Casa Germanica - Oecus

  • Der Hausherr kniff die Augen zusammen. Dieses 'erhöhte' Angebot war wirklich nicht das, was ein Avarus sich vorgestellt hatte. Die Eingabe von Waren ließ aber darauf schließen, das der Annaeus bereits das Ende seiner Fahnenstange erreicht hatte. Er überlegte ob er über seinen Schatten springen sollte und das Gebot anerkennen oder geizig hart bleiben mußte. Doch Varus hatte in den letzten Monaten viel seiner Arbeit abgenommen, war fast tatkräftiger als er selbst für Rom gewesen und irgendwie mochte er den Jungen auch. Auf der anderen Seite standen da nur seine Prinzipien und dieser unsägliche, angeborene Geiz. Avarus seufzte unmerklich.


    "Hm... hmmh...hm..." eine häufige Regung war von ihm sich mit der Hand übers Kinn zu fahren. Dabei gaben die Bartstoppeln ein kratzendes Geräuch von sich. "Ich weiß nicht so recht..." theatralisch überlegend trat er nun auf. Wollte er geliebmiezelt werden oder war es nur der Effekt der unendlichen Güte, welcher sich entwickeln sollte? Avarus zögerte weiter... 8) :P























    ....




















    Dann nach einer fast unendlich dauernden Pause, die durch die zähe Stille im Haus nurnoch verstärkt wurde, neigte sich der Senator hervor. Er schien eine Idee zu haben. "Ich mach Dir einen Vorschlag. Du bekommst das Grundstück zu diesem von dir angebotenen Preis. Im Gegenzug machen wir einen Vertrag. Solltest du vor mir ins Elysium scheiden, fällt der Grund und Boden an mich zurück. Mußt du ihn verkaufen, steht mir davon anteilig ein Betrag von dreitausend Sesterzen zu. Unter genau diesem Gesamtwert von zehntausend Sesterzen wollte ich nämlich eigentlich nichts veräußern. Aber ich will nicht so barbarisch sein." 8)

  • Ich wartete gespannt auf eine Reaktion von Avarus. Nach etwas längerem zögern und wie mir schien abzuwägen, hielt Avarus auch nicht mehr mit seiner Entscheidung hinter dem Berg. Jedoch knüpfte er den Verkauf des Grundstückes an Bedingungen. Ein wenig überrascht war ich dennoch. Doch was hatte ich zu verlieren. Da ich noch jünger an Jahren als Avarus meine Zeit eigentlich noch vor mir hatte und selbst wenn mich die Götter eines Tages unverhofft zu ihnen rufen würden, was wollte ich dann noch mit einem Grundstück an der Mosella?! Von daher schien dieses Angebot annehmbar und ich nickte.
    "Gut Senator....., dann machen wir das so. Ich bin einverstanden." Sicherlich würde gleich ein eifriger Schreiber herangeeilt kommen und dies in schriftlicher Form verfassen.
    Als das Wort barbarisch fiel, musste ich dennoch etwas schmunzeln. Die Verhandlung stellte sich doch zäher dar, als ich anfangs angenommen hatte.

  • Es soll Menschen geben, die wollen einfach nicht sterben, obwohl ihre Lieben bereits seit Jahren darauf warteten. Gut bei Germanicus Avarus war das nun noch nicht so, denn sooo alt -wie er vielleicht aussah- zeigten die Tage im Kalender ihn noch nicht. Zu dieser annehmbaren Einigung nickte er. "Ich werde das Papier in den nächsten Tagen aufsetzen lassen und dir einen Schreiber schicken, damit du es siegeln kannst." Soviel Vertrauen hatte er dann doch schon in seinen ehemaligen CP - Mitarbeiter, das er sich die gerade so herrlich ausbreitende Pause nicht zerstörte. ;)


    Dann war es wohl auch an der Zeit dem Verwalter in Germanien die nötige Kunde zukommen zu lassen, auf das er allen persönlichen, wie gentilen Hausrat entfernte und das Land anständig übereignet werden konnte. Kein leichtes Unterfangen mitten im Winter, wo meterhohe Berge an Schnee die Straßen blockierten. Aber am Ende würde der neue Eigentümer auch nicht vor dem Frühling hinauf kommen, um sich das Land anzuschauen. Bis dahin war also genug Zeit das Land zu räumen.

    "Ich werde einen Verwalter anweisen dir das Land zu übergeben. Das Geld kannst du in den nächsten Tagen hier vorbeibringen. Es sind ja nicht soviel Aureimünzen. Für den Schrein muß ich noch ein Plätzchen auswählen, aber ich denke er wird seinen angemessenen Platz im Lararium erhalten."


