Casa Germanica - Triclinium

  • Es dauerte nicht lange, da traf auch Serrana ein als Sedulus erneut die Sklaven scheuchte.


    Salve Serrana, Liebes. Nein, nicht lange vielleicht ein paar Minuten.


    Sedulus erhob sich und ging auf seine Frau zu um sie zu küssen.
    Dann nahm er wieder Platz.


    Und wie war dein Tag? Was macht unser Nachwuchs?


    Wollte er wissen wie fast jeden Tag.

  • "Oh, das freut mich. Ich hab mich auch wirklich beeilt, pünktlich zur Cena hier zu sein." Serrana reckte sich automatisch ein Stückchen in die Höhe, um den Kuss ihres deutlich größeren Mannes zu erwidern, bevor sie auf beide Fragen hin leuchtende Augen bekam, wenn auch aus völlig unterschiedlichen Gründen.


    "Oh, es war schon eine ganz schöne Hetzerei, aber ich würde auf die Arbeit nicht verzichten wollen. Der junge Flavius, mein Schüler, ist wirklich begabt und unglaublich am Dienst der Götter interessiert, ich hätte gar nicht gedacht, dass Unterrichten so viel Spaß machen würde." Ein wenig ausser Atem sah sie sich suchend im Triclinium um und griff dann erleichtert nach einem Becher mit Wasser, den sie in einem Zug herunterstürzte. "Und unserem Kind geht es scheinbar hervorragend, es hat mich den ganzen Nachmittag ununterbrochen getreten." Serrana legte eine eine Hand prüfend auf ihren Bauch und lächelte dann. "Da, schon wieder. Wenn es ein Junge wird, dann wird er sicher mal Soldat."

  • Auch Verus hatte sich aufgemacht, um am Essen teilzunehmen. Innerlich verspürte er einen großen Hunger und so kam es ihm gelegen, dass sein Freund ihn so direkt einlud. Verus kam sich schon ein wenig wie ein Familienmitglied vor. Er betrat freundlich lächelnd das Triclinium, suchte sich einen freien Platz und grüßte dann: "Salve!"

  • Ja und das freut mich auch mein Schatz.


    Lächelte Sedulus seine Frau an.


    Zu mehr taugen manche Patrizier auch nicht als für den Dienst der Götter.


    Warf Sedulus ein.


    Naja, es werden auch noch Zeiten kommen, da wird dir der Spaß sicherlich noch vergehen.
    Den ganzen Nachmittag? Ja schläfst es denn nicht hin und wieder einmal? Da bin ich aber einmal gespannt.


    Sedulus ahnte schon Schlimmes. Hoffentlich würde es nicht auch so ein unruhiger Geist wie Sabrina werden.
    Dann betrat Verus den Raum.


    Ah salve Verus. Komm und setz dich zu uns. Ich hoffe, dass das Essen nicht mehr zu lange auf sich warten läßt.

  • Mehr unbeabsichtigt als vorsätzlich kam Aculeo ins Triclinium und verharrte einen Moment. Er wusste nicht dass sich schon Personen eigefunden hatten und blickte daher überrascht die Anwesenden an.


    Bitte entschuldigt mein Eindringen. Ich hatte nicht vor zu stören nur...der Hunger hat mich angetrieben. Ich dachte da es hier so gut riecht gibts gleich was zu beissen...grinste er los als er Seranna und Sedulus erblickte. Der fremde Herr der ebenfalls auf eine der Klinen lag war ihm bisweilen noch unbekannt aber der junge Germanier war sich sicher das sich dieser Umstand bald ändern würde.


    Er wartete nun darauf dass sich Sedulus zu seinem Erscheinen äusserte und stand etwas deplaziert neben der Türe.

  • "So solltest du nicht reden, Quintus." sagte Serrana mit leicht gerunzelter Stirn und stuppste ihren Mann in die Seite. "Das hört sich ja an, als sei der Dienst der Götter etwas für Leute, die nichts anderes können. Und immerhin haben wir unter unseren besten Freunden Patrizier, oder hast du etwa Septima und Ursus vergessen?" Die Hand immer noch auf ihrem Bauch glättete sich Serranas Gesichtsausdruck jedoch schnell wieder und wurde weich, während sie in sich hineinlauschte. "Ich weiß nicht, manchmal scheint es wirklich zu schlafen, aber scheinbar ist ihm schnell langweilig. Und groß wird es vermutlich auch. Stell dir vor, mein Bauch ist schon genauso dick wie der von Septima, und dabei kommt deren Kind einen ganzen Monat früher als meins. Von mir hat es das wohl nicht..." Mit einem Seufzer ließ Serrana sich auf der nächstegelegenen Kline nieder und stellte wieder einmal fest, dass es mit größer werdendem Umfang immer schwieriger wurde eine bequeme Liegeposition zum Essen zu finden. Kaum hatte sie das halbwegs vernünftig hinbekommen, als kurz nacheinander ihr Hausgast Decimus Verus und Sedulus' Verwandter Aculeo das Triclinium betraten.


