Casa Germanica - Atrium

  • Zitat

    Original von Paullus Germanicus Aculeo
    Aculeo musste innerlich lachen als er die beiden, ins Gesrpäch vertieft, sah. Er fühlte sich keineswegs zurückgesetzt wo er doch einfach Gadatas wegschicken hätte können um Roxane für sich alleine zu beanspruchen. Anscheinend hatten sich hier zwei gefunden die auf der gleichen Welle lagen und das freute den jungen Germanicer. Für ihn war es sowieso nicht über Gelehrte und was sonst noch dazugehörte zu sprechen. Es fehlte eben die nötigen Kenntnisse, was aber nicht bedauert wurde von Seitens Aculeo....
    Ausserdem hatte er noch eine Mission zu erfüllen....Serrana finden und mit Roxane bekannt machen..


    Sie lauschte interessiert den Worten von Gadatas und nickte hier und da. Ja, er schien einiges an Wissen zu besitzen und auch einige Fähigkeiten. Vielleicht ergaben sich daraus noch diverse Gesprächsthemen. Als er meinte, das es ungewöhnlich sei, dass sie so erzogen wurde, zuckte sie leicht mit den Schultern. Was sie damit zunächst ausdrücken wollte war unklar. Einerseits schien es ihr ein gewisses Unbehagen zu bereiten, andererseits sie mit Stolz zu erfüllen. Das Unbehagen kam allerdings wohl eher aus dem Ursprung der Geschichte heraus. "Ja, ich weiß," meinte sie und in ihrer Stimme lag ein leicht dunkler Tonfall. "Mein Großvater steht zu seinen Versprechen, auch wenn sie ihm nicht immer behagen. Er war glücklich genug über die Heimkehr meiner Mutter, dass er sowohl über ihre Sünde hinweg sah, als auch ihr den Wunsch zu erfüllen mich so zu erziehen, dass ich eines Tages nach Italia reisen könne und mich durchzusetzen wisse." Sie verschwieg wohlweislich, weshalb ihre Mutter wollte, dass sie hierher kam. Das Aculeo es wusste, reichte ihrer Meinung nach aus. Ausserdem war die Familie ihres Vaters ein Tuch, das sie gerne gut eingepackt in einer Truhe oder einem Schrank beließ. Sie schaute kurz fragend zu Aculeo und dann wieder zu Gadatas und hob amüsiert die Brauen. "Mein Arbeitgeber scheint ein wenig abgehängt worden zu sein," meinte sie mit einem Schmunzeln und zwinkerte schließlich Aculeo zu. "Verzeih, dass wir Dich einfach haben stehen lassen," sagte sie freundlich. "Es soll nicht wieder vorkommen."

  • Irgendwie finde ich schon eine Frechheit, mich, Germanicus Aculeo, links liegen zu lassen als wäre ich Luft. Ich muss mir wohl eine etwas strengere Umgangsform aneignen um nicht in diese recht...demütigende Situation zu kommen...dass er nun dabei wirklich mit einem Lachen zu kämpfen hatte würde den beiden wahrscheinlich auffallen.


    Ich muss euch aber nun wirklich kurz unterbrechen. Roxane, wir haben noch ein Gespräch zu führen bzw es ist doch in deinem Interesse dass es zu diesem Gesrpräch kommt. mit bedauernden Gesichtsaudruck meinte. Ich bin mir sicher dass sich noch oft genug Gelegenheit ergibt für Gespräche

  • "Ja," schmunzelte sie und zwinkerte nun ihrerseits kurz Gadatas zu. "Das solltest Du wirklich. Diese Verrohung der Sitten ist ja nicht mehr zum Aushalten." Es war angenehm mit ihm zu scherzen und sie fühlte sich erstaunlich wohl dabei. Was sie gegenüber einem Römer nicht gedacht hätte. Vielleicht verlor sie ihre inneren Vorurteile auf Grund der Geschichte mit ihrem Vater ja doch langsam. Oder sie merkte einfach von selber, das nicht jeder Römer gleich der Andere war. Letzteres ganz sicher. Ein leicht geheimnisvolles Lächeln huschte über ihr Gesicht, als sie diesen Gedanken verfolgte und ihn dann wieder ziehen ließ.


