[Officium] Legatus Augusti Pro Praetore Maximus Decimus Meridius

  • Commodus war von der Wache hierher geführt worden, auch wenn er sich darüber etwas wunderte, hatte er doch gehört, dass es hier in der Regia einen Magister Officiorum gab der für Termine zuständig sein müsste.


    Er dankte der Wache und sorgte durch ein leichtes Klopfen an der Tür dafür, dass er bemerkt werden konnte.

  • Zitat

    Original von Marcus Petronius Glabrio
    "Ja, gerne nehme ich etwas Wein!"


    "Ich bin, wie ich schon schrieb, gekommen, um eventuelle Aufgaben auch im Zusammenhang mit der ganzen Regio oder Provinz durchzusprechen."


    Meridius ließ dem Mann etwas Wein einschenken und nahm selbst einen Becher. Verdünnt versteht sich. Interessiert musterte er das fremde Gesicht. Den Mann hatte er wahrscheinlich vorher noch nie gesehen. Sicher sein konnte er sich aber diesbezüglich auch nicht. Vielleicht war er ihm vorher schon einmal begegnet.


    "Sicher doch. Doch bevor wir zum Geschäftlichen kommen, würde mich interessieren, woher Du kommst, wie es Dich nach Colonia verschlagen hat und wie Deine Pläne als Duumvir aussehen..."


    Meridius griff nach seinem Becher und schwenkte den Wein ein wenig herum, ehe er einen tiefen Schluck nahm und das dunkle, fruchtige Rot seine Kehle hinunter floß.


  • Meridius dachte nach. Die Flotte am Rhenus war sicher nicht das beste Los, welches man ziehen konnte. Es war ja kein wirkliches zur See fahren, die Arbeit bestand vielmehr meist darin den Fluss hinunterzugleiten und wieder hinaufzurudern. Dazu die eintönige Arbeit im Lager, im Herbst und Winter mieses Wetter, harte Arbeit, wenig Lohn und hin und wieder Feindkontakt mit ein paar Germanen, schlechte Bezahlung und ... Er hielt inne.


    "Gute Frage. Ich würde es über das Bürgerrecht versuchen, das man bei Dir erwerben kann. Und über die Tatsache, an der Front dienen zu können. Viel mehr Dinge gibt es kaum, die man anpreisen könnte. Ein sicherer Arbeitsplatz und ein gesichertes Einkommen vielleicht noch."


    Er räusperte sich.

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Mattiacus
    "Gerne, das wird ja quasi mein Abschiedsessen."


    "Sehr gut. Ich freue mich und werde einen Sklaven vorbeischicken, der Dir Bescheid gibt, wann es soweit ist."


    Sie erreichten die Türe und Meridius verabschiedete Mattiacus herzlich auf später. Es war gut, dass er Quaestor Pro Praetore geworden war, immerhin hatte er so eine Hilfe, auf die er sich verlassen konnte.

  • Zitat

    Original von Gaius Prudentius Commodus
    Commodus war von der Wache hierher geführt worden, auch wenn er sich darüber etwas wunderte, hatte er doch gehört, dass es hier in der Regia einen Magister Officiorum gab der für Termine zuständig sein müsste.


    Er dankte der Wache und sorgte durch ein leichtes Klopfen an der Tür dafür, dass er bemerkt werden konnte.


    Meridius stand gerade am Fenster und blickte in den Hof, als es an der Türe klopfte. Ohne sich umzuwenden gab er zu verstehen, dass man eintreten könne. Gedanklich hing er an den Aufgaben, die zu erledigen waren, ehe der Winter einbrechen würde. Und er dachte an Rom, seine Schwester Tertia, die er nun schon lange nicht mehr gesehen hatte. Wie es ihr wohl ging und was sie tat?


    Meridius wandte sich um als er Schritte hörte...

  • Zitat

    Original von Maximus Decimus Meridius
    ...


    Commodus öffnete die Tür und betrat das Officiums. Langsam und auf seinen Gehstock gestützt ging er einige Schritte weit in den Raum hinein.


    "Salve Legat." sagte er kurz und knapp.