    Avarus hob den Becher äußerst stark verdünnten Wein. "Auf das Geschäft und darauf, das deine Ehe von Glück und einer vielzahl Kinder gezeichnet sein wird."

  • Ich sinnierte noch kurz, doch für mich stand außer Frage, doch ein gutes Geschäft gemacht zu haben. Zwar gestaltete sich die Angelegenheit schwieriger als zunächst gedacht für mich dar, doch mit dem erreichten war ich dennoch nicht unzufrieden. Und wer denkt schon in der Blüte seines Lebens an ein Erbe.


    Auch wegen der Übergabe des Grundstückes im Gegenzug das Geld, nahm ich mit einem Nicken entgegen. In dieser Jahreszeit war ich eigentlich nicht bereit einen Fuß in Richtung Norden zu setzen, es sei denn, es ging nach Mantua. Alles was außerhalb dieser Gegend lag versuchte ich tunlichst zu vermeiden. Zuviel hatte ich schon von dem Germanischen Winter gehört. "Gut Avarus....., ich werde dann meinen Sklaven mit dem Altar und dem Geld vorbeischicken, sobald der Altar fertig ist oder hast du besondere Wünsche?"
    Schließlich hatte jeder einen anderen Geschmack.


    Das Avarus in den nächsten Tagen mir ein Schreiben zukommen lassen würde, nahm ich mit einem lächeln auf und ergriff den vor mir stehenden Wein. "Ich danke dir Senator Avarus. Auf das Geschäft und auf meine zukünftige Ehe." Ließ ich verlauten und hielt ebenfalls den Becher in die Höhe.

  • Der Senator sollte bei seiner unendlichen Großzügigkeit mal darüber nachdenken seinen Namen zu ändern. Wie so oft schimpfte er sich, das dies das letzte Mal war. Wahrscheinlich war aber, das die nächsten Interessenten nur noch größere, prunkvollere Geschütze würden auffahren lassen. Mit all dem Nonsens verband er selbst ja die Wirtschaftlichkeit und genau dort gab es für ihn noch rechtliche Subventionsmöglichkeiten für Senatoren. Nicht das er unterstützen wollte, nein in so unkalkulierbaren Zeiten war es wichtig unterstützt zu werden. Er würde das später mal in kleiner Runde erörtern wollen, doch Varus war dafür nicht der Richtige.


    In Gedanken kam der Hausherr zurück zum Altar.


    "Natürlich will ich ein induviduelles Stück. Mach die Flanken aus edelsten Holz mit geschnitzten Figuren aus unserer myhtischen Sagenwelt. Für die waagerechte Ablage der kleinen Spenden an die Götter wünsche ich besten Marmor und die Skulpturen, welche auch die Weihrauchstäbchen aufnehmen können, sollen aus Elfenbein sein."


    Nicht Kleckern, sondern Klotzen, Avarus trank den Becher leer und verspührte den Bedarf eines Mittagschläfchen's.

  • Meine Frage bezüglich des Altar´s war berechtigt. Meldete doch Avarus nach meiner Nachfrage einige Wünsche an, die allesamt machbar waren und um die ich mich gleich anschließend kümmern würde. Schließlich soll sich die Auslieferung auch nicht zu lang hinauszögern.
    Ich hörte bei den Wünschen bezüglich der Ausstattung des Altares genau hin und erkannte den ein oder anderen schon erkannten Auftrag wieder. "Gut..., gut...., das lässt sich alles einrichten Avarus."


    Ich trank meinen Becher leer und erhob mich. Meine Werkstatt rief, um diesen Auftrag wollte ich mich persönlich kümmern und auch die ein oder andere Angelegenheit hatte ich so noch zu erledigen und so war ich nun im Begriff die Casa Germanica zu verlassen. "Ich danke dir noch einmal für deine Gastfreundschaft und das wir uns bezüglich des Grundstückes einig geworden sind Senator Avarus. Wenn ich einmal etwas für dich tun kann, lass es mich bitte wissen." Der letzte Satz war nicht nur so daher gesagt. Er war so gemeint, wie ich ihn ausgesprochen hatte. Was Avarus daraus machte, das lag in seinem Ermessen.
    Ich blickte nochmals zu Avarus und war eigentlich schon fast verschwunden.

