(alt) Casa Iulia

  • Was redete er sich da ein?
    Imperiosus war verwirrt.
    Schließlich schaute er ihm fest in die Augen und seine Hände ruhten auf den Schultern Tristans.


    "Hör mir mal zu. Keiner ist hier verrückt ja! Du bist wahrscheinlich nur müde von der Reise. Aber sag, warum bist du hier und nicht in Achaia?"


    Naja, eigentlich kam das Imperiosus nicht ungelegen, aber den grund wollte er zu gerne erfahren.

  • Der Sklave,, der Tristan gebracht hatte sagte nur noch eines:


    »Wenn das Eurer Sklave ist, na viel Spaß! Der ist vollkommen verrückt. Nur weil er Euch gehört und niemand mehr die Kosten zahlen wollte, im Turm der Verrückten, brachte ich ihn hier her! Und seid froh, daß ich kein Geld verlange. Er war ein einigermaßen guter Rudersklave,«


    Dann verschwand der Mann.


    Tristan sah seinen Herrin nur an: »Alles ist anders als damals! Tristan nicht mehr der von damals ...Tristan hat versagt!«

  • Imperiosus ging ein Stückchen weit weg.
    Beobachtete Tristan eine Weile.


    Dann schüttelte er leicht den Kopf und ging wieder zu ihm.


    "Du hast nicht versagt, Tristan. Sprich, was ist vorgefallen?"


    Nachdem er das sagte scheuchte er den anderen Sklaven mit einer Handbewegung davon.

  • Tristan merkte, daß er angesprochen wurde von dem Herrn, der ihn damals gekauft hatte, damals, als er noch normaler war. Doch das war er nun nicht mehr und so stammelte er:


    »Da war das Feuer das alles zerstörte ... aber da waren noch etwas anderes und bitte verzeihen mir Herr, aber Tristan nicht können darüber reden ...«


    Tristan wirkte arg neben sich ...

  • Feuer?! Imperiosus konnte es nicht glauben.
    Sein Landsitz, zerstört also.


    Er fasste sich am Kopfe und ging ein paar Schritte, um sich zu setzen.
    Lange dachte er nach, seine Gedanken kreisten um den schönen Landsitz, auf welchem er doch seine Jugend verbracht hatte.


    Nun riss er sich zusammen, denn der Sklave schien wirklich traumatisiert zu sein.


    "Ich verstehe Tristan. Weißt du, vielleicht bringen dich neue Aufgaben auf andere Gedanken."

  • Tristan sah seinen Herren nicht mal an. Dieser war mit dem Verlust seines Landsitzes beschäftigt, Tristan mit etwas anderen. Und doch murmelte er : »JA Herr, ich tue alles, was ihr verlangt.«


    Aber irgendwie war es nicht der Tristan den sein Herr einnst kannte.

  • Imperiosus war noch immer in sich gekehrt.
    Leise und ruhig sprach er.


    "So sei es, Tristan."


    Er seufzte.


    "Hol dir nun ein wenig zu essen, dann legst du dich gleich in die Gästeunterkünfte schlafen. Denn morgen wirst du nach Ostia, zu dem Duumvirn aufbrechen und sich ihm vorstellen."


    Imperiosus legte sich auf eine Cline und dachte nach.
    Sein schöner Landsitz war hin, dieses schöne alte Mosaik war bestimmt auch verschwunden.
    O welch ein schwerer Verlust.

  • Tristan nickte nur und begab sich wo auch immer hin. Er kannte sich hier nicht aus und so irrte er hier herum und legte sich schließlich einfach an einer Treppenstufte zum Schlafen nieder. Sein Herr schien noch nicht begriffen zu haben, was mit Tristan los war, zu sehr hing er seinem geliebsten Landsitz nach, aber der war eben auch wichtiger.


    Tristan versuchte dann zu schlafen, doch er konnte nicht. Wirre Gedanken quälten seinen Geist und er selber verstand noch nich so ganz, warum er hier war und wollte nur eines: Seine Ruhe haben ... oder einfach nur sterben.

