Krankheiten im Spiel

  • Ich hab kürzlichst über die Problematik von Krankheit und Tod im Spiel nachgedacht. Richtige ernste Krankheiten werden hier ja eigentlich so gut wie nie erwähnt. Wie ist es, wäre es für jemanden denn hier anstößig oder schwierig, wenn auch mal tödliche Krankheiten, wie Krebs oder ähnliches simuliert wird? Sprich, wenn ich das machen wollte.


    Ich will da nicht jemanden auf den Schlips treten oder mit realen Begebenheiten in Konflikt geraten, wenn ich das ins Spiel bringe.

  • Meine Stieftochter Veronia hat grad Lust auf ein gebrochenes Bein, meinetwegen, so was kann man simulieren. Aber eine tödliche Krankheit zu simulieren finde ich wirklich absolut geschmacklos. Das hiesse sich lustig über die zu machen, für die das wirklichkeit ist.

  • Zitat

    Original von Artoria Medeia
    Ich hab kürzlichst über die Problematik von Krankheit und Tod im Spiel nachgedacht. Richtige ernste Krankheiten werden hier ja eigentlich so gut wie nie erwähnt. Wie ist es, wäre es für jemanden denn hier anstößig oder schwierig, wenn auch mal tödliche Krankheiten, wie Krebs oder ähnliches simuliert wird? Sprich, wenn ich das machen wollte.


    Ich will da nicht jemanden auf den Schlips treten oder mit realen Begebenheiten in Konflikt geraten, wenn ich das ins Spiel bringe.


    Ich fände es wirklich ein wenig geschmacklos. Vorallem aus gegebenen Anlass das wir eine Spielerin durch diese schreckliche Krankheit verloren haben. Desweiteren wird man Krebs dahmals wohl nicht so als Krankheit gekannt haben wie heute.

  • Es kommt wohl immer darauf an, wie man es simuliert. Und damals konnte schon eine einfache Grippe tödlich sein, sogar Durchfall konnte einen umhauen.
    stimmt, Krebs als Krebs kannte man damals noch nicht, aber man wusste zumindest von einer Krankheit, die so wirkte. Ich hab jetzt nur Berichte aus dem vierten Jahrhundert, aber in Alexandria, wo man sich auch nicht so schwer tat mit sezieren, hatte man die Krankheit definitiv schon gesehen.


    Ich für meinen Fall hätte, je nachdem wie es gespielt wird, damit kein Problem. Aber wie gesagt: es kommt darauf an, wie man es schreibt. Wie auch es bei anderen Dingen darauf ankommt.

  • Also ich hätte auch mit Krebs keine Probleme. Ist natürlich nur die Frage ob man gleich sowas extremes simulieren muß, wo wie hier auch schon gesagt wurde ene einfache grippe reicht die Leute hinzuraffen. Heutzutage ist das übrigens nicht anders, man verwechselt immer den Grippalen Infekt mit der richtige Grippe ;)

  • Vor einiger Zeit gab es so einen Krankheits-Fall mit Decimus Proximus, der einen Schlaganfall (oder was auch immer) hatte und dann wochenlang in der Casa dahinvegetierte. Lucilla hat ihn damals 'gepflegt' und ich muss ehrlich sagen, ich fand es nicht sehr toll. Man sollte bei so etwas immer beachten, dass es nicht nur die eigene ID betrifft, sondern auch diejenigen, die um einen herum sind. Es ist das gleiche, wie mit dem Sterbenlassen von IDs. Es mag ja ganz nett sein, wenn man auch mal diese Begräbnisrituale und alles ausspielen kann, doch eigentlich müsste die Trauerzeit konsequenterweise viel mehr ausgespielt werden. Aber mal ehrlich, wer mag das schon ständig wochenlang in einem Spiel (welches er zum Spaß spielt) ausspielen?


    Daher sollte so eine Spielidee auf jeden Fall mit den Personen abgeklärt sein, die es betrifft.


    Meine persönliche Meinung ist außerdem, dass jemand der mit dem Thema 'Sterbenskrank' und 'Tod' noch nicht direkt in Berührung war, dies weder simulieren noch nachvollziehen kann. Aber reales Nachvollziehen ist in einer 'historischen' MN ja auch nicht Pflicht. :)

  • Ich habe eine andere ID, welche schon seit Monaten als krank simuliert wird. Im Moment ist sie sogar auf Kur, also nicht wirklich spielbar, denn es kümmert sich simON auch niemand um sie. Ich hab das zwar mal in einem Thread festgehalten und sie würde sicherlich auch schon bald wieder genesen, wenn sich mal ein Medicus melden würde oder so, aber das Thema "Krankheiten simulieren" scheint keine Spieler anzuziehen.

    ir-senator.png annaea2.png

    CIVIS

    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

  • @Duccius Germanicus: Durchfall kann auch heute noch tödlichen Ausgang haben.