    "Aber Du hast Recht! Wir sollten uns den anderen Dingen nun zuwenden, sonst wird es auch schon recht spät. Ausserdem müssen wir wohl auch noch einiges Geschäftliches besprechen," meinte sie freundlich und nickte Gadatas zum Abschied zu. "Ich bin sicher, es werden sich für uns noch diverse Gesprächsgelegenheiten ergeben, wenn unser beider Pflichten es erlauben. Ich bin gespannt, wie Du zu den Theorien von Euklid stehst. Aber auch Fragen zu Homer und anderen großen Meistern hätte ich," schmunzelte sie. Dann wandte sie sich wieder Aculeo zu um ihm im Zweifel zu folgen.

  • Gadatas hatte das Gespräch sehr genossen, aber er wollte natürlich nicht Aculeo verärgern. Der war schließlich sehr nett zu ihm gewesen. Darum sagte er:


    "Ich bin mir sicher das wir noch über vieles diskutieren werden, wenn wir etwas mehr Zeit haben. Jetzt will ich dich und Aculeo nicht aufhalten. Euch beiden noch einen schönen Tag."


    Damit entfernte er sich und ging zum Sklavenquartier.

  • Ein wenig irritiert uber den doch recht plötzlichen Abgangs Gadatas blickte Aculeo nun Roxane an.


    Hab ich ihm etwas getan dass er nun so schnell verschwindet? Ich meinte doch nur dass es im Moment gerade nicht passt. Mehr wars nicht. Er runzelte die Stirn und überlegte kuz. Möglich dass er nun hier etwas falsch verstand und es nicht wirklich so schlimm war wie er meinte.
    Also Roxane. In erster Linie ist es deine Arbeit die Produktion zu überwachen. Auch die Lagerbestände sind im Auge zu behalten. Ich werde mit dir morgen nach Ostia reisen um dich den Leuten in den Betrieben vorzustellen damit sie wissen von wem sie nun die Prügel erhalten er grinste breit. Wieviel musst du für deine Unterkunft berappen? Vielleicht kann ich Germanicus Sedulus dazu überreden dir ein Zimmer zur Verfügung zu stellen..oder kurz knetete er sein Kinn wie es es öfter tat beim Überlegen...oder du wohnst in Ostia in meinem Zimmer welches ich da gemietet habe...

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    Original von Lucius Quintilius Valerian
    "Nicht sehr lange", antwortete Valerian auf ihre erste Frage und nahm wieder Platz. "Einige Tage, länger nicht. Ich habe jetzt schon einen Horror vor der Rückreise, das muß ich zugeben. Aber ich kann Calvena unmöglich länger allein lassen, als unbedingt notwendig." Tatsächlich wünschte er sich, bereits wieder bei ihr zu sein. "Es geht ihr sehr gut und ihre Schwangerschaft bereitet ihr keine größeren Beschwerden. Manchmal ist sie ein wenig gereizt, aber das kann ich ihr wohl kaum übel nehmen." Er lächelte, um zu zeigen, daß es zur Zeit gar nichts gab, was er seiner Frau übel nehmen konnte.


    "Mogontiacum ist eine freundliche Stadt. Natürlich vermissen wir Rom. Naja, ich vermisse Rom. Calvena vermißt mehr ihre Freundinnen, an sich mag sie Mogontiacum, glaube ich. Ja, einen verdünnten Wein würde ich nehmen, danke. aber sonst mach Dir bitte keine Umstände. Du darfst den Brief ruhig schon mal lesen. Nur für den Fall, daß er Fragen aufwirft." Valerian schmunzelte, denn es war ihm nicht entgangen, daß sie kurz nach dem Schriftstück geschielt hatte. "Ich habe Zeit."


    Zufällig kam Sedulus ins Atrium und erblickte den Mann seiner Nichte. mit einem Lächeln auf den Lippen ging er zu Valerian um ihn zu begrüßen.


    Lucius Quintilius Valerian, sei mir gegrüßt.
    Wie geht es dir und was führt dich denn nach Rom und vorallem wo hast du Calvena gelassen? Ihr geht es doch hoffentlich gut?


