• "Ich werde mich als Aedil versuchen. Deshalb bin ich nach Rom gekommen, um meine Lücken im Cursus Honorum aufzufüllen.


    In den nächsten Wochen werde ich also erstmal Wahlkampf machen. Und dann schauen wir mal - wenn ich gewählt werde, werde ich halt das machen, was ein Aedil den ganzen Tag lang tut."


    Er lächelt durchaus zuversichtlich, spritzt sich mit der hohlen Hand Wasser aufs Ohr und zieht einen kleinen Ohrlöffel aus seinen Badeutensilien.

  • "Ja, die Aedilität. Ich kann nur hoffen, dass Du einen Kollegen bekommst, der sich auch mal blicken lässt. Zu meiner Zeit war ich faktisch auf mich alleine gestellt. Mein Amtskollege ließ sich nicht ein einziges mal blicken. Ich war nach einer gewissen Zeit so mit Arbeit eingedeckt, dass ich mich in meinem Officium verbarrikadierte und erst zum Ende meiner Amtszeit wieder herauskam."


    Erst jetzt registrierte er, dass sich Macer einen nicht unbeträchtlichen Vorsprung erarbeiten hatte. Er griff in das feuchte Nass und ließ das Wasser in seiner Handmulde zusammenlaufen. Dann schüttete er es über seinen anderen Unterarm.

  • "Soweit, dass ich mir Gedanken über die Arbeitsteilung mit meinem Kollegen machen könnte, bin ich noch lange nicht. Ich habe doch noch nicht mal eine Ahnung, wer überhaupt alles antreten wird."


    Interessiert betrachtet er das Ergebnis seiner Ohrreinigung und fährt dann auf der anderen Seite fort.


    "Ihr habt nicht zufällig ein paar Tipps, auf wen ich mich einstellen muss?" Dabei blickte er vor allem Livianus an, der die lage in Rom wohl recht gut kennen sollte. "Aus eurer Gens kandidiert niemand?"

  • Livianus schüttelte den Kopf.


    "Von unserer Gens wird niemand antreten. Der einzige der mir im Moment einfällt ist der Bruder von Hungaricus. Er ist im Moment Quaestor und wird bestimmt den Cursus Honorum weiter machen. Welches Amt er aber anstrebt kann ich dir nicht sagen."


    Er zuckte mit den Schultern.

  • "Das ist ja noch keine allzu lange Liste. Mal sehen, wer sich dann noch auf der Rostra zeigen wird."


    Er beendet die Reinigung seines zweiten Ohres und steckt das Utensil wieder weg.


    "Aber als Militärs sind wir ja gewohnt, uns kurzfristig auf wechselnde Gegner einzustellen", scherzt er und wirft sich nochmal einen Schwall Wasser ins Gesicht.

  • "Du kannst Dir fast sicher sein, dass die meisten Soldaten Dich wählen werden. Aus der I. sowieso, aus der II. auch und die IX..."


    Meridius blickte zu Livianus


    "wird mit Sicherheit auch einen bewährten Legaten wählen.
    Du bist ein Freund unserer Familie, unsere Unterstützung ist Dir gewiss!"

  • "Ja, auf die Stimmen der Soldaten rechne ich in der Tat. Doch die lange Zeit, die ich beim Militär war, ist auch nicht ungefährlich. Ich bin gerade erst zurück in Rom und werde die nächsten Tage nutzen müssen, um wirklich angekommen zu sein. Wer wählt schon einen Senator, der nicht weiss, was in Rom los ist?"


    Trotz aller Zweifel, die Macer anführte, sprach er doch mit einem zuversichtlichen und gut gelaunten Unterton in der Stimme. Er freute sich auf den Wahlkampf, egal gegen wen er antreten müsste und wieviel Kampf es überhaupt werden würde.

  • Livianus schmunzelte.


    "Also ich mache mir da keine Sorgen. Wem denkst du, werden die Leute lieber ihre Stimme geben..... einem unbekannten Emporkömmling oder einem gewesenen Provinzverwalter des Kaisers? Ich glaube darüber braucht man nicht lange herumdiskutieren."

  • "Ich hätte nichts dagegen, wenn wirklich alles so denken", erwiederte Macer und beendete dann seine Waschung. Schon wieder schien er schneller zu sein als die anderen.


    "Seid ihr immer noch nicht fertig mit Waschen? Beeilt euch mal, sonst überholt uns die Schlage vom Eingang und im Caldarium wird es zu voll", treibt er sie gutgelaunt an.

  • Die Schlange vom Eingang hatte sie dann aber doch einigermaßen überholt und es war so voll, dass sie sich dann doch aus den Augen verloren. Macer wurde von einem Kollegen aus dem Senat angesprochen, wechselte ein paar Worte mit ihnen und konnte dann zunächst weder Livianus noch Meridius entdecken, denen es sicher ähnlich ergangen war.


    Also machte er sich alleine auf den Weg zu einem der großen beheizten Wasserbecken, deponierte seine Badeutensilien am Rand und stieg in das angenehm warme Nass.

  • Auf dem Weg zum Lupanar kommt Sev an den Thermen vorbei. Seine Gedanken sind ihm zwar bereits weit voraus zwischen den wunderbaren Schenkeln einer schönen Lupa, doch trotzdem bleibt er kurz stehen, als ihm an einer Wand eine Schriftzug auffällt.


    Si vis thermae calidae, delige Macer.
    (Willst Du warme Thermen, wähle Macer.)


    Er grinst und stellt fest, dass der Wahlkampf schon wieder begonnen haben muss.


    "Hrhr. Ob er uns wohl noch ein paar heiße Lupae zu den warmen Thermen dazu geben könnte?" 8)


    Mit eindeutigen Gedanken setzt er seinen Weg beschleunigt fort.

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