Casa Germanica - Oecus

  • Lucilla stellt ihren Becher Milch vor sich und schiebt den Teller ein Stück weg. Keinen Bissen würde sie herunterbekommen.


    "Geschlafen habe ich gut. Nur das Erwachen war nicht ganz so... angenehm. Aber es gibt nichts, wofür du dich entschuldigen müsstest, ich trage selbst die Verantwortung."


    Sie hat sich während des Waschens ausgiebig Gedanken zum letzten Abend gemacht und ihr Verhalten dabei war unverzeihlich. Wieder hatte sie sich von ihren Gefühlen leiten lassen und war viel zu lange geblieben, doch das Schlimmste ist, dass sie sich gehen lassen und nichteinmal bemerkt hatte, wie der Wein ihr zu Kopf gestiegen war. Wer weiß, was sie alles gesagt oder getan hat. Beim Gedanken daran wird ihr schon wieder ganz schlecht und sie trinkt eilig die Milch.


    "Vielleicht ist es besser, wenn ich ersteinmal nicht mehr hierher komme und wir uns irgendwo anders treffen." murmelt sie und blickt Avarus an. "Ich bin einfach eine ganz furchtbare Römerin. Regelmäßig schaffe ich es, Tante Drusillas gesamte Erziehung über Bord zu werfen und mich in irgendwelche Situationen hinein zu manövrieren, die zu einem bösen Erwachen führen."


    Vielleicht liegt es daran, dass Großtante Drusillas Erziehung die Männerwelt meist außer Acht gelassen hatte. Lucilla seufzt und blickt auf ihren leeren Teller.

  • "Es wäre ungerecht, dir die ganze Schld zuzuweisen, auch ich war gestern Abend unbedacht und das obwohl ich damit ein sehr guter Römer war, faul und dekadent hab ich es nicht mehr geschafft, von der Essensliege aufzustehen und ins eigene Bett zu schlurfen, wäre dies so geschehen, würdest du dir jetzt nicht diese Gedanken machen, stimmts?"


    Naja hätte, wende, wöllte, der Abend ist vorbei er war sehr schön und unterhaltsam. Außerdem ist nichts anzügliches passiert, du solltest also ganz unbesorgt sein."


    Er nahm einen großen Bissen vn den Eiern und ließ ihn sich auf der Zunge zergehen, es schaute ganz so aus, als hatte sie keinen Appetit. Vielleicht war ihr aber auch der germanische Tropfen nicht bekommen. Mitleidig schaute er sie an....

  • "Mhm." Nickend greift Lucilla nach der Kanne Wasser und bereut schon das Nicken wieder. Sie schenkt sich einen Becher voll, trinkt ihn auf einen Zug und schenkt sich noch einmal nach. Kurz kommt ihr der Gedanke, direkt in die Casa Decima zu gehen, sich ins Bett zu legen und sich krank zu melden. Sie verwirft ihn jedoch recht schnell wieder. Nun auch noch die Konsequenzen nicht selbst zu tragen, das würde dem Ganzen nur den Loorberkranz aufsetzen. Sie trinkt auch den zweiten Becher leer und schenkt sich erneut nach.


    "Hoffentlich kommen heute nicht so viele Briefe rein... Was wirst du heute tun?"

  • Ohja durstig ist sie heut. Er nimmt sich noch ein Brot und streicht eine Gemüsepaste darauf, dann verzehrt Avarus das lecker Brot und kaut auf, bevor er ihr antwortet.


    "Mein Tagesablauf wird wohl einmal mehr im Senat beginnen, es sind wichtige Abstimmungen aufgelistet und so wie ich die Senatoren kenne, raufen sie sich mal wieder, es ist einfach meine Aufgabe als Consul die Wogen glatt zu halten. Danach wollte ich mich mit den Aedilen treffen, ich hoffe ja, das sie es auch irgendwann wollen. Und dann hm ein kleines Mittag am Mercatus einnehmen. Was ich heute Nachmittag veranstalte, weiß ich noch nicht so recht, aber vielleicht schaue ich mal in der Curie vorbei, es soll dort eine hübsche Praefecta geben, die Briefe annimmt." 8)


    Er trinkt seine Milch aus und füllt Wasser nach. Auch er hat Durst, das der Wein immer so entwässern muß...

