Casa Germanica - Peristyl

  • Lucilla sieht schon ihren eigenen Stuhl wackeln, doch nur recht kurz. Selbst wenn die kaiserliche Kanzlei die Außenstellen des Cursus Publicus in den Provinzen streichen würde, die römischen Postreiter würde man sich kaum sparen können.


    "Was fehlt ist eine gleichmäßige Auslastung. Zumindest in Italia ist es nicht so, dass wir schlechte Zahlen schreiben würden, wenn man es mal über mehrere Monate hinweg betrachtet. Natürlich gibt es manchmal Zeiten, in denen werden kaum Briefe geschickt, aber dann gibt es dafür auch wieder Zeiten, da kommen die Tabellarii gar nicht mehr nach. Dadurch kommt es natürlich vor, dass an manchen Tagen die Mansio voller Postreiter ist, an anderen ist kaum mehr einer da, wenn ein dringender Eilbrief raus muss. Ich habe auch schon des öfteren darüber nachgedacht, doch mehr, als zu versuchen, die Tabellarii immer geschickt auf die Routen zu verteilen, ist mir auch nicht eingefallen."


    Sie zuckt leicht mit den Schultern. "Aber zumindest eine Mansio in den Provinzverwaltungsstädten und eine Reihe von Mansiones und Mutationes auf direktem Weg nach Rom müsste doch auch für andere Provinzen rentabel sein."

  • "Sind sie auch, erkläre das aber mal einen Buchhalter, der sich fragt, warum auf einem Streckenabschnitt wie Rom - Alba Fucens - Corfinium aller 30 km eine Station steht und auf einer Route wie Roma - Praeneste - Ferentinum dieses System auf Stationen aller 50 km gestrickt ist. Das dazwischen aber auch die geographische Lage entscheidend ist und die Pferde somit im Gebirge häufiger gewechselt werden müssen, eher verschleißen und somit diese Mansios auch mehr Tiere im Jahr benötigen, will ihm nicht aufgehen.


    Natürlich sind wir auf ie Hilfe des Kaiserhofes angewiesen und die staatlichen Zuwendungen, aber wir sind eine der wenigen Staatsbetriebe die auch ordentliche Einnahmen zu verzeichnen haben und das obwohl wir eigentlich früher dafür gedacht waren nur die Staatsinterna zu transportieren.


    Heu jetzt hab ich schon wiederwir gesagt, naja ich war eben zu lange schon in diesem Verein."


    Ein Schlückchen Wein kullert den Rachen hinab.

  • Lucilla lehnt sich gemütlich an ihn dran und schmunzelt. "Ach ja, also wir vom Cursus Publicus vermissen unseren Legatus Augusti cursu publico schon auch. Hungarcius ist ein guter Praefectus Praetorio und ich will nicht behaupten, dass er sich nicht für die Arbeit des Cursus Publicus interessiert. Aber er ist einfach froh, wenn er so wenig wie möglich damit zu tun hat. Und wer kann es ihm schon verdenken bei seiner ganzen Arbeit. Es fehlt einfach jemand dazwischen, jemand, der den Dienst provinzübergreifend koordiniert."


    Sie blickt nachdenklich zum Himmel hinauf. "Ich würde gerne einmal die tatsächlichen Auslieferungszeiten nachmessen. Allerdings ohne, dass die Tabellarii es wissen. Mir ist schon klar, dass nicht alle Tabellarii immer in Rekordzeit ihre Briefe ausliefern können, aber was uns fehlt, sind ein Richtwerte für die Auslieferungszeiten. Allerdings kann so etwas nicht von einer Provinz allein aus angegangen werden, es würde der Zusammenarbeit der Preafecti bedürfen. Und das wiederum müsste jemand koordinieren."

  • Sedulus war es fad und es gab nichts neues von den Ermitlungen so beschloss er ein wenig zu lesen. So schnappte er sich ein Buch und setzte sich in den Garten der Casa wo er sich in die Sonne setzte. Nach kurzer Zeit nickte er ein...