    Fing Sedulus gleich an ihn mit Fragen zu löchern und reichte ihm die Hand. Womöglich hatte er sie Serrana eben erst beantwortet und jetzt kam Sedulus mit den selben Fragen auf ein Neues daher.

  • "Nur einige Tage? Dann muss dieses Examen aber wirklich sehr wichtig sein, wenn du dafür eine derart lange Reise auf dich nimmst, noch dazu in dieser Jahreszeit." Serrana, die es bislang gerade einmal von der Campania bis nach Rom geschafft hatte, war aufrichtig beeindruckt,hing dann jedoch sofort wieder begierig an den Lippen des Quintiliers, um alle Neuigkeiten wie ein Schwamm aufzusaugen. "Natürlich kannst du das nicht. Allein bei der Vorstellung, Quintus könnte ohne mich eine derart lange Reise unternehmen, wird mir schon ganz flau..."Sie schüttelte unwillkürlich den Kopf, doch ihr Gesicht erhellte sich wieder sehr schnell, als Valerian ihr anbot, den Brief auch schon in seinem Beisein zu lesen. Vorsichtig öffnete sie das Schreiben und beim Anblick der so vertrauten Schrift entfuhr ihr automatisch ein wehmütiges Seufzen, bevor sie sich erneut an ihre Pflichten als Gastgeberin erinnerte, und einem der wartenden Sklaven ein Zeichen machte, verdünnten Wein zu servieren. Serrana überflog schnell die ersten Zeilen und seufzte dann erneut. "Und ob ich dick bin..." murmelte sie und legte automatisch die eine Hand auf ihren Bauch, bevor sie weiterlas, und auch das " ...ich vermisse dich auch, du glaubst gar nicht wie..." kam ihr eher gedankenabwesend über die Lippen, bevor sie erst nach einer ganzen Weile den Blick wieder hob und Valerian anlächelte, auch wenn dieses Lächeln ein wenig schief ausfiel. "Ich bin wirklich froh, dass es Calvena und dir gut geht, auch wenn ihr so weit weg seid. Glaubst du, es besteht Hoffnung, dass ihr bald wieder nach Rom zurückkehren könnt? Oh, da bist du ja, Quintus..." In Serranas Kehle bildete sich ein Knoten, und sie nutzte dankbar die wenigen Sekunden, in denen Valerian durch die Ankunft ihres Mannes abgelenkt war, um die aufsteigenden Tränen so unauffällig wie möglich wegzublinzeln. Je weiter ihre Schwangerschaft fortschritt, desto empfindlicher schien sie offenbar zu werden, so dass sie manchmal sogar wegen weit unwichtigeren Dingen einen Wutanfall bekam oder auch in Tränen ausbrach.

  • Valerian beobachtete lächelnd, wie Serrana die Zeilen geradezu verschlang. Auch die Äußerungen, die vermutlich eher unbewußt ihre Lippen verließen, ließen ihn schmunzeln. Wie gern mußte sie Calvena haben! "Nein, leider sehe ich da kaum Chancen...", begann Valerian, als dann schließlich auch der Senator das Atrium betrat. Valerian erhob sich, um Sedulus angemessen zu begrüßen. "Salve, Senator Germanicus." Eine persönlichere Anrede wagte er irgendwie nicht. Trotz der Verwandschaft durch die Heirat mit Calvena.


    "Mir geht es gut, danke der Nachfrage. Auch Calvena geht es gut, sie ist aber noch in Mogontiacum. Ich bin nur für wenige Tage hier wegen des Kolloquiums für das Examen Tertium." Dem Senator genügte das sicher als Zusammenfassung, doch für Serrana setzte er noch hinzu: "Dieses Kolloquium wird nur abgehalten, wenn eine Mindestzahl an Teilnehmern zusammengekommen ist. Es findet aud diesem Grund nur alle paar Jahre statt und in Germanien noch weit seltener als hier. Deshalb lohnt sich die Reise deswegen schon." Valerian bemerkte tatsächlich nichts von den Tränen der jungen Frau, seine Aufmerksamkeit galt stärker dem Senator.


