| Atrium |

Ich kramte in einer der Schriften

„Da stand doch was, ah hier, ‚der Herr, unser Gott, ist der Herr allein, und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und von allen deinen Kräften‘ (Mk 12,29f). Irgendwo steht auch das Gott ein Eifersüchtiger Gott ist und das man keine neben ihm haben darf. Wenn wir für sie werben ist es das Gleiche als wenn wir sie anbeten, weil wir nur von den heidnischen Göttern berichten können, ohne unseren wahren Glauben zu rechtfertigen. Dann beten nicht wir diese Götter an, sondern wir sorgen dafür das es andere machen.

Könntest Du mich denn adoptieren oder nur der Pater, muss ich dann Deinen Namen annehmen?
Tja, was kann man bei deinem Patronus machen, wenn Du ihm sagst das Du ihn nicht mehr haben willst, wird er nach Gründen fragen und bestimmt sehr beleidigt sein, vor allem wenn Du keinen neuen Patronus hast. Das es da irgendeine Möglichkeit gibt, glaub ich fast nicht. Hast Du vielleicht schon einmal gehört das ein Klient den Patron gewechselt hat bzw. das Verhältnis gelöst hat, dann wüssten wir wie man verfahren könnte“

"Ich unterrichte ja zum Glück nicht selber, sondern habe bloss diese Kurse im Angebot der Schola. Bei mir meldet man sich bloss an und ich verkünde die die bestanden haben. Alles dazwischen tun andere.

Ich könnte dich adoptieren, doch es heißt das koste 2000 Sesterzen und die kann ich im Moment leider nicht aufbringen. Hast du eine Idee, wie ich dazu kommen könnte??

Den Patron werde ich wohl behalten müssen..."

„Tja, wie kommt man an Geld? Man arbeitet entweder hart dafür oder man bringt jemanden um der es hat. Aber letzteres schließe ich einmal aus. Das ist auch erst einmal nicht so wichtig. Wichtiger ist die Gemeine die wir aufbauen.“

"Nanana, du willst wohl nicht alles mit einem Mord vor der Fertigstellung schon zerstören?! Nun, wie wollen wir beginnen? Wie wollen wir Christen finden oder bekehren und wo sollen wir uns treffen? Sollten wir nicht verschiedene Posten und Aufgaben verteilen? Könnten wir einen Verein gründen? Und dabei stellt sich die Frage, ob wir öffentlich oder verdeckt agieren wollen."

„Wir sollten verdeckt bleiben, zumindest bis wir wissen wie die Leute in der Gegend auf die Christen reagieren, möglicherweise werden wir ja von den Bürgern geduldet.
Hältst Du denn eine Aufgabenverteilung für sinnvoll, wir sind schließlich nur zu zweit. Aber wenn wir schon dabei sind, was sollten das für Aufgaben sein? Brot und Wein müßte jemand besorgen. Ich glaube das wir einen Verantwortlichen nicht brauchen, zumindest noch nicht, wofür soll der verantwortlich sein, fall ich dies sein sollte, wäre dann für Deinen Glauben verantwortlich oder für eine Exegese nach der Du dich in jedem Fall zu richten hast? Wenn die Gemeinde gewachsen ist können wir über so jemanden nachdenken, vielleicht auch deshalb, weil die neuen Mitglieder nicht lesen können und die Schrift näher gebracht werden muss.
Was hältst Du davon wenn wir erst einmal hier feiern, z.B in meinem Cubiculum, wenn Dein Cousin nicht im Hause ist?“

"Ja, wir werden dein Cubiculum nutzen, doch wie kommen wir an die Menschen ran, wenn wir verdeckt arbeiten? Ich weiß im Moment niemanden, den wir fragen könnten..."

„Aus dem Hinterhalt, wenn sich eine Gelegenheit bietet. Entweder weil jemand ein Thema in ein Gespräch bringt das wir benutzen können oder wir werfen selber etwas ein, damit sich ein Gespräch in diese Richtung entwickelt. Ich denke das wir nicht versuchen sollten die Menschen von der Richtigkeit der göttlichen Lehre zu überzeugen, sondern von der Falschheit und Widersprüchlichkeit ihrer bisherigen Vorstellungen. Es bringt doch nichts, wenn wir mit den Menschen über Christus sprechen, aber sie es nicht hören wollen, weil sie seine Worte verachten.
Warum wollte Agrippa eigentlich einen Stoiker und wofür?“

"Ja, wir müssen Gespräche suchen und unter die Leute gehen...

Ich glaube er meinte bloß, dass es hier keine Stoiker gebe, sondern nur Epikureer. Für dieses Gespräch, das in der Bibliothek stattfand, hätte man für eine vernünftige Diskussion allerdings beide Seiten gebraucht."

„Gibt es denn öfters solche Gespräche? Das interessiert mich deshalb, weil Agrippas Ansichten höchst paradox, aber auch eben typisch römisch sind. Er dürfte als Epikureer eigentlich nicht an das Eingreifen der Götter glauben. Da haben wir dann schon die Wiedersprüchlichkeiten auf denen man theoretisch aufbauen könnte. Die Epikureer wissen nämlich meisten nicht was sie wollen oder was sie sollen. Aber wahrscheinlich finden wir überhaupt keine Epikureer, weil die den ganzen Tag in ihrem Garten hocken!“

"Ich denke, dass diese Art von Gesprächen jetzt häufiger vorkommen werden, denn der Proconsul findet sie sehr gut!
Wir müssen einfach immer anwesend sein und überall zugegen, dann finden wir auch die Epikureer..."

"Tja, dann wird sogar jemand etwas zur Stoa sagen können!"

"Wer sollte dann etwas zur Stoa sagen??"

"Ja ich oder hattest Du nicht mitbekommen das ich früher ein Stoiker war?
Ist aber auch egal. Sag mal, wie sieht das hier eigentlich mit Frauen aus, seit ich in Hispania angekommen bin ist mir noch nicht eine über den Weg gelaufen, weder Sklavinen noch sonstige Bedinstete. Gibt es hier überhaupt welche? Lassen wir sie gleichberechtigt in der Gemeinde agieren?"

"Natürlich gibt es hier auch Frauen, allerdings nicht besonders viele.
Nun, was hälst du denn dafür? Ich weiß nicht, vielleicht sollten wir die Rechte und Pflichten nur geringfügig einschränken. Was sagt denn der Brief Paulus´ dazu und was meinst du? Noch ist das doch eigentlich noch kein Problem, solange wir keine Mitglieder haben."

„Hier steht: der Mann ist nicht geschaffen um der Frau willen, sondern die Frau um des Mannes willen (1Kor,11,9) und ähnliches. Alles in allem steht er den Frauen kritisch gegenüber. Darum auch die Frage, ich tue das nämlich nicht. Ich teile Paulus Meinung nicht.
Er sagt aber auch: Urteilt bei euch selbst, ob es sich ziemt, daß eine Frau unbedeckt vor Gott betet (1Kor 11,13). Ich bin nicht dafür, das irgend jemand speziellen Gesetzen unterworfen werden muss. Wir alle sind von Gott gemacht, zwar auf verschiedene Weise, aber doch alle von Gott. Er allein hat beide Geschlechter geschaffen und darum sollen auch beide den selben Regeln folgen!“

"Ja, ich bin derselben Meinung! Gut dann werden wir das so halten! Doch die erste Mission ist Mitglieder zu suchen!"

Glabrio legte eine Tafel für Drakontios auf dessen Bett als er nicht da war.