Er schmunzelte zufrieden bei dieser Frage. "Der Mond ist, nach Ansicht der Germanen ein Gott. Wie auch die Sonne. Mani heisst er und er ist ein Riese, bzw. eben der Mondgott und die Personifikation des Mondes. Mani ist der Sohn von Mundilfari und Bruder der Sonnengöttin Sol.
Die Götter formten den Mond aus einen Funken von Surts Flammenschwert. Diesen Feuerball spannten sie auf einen Wagen. Mani fährt in einem von Pferden gezogenen Wagen über den Himmel. Dabei verfolgt ihn der Wolf Hati, er ist der Verächter. Zu Ragnarök wird Hati den Mani einholen und dann verschlingen. Bis dahin sind Manis Begleiter die zwei Kinder des Wildfinn, Bil, was die abnehmende bedeutet und Hjuki, was der zunehmende bedeutet und zusammen sind sie die drei Mondphasen."
Er hielt inne und lächelte leicht. "Verzeiht den Ausflug in die germanische Religion, vielleicht bekommen wir sogar noch die Gelegenheit dazu einen Kurs anzubieten. Hier soll der Ausflug auch nur erst einmal dazu dienen zu erläutern, warum der Mond eben so wichtig ist. Er ist einer der vielen Götter der Germanen."
Vorlesung: Cursus De Rebus Germanorum
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"Also wie bei den Römern.", murmelte ich nickend und notierte fleißig weiter.
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"Ah, danke, das hat meine Fragen beantwortet." ich war von den vielen Namen zwar etwas verwirrt, aber es interessierte mich. Desshalb nahm ich mir vor einen solchen Kurs, falls es ihn einmal geben sollte, mitzumachen.
Natürlich schrieb ich das alles interessiert auf.
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Eifrig etwas über unsere germanischen Nachbarn zu erfahren, schrieb ich alles mit.
Sim-Off: sorry, konnte nicht früher und hab es dann auch noch fast verschwitzt.
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Nun hatte ich doch noch einige Fragen. Ich meldete mich.
"Mich würde interessieren, ob es in der Organisation der Stämme Unterschiede zwischen den einzelnen Stämmen gibt oder gleichen sich hier die germanischen Stämme an ?
Außerdem wüßte ich gerne, wie es mit der viel zitierten germanischen Zwietracht aussieht ? Existiert diese tatsächlich ? Ist das alles nur ein taktisches Spiel vor den Augen der Römer ? Nicht ohne Grund beschwören ja viele römische Feldherrn diese Uneinigkeit und Zankeslust zwischen den Stämmen, hält es doch die Germanen davon ab, ins römische Imperium vorzudringen. Auf was ist zu achten ? Ist es empfehlenswert mit zwei verfeindeten Stämmen Handel zu treiben ?"
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"Im Großen und Ganzen ist die Organisation ähnlich gestaltet. Es gibt einen Rich oder Furisto, also ein Gauoberhaupt und ggf. Dorfoberhaupt und einen Goden. Dies sind die entscheidenden Leute. Jeder Stamm hat seine Krieger, seine "Spezialisten" und seine "normalen" Bewohner. Es kann jedoch sein, dass man schon innerhalb eines Stammes unterschiedliche Meinungen findet, denn es gibt nicht ein Rich pro Stamm oder ein Gode, sondern viele und jeder handelt und denkt für sich autark.
Dies hat man schon immer gesehen, selbst bei großen Vereinigungen gegen einen gemeinsamen Gegner. Als Beispiele seien da einige Oberste der Cherusker unter Arminius zu nennen, aber auch under Marbod bei den Markomannen.
Die Zwietracht existiert durchaus. Jedoch ist sie schnell vergessen, wenn es gegen einen gemeinsamen Feind anzugehen gilt, oder eine Neidingstat zu rächen. Eine Neidingstat ist das Schlimmste, was ein Germane tun kann. Der Verrat! Nehmen wir auch hier wieder ein Beispiel aus der Geschichte: Hätte Germanicus, mit Segestes zusammen nicht die Frau von Arminius, Thusnelda entführt, hätte er die Germanen damals vielleicht besiegen können. Aber dieser Verrat, der durch Segestes begangen wurde, hat die Germanen ein weiteres Mal, diesmal sogar noch stärker als gegen Varus, vereint und sich ihm in den Weg stellen lassen. Der Verrat ist gleichbedeutend mit Ehrverlust.
Aber ich schweife ab, entschuldigung."
Er atmete einmal tief ein und beantwortete dann die Fragen weiter.
