[Taverna] Zum Sonnenuntergang

  • Nachts um dieser Zeit sollte doch wirklich keiner im Gasthaus tätig sein. Deshalb klopfte ich an, kurze Zeit später öffnete sich die Tür und ein alter Mann blickte hervor. Er fragte mich, ob ich etwas bestimmtes möchte und warum ich zu später Zeit ihm störe. Ich antwortete ihm, dass ich ein Zimmer bräuchte, daraufhin lies er mich hinein und führte mich sofort zu einer Kammer. Er meinte dass ich erst am Morgen wieder zu ihm kommen sollte, da er sofort wieder schlafen wollte. Also schloss ich die Tür hinter ihm zu, zog mich aus und legte mich schlafen.

  • Am nächsten Morgen wachte ich auf und dabei schien mir die Sonne ins Gesicht. Stand auf, nahm die Waschschüssel, wusch mein Gesicht und zog mich dann an. Nun war ich bereit, meine Aufgabe nachzugehen.

  • Die Magistrata hatte mir Weg und Namen der Herberge gewiesen, die ich ohne Schwierigkeiten fand. Hier wollte ich ein PaarTage Roma vergessen und über das ein oder andere mir den Kopf zerbrechen.


    Mit dem Wirt war ich schnell einig und kaum saß ich im Schankraum beim Wein, fühlte ich mich auch schon ganz beheimatet. Angeregt schenkte ich mir reichlich in den Becher um es mir gut und angemessen gehen zu lassen.


    Nachher werde ich noch einen nächtlichen Spaziergang machen, auf dein Wohl, Caeso!
    Vieles war zu überdenken, das Rennen, die Silva Vindobona, die Cena der Magistrata... Prost, Caeso!

  • Ich prostete mir zu. Caeso, alles läuft sehr gut soweit. Ich bin zufrieden mit mir und summte sanft ein Liedchen. Caeso, vielleicht lassen wir den Spaziergang aber auch. Mit meinem linken Zeigefinger fischte ich etwas nicht näher Definierbares aus dem Trunke.

  • Reichlich schenkte ich nach... Andererseits, frische Luft würde Dir gut tun, Junge... wenn ich schonmal hier bin, könnte ich ja mal meine Erinnerung an gesunde Luft auffrischen Also, Caeso, wieviel du auch gleich gesoffen haben magst - an den Strand wird gegangen! ich werde mehr Wasser in den Wein mischen, sont ertrinken noch meine Gedanken... uff ein langer Tag heute, aber ein guter Tag Gut gemacht, ich klopf Dir auf die Schulter!


    Ich schlürfte den Becher leer und kramte ein klein gefaltetes Pergament mit kurzen Berechnungen aus meinem Beutel. Startgelder X mal Y minus Fix ach... heute nicht mehr, schenk nach! Schenk nach! Fix, fix!

  • Der Trunke glitt geschmeidig hinan. Doch andererseits, Caeso, wenn alle Teilnehmer erst... Nein, heute nicht mehr. Ich nickte nur kurz. Doch der Spaziergang fällt aus. Ich werde lieber noch ein wenig sitzenbleiben. Caeso, die Luft ist hier wie anderswo. Also bleib mal schön locker hier sitzen. Punktum. Ich klopfte mir auf die Schulter und lehnte mich zufrieden zurück. Der Gedanke an ein bequemes Herumsitzen gefiel mir und ich spielte mit dem Becher herum, während ich pfiff.

  • Er fand einen Platz zwischen zwei Zechern, die augenscheinlich schon länger hier waren.
    Dann rief er nach der Bedienung.

    „Bring mir einen Becher! Aber das mir der Wein auch nicht sauer ist und seine Farbe dem Namen dieser Schänke zur Ehre gereicht.“


    Während er auf den Wein wartete schaute er sich ein wenig um und beobachtete das Treiben in der Wirtsstube.

  • Mein Pfeifen verstummte. Ein neuer Gast war eingetreten und musterte die Anwesenden. Was führt der im Schilde... Agent? nicht besonders professionell, wenn er im Auftrag handelt... ich gurgelte noch einen Becher herunter und beobachtete aus dem Augenwinkel, was der Neue tat. Und morgen, Caeso, an den Strand, früh, wie sich's gehört! Schluss mit dolce vita... und noch ein Schluck Wein rollte herrab. Langsam begann der Tropfen seine Wirkung zu entfalten. Wenn einem so viel Gutes wiederfährt, das ist schon ne Kanne Würzwein wert, Caeso, Caeso... altes Haus, du übertreibst gerade... ach, morgen sitzt der Himmel wieder über den Dächern, pfff und ich pfiff wieder leise den alten Ostia-Fischer-Ohrwurm, der mich ganz belämmert machte.

