenigstens kein römischer Zwerg zu sein, sondern ein richtiger Mensch. So schritt er auf Thorbrand zu und sagte zu ihm:
    Du sein wollen mit Adawolf, großes Krieger das Messerchen wechseln? ZUgleich hob Adawolf als Zeichen für den Beginn des Trainings kurz sein Schwert und schon ging es los. Adawolf hatte Spaß daran einem fast richtigen Gegner gegenüber zu stehen und hämmerte immer im vorgeschriebenen Wechsel auf THorbrand ein. Je mehr er THorbrand bearbeitete, desto mehr Spaß hatte er daran und erhöhte die Schlagzahl wie auch die Kraft die er investieren konnte. Fröhlich lachte Adawolf vor sich hin.

  • Warum nur? Warum musste dieser Koloss auf ihm einprügeln? Das Übungsschwert sah in dessen Pranke aus wie ein Puggio, beim Zuschlagen ersetzte er mangelnde Eleganz mit brachialer Effizienz.Fast schon taumelnd blockte er die Hiebe ab, jedoch spürte er, daß ihn langsam die Gelenke schwollen. Er dankte den Göttern für die kleine Parierscheibe am Übergang zwischen Klinge und Griff,...mit ihrer Hilfe gelang es so manchen Hieb abzulenken.
    Doch dann geschah das worauf er instinktiv gewartet, ja fast schon gehofft hatte,...beim parieren des letzten mörderischen Hiebes splitterte das Holz seine Übungsschwertes und stob auseinander wie eine Pusteblume im Wind.
    Das schien den Koloß nicht wirklich aufzuhalten. Thorbrand sah neben sich einen alleinestehenden Tiro, glitt zu ihm, borgte sich dessen Übungsschwert und beschloß den Riesen nun zu ärgern. Gegen dessen Urkraft war auf Dauer kein Kraut gewachsen, zumals der Kerl offenichtlich keine Ermüdung zeigte. Thorbrand beschloß mit List und Tücke vorzugehen und die Kraft des Riesen sowie dessen aufgrund der Größe langsameren Bewegungen mit blitzschnell Stellungswechseln und fintenreichen, gemeinen kurzen Schlägen mit Flacher Klinge auf ungeschützte Körperpartien, wie den Waden, den Unterarmen, dem äußeren Bizebs. Immer wieder gelang es Thorbrand mit der geliehenen Klinge dem Riesen einige klatschende Treffer zu landen...wie die rötlich geschwollenen Male bald zeigten. Doch das kostete ihn einiges an Kraft und bald schon wurden seine Finten weniger schnell...

  • Völlig überrumpelt stand Flavus plötzlich ohne Übungsschwert da und konnte nur fassungslos zusehen, wie die beiden Tirones einander derart erbittert bekämpften. Er wich vorsichtig vor den beiden Duellanten zurück und vergaß darüber auch die Frage, die er soeben noch an einen der beiden gerichtet hatte. Sich einzumischen wagte er nicht, schielte aber vorsichtig zu ihren Aufsehern hinüber, um deren Reaktion abzuschätzen. Dann versuchte der Tiro sich vorsichtig zurückzuziehen, und sich vom gerade eben erst frequentierten Stapel ein neues Übungsschwert zu holen.

  • Scarpus betrachtete die Szene mit gemischten Gefühlen. Einerseits war es typisch dass sich die Tirones anfänglich aneinender messten und ihre Grenzen dem anderen gegenüber ausloteten, andererseits ahnte er dass die beiden Kontrahenten zu weit gehen würden und sich ernsthaft verletzten. Auch wenn es Schwerter aus Holz waren....


    STOP brüllte er und stellte sich zwischen Thorbrand und Adawolf.


    Du dabei zeigte er mit dem Übungsspatha auf den germanischen Hünen. Deine Schläge sind wuchtig. Deine Kraft ist enorm...doch....was ist dein Nachteil? Du bist zu stürmisch..verlierst deinen Gegner aus den Augen. Deine Kraft wird nachlassen und am Ende bist du derjenige der ein Schwert zischen den Rippen spüren wird. Scarpus war ein wenig angepisst.....


    Geh rüber zu den Übungspfählen, nimm ein Schild und führe die Schläge aus die ich dir nachher zeige. Kurz beäugte er die roten, leicht geschwollenen Stellen welche durch die Treffer von Thorbrand entstanden waren.
    Wenn du nachher fertig bist lege kalte Tücher darauf. Und jetzt ab.....