  • "Sicher erzähle ich von mir!", sagte Glabrio nachdem auch er einen Schluck des verdünnten Weins nahm.
    "Ich lebte die letzten Jahre lang in Tarraco in Hispania und war dort als Magistrat und Curator der Schola tätig. Dann erhielt ich ein Angebot des Comes und ging dem nach. Seit einigen Tagen bin ich nun Duumvir und mein größtes Ziel ist die Belebung und die Spezialisierung der Stadt. Meiner Meinung nach kann eine Stadt nur dann erfolgreich sein, wenn sie etwas Besonderes hat. Die Classis ist so etwas, könnte man meinen, doch dann muss man noch viel mehr die Zusammenarbeit zwischen dieser und der Stadt stärken. Doch ich suche noch nach etwas anderem: Rom steht für Großstadtpolitik, Tarraco für Ruhe und Wärme und Reichtum, so brauch auch Colonia etwas Einzigartiges und Bezeichnendes..."

  • Ein Scriba klopfte leise an, öffnete die Tür fast lautlos und legte ein Schreiben auf einen Tisch, bevor er wieder verschwand.


    Er war einer von den Neuen, die hauptsächlich Botendienste verrichteten.



    Mitteilung


    Der Duumvir teilte mir mit, dass die Vorbereitungen für den Wiederaufbau der Taberna Silva Nigra beginnen können. Er hat Nachricht vom Architekten über die benötigten Baumaterialien erhalten und benötigt nun die von Dir versprochene finanzielle Unterstützung.
    Solltest Du das Gespräch mit dem Duumvir suchen, werde ich ihm eine Nachricht zukommen lassen.
    Der Wiederaufbau könnte noch vor dem kommenden Monat beginnen.


    vale,
    Magister Officiorum Marcus Iulius Lepidus

  • Mattiacus kam mit einer Schriftrolle in der Hand zum Officium.


    Er klopfte.




    Bericht an den Senat,


    In meiner Tätigkeit als Quaestor pro praetore bereiste ich im Auftrag des Statthalters Decimus Meridius die Provinz Germania Superior. Mein Auftrag dabei war, die Wasser- und Getreideversorgung der Provinz zu untersuchen und dem Statthalter darüber zu berichten. Ich konnte dem Statthalter dabei nur positives berichten.
    Germania stellt sich dabei als ein blühender und bunter Teil des Imperiums da, in dem barbarisches und römisches Kultur miteinander verschmelzen. Dies wird deutlich an den Festen in den Städten Confluentes und Mogontiacum. Dort wird sowohl unseren als auch den germanischen Göttern in gleicher Weise und mit dem gleichen Respekt und Demut vor der Macht der Unsterblichen gehuldigt.
    Die Städte und Dörfer der Provinz erholen sich nach den Kriegen der letzen Zeit gut, obwohl noch hier und da eine Ruine zusehen ist, die von der Zeit kündet, als Räuber und Barbaren über den Limes kamen. Die Lage dort erscheint auch dank der Militärpräsenz in der Provinz ruhig und die Germanen haben wieder Respekt vor uns und unserer res publica gelernt.



    Marcus Decimus Mattiacus, quaestor pro praetore


  • Zitat

    Original von Gaius Prudentius Commodus


    Commodus öffnete die Tür und betrat das Officiums. Langsam und auf seinen Gehstock gestützt ging er einige Schritte weit in den Raum hinein.


    "Salve Legat." sagte er kurz und knapp.


    ... und lächelte, als er den Senator erkannte. Ausser der kurzen Begegnung in der Curia hatte er den alten Mann schon lange nicht mehr gesehen. Und seit der gemeinsamen Zeit in der Factio waren eine Menge Monde untergangen.


    "Sei gegrüßt Prudentius. Es ist schön, dass Dich Deine Wege zu mir führen. Nimm doch bitte Platz."


    Er forderte ihn mit einer Handbewegung sich niederzulassen und begab sich gleichfalls an den Tisch um den Stuhl des Statthalters einzunehmen.


    "Wein? Oder möchtest Du etwas anderes trinken?"