  • Der Becher kam, er probierte einen Schluck und war leidlich zufrieden.


    Er hatte den Eindruck, als versuchte einer der anderen Gäste ihn besonders unauffällig zu beobachten, was wiederum recht auffällig war. War es ein Dieb, der ihn als mögliches Opfer ausersehen hatte und der ihn überfallen würde, sobald er die Taverne verließ?
    Das war eher unwahrscheinlich, denn Varro war kräftig gebaut, hatte Hände wie Schraubstöcke und es gab nicht nur schwächlichere Gestalten in diesem Gasthaus, sondern auch solche, die dazu noch deutlich betrunkener waren.


    Varro blickte unumwunden hinüber. Wie ein wohlhabender Kaufmann und damit wie ein potentieller Auftraggeber sah der Andere aber auch nicht aus.

  • Nun schien er mir doch etwas direkter zu mir herüberzuschielen. Für einen Agenten eher untypisch, so dass er durchaus mein Interesse gewann. Ich fragte mich, während ich an einem meiner vielen güldenen Ringlein spielte, was UND wer er wohl sein. Der ein wenig aus der Mode gekommenden Kleidung nach, schien er jedoch nicht aus dem Nobelviertel Roms zu entstammen, in deren Umfeld ich, dank meiner edlen Tunika, durchaus zu zählen wäre. Auch wenn ich dort nie verkehrte.

  • Schweigend trank er weiter seinen Wein und als der Becher leer war, bestellte er einen zweiten.
    Der Andere blickte noch immer zu ihm. Seine Kleidung sah zumindest nach etwas Geld aus. Vielleicht jemand, der nach einer Gelegenheit für eine Überfahrt Ausschau hielt?

  • Nachdem er sich den ganzen Vormittag mit frischer Kleidung und Informationen über die Weiterreise nach Roma versorgt und zwei Stunden in der Therme verbracht hatte kehrte Gisco in die Taverna ein um seinen Hunger zu stillen. Das Lokal war um die Zeit mäßig besucht, was ihm nur Recht war.
    Nach kurzer Zeit erschien eine Frau, wischte wie beiläufig über seinen Tisch und fragte nach seinen Wünschen, Wobei er den Eindruck gewann, daß sich die nicht mehr ganz junge, aber dennoch sehr ansehnliche Frau offensichtlich um alle Bedürfnisse eines Gastes zu kümmern pflegte.
    Er bestellte einen Fischeintopf mit Brot um einem Maß Vinum...von weiteren Dienstleistungen sah er nicht nur wegen des grimmig dreinblickenden Patrons ab. Die Wartezeit überbrückte er mit einem Blick auf den quirligen Bereich vor der Taverne. Obwohl er sein Leben bisher ausserhalb des römischen Stammlandes verbracht hatte, stellte er fest, daß es hier in Ostia nicht wesentlich von den Häfen unterschied die er in den letzten 7 Jahren angelaufen war. Sein Essen brachte der Patron, was Gisco beiläufig zur Kenntnis nahm, und wenn dieser auch angesäuert war, ...der Fischeintopf war ein Gedicht.

  • Bis zu seinem Dienstantritt hatte er noch ein paar Tage Zeit. Varro beschloss daher noch die eine oder andere Angelegenheit zu erledigen. Schließlich hatte er einen Ruf zu verlieren.
    Ein wenig hungrig sah er sich nach einer passenden Lokalität für eine Mahlzeit um, was im Grunde keine große Herausforderung war, schließlich wurde man quasi überschüttet von Strassenhändlern. Er beschloss jedoch von einem hastigen, "Zwischendurch" im Stehen abzusehen. Das konnte nur ungesund sein, immer diese Hektik und das Schnelle Essen.
    Die Taberne dort drüben machte einen soliden Eindruck. Auf einer Terasse war noch ein Platz frei. Sein Nebenmann bekam gerade einen Fischeintopf.
    Warum nicht?...Mir dasselbe, Wirt,... bestellte er bei dem etwas mürrisch wirkendem Mann und lächelte dem Nebenmann freundlich zu. Auf der Durchreise? fragte er neugierig wie er nun einmal war.

