Casa Germanica - Peristyl

  • "Rosa? Ich glaube Ambrosius Lieblingsfarbe ist Apricot. Oder war es Malve? Na egal, ich werde ihm schon sagen, dass er sich ein wenig zurückhalten soll." Aber nur ein wenig. Im Vertrauen hatte Ambrosius ihr schon berichtet, was er alles plant und das einzige, was Lucilla daran beunruhigt ist die Rechnung hinterher.


    Sie verfolgt Avarus mit ihrem Blick. "Was ist los mit dir? Du bist so... hektisch und abwesend. Hat es etwas mit der Hochzeit zu tun?" fragt sie besorgt.

  • "Ich? Nein also ich meine es ist alles in Ordnung. Die viele Arbeit zerrt nur an meinem Körper. Ich sollte mir wahrlich etwas ruhigeres suchen."


    Er setzt sich wieder und lächelt knapp, dabei hebt er eine Traube Wein hinauf. Dann perlt Avarus eine Frucht nach der Anderen vom Stiel ab und steckt sie genüsslich in den Mund.


    "Ich möchte nur, das der Trubel schnell vorüber ist und ich möchte dich in meinem Hafen wissen."

  • Lucilla denkt über seine Worte nach und ist versucht ihm vorzuschlagen, die Arbeit nicht mit ganz so viel Enthusiasmus zu tun und anstatt zu jedem neuen Präfekten persönlich zu reisen, einfach einen Brief zu senden. Doch sie weiß selbst, wie unmöglich das ist und dass gerade ein Legatus Augusti der für eine Institutuion des gesamten Imperiums zuständig ist gar keine andere Wahl hat. Genauso wenig hat es einen Sinn, ihm vorzuschlagen, seine Arbeit nicht mit vollem Einsatz zu tun. In dieser Hinsicht sind sie sich wohl recht ähnlich und Lucilla ist froh, dass sie zumindest die Aufgaben des Cursus Publicus mit ruhigem Gewissen hat abgeben können, denn sich nur in der Arbeit etwas zurücknehmen, hätte auch sie nicht geschafft.


    "Vielleicht solltest du dich in einer Provinz umschauen." lächelt sie sanft. "Dort ist das Leben im Allgemeinen viel ruhiger und die Grundstücke sind billiger. Du könntest Architectus Provincialis werden, in Hispania vielleicht oder Mauretania. Wir bauen uns eine Villa aus Marmor und mit dem Geld, das wir sparen, lassen wir uns alle Annehmlichkeiten aus Rom liefern. Die Oberschicht in Caesarea ist ja nun auch nicht zu verachten und es finden sich sicherlich auch dort alle möglichen Anlässe für Gastmähler und Feste. An die kleinen Märkte werde ich mich sicherlich gewöhnen können, wer weiß wieviel Zeit mir für soetwas überhaupt bleibt, wenn wir ersteinmal eine Familie haben." Sie blickt ihn aufmunternd an. Natürlich würde sie Rom vermissen, denn dass das Leben in einer Provinz nicht so ist, wie es früher einmal war, wenn man erstmal in Rom gewesen ist, das weiß sie noch aus Tarraco. Und doch meint sie ihre Worte ehrlich, denn solange sie zusammen sein könnten, solange würde sie fast überall mit ihm hingehen.

  • Blickt sie eine Weile verschmitzt an. Dann erklärt sich Avarus.


    "Du weißt, wo ich herkomme. Ich liebe die Provinz..." Aber nicht wenn jener Decima dort haust, dachte Avarus.


    "Ich werde darüber nachdenken, aber Italia-Roma ist meine zweite Heimat geworden und mein Lohn ist wohl auch nicht zu verachten." ;)

  • "Na gut, ich bleibe sowieso viel lieber in Roma." lächelt sie nun auch verschmitzt. "Aber du sollst wissen, dass ich mit dir auch überall anders hingehe." Wobei sie trotzdem hofft, dass er sie nicht ins finstere, kalte Germania verschleppen würde, wo angeblich sogar die Frauen diese merkwürdigen Hosen tragen.


    "Also lass uns zurück zum eigentlichen Thema kommen. Vielleicht sollten wir eine Liste mit den möglichen Gästen anlegen, so dass wir einmal sehen, wieviele es ungefähr werden? Hast du eine Tabula greifbar?"

