• Corona war unheimlich nervös gewesen. Sie hatte nicht gewusst, was sie anziehen soll und war dann, rat- und hoffnungslos mit einem Haufen aus Kleidungsstücken auf dem Bett und einer einfachen Tunica am Leib losgelaufen, um sich Ratgeber zu suchen.


    Pompeia Lucia, ihre Mutter, schien ihr zwar nicht gerade die geeignetste zu sein, aber in der Tat waren sie und ihr Erbstück, der ehemalige Leibskave ihres Vaters und damit jetzt der ihrige, irgendwie dazu in der lage gewesen, sie dahingegen zu beraten, dass sie dann einige Stunden später mit einer hellen, weichen Tunica, einer dazu passenden Pala und wunderschön hochgesteckten Haaren in Begleitung des griechischen Sklaven Nicocholus, besagtem Ratgeber, vor der Porta der Villa Tiberia und fragte sich, ob es denn tatsächlich möglich war, die imposante Erscheineung der Villa Aurelia zu toppen. - Ja, das war es. Als sie damals mit Centho zur Cena hierher gekommen war, hatte sie kaum darauf geachtet, da sie sich mit ihrem Tutor unterhalten hatte, aber nun war sie hier und fragte sich, ob sie Dolabella sehen würde.


    Sie bedeutete Nicocholus zu klopfen und der Grieche tat dies für sie. Wie sicher sie sich doch in seiner Begleitung fühlte. Er war ihre Leibgarde und das als einzelne Person. Da für gewöhnlich niemand die Absicht hatte, der jungen Iulia irgendwie zu schaden, reichte seine Begleitung auch in der Tat meistens aus.


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    "Domina Corona, ganz ruhig! Du bist wunderschön und intelligent. Wenn du nicht irgend etwas falsches sagst, wirst du ihn überzeugen. Mach dir keine Sorgen." sprach der Sklave sie gerade an.


    Corona blickte ihn scharf an. "Genau darum mache ich mir doch Sorgen!"

  • Es war die Zeit des Wahlkampf, folglich die Zeit der Abendessen und folglich die Zeit, in der unermüdliche Boten durch die Gegend liefen, um Einladungen, Zusagen und Absagen zu verteilen. Diesmal war es der Laufbursche von Senator Purgitius Macer, der an die Tür der Villa Tiberia klopfte, um eine Zusage loszuwerden. "Mein Herr, der Senator Purgitius Macer lässt dem Senator Tiberius Durus ausrichten, dass er gerne zu dem Abendessen am ANTE DIEM III ID OCT DCCCLX A.U.C. kommen wird."

  • | Privatus

    Zitat

    Original von Iulia Corona
    Corona war unheimlich nervös gewesen. Sie hatte nicht gewusst, was sie anziehen soll und war dann, rat- und hoffnungslos mit einem Haufen aus Kleidungsstücken auf dem Bett und einer einfachen Tunica am Leib losgelaufen, um sich Ratgeber zu suchen.


    Pompeia Lucia, ihre Mutter, schien ihr zwar nicht gerade die geeignetste zu sein, aber in der Tat waren sie und ihr Erbstück, der ehemalige Leibskave ihres Vaters und damit jetzt der ihrige, irgendwie dazu in der lage gewesen, sie dahingegen zu beraten, dass sie dann einige Stunden später mit einer hellen, weichen Tunica, einer dazu passenden Pala und wunderschön hochgesteckten Haaren in Begleitung des griechischen Sklaven Nicocholus, besagtem Ratgeber, vor der Porta der Villa Tiberia und fragte sich, ob es denn tatsächlich möglich war, die imposante Erscheineung der Villa Aurelia zu toppen. - Ja, das war es. Als sie damals mit Centho zur Cena hierher gekommen war, hatte sie kaum darauf geachtet, da sie sich mit ihrem Tutor unterhalten hatte, aber nun war sie hier und fragte sich, ob sie Dolabella sehen würde.


    Sie bedeutete Nicocholus zu klopfen und der Grieche tat dies für sie. Wie sicher sie sich doch in seiner Begleitung fühlte. Er war ihre Leibgarde und das als einzelne Person. Da für gewöhnlich niemand die Absicht hatte, der jungen Iulia irgendwie zu schaden, reichte seine Begleitung auch in der Tat meistens aus.