"Das Problem sollte weniger im Handel mit zwei verfeindeten Stämmen liegen als darin, was Du anzubieten hast. Du bist ein Fremder. Wenn Du aufzutreten weisst und davon zu überzeugen weisst, dass Du die Gegner nicht weiter gegeneinander aufhetzen willst, sondern nur Handel treiben willst und dann noch die richtige Ware dabei hast, dann solltest Du keine Probleme haben.
Was die Uneinigkeit und Zankeslust der Stämme und das Vordringen ins Imperium betrifft, nun ja, das hat man vergangenen Sommer gesehen. Gib ihnen einen gemeinsamen Feind und einen Menschen an der Spitze, der zu Reden und zu Überzeugen weiss und sie würden selbst gegen die Midgardschlange antreten." -
Kann man das Gebiet der Germanen exakt geographisch bestimmen , fragte Seneca.
Wie natürlich jeder weis, beginnt es im Westen am Rhein und am Limes, aber wie weit geht das ganze nach Osten, Norden und Süden?
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"Eine durchaus gute Frage. Einen Augenblick."
Er drehte sich um und ging zu dem Tisch, auf dem er einige Unterlagen liegen hatte. Darunter lag auch eine zusammengerollte Karte aus Papyrus, welche er nun holte und rumgehen ließ.Sim-Off: Historische Karte von Antikefan - Zeiraum ab 750 v. Chr.
[Blockierte Grafik: http://img162.imageshack.us/img162/2400/germanienstaemme8006cr.th.jpg]
"Wie hier zu sehen, ist das Gebiet der Germanen recht weitläufig. Weiter im Norden finden sich die sogenannten Nordmänner, auch sie sind Germanen, so sagt man. Sie breiten sich weit nach oben hinaus und sollen sogar bis dahin leben, wo es fast das ganze Jahr über Schnee gibt und lange Zeit im Winter Dunkelheit herrscht. Ein paar derer kommen an die Nordküsten Germaniens um hin und wieder Handel zu treiben. Stämme die dazu zählen wären zum Beispiel auch die Ranii."
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Als ich die Karte in der Hand hatte, versuchte ich sie mir sogut wie möglich einzubleuen. Ich wollte sie später nachmalen.
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"Ich würde gerne noch einmal auf das Thema Stammesführung und Religion zurück kommen. Die Germanen kennen einen Viel-Götter-Kult. Dazu Etliches an Aberglauben und Geistwesen. Es fiel eben auch der Begriff Geode, was meines Wissens ein Priester ist. Was hat es denn dann mit den geheimnisvollen Druiden auf sich? Sind das dann Zauberer oder Kräutermännlein? Und was ist ihr Stellenwert?"
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Ich dachte nach. Waren das nicht Priester bei den Galliern? Naja man würde sehen.
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Zitat
Original von Camillus Matinius Plautius
"Ich würde gerne noch einmal auf das Thema Stammesführung und Religion zurück kommen. Die Germanen kennen einen Viel-Götter-Kult. Dazu Etliches an Aberglauben und Geistwesen. Es fiel eben auch der Begriff Geode, was meines Wissens ein Priester ist. Was hat es denn dann mit den geheimnisvollen Druiden auf sich? Sind das dann Zauberer oder Kräutermännlein? Und was ist ihr Stellenwert?""Nein, Druiden sind gleichzusetzen mit den Goden, jedoch sind Druiden bei den Kelten und Galliern zu finden, nicht bei den Germanen," antwortete er. "Zauberer, nun, auch die Goden gelten als solche, wie auch als Kräutermännlein. Die Aufgabe der Goden liegt nicht nur in den Runendeutungen. Allerdings haben viele Dörfer zusätzlich auch noch Heilkundige. Meist handelt es sich dabei aber um Frauen, die über ein hohes Ansehen in der Gesellschaft verffügen."
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"Danke. Und was ist der Unterschied zwischen einem Kelten und einem Germanen?"
*schreibschreib - verdammt so langsam wird das Pergament knapp - schreibschreib*
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Zitat
Original von Valentin Duccius Germanicus
"Eine durchaus gute Frage. Einen Augenblick."
Er drehte sich um und ging zu dem Tisch, auf dem er einige Unterlagen liegen hatte. Darunter lag auch eine zusammengerollte Karte aus Papyrus, welche er nun holte und rumgehen ließ.Sim-Off: Historische Karte von Antikefan - Zeiraum ab 750 v. Chr.
[Blockierte Grafik: http://img162.imageshack.us/img162/2400/germanienstaemme8006cr.th.jpg]
"Wie hier zu sehen, ist das Gebiet der Germanen recht weitläufig. Weiter im Norden finden sich die sogenannten Nordmänner, auch sie sind Germanen, so sagt man. Sie breiten sich weit nach oben hinaus und sollen sogar bis dahin leben, wo es fast das ganze Jahr über Schnee gibt und lange Zeit im Winter Dunkelheit herrscht. Ein paar derer kommen an die Nordküsten Germaniens um hin und wieder Handel zu treiben. Stämme die dazu zählen wären zum Beispiel auch die Ranii."
