Casa Germanica - Triclinium

  • "Roms Feudalisten besinnen sich im Sommer auf ihre Wurzeln. Sie hacken Rübchen auf dem Grund ihrer Ahnen und stemmen den Pflug in die ausgetrocknete Scholle, nachdem sie das goldene Korn eingeholt haben. Sie vergessen gänzlich, das die Zeit nicht stehen bleibt und neue Lebensweisen durchaus was positives haben. Sie lieben es in ihren Viehställen zu misten, zu füttern und zu schlachten, aber sie regen sich in der Hitze über den Pissegeruch in den Straßen Roms auf. Mag sie wer verstehen, die Feudalen, ich tue das nicht, aber ihre Lebensweisen bringen jedes Jahr die Senatsarbeit an langen Wochenenden, in ganzen Phasen und Monaten zum Erliegen. Wichtige Themen gibt es meiner Meinung nach in jeder Jahreshälfte zu diskutieren und Entscheidungen haben nicht immer Zeit auf den Winter zu warten. Doch solange der Senat diese Lebensweise favorisiert, konnen wir auf und nieder springen, ändern wird sich daran nichts."


    Und manches Jahr tat es Senator Germanicus Avarus den Feudalisten gleich und zog hinaus aufs Land. Doch in Diesem blieb er eben hier und hatte leicht Reden sich über DIE Anderen zu ergeifern. 8)


    "Das Volk hingegen ist eine schwarze Masse. Schon lange haben wir gelernt sie zu beherrschen und sie ist sehr einfach zu lenken. Einfacher als manch Einer es von uns glaubt. Brot, Belustigung, genügend frisches Quellwasser und ein gutes System an Abwasserkanälen, dazu reichlich Arbeit für ein anständigen Lohn. Der einfache Mann ist bescheiden in seiner Lebensart und wir täten manchmal wirklich gut daran uns ein Beispiel zu nehmen. Doch ich geb es zu ich mag mein Lebensstandard nicht mehr missen wollen und dir gehts doch sicherlich ähnlich oder Lucianus?"


    Avarus grinste kurz. Er fand es immer als ein gutes Mittel im Senat auch mal die wogenden Massen Roms aufmarschieren zu lassen, aber im Privaten waren sie eher die schwarze Traube Menschen, die es eben gab, die auch irgendwie leben mußte doch wie sie es taten, war egal. Völlig unbedacht eben...

  • Ich nickte "Durchaus, das habe ich ja auch schon erwähnt..... doch wir sollten uns auch darauf besinnen, wenn wir diesen Lebensstil halten wollen, wie wir ihn bekommen haben und auch, wie wir ihn sichern können."


    Ich lehnte mich etwas vor und wurde ein wenig leiser "Es ist doch so... momentan scheint alles ruhig und einfach dahinzu laufen. Es gibt keinerlei große Debatten im Senat, keine großen Entscheidungen fallen an, es ist ruhig auf Roms Strassen und im gesamten Imperium.
    Der Kaiser befindet sich auf seiner Landvilla und empfängt nur mit großen Hindernissen etwaiige Absuchende und in Rom sitzt jemand, von dem niemand weiss, was und wer er ist und hat die Macht über Rom.


    Findet ihr das nicht bedenklich?"

  • Sicher. Schon. Doch sag, was soll man dagegen machen? Erhebt man seine Stimme, so wird man doch gleich als Verräter gebranntmarkt und man lernt die Carcer von innen kennen. Gut ich kenne sie ja an und für sich schon. Doch ich hatte den Vorteil immer wieder wann ich wollte gehn zu können.


    Spielte Sedulus auf die Zeit bei den CU an.


    Und manch Einer kommt am Ende noch in den Carcer Tullianus, wo man ihm gar sein Ende bereitet wenn er nicht sogar vom tarpeiischen Felsen gestürzt wird.


    Auch das hatte Sedulus schon hinter sich.

  • "Aber kann es denn sein, dass das wirklich die Senatoren Roms sind, die aus Angst sich einfach zurückhalten....... natürlich, so wie wir hier heute reden, wäre es nicht richtig, doch wenn sich die Möglichkeit bietet, sollten wir doch handeln!"


    Ich blickte abwechselnd von Sedulus zu Avarus.....

