Casa Germanica - Cubiculum Aelia

  • "Gut."
    Ich verschränkte die Arme.
    "Für wie viel bekommt man dann einen jungen Africaner?"
    Die Tatsache, dass er nicht antwortete, besagte schon nichts Gutes. Hoffentlich hatte er sich nicht über den Tisch ziehen lassen :D

  • “Ach, den üblichen Straßenpreis für einen guten Sklaven… Fünftau[SIZE=7]send[/SIZE].“


    Sein Blick verriet Unsicherheit. Seit wann interessierte sich Aelia für Geld und dafür, wie viel etwas kostet?

  • "Fünf...tausend?", echote ich, nachdem ich meine Kinnlade vom Boden aufgesammelt hatte. :D
    Als Ehefrau in Spe sah ich es natürlich als meine Pflicht an, die Geldausgabe meines Zukünftigen zu überwachen. Schließlich konnte ich nichts mehr ausgeben, wenn er das bereits tat. 8)
    "Bei Dis Pater... kann er fliegen?"
    Wieder nahm ich den Sklaven ins Visier. Gut, beim Sklavenkauf hatte ich mich seit einem kleinen Fehlkauf etwas zurückgehalten. Aber wie hätte ich auch ahnen können, dass Saldir so doof war?
    "Fünftausend... ich kenne mich ja nicht so mit den aktuellen Sklavenpreisen aus, aber ist das nicht ein bisschen viel? Was kann er denn?"
    Just fiel mir auch gleich eine Verwendungsmöglichkeit ein. Für einen Tag zumindest.
    "Und brauchst Du ihn morgen?" :D

  • Corvus Gesicht schien zu sagen: Was sind schon Fünftausend Sesterzen?
    Aber aus seinem Mund kam: “Gute Sklaven nun mal teuer.“


    Auf ihre Frage hin musste er dann aber doch lächeln.
    “Er kann…“ – Corvus sah zu dem Sklaven – “…er kann… sag, Syphax, kannst du fliegen?“

  • Etwas belustigt, dies aber nicht zeigend, hörte Syphax aufmerksam zu. Das konnte ja ein lustiges Leben werden mit der Frau seines Herrn. Hoffentlich war es wenigstens kein sadistisches Weib. Das wäre ansonsten nicht so lustig.
    Er selber hatte auch den Eindruck gehabt, dass die Preise am Sklavenmarkt etwas übertrieben gewesen waren. Bestimmt hatte der Sklavenhändler seine Männer zum Hochtreiben der Preise engagiert.
    Syphax wusste nicht, ob er sich bereits einen Scherz gegenüber seines Herrn erlauben konnte, deswegen ließ er es lieber.


    "Verzeih mir, Herr, leider aber kann ich nicht fliegen."

  • Ich rümpfte die Nase.
    "Tsts... Servilius Caepio hat seiner Frau einen fliegenden Sklaven gekauft. Und Du kommst hier mit einem an, der das nicht kann. Wie stehe ich denn jetzt da? Bestimmt ist er nichtmal fähig übers Wasser zu laufen. Da hast Du dir ja was andrehen lassen."
    Breit grinsend stuppste ich Corvus in die Seite.
    "Aber gesunde Beine hast Du, oder?", wandte ich mich an Syphax. "Da kannst Du morgen eine meiner Sklavinnen begleiten, die Einladungen austrägt. Dann siehst Du auch gleich etwas von Rom."
    Wie ich mein Glück kannte, würden wir ohnehin bald aus Rom fortgehen müssen, aber schaden konnte es wohl auch nicht.

  • “Fliegende Sklaven, so ein Unsinn! Aber ich kannte mal einen Duumvir in Germanien, der hatte eine cantabrische Tänzerin. Die war so gelenkig, dass sie ihren Kopf zwischen die Beine legen und… ähm… ah, auch nicht so wichtig.


    Verfüge über ihn, wann immer du seiner benötigst. Ich bin mir sicher, er wird dir ohnehin lieber dienen als mir.“ -.^

  • Daraus, dass der Sklave nicht antwortete, schloss ich, dass er entweder nur die Hälfte verstand, von dem was ich sagte (daran war ich gewohnt, Saldir verstand weniger als die Hälfte), oder er so irritiert war von seinen neuen Herren, dass er nicht wusste, was er sagen sollte. Naja, er würde sich schon dran gewöhnen 8)


    Angebrachterweise schockiert über diese Offenbarung starrte ich meinen Verlobten noch misstrauischer an, als vor der Offenbarung des Preises seines neuen Sklaven.
    "Cantabrische Tänzerin, hm?"
    Udowalza sah aus, als wolle sie 'Typisch.' sagen, ich hingegen verdrehte die Augen.
    "Darüber reden wir ein andermal."
    Das würde mindestens drei neue Schuhe und zwei Tuniken von Armanicus kosten. 8)
    "Und die Sklaven dienen nur deshalb lieber mir, deliciolae, weil ich sie nicht wie Soldaten in einem Castellum behandle." :D


    "Na gut, na gut. Nachdem Dir meine neue Frisur nicht gefällt und Du mir den Sklaven gezeigt hast, gibt es noch etwas, worüber Du mit mir sprechen möchtest? Hast Du vielleicht eine kleine Villa in Baiae gekauft?"