  • Zitat

    Original von Marcus Petronius Glabrio
    "Sicher erzähle ich von mir!", sagte Glabrio nachdem auch er einen Schluck des verdünnten Weins nahm.
    "Ich lebte die letzten Jahre lang in Tarraco in Hispania und war dort als Magistrat und Curator der Schola tätig. Dann erhielt ich ein Angebot des Comes und ging dem nach. Seit einigen Tagen bin ich nun Duumvir und mein größtes Ziel ist die Belebung und die Spezialisierung der Stadt. Meiner Meinung nach kann eine Stadt nur dann erfolgreich sein, wenn sie etwas Besonderes hat. Die Classis ist so etwas, könnte man meinen, doch dann muss man noch viel mehr die Zusammenarbeit zwischen dieser und der Stadt stärken. Doch ich suche noch nach etwas anderem: Rom steht für Großstadtpolitik, Tarraco für Ruhe und Wärme und Reichtum, so brauch auch Colonia etwas Einzigartiges und Bezeichnendes..."


    Meridius hörte aufmerksam zu und nahm hin und wieder einen Schluck.


    "Rede nur weiter, ich höre..."


    sprach er kurz, als der Petronier einen Moment stockte.

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Mattiacus
    Mattiacus kam mit einer Schriftrolle in der Hand zum Officium.


    Er klopfte.


    Meridius hob den Kopf.


    "Es ist offen, Du kannst herein kommen..."


    Dann schrieb er noch die Sätze zu Ende und legte die Wachstafel dann zur Seite. Die Schreibabteilung würde heute Abend noch eine Menge Arbeit bekommen, wenn die Abzüge davon bis morgen fertig sein sollten.




  • "Nun, es geht noch nicht weiter. Ich weiß dass ich so etwas für Colonia brauche und suche es nun. Doch dafür bin ich hier. Eventuell hast du eine Idee, und ansonsten und auf jeden Fall werde ich nach dem Besuch hier noch einige andere Duumviri in der Provinz besuchen."

  • Meridius überlegte und ließ sich dabei Zeit.


    "Nun, nach meinem Verständnis hast Du zwei Möglichkeiten. Entweder Du suchst Dir eine bestehende Stärke der Stadt, machst also Bestandsaufnahme darüber, was Colonia alles zu bieten hat und konzentrierst Dich darauf, oder aber Du baust und schaffst etwas Neues. Von letzterem würde ich Dir allerdings abraten, da man sich gründlich überlegen muss, was im Interesse der Stadt begründet ist. Die Finanzen sind beschränkt, und es bringt nichts um ein paar Neudsiedler willen die Bürger dieser Stadt einer zusätzlichen Belastung auszusetzen."


    Einen Moment hielt er inne.


    "Hast Du die Bestandsaufnahme schon gemacht?"

  • Zitat

    Original von Marcus Petronius Glabrio
    "Ja, ich habe damit begonnen, doch ich bin noch nicht fertig.
    Man könnte die Thermen ausbauen und ich würde auch gerne die Acta Coloniensis wiederbeleben."


    Meridius klappte eine Wachstafel auf. Die vorgeschlagenen Ideen lagen alle im Bereich des Möglichen und waren eigentlich Tagesgeschäft in einer Stadt und damit usus. Und deshalb war er nach Mogontiacum gekommen?


    "Ich möchte nicht unhöflich sein, Petronius, denn ich kenne Deinen Verwandten, den ehemaligen Quaestor Pro Praetore, und er war ein fähiger Mann, doch bitte ich Dich, mich das nächste mal erst aufzusuchen, wenn Du ein vollständiges Konzept vorliegen hast.


    Die Bestandsaufnahme sollte abgeschlossen sein, Thermen betreiben und ein lokales Informationsblatt zu betreiben fällt in die Zuständigkeit Deiner Stadt und es obliegt Dir frei. Jede größere römische Stadt verfügt über Therme. Damit tritts Du niemandem zu nahe, und bedienst die grundlegenden Bedürfnisse. Ich weiß nicht, was Du unter AUSBAUEN verstehst, doch ist dies ebenfalls eine Angelegenheit der Stadt und sollte aus den dortigen Finanzen gedeckt werden."


    Er lehnte sich zurück.

  • Glabrio war erstaunt über dieses Missverständnis und versuchte es aufzuklären.