  • Zum ersten Mal an diesem Morgen huscht ein Grinsen über Lucillas Gesicht.


    "Soso, eine hübsche Praefecta, die Briefe annimmt. Wusste ich doch, dass du es nicht lassen kannst, den hübschen Frauen nachzulaufen. Aber ich bin sicher, sie freut sich, wenn ab und zu so ein vielbeschäftigter, wichtiger Mann, wie du einer bist, persönlich seine Briefe vorbei bringt. Allerdings habe ich gehört, dass bei ihr immer ziemlich viel los ist. Der Cursus Publicus sollte vielleicht einmal ein paar zusätzliche Scribae einstellen."


    Noch immer mit einem Schmunzeln auf den Lippen trinkt sie an ihrem Wasser weiter. Mit der Aussicht darauf, dass möglicherweise Avarus sie nach Feierabend von ihrer Arbeit erlösen würde, ist der Tag nicht mehr ganz so schlimm.

  • "Ich weiß halt, wo meine Wurzeln liegen, außerdem geht es meist schneller, als wenn ich einen Scriba schicke.... Für die beim Cursus Publicus mußt du wohl zu Hungaricus gehen, ihm untersteht die Abteilung nämlich." :D


    Beißt von einem Apfel ab und kaut genüsslich das süße Fruchtfleisch.


    "Bleibt nur zu hoffen, das bis dato mir auch ein Empfänger einfällt." 8)

  • "Ich weiß, ich weiß. Aber ich werde damit auf den nächsten Legatus Augusti warten. So ein Gespräch ist immer ein wunderbarer Anlass, ihn in seinem Officium aufzusuchen. Denn ich hoffe noch darauf, dass der Nächste der gleiche wie der Vorherige ist, denn von diesem kann ich nur Gutes berichten."


    Sie legt die Stirn in Falten. "Hast du nicht eine Menge Verwandte in Germania? Die freuen sich sicherlich über einen Brief. Und wenn dir wirklich niemand einfällt," sie blickt unschuldig in ihren Becher. "Für dich mache ich eine Ausnahme und nehme auch einen Liebesbrief mit Empfänger in Rom entgegen." Mit verkniffenem Lächeln blickt sie auf. "Natürlich nur, wenn mir die Empfängeradresse gefällt und ich ihn zufällig auf dem Nachhauseweg mitnehmen kann."

  • "Ob sich aber der Alte die viele Arbeit wieder aufbürteln wird? Naja irgendwie habe ich gehört, das er schon mächtige Sehnsucht nach den Mitarbeitern haben soll, so sehr, das er darüber nachdenkt ihnen jeweils einen Brief zu schreiben." :D


    Mampft weiter am Apfel.


    "Jede Menge ist etwas übertrieben, aber einigen sollte ich wahrlich mal wieder schreiben. Wenn nur die Zeit nicht so knapp wäre."


    Mit der rechten Hand hebt er ihr Kinn, lächelt und drückt ihr einen dicken Kuss auf die Lippen. Dann erhebt er sich.


    "Der Tag ist kurz, die Arbeit reichlich, ich werde mich wohl langsam auf den Weg machen müssen, so leid es mir tut..."

  • Genüsslich erwiedert Lucilla den Kuss. Wären nur nicht diese elenden Kopfschmerzen.


    "Du hast recht, ich muss auch los." Sie steht ebenfalls auf, bleibt kurz stehen und schenkt sich dann nochmals nach. Nachdem sie den Becher geleert hat, blickt sie Avarus seufzend an. "Ich fürchte, das wird ein langer Tag. Nie wieder werde ich so viel Wein trinken."