Er hielt die Karte in den Händen und studierte sie genau.
Kann man sagen, dass die Germanen im äußersten Norden noch größer sind, als die, mit denen wir es schon zu tun bekommen haben, oder hat sich bisher noch kein römischer Händler oder anderer Römer in dieses Land gewagt und sie zu gesicht bekommen?
Das mit der Körpergröße war natürlich wieder einen typisch- römische Frage, die aber vorallem die Soldaten iin den nördlich gelegenen Legionen nteressierte.
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Zitat
Original von Camillus Matinius Plautius
"Danke. Und was ist der Unterschied zwischen einem Kelten und einem Germanen?"*schreibschreib - verdammt so langsam wird das Pergament knapp - schreibschreib*
"Je nach Gebiet sind die Unterschiede nicht mal wirklich groß, denn im Laufe der Zeit haben sich mancherorts keltische Stämme mit germanischen vermischt. Aber soviel sei gesagt: Viele Gebiete Germaniens, die eben heute germanisch sind, waren noch vor hundert, zweihundert und mehr Jahren keltisch. die Ausdehnung des Keltenreiches soll, laut Überlieferung, sich problemlos mit dem des heutigen römischen habe Messen können."
Sim-Off: Wer übrigens mehr über die Kelten wissen möchte (ich bin mit denen leider nicht sehr vertraut), siehe bitte hier.
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Zitat
Original von Caius Iulius Seneca
Er hielt die Karte in den Händen und studierte sie genau.Kann man sagen, dass die Germanen im äußersten Norden noch größer sind, als die, mit denen wir es schon zu tun bekommen haben, oder hat sich bisher noch kein römischer Händler oder anderer Römer in dieses Land gewagt und sie zu gesicht bekommen?
Das mit der Körpergröße war natürlich wieder einen typisch- römische Frage, die aber vorallem die Soldaten iin den nördlich gelegenen Legionen nteressierte.
Er musste schmunzeln. "Nun, ich persönlich bin nie einem begegnet. Aber ich denke sehr viel anders werden sie nicht sein. Vielleicht etwas größer, wettergegerbter und auch widerstandsfähiger dem Winter gegenüber, aber sonst wohl nicht." -
Da das konnte noch Spaßig werden. Ich versuchte mir vurzustellen, wie unsere armen Soldaten gegen 2 Köpfe großere Barbaren kämpfen müssen. Schnell versuchte ich das wieder zu vergessen.
Ich meldete mich, da ich auchnoch eine Frage hatte:
"Und wie ist dort eigendlich die Bevölkerungsdichte?"
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Dies war eine interessante Frage und Seneca blickte fragend zu Germanicus.
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"Da es keine Städte gibt und die Dörfer selten mehr als 200 Bewohner haben aber auch weit verteilt sind, kannst Du Dir in etwa ausrechnen, wie hoch sie letztlich ist," schmunzelte er.
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Venusia ließ ihren Blick durch den Raum schweifen und da sie keine Weiteren Wortmeldungen sah, machte sie nun weiter.
Kommen wir nun zur Gefolgschaft.
Für die Gefolgschaft ist das Treueverhältnis zwischen Herr und Gefolge die Basis. Seinem Herren leistet der Gefolgsmann den Treueid, dazu kniet er nieder und legt seinen Kopf auf das Knie seines Herren oder er schwört ihm in die Hand. Damit ist das Verhältnis besiegelt. Wer diesen Schwur verletzt, der zerstört nicht nur die Basis des Gefolgschaftslebens, sondern setzt sich der Selbstverfluchung aus.
Wird einem jung und frei geborenen Germanen sein Schild und Speer überreicht, dann wird er von einem Gefolgsherrn gewählt und gehört dann seiner Hausgenossenschaft an. Er ist zum Waffendienst verpflichtet und sein Herr dazu für seinen Lebensunterhalt, Waffen und einen gerechten Beuteanteil zu sorgen. Wird ein Mitglied der Gemeinschaft verletzt oder getötet, so verhält sich die Gefolgschaft wie die Sippe. Gegenseitige Hilfestellung ist auch so selbstverständlich.
Ein junger Mann wird mit der Waffenprobe aus der Munt entlassen, sobald er volljährig ist. Diese Entlassung gilt aber nicht für die Gefolgschaft, aus ihr scheidet er erst aus, wenn er seinen eigenen Hausstand gründet.
Hierzu noch Fragen?
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