Officium Princeps Praetorii

  • Aber das hatte sie doch gar nicht gesagt, oder? Hatte sie das doch so ausgedrückt, dass er das so verstehen konnte? Das musste an der Umgebung liegen. Hier wurde man einfach nur verrückt Sie legte den Kopf ein wenig schräg und musterte diesen Mann skeptisch. Es war einfach nicht aus ihm schlau zu werden.
    "Es ist schon lange her. Ich bin Diebin und in dem anderen kenne ich mich kaum aus. Ich weiß ja nciht einmal was ich für mein Nichtskönnen verlangen soll."
    Dieser Mann konnte nichts anderes als die leute zu verwirren. Deswegen war er auch sicher hier. Er machte sie so verrückt, dass sie irgendwann schon die Wahrheiten sagten und Celeste war auch schon dabei sich langsam verwirren zu lassen. Sie musste aufpassen und vorsichtig sein.

  • Nun kegte sie den Kopf zur anderen Seite schräg und sah Balbus aus ihren runden Augen fragend an.
    Wie meinst du das? Was für Dienste und wieviel Geld?"
    Sollte es wirklich eine lohnendere Quelle als das Diebsein geben und sie könnte sich ihrer dedienen?

  • "Nun, ich persönlich könnte jemanden brauchen, der hin und wieder einige heikle Aufträge für mich ausführt. Aufträge, die ich meinen Männern nicht zumuten kann." sagte er.


    "Was die Bezahlung angeht.... Wieviel 'verdienst' du durchschnittlich in einer Woche?"

  • "Ich bekomme um die 150 Sz zusammen."
    Natürlich war es ein wenig übertrieben, aber sie wollte sehen was sie durchbekommen würde. Das Angebot hörte sich nämlich sehr gut an. Fast schon zu gut, aber sie liebte auch hin und wieder das Spiel mit dem Feuer. So lange sie sich nicht verbrannte war es doch gut.
    "Wie würde dies aussehen? Müsste ich immer für dich verfügbar sein, mich irgendwo aufhalten?"
    Den Umfang des Ganzen sollte man sicher auch kennen und vor allem würde sie wohl nichts Luciana davon erzählen, wahrscheinlich es noch nicht einmal dürfen.

  • "150 Sesterzen?" fragte er noch einmal nach. Dann nickte er. "Ich biete die 100 Sesterzen."


    "Die Aufträge wären zum einen ähnlich dem, den du bereits durchgeführt hast. Zum anderen könnte es sein, dass ich dich auf einzelne Personen ansetzen würde, in deren Nähe du kommen und die du beschatten müsstest. Du könntest die meiste Zeit weiterhin tun, was du jetzt tust, müsstest nur dann, wenn ich nach dir schicke, schnellstmöglich verfügbar sein."

  • Jetzt musste sie doch erst einmal schlucken. Das waren schon eine Menge Aufgaben, die sie da bekommen konnte. Sicher sie hatte sie schon alle selbst durchgeführt. Musste man doch sein Opfer erst beobachten, wissen wer alles zu ihm gehörte und dann im geeigneten Moment zuschlagen, aber das nun mit Aufträgen zu machen...
    "Ich denke, das ist in Ordnung. Wie willst du denn Kontakt zu mit aufnehmen?"
    Er wusste ja hoffentlich nicht wo sie wohnte. Doch wenn ja, dann würde Luciana sicher wieder schimpfen....
    "Ich denke mal...es weiß keiner außer uns beiden davon?"
    Alles andere würde sie jetzt schon ein wneig verwundern...wobei bei ihm alles Unmögliche möglich schien.

  • "Der Kontakt wird auf den Märkten stattfinden. Wenn ich einen Auftrag für dich habe, dann wird dort ein Aushang zu finden sein, in dem jemand ein Kamel zum Verkauf anbietet. Wenn du diesen Aushang siehst, komm in mein Haus und dir wird alles weitere erklärt."


    Er nickte.


    "Ja, es wissen nur du und ich davon. Kein anderer darf davon erfahren, auch deine Schwester nicht."

  • "Sie wird nichts erfahren und ich werde nachdem Kamel Ausschau halten. Ein etwas seltsamer Aushang, wenn ich das sagen darf."
    Sie hatte inzwischen den Becher mit dem Wasser ausgetrunken und stellte ihn auf den Tisch.
    "Wie sieht es denn aus, sollte ich einmal erwischt werden?"
    Ob es dann wohl ihre Angelegenheit war? Oder vielleicht wieder so geregelt wurde wie bei diesem Auftrag?

