[Officium] Legatus Augusti Pro Praetore Maximus Decimus Meridius

  • Valeria nickte.
    "Wir hätten vielleicht doch nicht den Landweg nehmen sollen, denn sieht man von der Verdächtigung ab, die Sklavin entführt zu haben, so wurden wir einmal überfallen. Aber Apollonius' Sklaven haben sich gut gehalten, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass eine Leibwache dabei gewesen wäre."


    Valeria hustete und sah zu Meridius.
    "Hast du etwas Wasser für mich?" bat sie ihn.

  • "Ja, sicher."


    Er erhob sich, ging wieder einmal um den Tisch herum, steuerte ein kleines Tischchen am Ende des Raumes an, nahm die darauf plazierte Karaffe, schenkte ein Glas ein, stellte die Karaffe wieder ab, kehrte zurück, reichte Valeria das Glas, umrundete erneut seinen Tisch und nahm Platz.


    "Man hat euch verdächtigt? Wer hat das getan?"

  • Valeria nahm den Becher mit einem dankbaren Lächeln entgegen und leerte ihn zur Hälfte, ehe sie Meridius antworten konnte.
    "Derselbe, der sich als Soldat der römischen Legion ausgegeben hat. Der Patrizier hat zwar nichts dergleiche gesagt...aber Apollonius und ich haben uns trotzdem beobachtet gefühlt während der ganzen Zeit, die wir...leider dort verbringen musste."
    Valeria seufzte.
    "Ah, wo wir gerade bei Apollonius sind...er ist fast wie ein Vater für mich und auf der Reise hat er wieder einma bewiesen, was für ein exzellenter Medicus er ist."

  • Soso. Ein Söldner dieses Domitius gab sich als Soldat der Legionen aus.


    "Ja, Apollonius ist ein viel gelehrter Mann. Man kann sich glücklich schätzen, wenn man ihn kennt und ich bin froh, dass er mein Angebot in Germanien für mich zu arbeiten angenommen hat. Er wird mir mit Sicherheit von großem Nutzen sein, in allen Belangen, sei es als Medicus, sei es als Architekt..."


    Er lehnte sich zurück.


    "Wann hast Du Maximian das letzte mal gesehen?
    Man hört gar nichts von ihm..."

  • Valeria lächelte Meridius an und nippte wieder an ihrem Wasser. Dann aber fiel ihr das Lächeln irgendwie aus dem Gesicht und sie sah Meridius ernst und mit gemischten Gefühlen an.
    "Maximian. Ja. Das war bei meiner Abreise. Oder eher am Abend zuvor."
    Immerhin hatte er sich nicht einmal die Mühe gemacht, Valeria zu verabschieden. Da sie aber nicht wusste, was Meridius noch über seinen Sohn wissen wollte, schwieg Valeria weiters. Dass Maximian sich nicht gemeldet hatte, sah ihm irgendwie ähnlich. Zumindest in letzter Zeit.

  • Meridius registrierte ihrem Gemütsumschwung. Irgendetwas musste zwischen den beiden geschehen sein. Da es ihn jedoch nichts anging, wechselte er besser das Thema.


    "Jedenfalls schön, dass Du jetzt hier bist. Welchem Gott wirst Du dienen? Falls Dich eine Stadtführung interessiert, werde ich morgen alle meine Termine absagen und mich von meinem Quaestor vertreten lassen. Dann zeige ich Dir die Stadt und die Tempel."

  • "Ich bin Sacerdos Iunonis", erklärte sie, dankbar darüber, dass Meridius das Thema wechselte.
    "Und an einer Stadtführung wäre ich in der Tat sehr interessiert. Es wäre fabelhaft, wenn du mir Mogontiacum zeigen könntest. Natürlich muss es auch nicht morgen sein, wenn du wichtige Termine hast. Ich bin ja schließlich noch etwas länger da."
    Sie lächelte, machte dann aber einen bestürzten Eindruck.
    "Ich fürchte nur, ich kann nicht allzu lange laufen. Es ist bald so weit."

  • Meridius lächelte. Sicher, das Kind würde bald kommen.


    "Es dürfte kein Problem sein, mit der Sänfte durch die Stadt zu reisen. Als Statthalter kann ich sowieso längst nicht mehr alleine durch die Gegend ziehen, meine Leibwache ist immer dabei. Nehmen wir also eine Sänfte, und halten dann an den Orten an, die Dich interessieren."


    Er dachte kurz nach. Sollte er tatsächlich schon Großvater werden?
    So alte fühlte er sich jedenfalls noch nicht...

  • Valeria freute sich und nickte.
    "Ja, das wäre prima. Ihr würde schrecklich gern das Amphitheater sehen. Hast du schon eines der Stücke angeschaut?" fragte sie und wieder einmal kam ihre Neugier zum Vorschein.

  • Meridius schüttelte den Kopf.