    Lucilla: Ja, das mit dem Absprechen auf jeden Fall. Guter Hinweis.


    claudius Constantius: Krebs ist durchaus auch schon in der Antike bekannt.
    Und noch ne Frage an Dich, die Du wohl verstehst: Lebra simulieren findest Du nicht geschmacklos, nur weil es aber historisch die Figur hatte?


    Didia Fausta: Lustig machen finde ich jetzt ein sehr harter Ausdruck von Dir. Die Simulation von Krieg, Sklaverei und das Foltern von Sklaven, wie es hier auch praktiziert wird, ist ja viel geschmackloser und ziemlich menschenverachtend. Was ja eine Simulation einer Krankheit wohl weniger ist. Empfindest Du es in Romanen oder in Fernsehfilmen auch als geschmacklos, wenn so etwas angesprochen oder thematisiert wird?


    Wenn ich jetzt etwas dagegen frage zu Eurer Meinung, ist es nicht weil ich es nicht erst nehmen, sondern weil ich Eure Motive etwas ergründen möchte.

  • Ich finde die Simulation von schweren Krankheiten durchaus interessant. Natürlich muss man sich zuvor mit den IDs absprechen, die damit etwas zu tun haben werden, doch prinzipiell finde ich die Idee nicht schlecht. Ich wage sogar zu behaupten, dass es eine Herausforderung ist, eine solche Krankheit authentisch zu spielen.


    @ Fausta: Du sagtest etwas von "sich darüber lustig machen" - ich frage dich: Wenn jemand an einer Grippe stirbt und hier eine schlimme Grippe simuliert wird, ist es dann nicht auch geschmacklos? Meiner Meinung nach ist alles in Ordnung, was Spaß macht, solange es sich innerhalb der Regeln bewegt. Es muss sich natürlich nur ersteinmal eine ID finden, die eine tödliche Krankheit simulieren will. ;)

  • Krebs, Aids etc zu simulieren, wäre nicht so schlimm, finde ich. Man würde sich nicht unbedingt darüber lustig machen. Nein, eigentlich gar nicht, das wäre ein eher sehr trauriges Thema und auch gut spielbar. Aber trotzdem sollte man dieses Thema mit Samthandschuhen anfassen, denn viele haben Schmerz erlitten durch derartiges. Ich habe auch einen Menschen auf dem Wege verloren, fände eine Simulation allerdings nicht so dramatisch: Real ist Real..


    Und mein Chara hat auch ständige Schächeanfälle, wenn's schlimm ist war sie nicht selten schwerkrank. Und sowas simme ich auch, wenn ich nicht gerade eine Pause haben möchte. Mein problem damals war, dass ich der einzige Medicus war :D

  • Ich finde, dass nicht das Spielen an und für sich das Problem ist, sondern vielmehr, das so rüberzubringen, wie es wirklich ist. In meiner Familie gibt es momentan zwei Krebsfälle, eine dritte Person ist vor kurzem daran gestorben und eine vierte ist noch nicht bekannt ob gut- oder bösartig. Ich glaube, dass jemand, der so etwas nie erlebt hat, das auch nicht sauber und gut spielen kann. Das ist eigentlich das, was mir Sorgen bereitet. Denn "Larifari" oder Wischiwaschi sollte man ein solches Thema wirklich nicht abhandeln.

  • Hat ein Drehbuchautor, Schriftsteller alles erlebt, über das er schreibt ?


    Nö. Er recherchiert dann eben. Wenn sich jemand zutraut, so eine Geschichte zu spielen, soll er es machen. Ich hab da nichts dagegen. Aber man sollte das nicht tabuisieren.


    Mein Caius leidet ja auch unter seinem übermäßigen Wein-und Nahrungskonsum (Mattiacus, der härteste Medicus des Imperiums kanns bestätigen :D) und schreib da nur aus Erfahrung. :D
    Wobei natürlich interessant ist, wie die Römer damit umgegangen sind.

  • Zitat

    Original von Lucius Annaeus Florus
    Ich habe eine andere ID, welche schon seit Monaten als krank simuliert wird. Im Moment ist sie sogar auf Kur, also nicht wirklich spielbar, denn es kümmert sich simON auch niemand um sie. Ich hab das zwar mal in einem Thread festgehalten und sie würde sicherlich auch schon bald wieder genesen, wenn sich mal ein Medicus melden würde oder so, aber das Thema "Krankheiten simulieren" scheint keine Spieler anzuziehen.