  • "Ihwo Sedulus übertreibt maßlos. Die Senatoren sind derweil nur auf ihren Landgütern. Es ist Sommer und im heißen Junius bis Augustus war das schon immer so. Warum sie sich allerdings auch in den anderen Jahreszeiten zurück halten, darüber dürft ihr spekulieren. Ich denke eher nicht das es Angst vor jemanden ist. Vielmehr würde ich diesen Peter dem Faktum Lustlosigkeit, Faulheit oder auch Resignation zuschieben. Wieviele Senatssitzungen sind denn in den alten offenen Fehden zerfleischt worden und wieviel Sachlichkeit und Nüchternheit kann der Senat noch mit neuen Vorschlägen verbringen, bevor all diese Wellen von vorn anschlagen? Nein ich denke dem Senat kann nur mit einem Mittel Frische eingehaucht werden und das ist ein Consularenpaar, das einen Arsch, entschuldigt... in der Hose hat und nicht wie die derweiligen Leuchten rein garnix zu Stande bringen. Aber so ist das nunmal in Rom..."

  • Sim-Off:

    Wenn dann schwarzen Peter... :P


    So glaubst du? Du kennst doch Salinator überhaupt nicht und weißt nicht wozu er im stande ist. Mal davon abgesehen, ich möchte es auch nicht wirklich herausfinden.


    Es kann natürlich sein das auch die Hitze ihr übriges dazu beiträgt und jünger werden die Senatoren ja auch nicht.


    Das war nun mal fakt!


    Was heißt hier Feden? Ich hatte bisher mit diesem Durus sowie mit diesem Livianus nichts am Hut gehabt. Ich kann nichts dafür das diese Herren die Wahrheit nicht vertragen können, bzw. nur glauben das was sie sagen zählt und Hände und Füße hat.


    Bei seinen Worten machte Sedulus eine wegwerfende Geste.


    Allerdings hat mein Onkel mit den jetzigen consuln recht. Sie taugen nicht viel!
    Wie schaut es denn eigentlich mit dir aus Senator Lucianus? Du warst doch auch schon Consul und kennst dich mit der Materie aus. Frischen Wind würdest du auch in den Senat bringen. Wäre denn das nichts für dich? Und um Wähler müßtest du dir wohl auch keine Sorgen machen.

    Mit festem Blick sah ihn Sedulus an.

  • Ich überlegte kurz und auch wenn der Wein die Zunge lockerte und wir, sozusagen, unter uns waren, wollte die nächsten Worte gut überlegt sein.


    "Das mag schon sein, Sedulus, doch so ein Amt in solch einer Zeit zu übernehmen und wohlgemerkt so zu bekleiden, wie ich es mit mir vereinbaren kann, würde nicht leicht und Unterstützung erfordern. Unterstützung von der ich ausgehe, zumindest momentan, sie nicht zu bekommen. Wenn die Herrn Senatoren alle nur dasitzen und sich Sorgen machen, welche Blumen sie in ihren Gärten anpflanzen möchten, oder welche jungen Sklaven sie demnächst kaufen wollen, sässe man auch als Consul auf verlorenem Posten."


    Dann sah ich kurz zu Avarus


    "Doch vielleicht, mit einem geeigneten Mit-Consul doch zu machen....."

  • Sim-Off:

    Ahja ich vergaß, Peter. :D


    Es war etwas schwierig auf der Seite liegend eine abwinkende Regung zu zeigen ohne aus dieser Lage heraus das Gleichgewicht zu verlieren. Aber der Onkel winkte trotzdem ab. Irgendwie schien Sedulus jedes Gespräch, das sie zur Zeit führten auf sich selbst zu reduzieren. Ganz gleich wie wild er sich im Senat benahm, das war wie schon vorher auch diesmal nicht seines Onkels Absicht gewesen Sedulus in irgendeiner Weise damit zu meinen oder gar zu tadeln. Nein Germanicus Avarus war ganz allgemein an die Sache heran gegangen, was sich auch dadurch bestätigen ließ, war er selbst ebenso kein unbeschriebenes Blatt. Und doch kam Sedulus schon wieder auf diesen PU zu sprechen...


    "Ich denk mal so schlimm ist der garnicht. Natürlich muß er sich abkanzeln, will er seine soveräne Stellung gegenüber den anderen Senatoren und in Bezug auf seine innige Freundschaft zum Kaiser erhalten, aber ich denk so manches Mal auch, das er sich derart bäuerlich gibt, um von eigenen Schwächen abzulenken, die ihm wie jeden anderen Mann eben ins Kindbett gelegt wurden. Es ist anzunehmen, das Salinator weiß, das er es sich nicht mit allen verscherzen darf und ebenso schlau ist, das ein freier Rücken entzückt."