  • "Natürlich.... Hermes bringe uns die Tabula." Blickt ihm kurz nach. Dann wieder zu Lucilla. "Ein guter Junge ist er..."


    "Wir sollten unsere Familien bei einem Fest gegenseitig kennen. Es macht, denke ich, keinen all zu guten Eindruck, wenn wir sie uns gerade erst da vorstellen. Außerdem müssen wir Rücksicht auf jene nehmen, die den Nordtruppen dienen, also rechtzeitig die Kommandeure anschreiben. Ich hoffe dein Bruder macht bei jener Bitte auf Sonderurlaub mal eine Ausnahme. Auch wenn ihm seine Ströhmungen etwas anderes befehlen."


    Avarus steckt ein paar Trauben in den Mund und bringt dann einige Worte hervor, die einen fremden Menschen im Raum wohl verwundert hätten.


    "Wir sind wirklich ein seltenes Paar, wir wollen aus Liebe heiraten. Sowas sieht Rom nicht alle Tage." ;)

  • "Noch ein Fest vorher?" fragt sie nicht gerade begeistert. "Ich meine, alle die in Rom sind waren doch schon bei der Verlobung. Und für diejenigen in Germania wird es schon schwer genug sein, die Zeit für die Anreise zur Hochzeit frei zu schaufeln. Von meiner Famillie kennst du auch schon alle, bis auf Tertia." Ihr Stimme wird nachdenklich. "Aber... also... ich weiß auch nicht... sie ist nicht zu unserer Verlobung gekommen, hat sich noch nichteinmal gemeldet. In der Casa schaut sie auch nie vorbei und... ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Ich habe das Gefühl, seit sie bei den Vestalinnen ist, haben wir uns irgendwie... ach ich weiß auch nicht. Sie war schon immer so vernüftig und alle sind so stolz auf sie, dass sie von den Vestalinnen aufgenommen wurde. In fast jedem Brief von Meridius muss ich mir anhören, wie stolz wir alle auf sie sind oder dass ich nach ihr sehen soll, weil sie so ein wertvolles Mitglied der Familie ist. Dabei ist sie doch die Ältere von uns... " Lucilla blickt auf der Tischplatte herum. "... aber auf mich muss man ja nicht aufpassen..."


    Sie lehnt sich vor und zieht die Traubenschale weiter zu sich. Doch die Traube, die sie sich nimmt, wandert nicht in ihren Mund. Lucilla lässt sie zwischen ihren Fingern umherwandern. "Wen du von der Gens noch nicht kennst, den kannst du auch bei oder nach der Hochzeit noch kennen lernen. Sie haben sowieso nichts zu entscheiden." Etwas trotzig isst sie die Traube und blickt wieder auf. "Ich werde meinem Bruder einen Brief schreiben und ihn bitten, den Germanica und Magnus für den Termin Sonderurlaub zu gewähren, oder sie einfach in seiner Escorte mitzunehmen. Falls er überhaupt kommt."


    Schließlich lächelt Lucilla wieder. "Wir heiraten doch nicht nur aus Liebe." grinst sie schelmisch. "Ich werde dafür sorgen, dass in der Acta darauf hingewiesen wird, welch vorteilhafte Verbindung das ist. Germanica und Decima sind immerhin nicht irgendwelche Familien. Du bist ein Senator und Legatus Augusti und ich, naja, so eine schlechte Partie bin ich auch nicht. Der große Triumphator hat immerhin nur eine Schwester zum verheiraten." Sie kichert leise und nimmt noch ein paar Trauben.

  • "Ich dachte eher an eine mündliche Erläuterung. Aber wenn das wirklich schon alle sind, reicht es vielleicht, wenn wir zur Hochzeit kurze Floskeln austauschen. Vielleicht ist es auch besser nicht gar zuviel Wind zu machen. Wie ich annehme sind deine Verwandten genaus verstreut in der Welt wie die Meinen und wir sehen sie vielleicht nur ein einziges Mal."


    Zieht die Traubenschüssel wieder mehr zu sich und greift sich eine Traube.