    Wobei hier wohl erschwerend hinzu kommt, das es, von einem Medicus in der Legio II abgesehen, ziemlich mau in Germanien mit Medici aussieht ;)

  • Eigentlich wird hier ja alles gesimmt,... Mord, Totschlag, Folter, etc...


    Also, warum keine tödlichen Krankheiten.. Nur gebe ich zu bedenken, das dieKrankheiten, die wir heute fürchten müssen, damals nicht existierten, z.B. Aids,.. oder so nicht benannt waren und ihre Behandlung sich definitiv von heute unterschied.
    Irgendeine Form von Krebs blieb sicher bis kurz vorm Ende unendeckt,... Das gut zu simmen halte ich für sehr schwierig, und bedürfte guter Vorbereitung des "Kranken". Denn so "larifari" sollte das nicht passieren,...


    Interessant wäre es doch mal, wenn es ein längeren Eintrag in unserer Wiki zu haben, mit Krankheiten, an denen man erkranken könnte. Es müssen ja nicht nur tödliche sein.


    Eben weil unsere Medizin, sich sehr von unserer Unterscheidet, kann es doch so leicht passieren, das man sich an einer Krankheit erkranken lässt, die heute keinerlei Gefahr darstellt,... damals aber tödlich war.

  • Zitat

    Original von Valentin Duccius Germanicus


    Wobei hier wohl erschwerend hinzu kommt, das es, von einem Medicus in der Legio II abgesehen, ziemlich mau in Germanien mit Medici aussieht ;)


    Korrekt und noch dazu kommt, dass ich das einfach mal in den Raum stellte und sehen wollte, wer sich dafür interessiert und mitsimt. Ich habe niemanden darum gebeten und niemanden darauf aufmerksam gemacht.
    Resultat: Keine Meldungen :D

    ir-senator.png annaea2.png

    CIVIS

    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

  • Als Medicus melde ich mich auch mal zu Wort.


    Krankheiten simulieren finde ich an sich ganz gut, das Problem ist aber dass viele Krankheiten in der Antike unbekannt waren und nicht richtig diagnostiziert und therapiert werden konnten.


    Meistens muss man dann einfach sagen, dass es eine Krankheit wie Schlaganfall, Herzattacke oder ähnliches eine Strafe der Götter ist oder dass der Medicus einfach überfragt ist.

  • Zitat

    Original von Quintus Matinius Cicero
    Götter spielen für uns 103 eine untergeordnete Rolle.


    Ich hoffe doch sehr, du meinst damit, die Krankheiten als Strafen der Götter seien eher eine untergeordnete Vorstellung, denn Götter spielen im Jahr 103 noch immer die Hauptrolle im Leben eines Römers ;)

    ir-senator.png annaea2.png

    CIVIS

    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

  • Als ebenfalls Medicus muss ich jedoch der Aussage meines Kollegen, Marcus Decimus Mattiacus, etwas widersprechen. Zu sagen, dass viele Krankheiten in der Antike unbekannt und somit nicht therapierbar waren, ist eine viel zu pauschale Aussagen. Sicherlich hatten die Medici nicht die Möglichkeiten des CTs, der Enzymdiagnostik und anderen modernen Verfahren. Auch hatte sie kein Antibiotikum und die therapeutischen Kentnisse von heute.


    Aber sie auf einen abergläubischen Stand zu reduzieren wird den Medici nicht gerecht, wie Cicero ja auch richtigerweise erwähnt hatte. In der Antike kam es sehr darauf an, welcher medizinischen Schule man angehörte. Die Methodiker sind sicherlich keine Schule, die man sonderlich ernst nehmen kann und man deren Vertreter eher in so eine Schublade der Scharlatane einordnen kann. Bei den Vertretern der hippokratischen Schule sah das jedoch durchaus anders aus. Gerade jene sind von dem abergläubischen Krankheitskonzept, Strafe oder Prüfung der Götter, weggegangen und sie haben empirische Beobachtungen als Grundlage ihrer Prgognose und ihrer Therapie genutzt. In dieser Hinsicht sollte nicht mißachtet werden, wieviel die Medici in der Antike schon über Körper und seine Anatomie, Krankheiten und der Therapie wußten. :)

  • Ich wollte auch keineswegs behaupten, dass wir Quacksalber und Scharlatane sind und sozusagen nix drauf haben. :D


    Aber häufig wird man doch eine Krankheit auf ein schlechtes Pneuma oder ähnliches zurückführen müssen und als Therapie eine Diät vorschlagen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!