  • Der Senator Avarus kämpfte sich ebenfalls aus den Kissen der Kline nach oben. Er reichte dem Annaeus die Hand. "Du hast zwar wenig gegessen aber ich hoffe es hat dir trotzdem gemundet." Er lächelte, bei den Mahlzeiten blieb in letzter Zeit immer ein Großteil übrig, weil die Hausbewohner später heim kamen oder gleich auswärts speisten. Die bohrenden Fragen des Hausherren waren ihnen wahrscheinlich unangenehm. Eine Zunft jedoch freute sich über den Zustand. Die Sklaven aßen hier besser als manch Bürger in der riesigen Stadt Rom. "Ich wünsche dir noch einen guten Tag." Der Blick schweifte zu Terillus, dem Sklavenjungen, der bereit stand. "Terillus, begleite den Gast zur Tür." Zurück bei Varus mit den Augen. "Vale und ich werde auf dein Angebot zurückkommen, wenn es dem bedarf." Germanicus Avarus schüttelte die Hand des Gastes und wartete dann ab, bis dieser mit dem Sklaven verschwunden war. Natürlich war wie meist keine Zeit für ein Schläfchen. Stattdessen begab er sich in die Ankleide, ließ sich eine bessere Toga anlegen und verließ das Haus in der Sänfte zum Palast. Das schlechte Wetter der letzten Tage war einfach zu ungewiss und er wollte wenigstens einmal trocken durch die Straßen kommen.

  • Ich erwiderte den Handschlag zur Verabschiedung und dabei stellte der Senator noch fest, das mein Interesse an dem Imbiss sich in Grenzen gehalten hatte. "Nun Senator, es war aber dennoch vorzüglich, auch wenn ich dein Angebot nicht in vollen Zügen ausgeschöpft habe." Seit zwei Tagen ging es mir schon im Magen herum. Dies war sicher meinem letzten Besuch in der Taberna außerhalb der Stadt zugrunde zu legen, wo mich sicher keiner mehr hin bekommt. "Ich wünsche dir ebenfalls noch einen angenehmen Tag Senator." Das er auf mein Angebot zurückkommen würde, entgegnete ich mit einem schmunzeln. Sicherlich war ich nicht der einzige, der dem Senator seine Hilfe anbot. Ich zupfte die Toga zurecht, die durch das liegen doch ein paar ungewöhnliche Falten warf.
    Avarus wie den Sklaven an, mich zum Ausgang zu begleiten, was dieser auch umgehen tat und so verließ ich die Casa mit einem doch guten Gefühl das richtige getan zu haben.

  • Dort angekommen drehte er sich zu der nachfolgenden Dame um: "Bitte warte hier, ich werde schauen, ob ich Germanica Paulina finden kann. Möchtest du solange etwas Trinken?" Ohne zu warten ließ er einen jungen Sklaven antanzen, der sich darum würde kümmern. Er selbst eilte davon, um die Frau des Sedulus zu finden.















    SKLAVE - GENS GERMANICA

  • Nur wenige Minuten später traf Paulina im Oecus ein. Sie hatte gerade in einem ihrer Bücher geblättert, als der Sklave mit der Nachricht über ihren Besuch eingetroffen war. Freudig trat sie daher nun ein und schenkte ihrer Freundin, die sie sogleich erblickte, ein Lächeln.
    Wenige Schritte später war sie bei ihr, umarmte diese und meinte dann : "Wie schön! Ich freue mich so, dich zu sehen. Komm, setz dich doch." Sie wies auf zwei Korbsessel und ließ sich anschließend Vespa gegenüber nieder. "Erzähl, wie geht es dir? Ich habe seit deiner Hochzeit noch nichts von dir gehört." meinte sie dann lächelnd.

  • Natürlich war Vespa brav gefolgt und sah dem Mann, der sie hierher geführt hatte nach. Dann trat ein anderer an sie heran. Was sie trinken wollte...hmm...So ganz sicher war sie sich nicht.


    "Einen verdünnten Obstsaft hätte ich gern."


    Nachdem auch dieser Mann den Raum verlassen hatte und sie allein zurückblieb, nutzte sie die Zeit um ein wenig neugierig zu sein. Sie begutachtete den Raum bis sie Schritte hörte. Ein mindestens ebenso freundliches Lächeln schenkte Vespa ihrer Freundin als diese im Oecus ankam und sie begrüßte. Natürlich wurde auch die Umarmung erwiedert.


    "Ich freue mich auch dich zu sehen. Ich wollte doch mein Versprechen so schnell wie möglich erfüllen und da bin ich nun."