    "Da hast du natürlich Recht. Sicher fragt sich dein Triumphator noch immer, was du an mir eigentlich findest. Wahrscheinlich hätte er dich viel lieber an einen seiner Generäle gegeben um als wirklich großer Feldherr vor ihnen zu thronen. Doch ich bin ganz froh, das du doch etwas an mir gefunden hast."


    Grinst sie an und schnappt sich wenig später ihre Traube mit dem Mund weg. Dann gibt er seine in den Ihren ab und greift elegant zum verdünnten Wein.

  • Lucilla will schon protestieren, als sich Avarus an den Trauben vergreift, als ihr mit einer davon der Mund verschlossen wird. Lächelnd lehnt sie sich an ihren Verlobten und schluckt die süße Frucht hinunter. "Ja, das ist schon merkwürdig. Ich weiß auch gar nicht, was ich an dir finde und trotzdem kann ich nicht anders, als dich zu heiraten." Sie kichert vergnügt und seufzt dann. "Wenn es nur endlich so weit ist."


    Sie greift zu der Wachstafel und schlägt sie auf. "Halten wir einmal fest, aus der Gens Decima werden eingeladen: Meridius, Severa und Maximian, Tertia, Maior und Stilo, Livianus, Mattiacus, Magnus, Martinus und Nepos, Valeria und Alessa samt ihrem Verlobten. Das wären schonmal... 14 Personen. Herrje."

  • Avarus kratzt sich über den Kopf. Man sieht ihm deutlich an, das er auch Namen überlegt. Doch ist die Gens Germanica weit verzweigt und es wäre ein schlimmer Fehler jetzt jemanden zu unterschlagen. Ein Maiordomus würde ihm Abhilfe schaffen, doch er versucht sich zu erinnern und keinen zu vergessen.


    "Ja die Familie meinerseits wird auch jenen Umfang einnehmen, so wären da vorallem meine Söhne Sebastianus, nebst Frau Claudia und Titus, dann der Sohn meines Bruders Sedulus und Traianus Adoptivtöchter Adria, nebst ihrem Mann Quarto und Aelia mit ihrem Verlobten Corvus, ebenfalls ein Germanica. Corvus Bruder Sollianus, der in Rom lebt, darf natürlich auch nicht fehlen. Aber auch die entfernteren Verwandten sollten wir laden. Das wären Honorius, Maximianus, Octavianus, Tacitus und Varus."


    Avarus denkt nach, ob er noch jemanden vergessen habe. Dann schießt ihm das Blatt.


    "Ah Pilatus natürlich noch."

  • Eifrig notiert Lucilla jeden weiteren Namen auf die Wachstafel und zählt schließlich nach. "Das sind nocheinmal fünfzehn. Herrje, eine kleine Feier können wir damit schonmal vergessen." Sie überlegt. "Livia und Hungi...garicus müssen natürlich noch auf die Liste." Sie seufzt. "Ich hab sie immer noch nicht gefragt. Aber Livia macht das mit der Pronuba bestimmt. Dann hätten wir einunddreißig Gäste. Die Schola haben wir mit Adria bereits berücksichtigt, und von der Acta stehen die Auctrix und die Lectrix auch schon auf der Liste, mehr braucht es nicht. Dann fehlt uns nur noch ein Sacerdos für das Opfer. Wenn du nicht noch irgendwelche wichtigen Personen einladen möchtest, von meiner Seite aus wären das alle, die mir einfallen."'

  • "Hm Hungaricus könnte seinen Bruder noch mitbringen. Der Gute darf auch ab und an unter dei Leute kommen und hat noch etwas gut bei mir. Ein rauschendes Fest ist also ganz das Richtige für ihn. Ansonsten sehe ich auch keine weiteren Gäste für notwendig, um jenen Tag zu einem der Schönsten in unserem Leben werden zu lassen."


    Er füllt sich einen Becher mit Wasser und trinkt ihn relativ schnell leer.

  • Lucilla kichert leise. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Vinicier nicht auch sonst nicht sehr viel unter Leuten ist. Wenn er nur ein bisschen wie Hungaricus ist, tanz er wahrscheinlich auf mehr Hochzeiten, als du je haben wirst." Sie grinst breit und nimmt sich noch ein paar Trauben.


