Lucilla kommt ein wenig ins Schwitzen und nimmt ersteinmal einen Schluck Wasser. Sie hasst Verhandlungen bei denen sie ihren eigenen Stand nicht genau kennt. Natürlich hat sie bereits alles genauestens durchkalkuliert, weiß, wie hoch die Kosten im Marmorbruch sind und weiß, welchen Preis sie auf jeden Fall verlangen muss. Doch Avarus hat recht, sie hat keine Ahnung, wie der Absatzmarkt wirklich aussieht. Vielleicht sollte sie direkt abbrechen und in ein paar Wochen nochmal verhandeln. Doch andererseits, sie würde ihn heiraten. Alles, was er sie durch übervorteilte Preise an Gewinn kosten würde, das würde sie sich auf andere Weise schon wiederholen.
"Du weißt sicher, wie gering die Verdienstspannen bei Marmor sind. Ich kann mir das nur leisten, weil ich ein gutes Einkommen durch den Cursus Publicus habe. Der Aufwand, bis so eine Platte geschlagen ist, das ist wirklich enorm. Dazu das Kalkulationsrisiko, in einer Woche ist Marmor gefragt, dann wieder baut kein Mensch damit. Wie gesagt, die Summen, die immer wieder investiert werden müssen, sind auch nicht gerade aus der Portokasse zu zahlen. Und der Gewinn, beinahe lächerlich für den Aufwand. 159,50." Beim Gedanken daran, wieviele neue Schuhe für den Verlust den Tiber runtergehen, wird Lucilla ganz schwer ums Herz.