  • Nachdem die Sonne Sedulus ins Gesicht brannte wachte er auf. Er rieb sich die Augen und stand auf. Nun war er schon einige Tage in Roma doch hatte er es versäumt bisher am Grabe seines Varters vorbei zu schauen was er nun ändern wollte...

  • Lucilla folgt dem Sklaven durch die halbe Casa bis in den Garten. Da sie hier schon fast zuhause ist, nimmt sie direkt auf einer der herumstehenden Klinen Platz, bleibt jedoch ersteinmal aufrecht sitzen. Obwohl sie sich dessen nicht bewusst ist, weiß sie unterbewusst sicher, dass sie sowieso wieder aufspringen würde, sobald Avarus den Garten betritt. :]

  • Der zukünftige Mann an ihrer Seite hatte davon erfahren, das Lucilla sich im Hause herum trieb. Also war er flux von seiner Arbeit aus dem Officium in den Garten geeilt.


    "Salve Lucilla, es ist mir wie immer eine Freude dich zu sehen, du siehst wunderschön aus heute." :]

  • Lucilla zwirbelt gerade an ihrem Gürtel herum und legt damit ein Muster auf ihrem Schoß, als ihr Zukünftiger erscheint. Schon springt sie erfreut auf und eilt auf ihn zu. "Medicus!" Kaum abgebremst kommt sie vor ihm zum Stehen, umarmt ihn und drückt ihm einen Kuss auf die Lippen, der gar nicht enden will. Als sie von ihm ablässt, liegt ein Strahlen auf ihrem Gesicht wie schon lange nicht mehr. "Wie geht es dir? Ach, ich sage dir, so ganz ohne Officium, das ist ein herrliches Leben! Ich hatte auch schon sehr viel Zeit, nachzudenken. Der Oktober wäre meiner Ansicht nach am besten!" fällt sie direkt mit der Tür in die Casa.

  • "Genau deshalb." nickt Lucilla. "Und wegen dir." Lächelnd setzt sie sich wieder und greift direkt nach den Trauben. "Wo fangen wir an? Wo müssen wir anfangen?"

  • Lucilla zuckt mit den Schultern. "Du weißt ja, ich bin nur eine kleine, unwichtige Postan... mhm, nein, nichteinmal das... Auctrix PPA. Mehr nicht." Sie lächelt leicht. "Messen lassen müssen wir uns an dir, Senator Germanicus. Auch wenn es uns nicht gefällt, es gibt bestimmte Erwartungen an diese Hochzeit und ich würde diese gerne trotz allem wenigstens annähernd erfüllen. Andererseits, mit deinem Bekannten- und Freudeskreis und meiner Familie lassen sich diese Erwartungen schon erfüllen und darüber dass der Kaiser nicht kommt haben wir uns ja schon geeinigt."

  • "Gut soweit. Was sagst du zu dem nötigen Opfer. Du kennst dich da besser als ich aus. Immerhin habe ich in meinen Kindesjahren noch an Thor gedacht. Es ist daher schwer für Andere einen Platz frei zu machen. Trotzdem habe ich gelernt damit umzugehen, oder bin zumindest dabei." 8)

  • "Opfer? Herrje, ich habe keine Ahung." Sie versucht sich an die letzten Hochzeiten zu erinnern, die von Aemilia und Livianus und die von Hungi und Livia. "Man opfert der Iuno, immerhin steht die ganze Hochzeit unter ihrem Schutz, und auch Ceres, Tellus, Picumnus und Pilumnus. Ich denke Lämmer sind dafür sicher geignet. Ach so, vorher müssen natürlich Auspizien stattfinden. Jemand der sich damit auskennt wäre natürlich schon nicht schlecht. Bei den Germanica gibt es nicht zufällig einen Priester?" In ihrer Verwandschaft fällt ihr nur ihre Schwester ein, aber sie ist nicht sicher, ob Vestalinnen auch solche Dinge tun wie Eingeweide lesen.