  • “Baiae? Wie käme ich wohl dazu? Das ist doch nur etwas für verweichlichte Jüngelchen aus besserem Hause, die sich im Leben noch niemals die Finger schmutzig gemacht haben und einen Gladius halten wie ein Fischweib auf dem Forum Boarium einen Fisch von letzter Woche. Ich habe gehört, dort gibt es Orgien, bei denen wird getanzt. Stell dir das mal vor; ich rede nicht davon, dass Schausteller dort tanzen, nein, die Gäste tun es! Römischer Patrizier und Senatorensöhne! Raves nennt man das, oder Ravis… Na, egal…


    Nein, eigentlich wollte ich dir nur Syphax zeigen und dich fragen, ob im Servitriciuum noch Platz für ihn ist.“

  • "Getanzt?"
    Das klang wirklich höchst sonderbar. Tanzen... das war etwas für Sklaven. Etwas, das der Unterhaltung diente. Gut, ich konnte dem Herumgehüpfe nie sonderlich viel abgewinnen, aber das auch noch selbst tun? Patrizier und Senatoren waren wirklich ein sonderbares Volk. Vielleicht sollte ich Avarus mal fragen, ob er auch schon einmal an so etwas teilgenommen hatte :D


    "Im Servitriciuum? Ich habe keine Ahnung.", gestand ich und zuckte die Schultern. Für mich war bislang nur wichtig, dass ein Sklave da war, wenn man einen brauchte. Wo die waren, wenn man sie nicht brauchte hatte mich immer herzlich wenig tangiert.
    "Frag am besten Gundhraban, der sollte sich damit auskennen."

  • Gundhraban? Wer im Namen der Götter war nun wieder Gundhraban?
    Corvus hatte auf diese Frage keine Antwort, aber die brauchte er auch nicht, denn er sagte zu Syphax einfach: “Du hast es gehört. Geh’ zu… ähm… Gundhraban und lass dir zeigen wo du schlafen wirst.“

  • Syphax hoffte, dass er bei der Suche nach diesem sonderbaren Mann, mit sonderbarem Namen nicht ausversehen in eins der Zimmer der Herren gelangen würde. Aber er würde es schon schaffen diesen Gudraben zu finden. Oder hieß er doch Gundrabon? Hm, spielte jetzt auch keine Rolle.


    "Sofort, Herr."


    Dann war er auch sofort aus dem Cubiculum der Herrin verschwunden.

  • Syphax hatte den Brief aus dem Postkasten genommen und doch soviel lesen können, sodass er erkennen konnte für wen der Brief bestimmt war. So suchte er sogleich das Cubiculum der Herrin auf, da er wusste, dass der Herr gerade nicht im Hause war. Kräfig klopfte er an die Tür.

  • Wieder einmal saß ich vor dem Spiegel, wieder einmal stand meine Ornatrix hinter mir. Diesmal, um die geglätteten Haare wieder lockig zu machen. Seufzend ließ ich das Prozedere über mich ergehen, mein einziger Trost war, dass Udowalza noch unzufrieder aussah als ich selbst.
    Schließlich riss das Klopfen mich aus meinem Trübsinn.
    "Herein."

  • Vorsichtig trat Syphax ein und blieb vor der Herrin stehen, um dir die Schriftrolle zu reichen. Dies tat er auch sogleich und trat dann wieder einen Schritt zurück.


    "Ein Brief für euch, Herrin."


    Dass der Brief da schon länger lag, erwähnte er lieber nicht.

  • Neugierig blickte ich auf und nahm den Brief entgegen. Etwa schon die Antwort von Balbus?
    "Ah, Sergia Plotina.", murmelte ich, als ich den Absender gelesen hatte und überflog schnell die Zeilen.
    "In Ordnung. Noch etwas, Syphax?"

  • "Nein, Herrin."


    Syphax blickte zu Boden und wartete darauf wieder gehen zu können. Er hoffte seine Herren bekamen nicht allzuoft Post, die er ihnen dann bringen musste.

  • Ungleich aufwändiger, als die Vorbereitungen meines Gatten liefen die meinen vonstatten.
    Allerlei Kleidung, Andenken, selbst einzelne Möbelstücke waren für die lange Reise nach Aegyptus verpackt worden, einzig die Sklaven wurden nicht eingewickelt, die gingen schließlich nicht so schnell kaputt.
    Hätte ich mehr Zeit gehabt, das Gepäck wäre sicher noch umfangreicher ausgefallen. Doch so beschränkte ich mich auf das "Nötigste" (zumindest meiner Ansicht nach). Mein Cubiculum glich derzeit mehr den Trajansmärkten bei Hochbetrieb, als einem Schlafzimmer. Bei Apollo, ich hasste Umzüge.
    Das merkte man mir freilich nicht an. Ich kommandierte, dirigierte und arrangierte, als wäre es meine ganze Lebensfreude.

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