    Auf dem ihr gewiesenen Sessel nahm sie Platz und wurde sofort mit den Fragen ihrer Freundin bestürmt. Sie hatte noch nicht ganz ihren allerwertesten aus dem Kissen gebettet als es schon los ging.


    "Mir geht es gut. Es war viel zu tun in den Tagen danach, aber nun ist alles geklärt und erledigt und ich habe endlich Zeit mich um meine beste Freundin zu kümmern. Und außerdem wollte ich mich noch bei dir bedanken. Für alles was du mir auf der Hochzeit beigestanden und geholfen hast. Und auch für das Brautbett. Es war wirklich wundervoll hergerichtet. Danke dir."


    Dann zückte sie eine kleine Schachtel welche sie bisher in einem Tuch versteckt hatte. Diese reichte sie dann ihrer Freundin und ließ sie die Schatulle auspacken, welche sie schon vor geraumer Zeit erstanden hatte und nun verschenken konnte. Sie war reich an Ornamenten und Verzierungen und bestand aus ganz hellem Holz. Natürlich war sie ganz aufgeregt was Paulina dazu sagen würde wenn sie das Schmuckstück in den Händen hielt.



    Sim-Off:

    WiSim Angebot beachten :)

  • "Ach, Vespa, das ist nicht nötig." meinte Paulina dann, als diese ihr dankte. "Ich habe nur den Dienst zurückgegeben, den du mir damals auch erwiesen hast." Sie hatte gerade ausgesprochen, als ihre Freundin schon etwas hervorholte und ihr überreichte.


    Überrascht blickte Paulina auf das Geschenk, dass sie entgegen nahm. "Das wäre doch wirklich nicht nötig gewiesen." meinte sie dann, freute sich aber dennoch. Welche Frau auf Erden mochte denn auch keine Geschenke? Sie lächelte Vespa an und machte sich dann neugierig daran, das Tuch aufzuschlagen, worin das Präsent eingewickelt war. Als sie sah, was dies offenbarte, glänzten ihre Augen vor Freude.


    "Die ist ja wunderschön!" meinte sie dann zu Vespa. Ihre Finger glitten über die zarten, feingearbeiteten Verzierungen der Schatulle. Es war ohne Frage ein wertvolles Stück und sehr gute Handarbeit.
    "Ich meine, wie gesagt, es wäre nicht nötig gewesen. Aber sie ist traumhaft. Dankeschön!" Wie immer hatte der Geschmack ihrer Freundin ins Schwarze getroffen.


    "Und, erzähl meine Liebe, wie ist das Eheleben so?" Paulina wusste natürlich schon, wie es an sich war, war sie ja selbst schon seit einigen Jahren verheiratet. Aber sie war neugierig, wie es ihrer Freundin damit erging.

  • Es war für Vespa sehr schön anzusehen, wie sich ihre Freundin freute. Sie hatte scheinbar genau das Richtige gefunden und das machte sie schon ein klitzekleines bischen stolz auf sich. Eine Freude war es dabei zuzusehen wie sich Freunde über Geschenke freuten. Die Größe spielte da nie eine Rolle, nur der Gedanke. Über die Frage nach dem Eheleben, konnte se nur ein wenig lächeln.


    "Du bist aber wirklich neugierig. Na gut, sonst wärest du auch nicht die Paulina, die ich kenne. "


    Sie lächelte breit.


    "Wie du schon gesagt hattest. Die ersten Tage waren wirklich sehr schön. Man lernte sich noch ein wenig mehr kennen. Manchmal wohl ein wenig zu sehr. Mit wurde ein Schreiben überreicht, ein Brief, der alles andere als verschlossen war. Er hat einen adoptivsohn, den er nie mit auch nur einer Silbe erwähnt hatte. Ich dachte solch Geheimnisse teilt man miteinander. Dieser besagte Brief von dem ich sprach, er flatterte ins Haus und als ich sortieren wollte, wer die Schreiben bekommen sollte, klappte die unversiegelte Rolle auf und ich konnte die Unterschrift sehen. Natürlich bin ich das gleich klären gegangen. Ich war ehrlich und habe keine Geheimnisse, er weiß soweit alles und was er vermutlich nicht wusste, hat er recherchieren lassen. Als damaliger Praetorianer hatte er wohl alle Möglichkeiten dazu. Aber mir gegenüber ist er nicht ehrlich. Wenn ich Dinge frage, die er nicht beantworten möchte, höre ich nur: Wenn ich dir das sagen würde, müsste ich dich töten."