    "Salvete Decimus Verus und Aculeo. Wie schön, dass ihr gemeinsam mit uns zu Abend esst. Nehmt doch bitte Platz und macht es euch bequem."

  • Nachdem hier nund klargestellte wurde willkommen zu sein platzierte sich der junge Germanicer auf eine freie Kline. Freundlich lächelte er nun Serrana entgegen und bedankte sich für die spontane Einladung.


    Decimus Verus war ihm fremd. Bisher war er ihm noch nicht begegnet und es fehlte der Zusammenhang zur Familie Germanica.


    Wie Serrana versuchte eine bequeme Position auf ihrer Liege zu finden war ebenso amüsant wie das Schweigen nun welches den Raum tosend erfüllte. Möglicherweise war er doch etwas ungelegen hereingeplatzt ließ sich aber nun nicht verunsichern.

  • Da kam dann auch Aculeo hinzu.


    Ah salve Aculeo. Darf ich dich mit meinem Freund Decimus Verus bekannt machen. Er ist zur Zeit Gast hier im Hause. Decimus Verus, dies ist mein Klient Germaincus Aculeo.


    Dann wandt sich Sedulus an Serrana.


    Du weißt wie ich des gemeint habe von wegen dem Dienst an den Göttern. Aber du wirst mir recht geben müssen, dass es doch meist Patrizier derzeit sind welche den kultischen Angelegenheit nachhängen.
    Übrigens, weißt du was mit deiner Großmutter und Sabrina los ist? Warum sind die Beiden denn nicht hier?

  • Der Schleier der Unwissenheit war gefallen und Aculeo begrüsste nun den Herrn.


    Salve, Decimus Verus. Freut mich deine Bekanntschaft zu machen.


    Zu mehr kam der junge Germanicer nicht da Sedulus wieder mit Serrana zu reden begann und Aculeo nicht stören wollte mit diversen Fragen an Verus.

  • Ein aufgeschlossener Kerl durfte Decimus Verus sein da er gleich in die Vollen ging und nach der beruflichen Tätigkeit des jungen Germanicer fragte. Viel gabs ja nicht zu erzählen und so viel die Antwort entsprechend knapp aus.


    Ich führe das Postwesen in Ostia. Bin da Stationarius und macht es einen Heidenspaß. Ab und zu habe ich auch noch die Ehre gewisse Arbeiten zu verrichten die eigentlich dem Praefektus Vehicolorum zustehen aber dieser Posten ist im Moment nicht besetzt, daher ist es eine recht kurzweile Arbeit.

  • "Also ein Postbeamter? Eine sehr wichtige Aufgabe. Worte sind genau so wichtig, wie Schwerter." Er nickte. "Was wären wir ohne Kommunikation? Richtig, unser Staat würde zusammenbrechen. Erfülle deine Aufgabe mit Würde und Verantwortung." Verus lächelte großväterlich.

  • Ich danke dir für deine netten Worte, Decimus Verus. Ich gebe mein Bestes und kann am Ende des Tages behaupten meine Sache gut gemacht zu haben. Und...ein kleines Runzeln der Stirn wurde sichtbar.


    Worte sind gefährlich. Sie sind schlimmer als Schwerter denn zuweilen können sie zweischneidig sein. Schwerter hingegen sind klar und kennen keine Kompromisse. Sie verletzen dich sichtbar und wenn man Glück hat sind diese Verletzungen zu heilen. Und durch Worte wurden schon Menschen getötet die unschuldig waren. Es wurde Kriege entfacht durch Worte. Meine Eigenschaft als wortkarger Typ sind da eher von Vorteil. Aculeo lächelte Verus entgegen.


    Welcher Umstand lässt dich als Gast im Hause Germanca verweilen wenn ich fragen darf? Und..falls ich nun nicht zu forsch bin, welcher Tätigkeit gehst du nach?

