Officium | Gaius Vinicius Marcellus

  • Centurio Corus bemerkte das versuchte Lächeln und übte sich nun seinerseits darin. Leider kam nur ein schiefes Grinsen heraus. Er packte den Tribun an den Beinen, aber dann fiel ihm etwas auf.


    "Jemand sollte den Dolch aus der Brust entfernen. Wer erklärt sich bereit? Wir haben die Hände voll."

  • Ein junger Vigil, scheinbar aufgeweckt, meldete sich spontan und trat aus der Reihe.


    "Vigil Gracchus, Centurio!"


    Er kam näher und nahm dann den Dolchgriff in beide Hände. Langsam zog er daran und hob ihn dann schließlich triumphierend vor sein Gesicht.

  • "Gut aufbewahren, Vigil Gracchus. Man weiß nie wozu das Ding noch einmal gut ist, das ist schließlich ein Beweismittel. In mein Officium damit."


    Centurio Corus faßte nach.


    "Dann mal los. Am besten auf einen Wagen mit ihm. Schließlich kann er nicht von uns so durch Rom getragen werden."


    Laut rief Centurio Corus.


    "Hol mal einer einen Wagen vor den Eingang!"

  • "Ja, Centurio!", schallte es von hinten.


    Ich griff den Toten noch einmal fester unter den Achseln und schritt dann hinaus aus der Tür. Über den Flur näherten wir uns dem Ausgang. Dahinter knarrte es hölzern, als scheinbar ein Pferdewagen vorgefahren wurde. Mit einer wedelnden Bewegung öffnete ich die Tür und versuchte dabei den Toten fest im Griff zu behalten. Die Ladefläche des Wagens war zum Glück schon zur Tür ausgerichtete worden. Langsam stieg ich hinauf und zog den Toten hinauf.

  • Die Vigiles handelten schnell und brachten den Wagen. Gemeinsam mit Strabo schleppte Corus den Tribun, der bei jedem Schritt schwerer wurde, dorthin. Sie schleiften ihn auf die Ladefläche und legten ihn ab.


    "Ich brauche dich wieder beim Abladen."
    Centurio Corus nickte dem Optio zu.



    "Zur Casa Vinicia."
    Der Knecht hatte sein Ziel und fuhr los.

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