    Man konnte deutlich erkennen, dass es Vespa verletzt hatte. Der Haussegen hing ja auch ordentlich schief zwischen den beiden Frischvermählten.

  • Paulina hatte ja nun alles Mögliche im Bericht ihrer Freundin erwartet und sich vorher schon ein amüsiertes Lächeln nicht verkneifen können. Doch je mehr sie hörte, desto schmaler wurde dieses. Konnte denn wirklich schon sobald der Haussegen bei den beiden schief hängen? Paulina sah, dass ihr Freundin gekränkt und wenig glücklich war. Und, beste Freundin, die sie nun einmal war, besorgte sie dies.
    Sie beugte sich leicht nach vorn und legte ihre Hand auf die ihrer Freundin.


    "Ach, meine liebe Vespa, das tut mir Leid." war das erstbeste, wenn auch wenig kreative, was ihr einfiel. "Ich verstehe, dass dich das bedrückt. Es ist schon wichtig, dass man mit dem Ehepartner seine Probleme bespricht. Aber andererseits, so glaube ich, erzählt mir Sedulus auch nicht alles, was mit seinem Amt und der Politik zu tun hat." meinte sie dann, auch wenn sie nicht sicher war.


    Sie fragte ihren Mann zwar schon, was die Geschäfte machten, doch wenn sie merkte, dass er nicht sprechen wollte, dann drang sie auch in der Regel nicht weiter in ihn. Die Geschichte mit dem Adoptivsohn war jedoch etwas ganz anderes und da musste sie auch ehrlich sein.


    "Was Balbus Sohn jedoch angeht muss ich dir Recht geben. Das hätte er dir sagen müssen. Und ich verstehe nicht einmal, weshalb er es dir nicht erzählt hat. Hat er denn dazu garnichts gesagt?" fragte sie dann immer noch leicht verwundert.

  • Wie dankbar sie für den Beistand ihrer Freundin war und wie sehr sie sich darüber freute, dass sie das nicht nur allein so sah. Sie hatte sich schon Gedanken gemacht, falsch reagiert zu haben. Kurz sah sie auf die Hand ihrer Freundin und dann jeder wieder ins Gesicht.


    "Es ist mir klar, dass die Männer Geheimnisse haben müssen und wir auch nicht alles von ihrer Arbeit verstehen oder wissen müssen. Doch im privaten Bereich, im familiären Gebiet, kann man doch offen und ehrlich zu einander sein und ebenso miteinander umgehen. Ich denke, er hat nun gemerkt, dass es mich verletzt hat und wird so etwas nicht tun und das mit dem töten sagen sie doch nur um sich wichtig zu machen."


    Wieder lächelte sie ihre Freundin an und dieses Mal etwas länger. Irgendetwas schien nicht ganz zu stimmen. Ihr Gesicht wirkte etwas anders als sonst. Nicht so offen und glücklich wie sonst. Dieser Punkt lenkte Vespas Aufmerksamkeit von ihrem Problem zu ihrer Freudin.


    "Aber sag, wie geht es dir? Du siehst etwas angespannt aus? "

  • Paulina war nicht entgangen, dass ihre Freundin ihre Frage nicht beantwortet hatte. Insgeheim fragte sie sich, wie weit der Streit des jungen Paares gegangen war, entschied sich aber, das jetzt nicht weiter auszuführen. So viel ihr ihre Freundin auch bedeutete, würde sie doch selbst lernen müssen, wie sie ihre Ehe am Laufen hielt. Und sollte ihr etwas wirklich Probleme machen, das wusste Paulina, würde sie direkter auf sie zukommen. Sanft zog sie ihre Hand wieder zurück und lehnte sich in ihren Sessel.
    "Das will ich doch hoffen. Und wenn er dir wieder Ärger macht, dann sag mir Bescheid. Dann lassen wir uns schon was einfallen..." versuchte sie Vespa aufzumuntern und lächelte leicht.


    Dann jedoch verriet ihr Blick einen Moment lang Überraschung. Sollte Vespa etwa wirklich gemerkt haben, dass es Paulina momentan nicht so gut ging. Ihr eigener Mann zumindest hatte davon noch nichts mitbekommen.
    "Öhm... ach, naja... ich weiß auch nicht. An sich geht es mir gut. Ich habe keinen Grund mich zu beklagen. " meinte sie dann zunächst. Sprach dann aber weiter. "Dennoch hast du recht. Ich kann nicht einmal sagen, wieso. Aber in letzter Zeit fühle ich mich irgendwie so...erschöpft. " Wem, wenn nicht ihrer besten Freundin, sollte sie das gestehen können.