    Sim-Off:

    Soweit ich informiert bin wird Thorbrand nicht mehr aktiv sein. Daher geht es ohne hn weiter.


    Wo willst du hin? brüllte er Aminius nach als dieser sich von der Gruppe entfernen wollte.

  • Erschrocken zuckte der Tiro zusammen und fuhr herum, als ihn plötzlich ein Decurio im Visier hatte. Er erstarrte und blieb an Ort und Stelle stehen, wagte es keinen Schritt weiter zu gehen. Nach einem kurzen Räuspern antwortete er geschwind: "Ähem... Ich wollte mir ein neues Übungsschwert holen, Decurio. Der Tiro hatte sich meines... geliehen, nachdem sein anderes zerstört worden war." Etwas unsicher verzog er das Gesicht und versuchte abzuschätzen, was er nun tun sollte. Vorsorglich wartete Flavus Amisius aber lieber, ob und was man ihm befehlen mochte.

  • So So. du hast also dein Spatha an jemanden anderen weitergegeben. Das finde ich sehr nobel von dir. Komm mal her Der Unterton der in der Stimma lag ließ nichts Gutes vermuten auch wenn ein Lächeln im Gesicht des Decurios stand.


    Jetzt sage mir mal wie du schon zischte das Schwert in der Hand des Atiers vor und traf die Innenseite des Oberarms diesen Angriff ohne Schwert abwehren könntest? Oder diesen wieder stieß Scarpus das Spatha nach vorne und traf den Bauch des Tiros mit der Spitze aber ohne ernstlich Schaden anzurichten.

  • "Das Schwert des anderen Tiro war zerstört worden, Decurio, und im Gegensatz zu ihm befand ich mich nicht im Kampf..." versuchte Flavus Amisius noch sich zu rechtfertigen und kam näher, als der Offizier dies verlangte. An sich machte er in seiner Rüstung optisch keinen schlechten Eindruck und konnte gewiss auch gut zupacken. Allein an Kampferfahrung und einer entsprechenden Ausbildung mangelte es ihm (natürlich) noch gänzlich.


    Dementsprechend war er auf die plötzlichen Schläge auch in keinster Weise vorbereitet oder hatte mit ihnen gerechnet. Mit überrascht aufgerissenen Augen wich der Tiro zurück und war von den Angriffen des Decurios völlig überrumpelt. "Autsch... He...! Was soll denn das!? Au, verdammt..." protestierte er reflexartig und zog sich weiter zurück, um aus der Reichweite des Atius zu entkommen. Seine Mimik verzieht sich zu einem Ausdruck vollkommener Verwirrung.

  • Du hättest wenigsten so tun können als würdest du dich wehren. Die Soldaten der ALA II sind nicht dafür da dass sich der Feind an uns austoben kann brüllte Scarpus den jungen Mann an.


    Nimm dir ein Schwert und leiste dem Germanen Gesellschaft. Die Übungspfähle schlagen wenigstens nicht zurück also musst du nichts befürchten


    Die anderen machen weiter. Decurio Gaos wird euch schon zeigen wie es gemacht wird.
    Decurio Gaos. Morgen beginen wir mit der Theorie. Es sollen alle Tirii um 7 im Schulungsraum erscheinen. Salve

  • Völlig überfordert sah Flavus sich mit seinem ersten hochoffiziellen Anschiss konfrontiert und starrte Decurio Atius nur noch mit überrascht geweiteten Augen an. Gerade erst war er im Castellum angekommen, hatte das aufwändige Rekrutierungsprozedere durchlaufen und ehe er sich auch nur eine Mütze Schlaf hat holen dürfen, hatte der Duplicarius ihn schließlich direkt hier zum Waffentraining geschickt. Er schluckte schwer und nickte schließlich demütig. "Jawohl, Decurio. Es wird nicht wieder vorkommen, Decurio." bemühte der Halb-Germane sich, den Schaden zu begrenzen. Nach einem knappen Salut beeilte er sich, die letzten Schritte zurückzulegen und sich ein Übungsschwert zu holen. Gemessen an den gestellten Ansprüchen würde er wohl noch einiges an Übung aufzuholen haben.


    Mit dem hölzernen Schwert in der Hand stellte Flavus Amisius sich dann an einen freien Pfahl und wandte sich dem anderen Decurio namens Gaos zu, welcher an dieser Stelle wohl wieder übernehmen würde.

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