  • Irgendwie war der Sklave nicht ganz bei sich.
    Doch an seinen Sklaven dachte er nun nicht, eher an den schönen Landsitz.
    Noch eine Weile saß er in sich gekauert rum und erinnerte sich der schönen Erinnerungen, welche er dort erlebt hatte.
    Sein halbes Leben hatte er dort zugebracht, es war sein Zuhause.
    Nun war es weg, verschwunden.


    Imperiosus seufzte.


    Naja, wenigstens war der doch recht merkwürdige Tristan hier. Er müsste also keinen Brief verschicken oder sonsitges.
    Langsam stand er auf und strich sich sein Gewand zurecht.
    Schließlich ging er in sein Cubiculum, versuchte zu schlafen.

  • Am nächsten Morgen, Tristan hatte die Nacht unruhig geschlafen und war von seltsamen Träumen heimgesucht worden, wurde er durch die Villa irrend angetroffen von anderen Bediensteten. Er hatte eine teure Vase umklammert und stammelte nur: »Tristan muss alles retten, alles retten .... überall Feuer und Zerstörung!!«


    Seine Augen waren panisch aufgerissen und jedem, den er antraf, rief er zu, er möge so schnell wie möglich das Gebäude verlassen, was jederzeit zusammenstürzen könne ...

  • Imperiosus wurde über das Verhalten des Sklaven bericht erstattet und sofort machte er sich auf, ihn zu suchen.
    Nach langer Suche fand er jenen endlich und musterte ihn.
    Nachdenkend sagte er.


    "Tristan, du bist in Rom, dummer Sklave. Es ist vorbei. Alles ist wieder gut."

  • Tristan starrte seinen Herren unglaubig an. Dieser schien nichts zuverstehen. Und er nannte ihn einen dummen Sklaven? Augenblicklich ließ er die teure Vase fallen, die vor seinen Füssen in viele hundert Scherben zerbrach.


    Tristan blickte seinen Herren nun nur ausdruckslos an und murmelte: »Ja, Herr,Tristan sein dumm. Es gibt eh nichts mehr zu retten. Alles sein verbrannt!«


    Und dann sah er auf die Scherben vor sich
    Er starrrte förmich darauf, vollkommen abaptsch.
    » ... es sind nur Dinge, dumme Dinge, wie dumme Sklaven ... Gegenstände ....halt ..«

  • Imperiosus musste sich zusammennehmen ihm nicht eine Tracht Prügel zu verabreichen.
    Doch angesichts der Situation und dem sehr fragwürdigem Benehmen des Sklaven unterließ er es.
    Jedoch sagte er in einem mahnenden Ton.


    "Tristan. Dies ist noch lange kein Grund dafür kostbare Gegenstände zu zerbrechen. Ich verbiete es dir!"


    Dann verschränkte er die Hände hinter dem Rücken.


    "Ja, das sind Gegenstände, wie Sklaven auch. Doch sind Sklaven viel mehr wert als eine Vase, das darfst du nicht vergessen. Auch gehen Sklaven nicht so schnell kaputt und können viel mehr als jene Vase."

  • Tristan senkte nun seinen eh schon apatischen Blick auf den Boden und nickte vorsichtig. »Es tut Tristan leid, wirklich. Er will versuchen ... das dies nicht mehr vorkommt.«


    Es war seltsam, mal redete er in der ICH-Form, manchmal in der dritten Person von sich. Man konnte es deuten, wie man wollte, dieser Sklave schien einfach nicht mehr normal zu sein. Früher war er ganz anders gewesen. Irgendwas war geschehen und es lag vielleicht nicht nur an dem Brand und dem Aufenthalt im Türm der Verrückten.


