Cella I - leer

  • Metellus und ich kamen am Carcer an. Vor der Zelle von Gaius standen zwei Vigiles mit strengem Blick, als sie den Centurio sahen. Ich nickte und die Zellentür wurde aufgeschlossen. Drinnen lag der Gefangene. Ich ließ Metellus vortreten und ließ dann hinter uns wieder abschließen.


    "Das ist er, Centurio!"


    Ich nickte Gaius zu und grinste nur fies.

  • Gaius


    Gaius lag auf der kargen Pritzsche in einer der Zellen, hatte seine Hände hinter dem Kopf verschränkt und starrte zur Decke. Als dann die Zellentür aufgeschlossen wurde, bewegte er sich kaum, sah nur, wer eintrat und seufzte auf.


    »Was gibt es denn nun noch? Hat man hier denn nie seine Ruhe?« fragte er verächtlich und starrte wieder an die Decke.

  • Ich lächelte weiter und fast hätte ich die netten Vigiles von draußen gerufen. Es waren dieselben wie im Verhörraum und sicher hätten sie noch einmal Lust gehabt, sich körperlich zu betätigen. Doch neben mir stand Centurio Metellus, sodass ich dies nicht probierte.

  • Metellus besah sich den schrägen Vogel....Gut sah er nicht aus. beitzeiten müsste er seinen Vigiles etwas mehr Feingefühl beibringen ;)


    So,so, Du bist also Gaius. Du bist überführt und kennst die Beweggründe Deiner verbrechen sicher besser als wir alle hier. hast Du noch etwas zu sagen?


    Mißmutig schaute ihn der Centurio an.

  • Gaius


    »Was sollte ich schon zu sagen haben? Habe ich noch eine Chance? Ihr glaubt ja mehr einer verfluchten Sklavin, als mir ... diese verdammte Schlampe, ich hatte sie ...« Er btach ab und starrte am doe Decke.


    In dem Moment kam ein Vigiles und flüsterte dem Centurio ins Ohr: »Diese Sklavin ist geflohen ... sie ist ihrer Versteigerung entflohen. Man hat sie im Getümmel nicht mehr ausfindig machen können.«

  • Ich sah den Gefangen ruhig an. Seine Verurteilung war nur noch eine Sache der Zeit. Plötzlich stieß ein Vigil dazu und flüsterte dem Centurio etwas ins Ohr. Ich konnte es leider nicht hören, sodass ich mich gedulden musste. Sicher würde ich gleich erfahren, was der Centurio nun wusste. Ich lehnte mich zu ihm herüber und flüsterte:


    "Was ist los, Centurio?"

  • Gaius


    Gaius, der ja nicht verstand, was da geflüstert würde, setzte sich nun dennoch auf. Ein wenig beschlich ihn die Panik. Wollten sie ihn erneut fertig machen? Wie gut das er kein Sklave war, sondern ein Zivilist und obendrein ein Sohn eines ehemals angesehenden Bürgers, aber wohl war ihm nichts und er blickte die beiden Männer ernst, aber arrogant an.


    »Was gibt es? Was wollt ihr denn verdammt noch einmal hören?«


    Und dann überlegte er, ob er Sarah vielleicht doch noch alles in die Schuhe schieben konnte, denn sie war eine Sklavin, er nicht. Wer würde ihm schon glauben? aber hatte er nicht schon halbwegs gestanden? Naja, aber der Zeuge reichte vieleicht nicht ...


    Er wagte einen neuen Versuch:


    »Ich war es nicht. Und alles, was ich vorher sagte, gestand ich nur, weil man mich schlug!«


    Und dann wurde seine Stimme weicher, zumindest versuchte er es: »Nur weil ich meinen Vater nicht mochte, bringe ich doch nicht ihn und seine Frau um. Es war Sarah, diese kleine Schlampe ... weil sie nicht bekam, was sie von meinem Vater wollte! Ich schwöre es bei den Göttern ...«


    Wie gut, das er ihren Zorn nicht fürchtete ... oder doch nicht?

  • Meine Gesichtszüge entgleisten leicht, als es Gaius wagte, schon wieder in seiner überheblichen Art zu reden. Natürlich versuchte er seine Haut zu retten. Das, was Metellus mir geflüstert hatte, ließ mich erstarren. Die Kleine schien gerissener, als ich gedacht hatte. Nun ja, dann würden die Seiten eben getauscht werden. Erfahrung als Ermittler hatte ich genug. Und einer Sklavin würde man auf keinen Fall Glauben schenken, man hätte ihr das Geständnis erzwungen. Doch vorerst musste ich mich zusammenreißen und sah Gaius weiter ohne eine Miene zu verziehen, an.


    "Vergiss eines nicht. Du hast gestanden, nachdem mein Zeuge mir Bericht erstattet hat. Und die Anschuldigung, ich hätte das Geständnis erzwungen, finde ich unhaltbar. Hast du dafür Zeugen? Hast du dafür Beweise? Die blauen Flecken, die du an deinem Körper trägst, stammen von der ungemütlichen Beförderung, die die meine Kameraden gestern zugefügt haben. Dafür entschuldige ich mich in aller Förmlichkeit..."


    Ich setzte ein scheinheiliges Lächeln auf. Je schneller die Sache beendet war, desto besser wäre es für den Betrieb unserer kleinen Truppe.

  • Gut reagiert, Strabo. Metellus grinste leicht und schaute Gaius übelgelaunt an.