    Nochmal wischte er dieses Thema weg. Er hatte nie großartig mit jenem Senator zu tun gehabt und wußte auch nicht was oder ob Salinator etwas gegen ihn hatte und wenn, dann machte ihn das jedenfalls gleichgültig.


    Germaicus Avarus nickte Lucianus nach seinen Worten zu. da hatte dieser schon ganz recht und am Schlimmsten fand er es dann noch, wenn gewählte Magistrate schon eher an die Sternchen nach ihrer Amtszeit dachten anstatt sich während ihrer Amtszeit im Nichtstun zu vertrödeln und das eigentliche ihn entgegengebrachte Vertrauen so schändlich ausnutzen.


    Der Blick entging Avarus nicht. Doch wußte er auch was es bedeutete ein drittes Mal etwas zu versuchen, das beim ersten Mal so ruinös für den eigenen Ruf gescheitert war. Er hatte es eben auf die harte Tour lernen müssen, das es nicht immer richtig war die Wahrheit zu sagen oder wenn man jene Meinung vertrat. Sie eben herunter zu schlucken egal wie wahr die Worte waren und egal wie schändlich das Schweigen scheinen mochte. Doch Avarus riss sich schnell wieder los von diesen Gedanken, er hatte keine Lust darauf sich den Appetit verderben zu lassen. Blieb bei einem neutralen, ganz und gar unentschlossenen Revers.


    "Es ist immer gut einen geeigneten Mitconsularen zu haben. Man muß sich mit ihm natürlich gut verstehen und die Aufgaben die zu erledigen sind, Angenehme ebenso wie die Unangenehmen sollten gerecht aufgeteilt werden. Aber selbst wenn sich dieses Consularenpaar einvernehmlich trifft, so bleibt immernoch die Frage kann es auch zusammen gewählt werden oder schafft es ein weniger populärer Mitbewerber eher auf den kurullischen Stuhl, weil er besser beeinflussbar ist oder den eigenen Interessen näher steht als einer der beiden sich zusammengerauften Consularen." ;)

  • Eben sprachst du noch ganz anderst über Salinator und würdest ihn nicht einmal einladen wollen.


    Grinste Sedulus breit ob der um 100 Grad Wendung seines Onkels was Salinator anging. Gut, seine Manieren mochten das eine sein, aber vielleicht war dies ja auch nur Maskerade, wer wußte das schon so genau.


    Zum Thema Consulare schwieg Sedulus, er war ja nur Quaestor aber wenn sich zwei Männer so verstünden wie sein Onkel und Lucianus, warum sollte dies eigentlich nicht klappen. Und was stünde dagegen ein paar Wählerstimmen zu kaufen, zum Wohle Roms natürlich. 8)

  • "Oh ich meine nicht schlimm, das man Angst vor ihm haben müßte. Meine Meinung über sein vulgäres Auftreten beeinflusst das aber nicht."


    Ließ er blicken und wandte sich einer Schüssel mit Trauben zu, die ihn schon eine Weile angelächelt hatte.

  • Die Aussagen über die Wahlen und den Senat interessierten nun mehr, wie dieser Salinator, der wohl nur durch die Gunst des Kaisers auf diesem Posten sass....


    "Du hast Recht Avarus, doch genau darum geht es doch in Wirklichkeit in Rom..... Macht, Intrigen und Beziehungen..... ohne diese kommst man nicht weiter und wird nichts erreichen.
    Ich habe dies besonders gemerkt, als unser geliebter Kaiser verstarb, das Reich in Unruhe war und niemand so recht wusste, wie es weitergehen sollte.
    Meine Legionen in Germania standen hinter mir, versicherten mir sogar, dass sie mir folgen würde, egal wohin der Weg uns führen würde. Mit leichtigkeit hätte ich den Aufstand proben können, doch danach trachte ich nicht, nach Krieg und Zerstörung und schon gar nicht meine eigenen Landsleute zu bekämpfen. Und doch ist es gut zu wissen und nötig, eine solche Macht hinter sich zu wissen."