    "Ich befürchte, daß ich da in Germanien noch ziemlich lange hängen bleibe. Sogar eine Beförderung innerhalb der Truppe ist abgelehnt worden, der Praefectus Urbi scheint wirklich enorm zornig auf mich zu sein. Eigentlich sollte ich Praefectus Castrorum werden, das hätte mir auch ermöglicht, mit Calvena zusammen ein Haus innerhalb der Castra zu bewohnen." Er sah traurig aus, als er das erwähnte. Denn es war schwer für ihn, daß sie so getrennt bleiben mußten.

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    Original von Paullus Germanicus Aculeo
    Ein wenig irritiert uber den doch recht plötzlichen Abgangs Gadatas blickte Aculeo nun Roxane an.


    Hab ich ihm etwas getan dass er nun so schnell verschwindet? Ich meinte doch nur dass es im Moment gerade nicht passt. Mehr wars nicht. Er runzelte die Stirn und überlegte kuz. Möglich dass er nun hier etwas falsch verstand und es nicht wirklich so schlimm war wie er meinte.
    Also Roxane. In erster Linie ist es deine Arbeit die Produktion zu überwachen. Auch die Lagerbestände sind im Auge zu behalten. Ich werde mit dir morgen nach Ostia reisen um dich den Leuten in den Betrieben vorzustellen damit sie wissen von wem sie nun die Prügel erhalten er grinste breit. Wieviel musst du für deine Unterkunft berappen? Vielleicht kann ich Germanicus Sedulus dazu überreden dir ein Zimmer zur Verfügung zu stellen..oder kurz knetete er sein Kinn wie es es öfter tat beim Überlegen...oder du wohnst in Ostia in meinem Zimmer welches ich da gemietet habe...


    Sie sah dem Sklaven ebenfalls hinterher und schüttelte dann den Kopf. "Ich denke nicht. Er wollte wohl nicht weiter Deine Geduld strapazieren." Aufmerksam lauschte sie auch seinen weiteren Ausführungen und nickte hier und da. "Werden Kontakte mit Kunden nötig sein - vor Allem die Weberei betreffend? Auftragsentwicklung und -abwicklung? Oder vor Allem Qualitätskontrollen und Inventuren?" Sie überlegte bei seiner nächsten Frage einen Moment und schüttelte dann den Kopf. "Es wäre mir lieber in Rom zu bleiben. Die Aufgaben werden mich zwar sicherlich auch vermehrt nach Ostia führen, aber ich bevorzuge den Lebensmittelpunkt hier. Die Kosten halten sich in Grenzen, das sollte also nicht das Problem sein," erwiderte sie freundlich und nahm endlich auch wieder etwas von ihrem Wasser zu sich. "Verwaltung und Schriftverkehr, wie sieht es damit aus? Bilanzierungen und Rentabilitätsberechnungen?"

  • Paullus griff sich lachend an den Kopf und stöhnte theatralisch..


    Meine Liebe. Ich führe doch kein Handelsimperium sondern nur 2 kleine Betriebe in denen alles fast selbstständig abläuft. Er musste grinsen...


    Welchen Schriftverkehr soll es denn bitte geben? Es gibt feste Kundschaften die regelmässig ihre Waren beziehen. Ich bin nicht darauf aus diese Geschäftsbeziehungen aufzugeben bzw mir zu verkraulen. Klar, wir können über eine Expansion des Standortes sprechen. Aufstockung des Personals und somit auch jene der Produktionsgrösse. Im Moment reicht es...Der Betrieb rentiert sich ohne viel mit Zahlen arbeiten zu müssen und was die Bilanz angeht...ich würde sagen je nach Laune kannst du gerne eine erstellen..mir ist es wichtig dass es funktioniert und keine Ärger macht.