    Auf einmal merkt sie auf. "Ach herrje, wie konnte ich das nur vergessen... Valeria kann natürlich das Opfer halten! Ich meine, sie macht das bestimmt, immerhin ist sie Iuno-Priesterin, wer also wäre da besser geeignet als meine Nichte?" Natürlich ist sie nicht ihre Nichte, aber Lucilla hat keine Ahnung, wie die Familiensituation in Germania gerade aussieht und ob Valeria mittlerweile als Maximians Wasauchimmer gilt, oder weiter als Praetorianus Tochter. Allerdings ist das in dem Augenblick auch unwichtig, Decima oder nicht, Lucilla kann sich tatsächlich niemand besseren für ihr Hochzeitsopfer vorstellen, als Valeria.

  • "Wer weiß, wer weiß." :D


    Avarus stellt den Becher ab und lehnt sich etwas zurück. Dann bring Lucilla Valeria ins Spiel. Medicus kennt sie nicht, kaum oder was auch immer, aber damit wäre jenes Problem gelöst, ohne selbst Arbeit damit gehabt zu haben. Also nickt er eifrig und lächelt sie breit an.


    "Warum nicht deine Priesterin wird's schon richten."

  • Lucilla atmet erleichtert auf, damit wäre das auch geklärt, zumindest halbwegs. "Gibt es sonst noch irgendwas zu beachten oder organisieren? Ich meine in Hinblick auf die Hochzeit." Nicht im Hinblick darauf gäbe es noch etwas, aber alles der Reihe nach. :]

  • "Natürlich gibt es das, doch was das Essen und Trinken anbelangt, können wir uns kurz zuvor nocheinmal zusammen setzen. Dann sind die Ideen frisch, die Märkte überschritten und wir wissen, was wir unseren Gästen anbieten können oder wollen.


    Hm ansonsten sollten wir uns noch über den Austragungsort klar werden."

  • "Das ist nicht schwer. Anfangen tut alles in der Casa Decima, dort findet dann das Opfer und die Eheschließung statt, anschließend das Festmahl. Mit Anbruch der Nacht ziehen wir mit dem Brautzug hierher in die Casa Germanica, ich salbe den Türpfosten und du trägst mich über die Schwelle ins Haus..." Sie kichert. "Dann folgt die Zeremonie mit den Münzen und dem... äh... du weißt schon." Sie wird ein wenig rot. "Die Gäste feiern weiter während wir in das Ehegemach gehen und..." Wieder kichert sie. "Du weißt schon. Und am nächsten Morgen findet alles sein Ende in einem weiteren Gastmahl, zu dem die Eingeladenen die Geschenke mitbringen und bei dem ich die Herrin des Hauses sein werde." :] Wenn es nur schon soweit wäre...

  • Lucilla wußte eben was sich gehörte. Avarus hörte ihr aufmerksam zu und nickt ab und an. Natürlich wußte er den verlauf der Zeremonie auch, doch wollte er sehen, ob jene Dame, von der Lucilla immer so in den höchsten Tönen sprach auch das Ehegefüge im Falle einer Hochzeit gelehrt hatte. Er trank wieder etwas verdünnten Wein und fragte sie:


    "Wie sieht es mit Kultur aus? Wollen wir etwas mehr als Musik bieten?"

  • "Ein paar Schauspieler vielleicht? Ein Dichter oder sowas, aber kein ganzes Theaterstück." Sie hält inne. "Außer du willst das, aber ich bevorzuge eher die kürzeren Darbietungen oder die, bei denen viel Bewegung drin ist. Ein paar Aktrobaten wären ganz nett." Sie überlegt noch ein wenig, während sie mit einer Traube herumspielt, dann isst sie diese und zuckt mit den Schultern. "Mehr fällt mir momentan auch nicht ein."

  • Während er im Mund eine Traube mit den Zähnen schält, überlegt Avarus sichtlich, wie man das Publikum an solch enem Abend verwöhnen könnte.


    "Einen Lyriker vielleicht. Kennst du da jemanden, der für einige Rezessionen zu gebrauchen wäre?" Immerhin arbeitet Lucilla für die beste und einzigst artige Zeitung des Imperium. Da wird ihr doch sicher so Einer unter gekommen sein.


    "Und Abends, wenn sie alle satt und faul geworden sind ein Gladiatorenkampf auf Leben und Tod." :D

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