    "Leider hatte ich bisher dazu noch keine Zeit.
    Aber ich denke, wenn die Einarbeitunsgzeit vorbei ist, werde ich mich auch den Künsten widmen können."

  • Valeria hmmte und wiegte den Kopf.
    "Ich würde wirklich gern einmal versuchen zu schauspielern..."
    Sie sah Meridius leicht bedauernd an, seufzte und meinte:
    "In gewissem Sinne bin ich darin sogar recht gut geworden."

  • Apollonius folgte der Wache durch die Flure. Vor der Tür nickte er dem Wachmann noch einmal zu und wandte sich dann dem Eingang zu. Apollonius blieb für einen Moment schweigend dort stehen, dachte ein wenig über den Schritt in einen neuen Abschnitt seines Lebens nach. Nach einigen Sekunden hob er seine Hand und klopfte gegen die Tür. Dann wartete er ruhig und mit einem Blick, der eher nach innen gerichtet war.

  • Meridius schmunzelte und wollte gerade etwas sagen, als es an der Türe klopfte.


    "Es ist offen!"


    antworte er laut und bestimmt und blickte dann wieder zu Valeria.


    "Also wirst Du hier übernachten, oder? Ich kann Dir ein Zimmer einrichten lassen. Falls Du auf Deinem eigenen Heim bestehst, wird es aber auch kein Problem für mich sein, Dir eine Stadtwohnung anzumieten."


    Er dachte an das Ungeborene.

  • Valeria überlegte. Es war noch früh am Tage und sie wollte Livianus noch besuchen. Sie überlegte, ob sie nicht gleich weiter nach Colonia reiste.
    "Ich bin mir nicht sicher, ob ich heute noch oder erst morgen nach Colonia aufbrechen sollte. Ich möchte Livianus gern besuchen... Hm..."

  • Meridius schüttelte den Kopf.


    "Vielleicht solltest Du Dich erst einmal mit der Geographie von Germanien vertraut machen. Colonia ist mehrere Tagesreisen entfernt, zumal in Deinem Zustand."


    Er deutete auf den Bauch.


    "Gönn Deinem Kind eine Pause und Dir selbst auch. Spann ein paar Tage aus, setze einen Brief auf, damit Livianus auch da ist, wenn Du kommst. Er ist Legatus Legionis, es ist nicht garantiert, dass Du ihn im Castellum antreffen wirst."

  • "Ja, ich weiß...aber ich weiß auch jetzt schon, dass ich mich sicher kaum aufraffen kann, wenn ich jetzt ein paar Tage faulenze und mich ausruhe."
    Valeria seufzte und sah auf ihren Bauch.
    "Aber du hast sicher recht. Ich werde ein paa Tage hierbleiben und mich ausruhen. Wenn es dir zeitlich passt, können wir die Stadtbesichtigung irgendwann die Tage machen."

  • "Ist in Ordnung."


    Meridius nickte ihr freundlich zu und blickte dann zur Türe.


    "Ich glaube er oder sie hat mich nicht gehört."


    Er schmunzelte.


    "Es ist offen!"

  • Livia wurde von der Wache zum Officium ihres Pater Gentis geführt.
    Zu dem Scriba sagte sie:


    "Decima Livia würde gerne mit dem Maximus Decimus Meridius sprechen."

  • Apollonius Blick war weiter für einige Sekunden nach innen gerichtet ehe er bemerkte, dass er schon herein gerufen worden war. Schnell sah er noch mal an sich herunter und beäugte skeptisch seine Sandalen. Aber wenn man nicht Hermes hieß, musste man nun mal auf dem dreckigen Boden laufen. Immer wieder sorgte das für einen nicht so guten Eindruck. Seufzend öffnete Apollonius die Tür und trat in das Officium.


    Er schloss die Tür gleich wieder hinter sich und sah in den Raum hinein. Überrascht bemerkte er Valeria. Hatte sie nicht davon gesprochen zu einem Verwandten weiter zu reisen? War ihm schon wieder etwas bei einem Gespräch entgangen? Er nickte ihr lächelnd zu und wandte sich dann an Meridius.


    "Salve Patron. Wie Ihr seht, bin ich für meine neuen Aufgaben angekommen." Dabei musterte er Meridius, ob dieser schon Anzeichen für einen Bedarf seiner Dienste zeigte. Nun, etwas übermüdet und gestresst sah er schon aus, aber das war in dem Posten wohl normal. Auf den ersten Blick sah Apollonius also keinen Handlungsbedarf. Aber ein kleiner Säfteentzug kann nie schaden, dachte er sich. 'Vielleicht ein Aderlass' sinierte er innerlich.

  • Meridius blickte zur Türe und erkannte den Griechen Apollonius. Mit einem Kopfnicken grüßte er ihn und forderte ihn auf Platz zu nehmen.


    "Salve Apollonius. Es ist schön Dich zu sehen. Valeria hat mir schon ein wenig von eurer Reise erzählt."


    Er lächelte.

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