    Sie war wirklich süß und immer mehr gefiel sie ihm. Irgendwie hatte sie nun endlich ein Thema angesprochen dass auch das Interesse Aculeos ansprach

  • Sie hob amüsiert die Brauen und schwieg dazu lieber erst einmal. Immerhin war sie bedeutend größere Handlings gewöhnt als dieses. Zwar war ihr Großvater selber "nur" Händler mit gut gehenden Warenlagern und diversen Angestellten, welche auch regelmäßig mit Karawanen durch die Lande zogen, doch ihr Onkel besaß auch einige Produktionsstätten - auch wenn dieser überhaupt nicht von der Tatsache angetan war, dass seine Nichte wie ein Junge erzogen wurde in den meisten Belangen. Deshalb hatte es auch oft Streit gegeben, aber irgendwann hatte er sich wohl damit arrangiert. Zumindest, soweit keiner aus seiner Familie in der Nähe war und nur Großvater, Mutter und sie. Aber das waren andere Zeiten gewesen und da sie nicht vor hatte das "Imperium" ihres Großvaters zu übernehmen, was auch sowieso nie passieren würde, da dieser noch mindestens einen Sohn und der widerum diverse männliche Nachkommen hatte, hatten alle im Haushalt es irgendwann zähneknirschend hingenommen.


    "Gut, ich werde mir wohl am Besten einfach Alles ansehen und dann sehen wir einmal weiter. Auch was etwaige Expansionen betrifft," schmunzelte sie. "Ich nehme an, wenn Du Stammkunden hast, wirst Du selber ebenfalls Stammkunde bei den Produkten sein, die Deine Weberei weiterverarbeitet? Oder gehst Du hier schon nach einer klaren Preis- und Qualitätsselektion?" Ein wichtiger Faktor, denn manchmal konnte man hier entweder die Qualität steigern oder wenn dies nicht mehr möglich war vielleicht die Kosten senken. Nicht immer, aber hin und wieder...

  • Ach was winkte Aculeo ab. Sehe ich so aus als würde ich einer jener sein die sich mit teuren Dingen umgeben um vielleicht besser dazustehen? Ein Prinzip ist dass man sich selbst und seiner Herkunft treu bleiben sollte. Das heißt dass meine Eltern Händler waren und ich das Geschäft gelernt habe. Auf vieles musste verzichtet werden und dadurch lernt man mit dem zu Leben welches einem zur Verfügung steht.
    Preis und Qualität sind wichtig. Meine Preise liegen etwas unter dem Durchschnitt und was die Qualität der Waren angeht so habe ich keine negativen Reaktionen erfahren.


    Ohne nun weiter nachzudenken nahm er Roxane einfach bei der Hand und zog sie mit Richtung Treppe.



    Du wirst sicher schon auf Nadeln sitzen wegen des Gesprächs mit Iunia Serrana...lass uns nach oben gehen. Vllt treffen wir sie in der Bibliothek.


    Jeder musste damit rechnen dass bei Aculeo machmal die Pferde durchgingen und er von einem Thema zum anderen sprang ohne Überleitung.

  • Seine Ausführungen beantworteten zwar nicht gänzlich ihre Fragen, aber sie nahm dies zunächst einmal so hin und ließ es stehen. Irgendwann würde sie wahrscheinlich noch einmal darauf zurückkommen. Erst einmal wollte sie sich einarbeiten, einen Überblick bekommen und dann weiter sehen. Vielleicht gab es ja auch hier und da noch Optimierungspotenzial. Etwas überrascht und fast überrumpelt war sie allerdings, als er sie an ihrer Hand fasste und hinter sich herzog. Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet und wäre sie nicht so perplex gewesen, hätte sie ihm wahrscheinlich die hand höflich entzogen, so jedoch ließ sie sich mit ziehen und landete schließlich weiter oben im Haus, kaum mit der Gelegenheit sich einmal umzuschauen. Das er so ein Spring ins Feld war, hatte sie nicht erwartet, allerdings musste sie sich auch gestehen, dass seine warme Hand um ihre herum nicht unangenehm war.