    Wie jeden Morgen stand Privatus neben dem Ianitor und notierte die erscheinenden Klienten, um seinem Herrn Bericht zu erstatten. Nachdem die üblichen Verdächtigen eingetreten waren, blieb ein Pärchen übrig, dass scheinbar über irgendetwas diskutierte. Trotz seines hervorragenden Personengedächtnisses kannte Privatus sie nicht, daher fragte er


    "Möchtet ihr auch zur Salutatio?"





    NOMENCLATOR - MANIUS TIBERIUS DURUS

  • Publius würdigte den Unfreien keines Blickes mehr und zog vor seinem Sklaven davon. Nun gut, einem römischen Senator wollte er diese Unhöflichkeit verzeihen, auch wenn, oder gerade weil es sich um eine reine Formalität handelte. Dann würde Imbrex den weg morgen eben auf einer Sänfte zurücklegen. So konnte er wenigstens den unnötigen Energieaufwand unterdrücken und den Gaffern unter dem Volk entgehen, wenn er wieder zum falschen Zeitpunkt erscheinen sollte.

  • Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    | Privatus


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    Nicocholus
    Der griechische sklave blickte den alten Sklaven an der Tür an. "Meine Herrin wünscht dies zu tun. Da dies das erste Mal ist, dass sie zu einer Salutatio erscheint, ist sie etwas... nervös." erklärte der griechische Leibwächter sehr ernst.


    "Danke, Nicocholus." meinte die Iulia mit einem düsteren Gesichtsausdruck. Manchmal brachte ihr "Erbstück" sie mit seiner beschützenden Art doch irgendwie ein wenig in Verlegenheit. Gut, er hatte dies zu einem anderen Sklaven gesagt, aber unangenehm war ihr dies doch.


    "Was denn? Ist doch wahr!" lachte der Grieche und versuchte sie mit einem Augenzwinkern aufzumuntern. Hätte er sie als Kind nicht schon immer zum Lachen gebracht und Huckepack getragen, hätte sie ihm das jetzt wirklich übel genommen. Statt dessen versuchte die junge Römerin nun ein Grinsen zu unterdrücken, da er sie mal wieder aufgeheitert hatte. "Langsam verstehe ich, was mein Vater meinte mit: Es ist das beste, wenn er bei Corona bleibt, wenn ich mich schon nicht mehr um sie kümmern kann." murmelte Corona und lächelte dann den Sklaven selbstbewusst an.

  • | Privatus


    Der Ianitor lächelte, wie er es ständig tat. Aufmerksam, wie er war, bekam er sogar den Cognomen mit - zumindest hielt er das für den Cognomen.


    "Darf ich Euch meinem Herrn also melden? Wie war der Name? Corona?"


    Theoretisch war es auch nicht auszuschließen, dass sie eine Peregrina mit diesem schönen Namen war!





    NOMENCLATOR - MANIUS TIBERIUS DURUS


  • Corona lächelte nervös und begann mit einer ihrer Haarsträhnen zu spielen. "Ja, genau. Corona." bestätigte sie und blickte ihn mit ihren braunen Augen an, welche einen helleren Ring um ihre Pupillen hatten. Dieser Ring war der Grund, dass sie den Namen bekommen hatte und wenn sie dies erzählte, leuchtete dies auch ein.


    "Ich bin in der Tat ein wenig arg nervös." gab sie leise zu.

  • | Privatus


    Weiterhin lächelte Privatus, obwohl er sich eigentlich eher dachte, dass ein Mensch doch kaum so weltfremd sein konnte, dass er noch nie bei einer Salutatio aufgetaucht war! Und selbst wenn, wusste man wohl, was man zu einer solchen Gelegenheit zu sagen hatte!


    "Corona, soso...und was willst du von Dominus Tiberius?"


    Seine Stimme klang nun eher, als würde er mit einem Kind sprechen - denn wie sollte man sonst mit einem so nervösen Mädchen reden?