  • "Priester? Ähm nein. Aber wir können auch einen kaufen. Mit etwas mehr Geld werden sicher auch die Auspizien positiv ausfallen." Ne Menge Götter, von denen Avarus noch nichts vernommen hat. Bisweil beschränkte er sich nur auf das Nötigste und fuhr gut damit. Doch eine Hochzeit war etwas, das man nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte.


    Er strich sich über den Mund, bevor er ein zwei Trauben von der Platte fischte.


    "Das Mahl sollte auch etwas besonderes sein. Gibt es irgendwelche Speisen, die von den Decimas verpöhnt werden? Also ich ess zum Beispiel keinen Ahl und keine Ringelmäuse."

  • "Gut, kümmerst du dich darum?" Lucilla lächelt. "Dann kannst du direkt die Verhandlungen führen. Bei dieser Art von Geldgeschäften bekomme ich immer ein ganz schlechtes Gewissen." Schon dass Avarus so gnadenlos ausspricht, was natürlich jeder weiß, aber keiner sagt, verunsichert Lucilla etwas.


    "Puh." entfährt es ihr dann ganz eloquent. "Da fragst du mich was. Es gibt zumindest nichts, was alle Decima gleichermaßen nicht mögen. Ich denke, wir sollten bei jedem Gang eine kleine Auswahl servieren, dann ist niemand gezwungen etwas zu essen, was er nicht mag. Was wir nicht essen, braucht sowieso nicht auf den Tisch. Aber auf mich brauchst du dabei nicht zu achten, ich esse so gut wie alles." :]

  • "Ähm ja." wenns unbedingt sein muß, hängte er in Gedanken dran. Wo würde er solch einen Priester finden und wer außer den Auguren kümmerte sich darum, das die Vögel flogen. Er würde schon jemanden verpflichten können und so fest mußte sein Geld auch wieder nicht sitzen.


    "Hm ich hab mir schon überlegt deinen Freund Pollux damit zu beauftragen die Feier auszurichten. Aber ich weiß natürlich seit unserem Besuch seiner Taberna, das er sehr viel presentiert und dazu sehr fettig kocht und brät."


    Einen fragenden Blick aufgesetzt, wartete Avarus ihre Meinung ab.

  • "Pollux den Gallier?" Lucilla schaut nicht nicht abgeneigt. "Er kocht schon ein bisschen überschwänglich. Wobei ich nicht glaube, dass es immer am Essen liegt, dass man hinterher so gefüllt ist, es ist eher die Masse. Außerdem ist er schlimmer als Großtante Drusilla, er gibt mir immer das Gefühl, dass irgendetwas mit meinem Körper nicht stimmt."


    Sie blickt an sich herab und legt prüfend ihre Hand an die Hüfte. Dann schaut sie wieder auf. "Er verwirrt mich. Allerdings... mhm... wenn ich an das Essen denke..." Lucilla läuft schon beim Gedanken daran das Wasser im Mund zusammen. "Ich werde ihn fragen. Versprechen kann ich natürlich nichts, er kocht ja nicht für jeden, aber ich bilde mir mal ein, dass ich recht gute Beziehungen zu ihm habe." :D


    Sie überlegt kurz. "Um die Dekoration und all diesen Kram brauchen wir uns übrigens gar nicht zu kümmern, das macht alles Ambrosius. Auch hier, ich hoffe, das ist für dich in Ordnung? Ich kann ihm auf keinen Fall zumuten, dass ihm noch jemand zwischen die Füße läuft." Vor allem kann sie das auch niemand anderem, nichteinmal einem Sklaven, zumuten.

  • "Ich habe nichts dagegen, aber ich wünsche nicht zuviel rosa in den Sträußen zu sehen." :D


    Avarus hatte sich erhoben. Eigentlich wußte er noch garnicht wie es würde laufen, aber vielleicht konnte er dazu noch einen erfahrenen Römer befragen. Damals bei Felicia war alles so einfach und normal. Bald würde alles so kompliziert sein und jeder Fehler würde mit einem Sklavenleben bezahlt.

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