    Dann macht sie sich gemeinsam mit ihm auf den Weg aus der Casa.

  • "Das sage ich mir auch immer wieder und trotzdem entscheidet das immerzu ein Anlass oder Fest."


    Er läuft neben ihr her, greift sich noch zwei Pergamentrollen und bewegt sich auf die Türe zu.


    "Es war sehr schön mit dir zusammen, ich hoffe wir werden das in naher Zukunft wiederholen..." =)

  • Es war wie immer, wenn er schon einmal zuhause war, kümmerte sich Helena wie eine Mutti um ihn. Der Tisch war gedeckt und er erkannte derer zwei... woher wußte die das schon wieder, ging es ihm durch den Kopf, doch waren die Koffer nicht zu übersehen.


    Er blickte sich um, doch Lucilla war nicht zu sehen. Er würde sie in Ruhe ausschlafen lassen, legte er fest und setzte sich an den Tisch.


    Etwas Fisch und Brot nahm er von einem Teller und goss sich einen Becher Honigwein dazu ein.

  • Lucilla schleicht sich regelrecht in den Oecus und nimmt mit hängenden Schultern Platz. "Guten Morgen." Sie blickt über den Tisch und fühlt sich schon mit der Entscheidung über essen oder nicht-essen überfordert. Schließlich greift sie zu einem Stück Brot und plaziert es auf ihrem Teller.


    "Ich habe schlecht geschlafen." Es hat eh keinen Sinn, dies leugnen zu wollen. "Und ich weiß nicht, ob ich das aushalte, Medicus." Sie blickt auf das Stück Brot, welches einsam auf dem Teller vor ihr liegt. "Das hat nichts mit dir zu tun. Ich liebe dich, das weißt du. Aber, ich komme mir vor, als hätte ich meine ganze Familie verraten. Das ist nicht wahr, aber... es ändert nichts an dem Gefühl."

  • "Morgen Lucilla!" Gut war der nun wahrlich nicht, ihm hämmerte der Schädel.


    "Ich habe auch schlecht geschlafen, fühle mich wie ein Dieb und wir sind so weit entfernt vom "Rundumsorglospaket" wie noch nie in meinem Leben. Wie soll es jetzt nur weiter gehen?"


    Verstohlen beißt er ein Stück vom Brot ab und würgt es mehr -denn er es ißt - herunter.


    "Ich muß mit ihm reden, doch wird er sicher bald gen Norden entschwinden und du solltest wieder in der Casa Decima dein Zimmer beziehen."


    Schonwieder am frischen Tage seufzt er und trinkt dann vom Honigwein. So entsteht eine Pause. Lucilla kann über seine Worte nachdenken und dazu sprechen, er jedenfalls wartet darauf, das sie das tut.

  • Lucilla nickt langsam und nimmt das Brot in ihre Hände. Unschlüssig dreht sie es hin und her, kann sich jedoch nicht dazu durchringen, etwas zu essen. Sie zupft ein Stück davon ab, knetet es zwischen ihren Fingern nur um am Ende wieder alles zusammen auf den Teller zu legen.


    Sie schaut auf und Avarus an. So kann es wirklich nicht enden. Nichts wünscht sie sich sehnlicher, als am morgen zu erwachen und mit ihm gemeinsam zu Frühstücken. Doch nicht auf diese Art und Weise. "Du hast Recht." Sie seufzt.

  • "Mir fällt es schwer das zu sagen, denn nichts wünsche ich mir sehnlicher als mit dir zusammen zu sein. Doch lass uns eine Weile getrennt nachdenken, in ein er Woche etwa könnten wir zusammen zu Abend essen und unsere weitere Zukunft besprechen, so es diese gibt.


    Auf jeden Fall nützt es nichts, jetzt die Welt verrückt zu machen und alles stehen und liegen zu lassen. Ich favorisiere einige Wochen zu warten, bis wir reisen. Wenn du es nicht magst, dann reite ich allein.