  • "Worte sind nicht unbedingt gefährlich für den, der sie benutzen kann. Man kann sich mit Worten verteidigen, sofern man mit Worten angegriffen wird. Aber ich gebe dir Recht, dass Worte gefährlich sein können aber viel gefährlicher als die Worte, ist die Idee hinter den Worten, der Gedanke, der zum Verrat an der Moral, am Anstand führt. Der Ruf eines Mannes ist, wie Glas, einmal zerbrochen, lässt er sich nie mehr ganz herstellen. Jedoch ist es nur ein Ruf und man sollte immer seine eigenen Prinzipien bedenken, diese nicht zu brechen," philosophierte Verus.
    "Ich bin aus persönlichen Gründen hier, ebenso um meinen alten Freund zu besuchen." Er nickte zu Sedulus. "Derzeit gehe ich dem Müßiggang nach und verdiene mir ein Zubrot als Schreiber eines Senators."

  • Die letzten Worte seine Freundes waren Sedulus`Stichwort.


    Die Zeiten des Müßigganges sind nun vorbei mein Freund. Wie du weißt, war ich bei Salinator. Wenn dir also an Arbeit liegt, sollst du dich im Palast bei Annaeus Varus melden. Die Stelle des a memoria ist frei. Wenn du dich nicht zu dumm anstellst, so ist der Posten dir.


    Sedulus zwinkerte bei seinen letzten Worten Verus zu.


    Ach noch was, ich soll dir von Salinator ausrichten, du hättest es dem Umstand zu verdanken, dass du einen solch sympathischen Fürsprecher wie mich hast.


    Den Part mit den Mädels ließ Sedulus natürlich beiseite. Denoch konnte er sich ein Grinsen nicht verkneifen.

  • Verus war überrascht, mehr als das. Ihm fiel das Kinn herunter. Er sollte am Kaiserhof arbeiten und Rom direkt an der Quelle dienen? Ein großes Pflichtgefühl erfüllte ihn. Natürlich wusste er um den Umstand, dass diese Aufgabe mühselig war und einen großen bürokratischen Aufwand vorsah. Er war für Akten, Archive und Erinnerungen zuständig. Er war der nervige Geist, der sich dem Kaiser aufdrängte oder seinem Stellvertreter, um ihn an Aufgaben oder Entscheidungen zu erinnern. "Wirklich?" - versicherte sich Verus ungläubig und lächelte erleichtert. "Endlich," jappste der Bürokrat Verus. "Dann bedanke ich mich bei dir, alter Freund." Er deutete eine Verbeugung an und lächelte Sedulus zu. Endlich würde er wieder arbeiten und seinem Leben einen Sinn geben. Jeder Mensch brauchte eine Aufgabe und Verus war auch nur ein Mensch. "Ich schulde dir einen Gefallen."

  • "Ich bin mir nicht sicher, ob eine der beiden heute abend noch hier auftauchen wird." sagte Serrana an Sedulus gewandt. "Nach allem was ich gehoert habe, hat Sabina Grossmutter einen Streich mit toten Kaefern gespielt und muss zur Strafe dafuer jetzt jeden Tag eine Menge Dinge fuer sie erledigen. Vermutlich sind sie damit noch beschaeftigt." Die toten Kaefer ausgerechnet in Germanica Laevinas Bett zu legen, war sehr mutig von Sabina gewesen aber leider hatte sie ihre alte Verwandte unterschaetzt und musste nun dafuer die Zeche zahlen.Serrana nahm einen grossen Schluck aus ihrem Becher und pickte ein wenig auf ihrem Vorspeisenteller herum, bis die letzten Bemerkungen ihres Mannes und des Decimers sie wieder aufhorchen liessen.


    "Oh, das freut mich aber, Decimus Verus." sagte sie an den Hausgast gewandt, an den sie sich mittlerweile schon gut gewoehnt hatte. "Ich hoffe, dass das eine Arbeit nach deinem Geschmack sein wird."

  • "Danke, Serrana." Verus lächelte immer noch breit. Sedulus hatte wahrlich eine bezaubernde Frau gefunden, die vor Güte und Herzlichkeit, wie ein Stern strahlte. "Solange es eine Arbeit ist, die Rom und dem Volk dient, bin ich zufrieden. Zumal es bürokratische Arbeit ist und diese mir liegt."

  • Ist gut mein Freund wenn du meinst. Aber du weißt ja, ich bin gerne behilflich wo ich kann.


    Lächelte Sedulus und winkte die Sklaven herbei, dass sie nun endlich das Essen auftrugen. So langsam hatte Sedulus doch rechten Hunger und sein Magen meldete sich auch schon zu Wort.


    Nun Aculeo, hast du dir schon ein paar Gedanken zum Besuch beim Praefectus Urbi gemacht?


    Wollte Sedi von seinem Klienten wissen der auf einmal recht ruhig geworden war.

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