    DA sie zufällig in der Nähe der EIngangstür standen, hörten sie das Klopfen und Tristan blickte auf und sagte: »Tristan wird sehen, wer dort an die Türe klopft ...«


    Mit leicht hängenen Schultern schlürfte er zur Türe. Früher war er viel aufrechter und stolzer gegangen.


    An der Türe angekommen, öffnete er diese und blickte an der jungen Frau leicht apatisch vor bei: »Ja, was kann Tristan für dich tun?« fragte er etwas monotom, ohne die Frau, die da vor ihm stand, sonderlich zu mustern oder ihr ein Lächeln zu schenken. Nein, er wirkte einfach nur abwesend.

  • Noch einmal lächelte ich Tristan an, dann wurde ich ernst und senkte meinen Blick, als wir zu seinem Herrn kamen.


    "Pompeia Perilia schickt dir eine Nachricht, Herr", sprach ich ihn an und reichte ihm das Pergament.



    EINLADUNG ZU EINEM SYMPOSION
    Liebe Freunde,
    hiermit lade ich euch herzlich für den
    ANTE DIEM XIV KAL FEB DCCCLVI A.U.C.
    (19.1.2006/103 n.Chr.)
    zu einem Symposion anläßlich der Einweihung des
    OECUS FLUCTISONUS in die CASA POMPEIA ein.
    Bitte teilt mir kurzfristig mit ob ihr kommen könnt und welchen netten Menschen ihr mitbringt.
    Perilia



    Ich sah schüchtern zu Tristan. "Dein Sklave scheint seltsam", meinte ich aus einem Anfall einer Laune heraus, doch schnell hielt ich mir die Hand vor den Mund. Wie konnte sie nur so frech sein! Schnell verbeugte sie sich. "Bitte verzeih meine lose Zunge, Herr."

  • Er nahm das Pergament und laß es gründlich.
    Dann dachte er für einige Sekunden nach, übergab es wieder der Sklavin.


    "Sag Pompeia, dass ich erscheinen werde. Meine Begleitung jedoch werde ich noch nicht verraten. Zügel deine Worte Sklavin wenn du über meine Sklaven sprichst."


    Verärgert sah er sie an.

  • Schnell senkte ich den Blick ein wenig.


    "So meinte ich das nicht, Herr. Er ist sehr nett, aber... es scheint so, als würde er unter sich selbst leiden", versuchte, ich mich zu erklären und merkte, wie ich immer tiefer in den Sog der falschen Worte gezogen wurde.

  • Tristan, obwohl er ein wenig abseits stand und kaum etwas mitbekam, trat nun einen Schritt vor und machte eine friedliche Bewegung zu seinem Herren und sagte:
    »Verzeiht, aber sie meinte es doch nicht böse, warum seid ihr so hart? Was hat sie Euch getan?«

  • Zitat

    Original von Adara
    Schnell senkte ich den Blick ein wenig.


    "So meinte ich das nicht, Herr. Er ist sehr nett, aber... es scheint so, als würde er unter sich selbst leiden", versuchte, ich mich zu erklären und merkte, wie ich immer tiefer in den Sog der falschen Worte gezogen wurde.


    Imperiosus traute seinen Ohren nicht.


    "Gibst du mir etwa Ratschläge?!"


    Dann wandte er sich zu Tristan.


    "Und du stellst mein Verhalten in Frage?!"


    Am liebsten wäre er jetzt in endlose Wut ausgebrochen, was sich dann sicherlich auf die beiden Sklaven sehr negativ auswirken würde. Doch er riss sich zusammen.

  • "Ich stelle dein Verhalten nicht in Frage, Herr", antwortete ich schnell und deutlich konnte man die Verzweiflung in meiner Stimme hören. Ich fühlte mich wie ein kleines Kaninchen, das man in eine Falle trieb. "Ich frage mich nur, warum er so ist? Er ist eben.. anders. Abwesend und doch da. Fern und nah, einfach... seltsam für normale Verhältnisse, aber das heißt ja nicht, dass es schlecht ist", redete ich mich nun endgültig um Kopf und Kragen.

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