Die alte Casa Pompeia

  • "Sieh Dich doch an! Du machst unserem Hause keine Ehre mit deinen abgewätzten Tuniken und deinen alten Sandalen. Sklavinnen der Pompeianer dürfen nicht aussehen, wie Bettlerinnen. Das ist schlecht für den Ruf der Familie! Also auf! Raus aus dem Stroh! Ich habe Dir Brot, Käse und Milch mitgebracht. Iß etwas und dann kleiden wir Dich neu ein! Keine Widerrede!"


    Vielleicht hatte ich es etwas übertrieben. Aber als ich heute Morgen sah, wie sie hier in diesem kalten Zimmer schlief, wie sie sich in ihre Decke gedreht hatte, tat sie mir leid. Vaters Erziehung schien nun doch langsam bei mir Früchte zu tragen.

  • Ich blickte sie nicht an, sondern starrte auf den Boden, schüttelte den Kopf.


    "Ich habe sehr viel zu tun, Herrin, wenn du es für nötig hältst, kauf etwas, aber ich brauche die Zeit, um meine Aufgaben zu erledigen", antwortete ich leise und hielt die Luft an. Bestimmt würde sie nun nachholen, was sie am vorherigen Abend schon hatte machen wollen...

  • "Es ist der Wunsch deines Herrn, das Du neue Kleidung bekommst!" log ich etwas, denn offensichtlich war es ihrem Herrn egal wie sie gekleidet war.


    "Willst Du deinem Herrn widersprechen?", fragte ich absolut ohne jeden drohenden Unterton.

  • "Sollte Dir die Rute von gestern Abend noch in Erinnerung sein.... ich habe noch nie und werde auch nie einen Sklaven oder eine Sklavin schlagen. Das was ich Gestern sagte, sagte ich aus einer Laune heraus. Ich glaube nicht, das Du in diesem Hause je geschlagen werden wirst!"


    Ich reichte ich ihr den Teller mit dem Brot und dem Käse.

  • Nach kurzem Zögern nahm ich das Essen entgegen und blickte darauf. Egal, was sie sagte, sie war eine komische Frau, die nur... mich wollte.


    "Ich werde nicht mitgehen, Herrin", antwortete ich ohne das Essen anzurühren.

  • "Du bist ein ungezogenes Balg!", langsam wurde ich doch wütend, "Legst Du es darauf an, von mir oder von wem auch sonst fürchterlich Verprügelt zu werden?"

  • Ich hatte Angst, große Angst. Aber noch mehr als vor den Schlägen hatte ich Angst mit ihr allein zu sein.


    "Ja", antwortete ich mich zweifelhaftem Mut.

  • Wütend stand ich auf. Hätte ich jetzt eine Rute gehabt, ich glaube ich hätte sie zum erstenmal in meinem Leben jemandem verabreicht, der sich nicht freiwillig danach verzehrt hat!


    "Ich habe versucht nett zu Dir zu sein und alles was war zu vergessen! Frieden wollte ich mir Dir schliessen. Doch was machst Du? Du .... Du ...", jetzt schnaubte ich vor Wut und sah auf sie herab.

  • Ich blickte nicht zu ihr auf. Frieden schließen - dass ich nicht lachte! Sie wollte nicht Frieden mit mir schließen, ich kannte die Blicke, die sie mir immer wieder zugeworfen hatte.


    "Ich bin Sklavin, Herrin, und keine Freundin", antwortete ich deswegen ruhig.

  • "Auf der Suche nach einer Freundin bin ich auch nicht. Wenn Du eine Sklavin sein willst, dann verhalte Dich auch so und tue was Dir gesagt wird! Wenn Du mich zur Feindin haben willst, bitte! Aber ich warne Dich, ich werde Dich von nun an immer im Auge behalten. Bete, das Du bald mit deinem Herrn nach Germania gehst. Die Zeit hier, wird für Dich zur Hölle!", schrie ich und verließ wütend den Raum.

  • Zitat

    Original von Manius Pompeius Trimalchio


    "Du könntest als Vilicus, also als Verwalter der Gens Pompeia arbeiten, wär das was für dich?"


    Ich wäre euch gerne in dieser Weise dienlich. Euer Vertrauen ehrt mich sehr

  • Zitat

    Original von Quintus Marcius
    Ich wäre euch gerne in dieser Weise dienlich. Euer Vertrauen ehrt mich sehr


    Trimalchio hatte sich nur kurz umgedreht, da war der Typ auf einmal verschwunden, anscheinend war er doch nicht an der Stelle interessiert. Trimalchio zuckte mit den Schulter und ging wieder zurück ins Haus.

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