  • "Das ist gut." Serranas Stimme war die Erleichterung deutlich anzuhören und sie schnaufte einmal durch. Natürlich war es albern, diese Geschichte vor ihrem Mann geheim zu halten, aber andererseits schien die Vorstellung, er könnte sie für albern halten wenn sie ihm alles erzählte, noch viel weniger wünschenswert zu sein. Nicht so bedrohlich wie ein baldiger Tod im Kindbett aber nichtsdestotrotz ausgesprochen unerfreulich. "Wenn du das sagst, dann wird es sicher stimmen, schließlich genießt du ja die Gunst der Götter." Ein erneutes kleines Schnaufen, nicht weniger erleichtert als beim ersten Mal. Es musste einfach gutgehen, wenn sogar eine Vestalin auf ihrer Seite stand....oder nicht? Am liebsten hätte Serrana Romana in einem der Gästezimmer, oder noch besser, direkt in den Räumlichkeiten neben ihrem Cubiculum einquartiert, um sie von jetzt an so nah wie eben möglich an ihrer Seite zu wissen, aber das war natürlich unmöglich und der Gedanke an sich schon im höchsten Maße kindisch und peinlich. Wie gut, dass Romana keine Gedanken lesen konnte? Oder vielleicht doch? Unsinn, natürlich nicht...Serrana seufzte und sah automatisch zum Eingang des Atriums hinüber. Vielleicht war es doch gut, wenn Romana jetzt ging, bevor ihre überreizte Freundin noch weitere Hirngespinste ausbrüten konnte.
    "Ich werde da sein, Romana. Am Tempel des Sol in zwei Tagen mit allem, was für das Opfer nötig ist."sie sah erneut zur Tür hinüber. "Ich kann verstehen, dass du jetzt aufbrechen willst, schließlich hab ich dich schon lang genug aufgehalten. Aber um diese Zeit kann ich dich unmöglich allein zum Atrium Vestae zurückgehen lassen. Adula wird dich begleiten, sie ist genauso stark wie die meisten Männer und sicherlich geeigneter als ein männlicher Sklave."

  • Zitat

    Original von Lucius Quintilius Valerian
    Valerian beobachtete lächelnd, wie Serrana die Zeilen geradezu verschlang. Auch die Äußerungen, die vermutlich eher unbewußt ihre Lippen verließen, ließen ihn schmunzeln. Wie gern mußte sie Calvena haben! "Nein, leider sehe ich da kaum Chancen...", begann Valerian, als dann schließlich auch der Senator das Atrium betrat. Valerian erhob sich, um Sedulus angemessen zu begrüßen. "Salve, Senator Germanicus." Eine persönlichere Anrede wagte er irgendwie nicht. Trotz der Verwandschaft durch die Heirat mit Calvena.


    "Mir geht es gut, danke der Nachfrage. Auch Calvena geht es gut, sie ist aber noch in Mogontiacum. Ich bin nur für wenige Tage hier wegen des Kolloquiums für das Examen Tertium." Dem Senator genügte das sicher als Zusammenfassung, doch für Serrana setzte er noch hinzu: "Dieses Kolloquium wird nur abgehalten, wenn eine Mindestzahl an Teilnehmern zusammengekommen ist. Es findet aud diesem Grund nur alle paar Jahre statt und in Germanien noch weit seltener als hier. Deshalb lohnt sich die Reise deswegen schon." Valerian bemerkte tatsächlich nichts von den Tränen der jungen Frau, seine Aufmerksamkeit galt stärker dem Senator.


    "Ich befürchte, daß ich da in Germanien noch ziemlich lange hängen bleibe. Sogar eine Beförderung innerhalb der Truppe ist abgelehnt worden, der Praefectus Urbi scheint wirklich enorm zornig auf mich zu sein. Eigentlich sollte ich Praefectus Castrorum werden, das hätte mir auch ermöglicht, mit Calvena zusammen ein Haus innerhalb der Castra zu bewohnen." Er sah traurig aus, als er das erwähnte. Denn es war schwer für ihn, daß sie so getrennt bleiben mußten.


    Das freut mich zu hören, dass es dir und Calvena gut geht.


    Was Kolloqium anginge, so wußte Sedulus in der Tat bescheid um was es dabei ging.


    So kannst du wenigstens Rom besuchen, auch wenn es nur für kurze Zeit ist. Sonst hättest du ja kaum Möglichkeiten dies zu tun.


    Als Valerian dann von seiner Situation berichtete, verzog Sedulus sein Gesicht. Das Salinator so nachtragend war?