  • Seltsam war dies alles in der Tat. Noch vor ein paar Tagen, hätte sie dies alles nicht mal zu glauben gewagt. Dennoch saß sie nun scherzend hier bei diesem Mann, den sie nicht eigentlich hassen sollte? Hatte er ihr doch eine Menge angetan und nun arbeitete sie für ihn. Durch sein Grinsen, lächelte auch sie ehe sie dann wieder ernster wurde.
    "Vorsicht ist nicht immer ein Garant für das Gelingen einer Sache. Aber ich werde sie stets walten lassen. Muss ich noch mehr wissen oder kann ich dann gehen?"
    Es war ihr ungeheuer und sie musste ja nicht länger bleiben als es nötig war.

  • So stand Celeste nun auch und ging Richtung Tür. Kurz davor blieb sie aber stehen und drehte sich um.
    "Soll ich jeden Tag hier vor dem Tor warten oder kann ich vielleicht einen ungefähr genaueren Entlassungstag erfahren?"
    Sonst würde sie wirklich jeden Tag vor der Tür auf ihre Schwester warten müssen und es auch tun.

  • "Dann werde ich in zwei Tagen wieder hier sein. Vale."
    Somit wand sich Celeste um und verließ erneut den Raum. Irgendwie war das alles ganz anders gelaufen als sie sich das gedacht hatte und sie wusste nicht wie sie dies nun finden sollte. Aber dafür hatte sie nun Arbeit und würde nicht mehr um das Geld bangen müssen. Es würde sie aber sicher nicht von einigen kleinen Raubzügen abhalten...

  • Der Decurio trat ein und salutierte.


    "Salve, Princeps. Ich habe hier die Berichte aus Hispania. Auch ein Bericht des Praefecten an den Kaiser ist darunter."


    Er legte den Papierstapel auf den Schreibtisch.





    An den
    Imperator Caesar Augustus Lucius Ulpius Iulianus Divi Traiani Filius, Pontifex Maximus, Tribuniciae Potestatis, Censor, Imperator, Pater Patriae
    Palatium Augusti - Roma

    Ort des Absendens:
    Spanien, Tarraco
    Lager der Cohortes Praetoriae

    Bericht über die Hispaniamission



    Befehlshaber: Praefectus Praetorio G. Caecilius Crassus
    Beteiligte Einheiten: Cohortes II., V. und VI. , Equites Singulares Turmae I., II, und IV.

    Bisheriger Verlauf:
    Planmäßige Abreise aus Rom, reibungslose Überfahrt durch die Classis Misensis unter Praefectus Classis L. Annaeus Florus von Misenum über Forum Iulii nach Tarraco, planmäßige Ankunft zum festgelegten Zeitpunkt.

    Lagebericht zur Situation in Hispania bei Ankunft der Cohortes Praetoriae:

    Geführt wird der hispanische Aufstand nach Aufklärungsberichten von Decimus Pompeius Strabo sowie Appius Helvetius Sulla. Bisher unbestätigten Berichten zufolge ist es Soldaten der cohors II balearum gelungen, D. Pompeius Strabo festzunehmen.

    Der Hauptbrennpunkt des Aufstandes liegt in Corduba, wo sich die stärksten Verbände der Rebellen gegenwärtig verschanzt haben. Die Stellungen in der Stadt sind nach Informationen von Kundschaftern schwer befestigt, die Zahl der Rebellen beläuft sich auf mehrere hundert leichtbewaffnete Soldaten. Genauere Informationen über den Aufstand seitens der Provinzverwaltung liegen nicht vor, allerdings wird befürchtet, dass die Zahl der Rebellen mittlerweile ausreicht um weitere Städte zu erobern. Die Bevölkerung Cordubas verhält sich zum jetzigen Zeitpunkt ruhig.

    Die ersten Maßnahmen der Provinzialverwaltung sind folgende:
    - Mobilisierung der Truppen aus Emerita unter Kommando des T. Petreius Cato und Marsch derselben auf Corduba, wo sie zum Gegenwärtigen Zeitspunkt lagern und Befehl haben, abzuwarten.
    - Aufstellen einer Bürgerwehr in Tarraco zur Abwehr potenzieller Rebellenangriffe. <- wurde auf Anraten des Praefectus Praetorio aufgelöst und stattdessen wurden die Vigiles der einzelnen Städte verstärkt

    gezeichnet,
    im Auftrag des Praefectus Praetorio

    M. Caecilius Decius
    Optio I. Cen V. Coh


    gesehen und bestätigt

    Gaius Caecilius Crassus



  • Balbus nickte und wandte seinen Blick auf den Papierstapel. Er blätterte ihn kurz durch. Sein Blick verharrte auf dem Bericht, der an den Imperator adressiert war.


    "Das Schreiben ist direkt an den Kaiser adressiert? Ist bereits eine Abschrift an den Palast gegangen?" fragte er den Decurio, während er den Bericht überflog.

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