  • Gisco wandte seinen Blick von dem dampfenden Eintopf ab, nahm sich das Brot und brach es, während er den Neuankömmling betrachtete.
    Ein Legionär,...offenbar in Urlaub, warum sollte er sonst hier herumsitzen und Wildfremde ansprechen.
    Er tunkte das Brot in die Flüssigkeit des Eintopfs um festzustellen wie dieser gewürzt war. Wohlschmeckend,...kein weiterer Garum nötig.
    Ja, bin ich... entgegnete er wortkarg und begann zu essen. Was ging den Kerl an was er vorhatte? Womöglich war es ein Spitzel oder so etwas. Vorsicht war geboten, das hatte er bei Antigonos gelernt.
    Er hielt den Legionär im Auge.

  • Ziemlich einsilbig der Kerl dachte Varro bei sich. Jedoch nahm er es ihm nicht übel. Wer würde schon gerne von Fremden angequatscht?Der Eintopf schien gut zu sein, doch der Fremde dort hatte die Tischmanieren eines Seemanns. Tief über den Napf gebeugt hielt er die Terrine und den hölzernen Löffel als müsste er sie stabilisieren. Jeder Biss war ein kontrollierter Akt, keine Geste des Genusses.
    Als der Fremde geendet hatte und den Rest der Flüssigkeit mit Brot einfing fiel ihm die Tätowierung am wettergegerbten Unteram auf. Also doch...irgendeiner seiner Dämonen ritt ihn wieder mal, aber er konnte nicht anders.
    ...Seemann, nicht wahr? ...Landgang oder was längeres?

  • Der Kerl fing an lästig zu werden. Gisco warf ihm einen bösen Blick zu und stopfte sich das letzte Stück Brot in den Mund.
    Kauend goß er etwas Vinum nach und wunderte sich über den pikiert wirkenden Blick seines Gegenübers. Nach einem leichten Rülpser lehnte er sich mit dem Ellenbogen an die Tischplatte und beobachtete wie die Frau von vorhin dem Legionarius sein Essen servierte, wobei sie darauf achtete, daß auch er einen Appitianreger in Form eines üppigen Busens erhielt.
    Doch den Legionarius schien das kalt zu lassen und während die Düpierte entsprechen schnippisch abzog starrte ihn der Kerl weiter an...war der vielleicht vom anderen Ufer? Gisco musterte ihn abschätzend. Als Legionarius war e des Kämpfens kundig, wenngleich er recht zierlich gebaut war. Sein Blick war stechend und spöttisch zugleich. Nicht unsympathisch, wie er fand.
    ...mein Name ist Gisco,...da wo ich her komme stellt man sich vor!
    Recht hölzerner Moralansatz, ebenso der Vortrag aber immerhin gestattete er so ein aufkommendes Gespräch.

  • Varro spielte sein Repertoire durch, inclusive Ignoranz jedweder Ablenkung, sei sie auch noch so prall. Und siehe da...lächelnd erhob er sich und hielt Gisco die Hand hin. Was für ein eigenartiger Name,...er hätte schwören können dieses Gesicht schon einmal gesehen zu haben,...allerdings war es kein Barbar.
    Nonchalant entgegnete er,
    ...verzeih mir diesen Mangel an Respekt, natürlich ist es auch hierzulande üblich sich vorzustellen,...
    Er schüttelte die Hand und fragte sich anschließend ob noch ein Knochen an der ursprünglichen Stelle war.
    Den Schmerz überspielend nahm er sich seinen Eintopf und nahm an Gisco´s Tisch platz. Frechheit siegt.
    Gaius Germanicus Varro,...Legionarius der Prima,...öhem...
    Er hob das Kinn während er in seinem Eintopf nach Fischstücken fahndete,
    Gisco,...Gisco?! Griechisch, Karthagisch? Damit waren zumindest die Seefahrervölker abgedeckt.
    Der Eintopf hatte deutlich weniger Inhalt als Gisco´s... -.^

  • Gisco musste ein Schmunzeln unterdrücken. Der Germanicer amüsierte ihn mit seiner Art. Sicher war er ein humorvoller, vermutlich auch ein gefährlicher Mensch. Ein Anwerber der Legion?! Er beschloß dem Mann ein wenig zum nachdenken anzuregen.
    Langsam goß er sich seinen Tonkelch halbvoll, der Landwein war zwar arg verdünnt aber erfüllte seinen Zweck. Nach einem Schluck stellte er ihn zurück auf den Tisch und beobachtete Germanicus wie dieser offensichtlich ein wenig verstimmt den Eintopf aß.
    Gisco ist ein korsischer Name,...und ja, ich war Seemann und habe mein Schiff verlassen um einigen Dingen auf den Grund zu gehen.

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