    Ich hätte einen Vorschlag zu machen. Ich weiß, eigentlich ist er unsinnig aber wenn du ihn um Verzeihung bitten würdest, dass du ihn so angefahren hast? Scheinbar legt er es ja nur darauf an.


    Das war mit Sicherheit nicht gerade die beste Idee Sedulus`.

  • "So unsinnig finde ich Deinen Vorschlag nicht. Ich bin auch selbst schon darauf gekommen und habe gleich nach meiner Ankunft schriftlich um einen Gesprächstermin angesucht. Ich hoffe, daß er mich vorlassen wird. Sonst muß ich es eben doch schriftlich versuchen. Nunja, ich bin nicht zu stolz dazu, um Verzeihung zu bitten. Auch wenn ich im Recht war, war es doch eine Riesendummheit, mich so leichtfertig mit dem mächtigsten Mann Roms anzulegen. Ich bin ein Wurm in seinen Augen. Und es ist ihm ein Leichtes, mich zu zerquetschen. Zumal mein Patron verschollen ist und nicht für mich eintreten kann." Valerian zuckte mit den Schultern. Mehr als ein Versuch war es nicht. Er wußte auch, daß er es unter Umständen auch noch schlimmer machen konnte. Wobei er nicht vorhatte, den PU noch mehr gegen sich aufzubringen.

  • Sedulus nickte.


    Dann hoffe ich für dich, dass dich Salinator empfangen wird, und ihr diese lästige Angelegenheit aus der Welt schaffen könnt.
    Ich weiß dass du im Recht warst. Und ich hätte vermutlich genauso gehandelt. In der Tat, dass würde er können. Aber was hätte er schon davon.
    Dann geht es dir wie mir. Mein Patron und Schwager, habe ich auch schon lange nicht mehr gesehen...


    Sedulus hoffte für den Mann seiner Nichte, dass er sich mit Salinator würde aussöhnen können. Vielleicht sollte Sedulus selbst einmal mit Salinator sprechen? Er würde aber erst das Ergebnis Valerians abwarten.

  • Serranas Blick ging eine Weile mit zunehmender Besorgnis zwischen Valerian und Sedulus hin und her, während sie deren Gespräch folgte.


    "Sei aber um der Götter willen vorsichtig, dass du ihn nicht noch mehr verärgerst. Der Praefectus Urbi scheint schnell etwas in den falschen Hals zu bekommen, nicht auszudenken, wenn er sich eine zusätzliche Schikane für dich einfallen lässt, Valerian. Calvena braucht dich jetzt in Germanien, riskier bitte nicht, dass er dir die Rückkehr aus irgendeinem Grund verwehrt oder sonst was in den Weg legt."

  • Es tat gut zu sehen, wie besorgt die beiden um ihn waren. Natürlich vor allem, da auch Calvenas Schicksal damit verbunden war. Doch er hatte auch das Gefühl, daß er selbst ihnen nicht ganz gleichgültig war. "Ich werde mich sehr vorsehen und lieber jede Beleidigung schlucken, die er mir sicherlich an den Kopf werfen wird. Eigentlich hatte ich gehofft, er würde mich vergessen. Aber da er meine Beförderung blockiert hat, kann ich ganz sicher davon ausgehen, daß er meinen Namen niemals vergessen wird. Nein, ich muß reinen Tisch machen, sonst ist meine Karriere an diesem Punkt beendet." Dabei hatte er darauf gehofft, eines Tages für den Ritterstand in Frage zu kommen. Als Praetorianer hätte er das leicht erreichen können. Vor allem, wenn die Pläne seines Patrons zum Tragen gekommen wären.

  • Sedulus nickte langsam. Mit Salinator war nicht gut Kirchen essen wenn es darauf ankam.


    Ja, hier ist höchste Vorsicht geboten. Gebrauche deine Worte mit Verstand. Und wie du schon sagtest Quintilius Valerian, lieber etweige Beleidigungen herunterschlucken als neuen Streit heraufbeschwören den du eh kaum gewinnen kannst. Denk dabei auch an Calvena und an eure Zukunft.

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