    Doch das sollten wir später absprechen, die letzten Tage waren sehr anstrengend und emozional. Das Geschehene kann nicht verändert werden, die Zukunft schon..."


    Wieder beißt er ein Stück ab, diesmal vom Fisch. Sein Hunger kommt etwas zurück, der Appetit wartet noch.

  • Lucillas erste Reaktion ist ein entsetzter Blick. Doch wie schon zuvor hat Avarus Recht, es nützt nichts nun alles aus den Fugen geraten zu lassen, auch wenn es dafür schon zu spät scheint. Und eine Woche ist nicht die Ewigkeit. "Du hast Recht." Da es nicht klingen soll, als wüsste Lucilla keine anderen Worte mehr, fügt sie noch hinzu. "Die Reise können wir danach noch planen. Und alles weiter auch."


    'Alles weitere.' hallt es in Lucillas Sinnen nach. Wieder liegt die Zukunft in vollkommener Dunkelheit. Die Parzen scheinen ihren Spaß daran zu haben, Lucillas Pläne wieder und wieder umzuknüpfen.


    Sie schenkt sich etwas von dem Honigwein aus und trinkt einen Schluck.

  • Der Fisch vor ihm hatte Schwund erlitten und war alle. Avarus war eigentlich satt, doch die Situation verlangte nach Futter. So nahm er sich einige Trauben und pflückte sie von der Rebe.


    "Ja... wo wollen wir uns treffen? Ich würde hier vorschlagen. Die Öffentlichkeit ein wenig länger zusammen meiden."


    Fragend blickt er zu Lucilla, am Liebsten... Nein! Er denkt nicht weiter in diesem Satz. 8)

  • Lucilla verkneift sich ein 'Da hast du Recht.', denn es würde nur davon zeugen, dass ihr doch die Worte ausgegangen sind und sie außerdem nicht ganz bei der Sache ist. Eine Woche ist vielleicht doch recht lange. Was könnte nicht alles in einer Woche geschehen.


    "Eine Woche..." flüstert sie und versucht sich dann an Avarus letzten Satz zu erinnern. Nachdem sie wieder einigermaßen beim Thema ist, schaut sie auf und täuscht ein kleines Lächeln vor. "Hier ist gut. Ich wüsste auch sonst nicht wo." Sie greift wieder zum Brot und beißt einen Bissen davon ab.


    Nachdem sie das trockene Brot heruntergeschluckt hat, gießt sie etwas Wein nach. "Ich werde einfach vorbei kommen. So wie bisher auch."

  • "Ist gut... "


    Auch er überlegt, das es doch ziemlich lang ist.


    "Wenn du jemanden brauchst, der dich hält, dann kannst du natürlich auch vorher vorbei kommen. Ich werde für dich da sein."


    Er versucht sie anzulächeln und fragt dann:


    "Möchtest du etwas besonderes auf dem Tisch haben? Fisch vielleicht..." 8)

  • Lucilla nickt. "Ich weiß. Aber..." sie lächelt nun. "... das würde den ganzen Plan zunichte machen." In Gedanken geht sie durch, wer ihr in Rom sonst noch bleibt. Wenn sie die Familie wegstreicht, dann sind dies nicht wirklich viele. Eigentlich fällt ihr dann sogar nur noch ein einziger ein. Doch noch hat sie die Hoffnung nicht aufgegeben, dass ihre Familie auch weiterhin ihre Familie bleibt.


    Schließlich jedoch schüttelt sie den Kopf. "Lass nur, ich habe keinen großen Hunger. Ich muss auch bald los, du weiß ja, der Cursus Publicus schläft nie und wenn ich mich allzusehr verspäte, dann schickt Obtusus, der Scriba, einen Suchtrupp los. Ich werde ihn dafür einfach zum Markt schicken, wenn ich Hunger bekomme."

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