    Deine kleinen Blessuren interessieren mich nicht. Hättest halt aufpassen müssen. Wir haben die Zeugen , wir haben die Aussage, Deine Lage ist nicht wirklich gut. Erzähl mir alles jetzt und sofort, oder aber später bei der CU. Die sind aber nicht annähernd so umgänglich wie wir......also sprich!

  • Gaius


    »Verdammt, was wollt ihr denn blos noch wissen? Und auf deine verfluchte Entschuldigung da spucke ich. Ich werde mir einen Anwalt nehmen und dann werden wir ja sehen!« pollterte er.

  • Ich sah den Gefangenen weiterhin kalt lächelnd an.


    "Wir wollen, dass du uns nochmal zusammenfassend erzählst, was in besagter Nacht geschehen ist. Denke dabei aber daran, dass du vor einem Centurio der Vigiles stehst und somit an dein Wort gebunden bist. Falschaussagen werden bei uns wirklich nicht gern gesehen..."


    Ich wedelte wie ein Lehrer mit dem Finger hin und her und zwinkerte dabei. Schließlich wandte ich mich von Gaius ab und flüsterte:


    "Soll ich mich an die Verfolgung der Sklavin machen, Centurio? Der Fall erfordert schnelles Handeln..."

  • Gute Idee, nimm Dir so viele leute, wie Du brauchst. Ich höre mir die Geschichte an


    Dem Centurio kam irgendwie in den Sinn, als wenn seiner Vigilus sich Sorgen um das Mädchen machte, nunja, da war er nicht alleine.

  • Gaius


    Gaius ahnte, daß er wenige Chancen hatte. Die Beweislast war zu erdrückend. Also gab er schießlich auf und erzählte alles der Reihe nach, wie er in der Nacht zum Haus seines Vaters und seiner Stiefmutter ging und es in Brand setzte ...
    Auch entlastete er nun Sarah, in dem er sagte, daß sie nichts mit dem Brand zu tun hätte.
    Und dann ließ er die Schultern hängen, denn er wußte, daß er nun bald den Prozeß bekam und dann standen seine Chancen sehr schlecht.


    Sim-Off:

    Ihr könnt ihn entgültig verhaften, so das er nun in der Versenkung verschwinden kann ;)

  • Ich nickte Metellus schweigend zu und hörte mir dann die Geschichte des Gefangenen an. Nun war der Fall auch offiziell gelöst. Grinsend sah ich Metellus wieder an - nicht ohne Stolz in den Augen. Schließlich salutierte ich zackig vor dem Centurio.


    "Ich werde nun mit der Suche beginnen, Centurio!"


    Mit einem leichten Seitenblick zu Gaius verließ ich den Carcer in Richtung der Unterkünfte.

  • Aus der Casa Didia kommend, brachte Gabriel Krixos in eine der zahlreichen Zellen im Carcer. Zwar war Gabriel sehr ungehalten, was den feigen Mordanschlag auf seinen ehemaligen Herren und jetzigen Freund anging, aber dennoch war Gabriel kein Unmensch und ließ von einem Medicus aus dem Lazarett, welchen er hatte rufen lassen, die blutende Kopfwunde von Krixos verbinden lassen.
    Doch für einige Momente dachte Gabriel auch daran, daß er nicht gerade um Krixos trauern würde, wenn er sterben würde.


    Was war in diesen Menschen nur gefahren, daß er solchen Haß auf Falco hatte, der doch nun wirklich zu den Herrschaften gehörte, die ihre Sklaven gut behandelten.
    Nun war Krixos länger im Dienst bei Falco, als es Gabriel je war.
    War Krixos vielleicht wütend, daß Falco Gabriel die Freiheit geschenkt hatte, ihm Krixos aber nicht?
    Gabriel würde mit Krixos darüber reden müssen, doch nun mußte er ersteinmal Bericht erstatten und noch war Krixos bewußtlos.


    Und so eilte Gabriel ins Officium von Centurio Annaeus Metellus.

  • Im schumrigen Licht des Carcers erwachte Krixos. Sein Kopf dröhnte. Es stank erbärmlich in dem feuchten Loch. Wasser rinn die lehmige Wand hinunter und plätscherte auf den kahlen Stein. Der Boden war kalt. Langsam richtete er sich auf. Sein Schädel hatte einen heftigen Schlag bekommen.
    Die Zelle war nicht groß, gerademal groß genung, daß ein erwachsener Mann darin Platz fand. Vor ihm lag die Tür. Seine Glieder schmerzten und er mußte sich einige Prellungen geholt haben. Anscheinend mußte wer auch immer ihn unsanft hier hinein geschmissen haben.
    Dunkel erinnerte er sich. Er sah das schreckverzerrte Gesicht Falcos auf dem Boden. Seine Hand war blutverschmiert. Dann halten in ihm die Worte >> Krixos ! Nein ! << wie in Zeitlupe liefen die Bilder vor seinem geistigen Auge ab. Er drehte sich um. Er sah einen uniformierten Mann. Der Mann hob etwas schweres, doch Krixos konnte nicht erkennen, was es war, geschweige wer es war.
    Dann wurde er jäh aus seinen Gedanken gerissen. Ein metallenes Geräusch riß ihn aus seinen Tagträumen. Ein Schlüsselrattern. Jemand machte sich an seiner Zellentür zu schaffen.

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