    NOMENCLATOR - MANIUS TIBERIUS DURUS

  • In sich drinnen spürte Piso, dass dies ein Tag sein könnte, der sein Leben verändern könnte. Er hatte also eine absolut neue Toga an, zusammen mit auf Hochglanz gewienertem Schuhwerk und einer mit an den Rändern dezenten Ornamenten verzierten Tunika.
    Piso ließ nicht gerne anklopfen. Nein, wer präsent sein wollte, und zudem seinen eigenen Sklaven nicht recht traute – denn irgendwie waren sie alle unästhetische Subjekte – der klopfte selber. Und das tat er auch.
    Während er darauf wartete, dass ihm jemand die Tür öffnete – wohl Stesichoros, dieser Tölpel – ging er sorgsam im Kopf seine schon im Vorhinein ausgedachten Zeilen durch.

  • | Stesichoros


    Der Tölpel hustete laut, während er die Tür öffnete. Davor stand jemand, der so herausgeputzt war, dass man glauben konnte, er handele mit Besen oder sonstigem unwichtigen Plunder. Aber natürlich war zu erkennen, dass es ein römischer Bürger, wenn nicht ein Patrizier war, der hier stand. Also kam die übliche, diesmal dank der Erkältung etwas heisere Frage:


    "Was möchtest du hier?"


    Wahrscheinlich wollte er zum Hausherrn - blieb zu hoffen, dass er eine plausible Begründung dafür hatte!





    IANITOR – GENS TIBERIA

  • Gewichtig warf Piso seinen Kopf zurück und räusperte sich staatsmännisch, sodass der wahre Kenner sicherlich erkennen konnte, dass er einen "wichtigen" Politiker und mit Titel überschütteten Ehrenmann handelte.
    “Salve, Stesichoros. Kannst du dich nicht mehr an mich erinnern? Ich bin Septemvir und Quaestor Flavius Piso. Ich würde gerne deinen Herrn, den Consular und Pontifex Tiberius Durus, reden. Es handelt sich um das Collegium Pontificium. Ich würde mit ihm gerne über die Neubesetzung des Postens, der durch den Tod des Aurelius Corvinus entstanden ist, reden. Und zudem geht es um die Arvalbruderschaft, deren jetziger Zustand mit viel Kummer bereitet.“ Wehe, man schickte ihn jetzt zur Salutatio wie einen dahergelaufenen Bittsteller. Was er mit Durus zu besprechen hatte, war von Staatswichtigkeit! Vor allem, da es Piso höchstselbst betraf.
    “Es handelt sich also, wie du hörst, um wichtige staatliche Angelegenheiten“, setzte er hinzu, nur, damit kein Zweifel aufkam.

  • | Stesichoros


    Natürlich freute Stesichoros sich immer, wenn man sich an seinen Namen erinnerte, dennoch quittierte er diesen Umstand auch nur mit einem weiteren Husten, das ihm ein brennendes Gefühl in der Brust verschaffte, sodass er mehrmals tief durchatmen musste, ehe er antwortete.


    "Ist es sehr dringend? Oder hast du bereits einen Termin mit ihm vereinbahrt?"


    Sein Herr war ein vielbeschäftigter Mann, da konnte man nicht einfach so hineinspazieren und ihn beim Baden stören - oder was immer er gerade tat!





    IANITOR – GENS TIBERIA

  • Piso trat unwillkürlich zur Seite, als garstige und unästhetische Hustessenz und sonstiger grauenvoller und undesirabler Schlonz ihm entgegenflog. Ein bisschen indigniert raffte er seine Toga. Hmm, es wäre unvorteilhaft, den Pontifex pro Magistro bei etwas Wichtigem zu stören. Andererseits, dies hier war auch wichtig!
    “Ich habe keinen Termin mit ihm vereinbart. Lässt sich da was machen?“, fragte er nach. Denn jetzt wieder zurückzulatschen zur Villa Flavia wäre auch nicht so toll. Außer, man ließ ihn nur 1 Stunde oder so warten. Dann könnte er sich am Esquilin rumtreiben. Auch eine ganz nette Gegend hier.