  • "Es würde sich eine intressante Konstellation abbilden, würde der Senat sein Machtpotenzial zeigen und zwei Consularen mit Gesicht wählen. Es ist nur schwierig abschätzen zu können, ob und wie sich eine Mehrheit der Stimmen für solch eine Wahl zusammenbringen läßt. Vorallem der stetig gewachsene Anteil von Patriziern im Senat bringt uns Plebejern wachsendes Misstrauen entgegen. Wollen wir, jetzt mal rein fiktiv betrachtet, zusammen kandidieren, dann sollten wir einen Kuhhandel finden, der uns nicht ruiniert, gleichzeitig rechtens ist und sicher stellt, das genügend Stimmen vereint werden können.


    Gibt es nicht irgendeinen Patrizier, der empfänglich für ein Bündnis ist, weil er etwas dringlich braucht, das er so einfach nicht bekommen kann?" 8)


    Dessen Einfluss unter den Seinen mußte so hoch sein, das er Stimmen versammelte und sie von der positiven Stimmabgabe für ein solches Consularenpaar überzeugte. Keine leichte Aufgabe aber war das Zünglein an der Waage ihm wichtig genug, eine Machbare.

  • Also mir fällt auf die Schnelle Keiner ein.


    Schaltete sich nun auch Sedulus wieder ein.


    Das heißt Aurelius Ursus vielleicht, doch leider ist er noch kein Senator aber auf dem besten Weg dorthin.
    Und er ist der einzigste Patrizier den ich einen Freund würde nennen können. Ob aber seine Stimme ausreichen würde diesen Erbsenzählern ein wenig Druck zu machen bzw. sie von unserer Sache zu überzeugen das wissen nur die Götter!

  • "Ich rede auch nicht von einer einzelnen Stimme, ich denke wir brauchen einen Mann, der unter den Ihren für Stimmen werben kann und jene auch bereit hält. Hm dieser Aurelius Ursus woher kennst du ihn und hat er eine Schwäche für etwas oder fehlt ihm ein grundlegendes Etwas, um ihn für unsere Sache gewinnen zu können?"

  • Ja, das ist mir schon klar! Ich kenne ihn aus der Zeit in Germania als ich dort unter Senator Lucianus hier Provinzquaestor war. Ursus war zu der Zeit Tribun bei der II.
    Was macht er jetzt eigentlich?


    Die Frage stellte sich Sedulus mehr selbst als an seinen Onkel und Lucianus.


    Hmm, ob er eine Schwäche hat? Keine Ahnung, ist schon möglich. Aber wenn du meinst ob er Geld oder so etwas braucht, wer braucht dies nicht.


    Dann sah Sedulus Lucianus an und meinte.


    Tja, das wundert mich auch. War er nicht zwei mal hintereinander Quaestor mit Quarto zusammen?

  • "Nun, meine Herren, ich möchte euch nicht im Dunkeln darüber lassen, dass eben jener besagte Herr mein Klient ist.... ich wollte nur wissen, ob ihr mehr über die Sache wisst....... ich denke, der Grund, warum er noch nicht Senator ist, ist die Tatsache, dass er die Bedingungen für die Erhebung nicht erfüllt."

  • Avarus fixierte Lucianus mit den Augen. Was für eine Bedingung war es wohl, die den Senator Vinicius daran scheitern ließ seinen Klienten zur freien Verfügung in den Senat zu holen. Eher verdattert, denn wachen Verstandes fragte er daher:


    "Er war doch Quästor und hat, obwohl er es als Patrizier nicht müßte, ein Tribunat abgehalten. Aurelius Ursus kommt zudem aus einer der alten Gentes, die haben doch alles... was also fehlt ihm, das nichtmal du ihm besorgen kannst?"

  • Ich lächelte..... "Nun, die Bedingung ist Landbesitz..... und bevor du mich fragst, natürlich könnte ich ihm das eine oder andere Stück Land abgeben, nur möchte ich momentan meine einzige Einnahmequelle nicht schmälern...."


    Zumal die Zeit, die auf mich zukam eventuell viel geld kosten würde.

  • Das Ursus irgendetwas mit Lucianus zu tun hatte war Sedulus noch im Kopf hängen geblieben. Nur halt nicht was genau es war.
    Ah das war der springende Punkt. Sedulus sah zu seinem Onkel hinüber der ja einiges an Land hatte. Ob er Ursus für sein Vorhaben Land abtreten würde? War es ihm das wert?


    Nun Onkel, jetzt weißt du was Ursus fehlt.


    Gespannt wartete er auf die Antwort seines Onkels.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!