  • "Ich danke dir für dein Angebot. Die Männer werden schon sehen was sie davon haben, wenn sie uns so ärgern. Egal ob sie Kinder aufnehmen und adoptieren oder meinen uns Dinge vor zu enthalten. "


    Nachdem sie die anderen Worte gehört hatte, war sie wirklich einen Moment ruhig und nachdenklich. Es dauerte jedoch nicht wirklich lang bis sie einen neuen Gedanken hatte.


    "Das ist die Luft Romas. Du musst mal hinaus. Hat deine Familie nicht irgendwo einen Landsitz auf dem du einfach für dich sein kannst? Wo du frische Landluft atmen kannst und deine Seele baumeln lassen? Vielleicht magst du deine Tochter mitnehmen, welche ich noch unbedingt kennen lernen muss und dann ruhst dud ich dort etwas aus. Hast du daran schon mal gedacht?"


    Erst wenn ihre Freundin zustimmen würde, würde Vespa anbieten sie zu begleiten. Ihr tat etwas frische Landluft vermutlich auch ganz gut und Balbus würde nach den anstrengenden Tagen sicher Verständnis dafür haben.

  • Paulina nickte nur zustimmend. Es wäre ja gelacht, wenn Frauen ihre Männer nicht erziehen könnten. Sie betrachtete ihre langjährige Freundin und wusste genau, dass sie gerade irgendwelche Pläne schmiedete. Und nur Augenblicke später kam sie dann auch wirklich mit einer Idee an.


    Paulina überlegte einen Moment, bevor sie langsam zu nicken begann. "Ja, doch. Soweit ich weiß hat Sedulus mal einen Landsitz außerhalb Roms erwähnt, auch wenn ich noch nie da gewesen bin." Ein wenig komisch fand sie die Vorstellung schon, einfach so zu verreisen, aber nunja, vielleicht könnte es ihre gedrückte Stimmung ja wirklich heben.
    "Ja, deine Idee ist garnicht mal so schlecht. Vielleicht sollte ich das tun."

  • "Wenn du dort noch nie warst, dann ist es doch die Möglichkeit das einmal nachzuholen. Du Wirst sehen. So bald du außerhalb der Stadtmauern in eine Kutsche steigst und die frische Luft dir um die Nase weht, wird es dir schon besser gehen. Deiner Tochter wird es sicher auch gefallen."


    Wieder lächelte Vespa und hoffte, dass sie wirklich den Nerv ihrer Freundin traf und sie zu nichts überredete was diese nicht wollte. Wirklich begeistert schien sie nicht zu sein oder es lag an ihrer derzeitigen Form, dass sie nicht so begeisterungsfähig war wie früher. Hmm...Vielleicht würde etwas anderes helfen und was sich noch als vages Angebot in ihrem Geist immer mehr zusammenspann, wurde nun zu einem konkreten Denken.


    "Wenn es dir bei der Entscheidung dafür helfen würde, dann käme ich mit. Es wäre so wie früher wenn wir etwas gemeinsam unternommen haben. Balbus wird sicher nichts dagegen haben. Und wenn die Familie deines Mannes nichts dagegen hat, fahren wir einfach gemeinsam ein paar Tage hinaus. Wenn das kein Angebot ist."


    Das Lächeln wurde nun noch etwa breiter und sie hoffte Paulina nun doch ein wenig mehr in die Richtung überzeugt zu haben. Sie konnte doch nicht zu lassen, dass es ihrer Freundin so schlecht ging.

  • Desto mehr ihre Freundin sprach, desto mehr nahm die Vorstellung in Paulinas Kopf Form an. Vielleicht war die Idee wirklich gut. So ein paar Tage nur mit ihrer Freundin und ihrer kleinen Tochter würden sie sicher entspannen. Und in den Landsitzen konnte man auch mal ein wenig Abstand vom Großstädtischen Tand nehmen.


    "Ach, die werden sicher nichts dagegen haben." meinte Paulina dann. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass Sedulus ihr diesen Wunsch abschlagen würde. "Ja, doch. Weißt du was? Wir machen das einfach. Mal ein wenig frische Luft und Ruhe sind eine wirklich gute Idee." Auf Paulinas Gesicht zeichnete sich langsam ein vorfreudiges Lächeln ab. Sie würden viel Reden und Spazierengehen können. Ungestört von Männern oder irgendwelchen Bittstellern.

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