  • Es störte Corona nicht wirklich, dass der Sklave mit ihr sprach wie mit einem kleinen Kind. Sie war so nervös, dass sie dies in der Tat sehr beruhigend fand. So atmete sie erst einmal tief durch und fuhr sich mit einer Hand unruhig übers Haar. "Nun, er ist ja auch Pontifex und ich würde gerne dem Cultus Deorum beitreten und er scheint mir da der einzig richtige Ansprechpartner zu sein. Da mein Cousin aktuell in Ägypten ist, bin ich ganz alleine mit meinem treuen Leibsklaven hierhergekommen. Dies ist etwas... unüblich, aber es geht nicht anders und jetzt bin ich sehr aufgeregt." erklärte die junge Iulia dem Sklaven mit leicht zittriger Stimme.

  • | Stesichoros


    Eine Kandidatur war wahrscheinlich nicht unbedingt eine besonders dringliche Sache. Da war seinem Herrn das Baden sicherlich wichtiger (nicht generell, aber die Kandidatur bestand wohl in einer Stunde auch noch). Andererseits hätte Stesichoros einen wichtigen Mann wohl lieber eingeladen oder ihn sonst irgendwie beeindruckt, ehe er seine Kandidatur preisgegeben hätte - aber das war wirklich nicht sein Problem. Sein Problem war sein Schnupfen!


    "Am besten, du kommst morgen früh. Da findet die Salutatio statt. Da wird er sicher Zeit haben."


    antwortete er daher kurzerhand und verzog sein Gesicht, als seine Nase zu wieder kitzelte und ein noch heftigeres Niesen ankündigte. Der Ianitor atmente heftig ein, als das Kitzeln dann aber plötzlich aufhörte und sich die Züge wieder entspannten.





    IANITOR – GENS TIBERIA

  • | Privatus

    Zitat

    Original von Iulia Corona
    Es störte Corona nicht wirklich, dass der Sklave mit ihr sprach wie mit einem kleinen Kind. Sie war so nervös, dass sie dies in der Tat sehr beruhigend fand. So atmete sie erst einmal tief durch und fuhr sich mit einer Hand unruhig übers Haar. "Nun, er ist ja auch Pontifex und ich würde gerne dem Cultus Deorum beitreten und er scheint mir da der einzig richtige Ansprechpartner zu sein. Da mein Cousin aktuell in Ägypten ist, bin ich ganz alleine mit meinem treuen Leibsklaven hierhergekommen. Dies ist etwas... unüblich, aber es geht nicht anders und jetzt bin ich sehr aufgeregt." erklärte die junge Iulia dem Sklaven mit leicht zittriger Stimme.


    Solche Bittsteller kamen öfter zur Villa Tiberia, sodass Privatus nur eine kurze Notiz machen musste und sie schweigend hereinwinkte. Weitere Kommentare zu ihrer Nervosität waren wohl nicht mehr nötig.





    NOMENCLATOR - MANIUS TIBERIUS DURUS

  • Piso entglitten die Gesichtszüge. “Salutatio!“, schmetterte er hervor. “Salutatio wie ein Bittsteller.“ Nein, Piso war etwas Besseres! Er war sich da ganz sicher. Ein künstlerisches Genie wie ihn verdonnerte nur einer zur Salutatio! Und zwar sein eigener Patron. Er holte tief Atem. Beruhigen, Aulus, dachte er sich. Beruhigen, Aulus.
    “Salutatio.“ Sollte er um einen Termin bitten? Ach was. Er würde einfach ganz am Ende der Salutatio auftauchen, halt nach der Salutatio bei Purgitius Macer. Dann würde man sich sicher eher in Ruhe unterhalten können. Er schnaubte kurz aus, als ob er etwas wirklich SEHR Scharfes gegessen hätte, dann nickte er. “Gut. Gut. Gut. Und Gesundheit.“
    Er wandte sich abrupt ab und ging ohne Abschied. Er hatte Besseres zu tun, als sich mit komischen Ianitores rumzuschlagen. Das war doch unter seinem Niveau! Salutatio wie ein Klient... pff... also nein... also wirklich... unglaublich...

  • Wie in der Einladung verlangt kam Lucius am folge Tag zur Villa Tiberia. Er war nur durch einen calatores auguri begleite worden. Was er in der Stadt immer gern tat da es ihm ja zu stand. Der man der ihm als Diener zu geteilt worden war, war ein Freier und das sah immer gut aus. Dieser klopfte auch brav an die Porta.


    Tog Tog

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