    "Nun, ich bin nicht hergekommen um dich zu belästigen, doch auch nicht um dir ein fertiges Konzept vorzulegen, sondern lediglich um dich kennenzulernen, und damit du weißt, wer die Städte der Provinz leitet.
    Du jedoch verlangst, dass ich nach wenigen Wochen, in denen ich hier bin, die ersten Wochen, die ich überhaupt im Norden des Reiches verbringe, mich eingearbeitet und einen festen Plan habe."


  • Mattiacus kam mit herein.


    "Salve Meridius, hier habe ich den Bericht für den Senat. Ich wollte ihn nochmal mit dir durchsprechen."


    Mattiacus legte ihm die Schriftrolle vor.



    Bericht an den Senat,


    In meiner Tätigkeit als Quaestor pro praetore bereiste ich im Auftrag des Statthalters Decimus Meridius die Provinz Germania Superior. Mein Auftrag dabei war, die Wasser- und Getreideversorgung der Provinz zu untersuchen und dem Statthalter darüber zu berichten. Ich konnte dem Statthalter dabei nur positives berichten.
    Germania stellt sich dabei als ein blühender und bunter Teil des Imperiums da, in dem barbarisches und römisches Kultur miteinander verschmelzen. Dies wird deutlich an den Festen in den Städten Confluentes und Mogontiacum. Dort wird sowohl unseren als auch den germanischen Göttern in gleicher Weise und mit dem gleichen Respekt und Demut vor der Macht der Unsterblichen gehuldigt.
    Die Städte und Dörfer der Provinz erholen sich nach den Kriegen der letzen Zeit gut, obwohl noch hier und da eine Ruine zusehen ist, die von der Zeit kündet, als Räuber und Barbaren über den Limes kamen. Die Lage dort erscheint auch dank der Militärpräsenz in der Provinz ruhig und die Germanen haben wieder Respekt vor uns und unserer res publica gelernt.



    Marcus Decimus Mattiacus, quaestor pro praetore


  • Zitat

    Original von Marcus Petronius Glabrio
    Glabrio war erstaunt über dieses Missverständnis und versuchte es aufzuklären.


    "Nun, ich bin nicht hergekommen um dich zu belästigen, doch auch nicht um dir ein fertiges Konzept vorzulegen, sondern lediglich um dich kennenzulernen, und damit du weißt, wer die Städte der Provinz leitet.
    Du jedoch verlangst, dass ich nach wenigen Wochen, in denen ich hier bin, die ersten Wochen, die ich überhaupt im Norden des Reiches verbringe, mich eingearbeitet und einen festen Plan habe."


    Meridius schmunzelte. Der Duumvir der Stadt hatte Nerven, in der Tat. Statt einfach einen Sachverhalt richtig zu stellen, kam er mit Vorwürfen, hatte zumindest einen forschen Ton. Zu forsch für seine Position. Meridius war es jedoch müde, sich mit ihm auseinanderzu setzen, folglich nickte er nur.


    "Nun, ich bin überrascht, dass ein Bürger einer Iberischen Stadt zum Duumvir einer germanischen Stadt gewählt wird. Geradeso, als ob es unter den Honoratoren hier in der Gegend keine brauchbaren Personen gibt. Aber sei es drum, es ist nicht meine Aufgabe, die innere Selbstverwaltung der Städte anzuzweifeln. Es widerspricht nur der gängigen Praxis, denn die reichen und einflussreichen Kräfte der Stadträte und der Ordo Decuriorum werden sich kaum fremde Leute von aussen ins Boot holen."


    Er hielt inne. Die andere Frage war ja, warum dieser Petronier Hispania verlassen hatte und nun sein Glück in Germanien suchte. Auch dies entsprach nicht der gängigen Praxis, betätigen sich einflussreiche Leute, die es in die Stadtverwaltung schaffen konnten, doch immer in der Heimat und nie in der Fremde.

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Mattiacus
    Mattiacus kam mit herein.


    "Salve Meridius, hier habe ich den Bericht für den Senat. Ich wollte ihn nochmal mit dir durchsprechen."


    Mattiacus legte ihm die Schriftrolle vor.


    Meridius nahm das Schreiben entgegen und überflog die Zeilen.


    "Mmm"


    gab er nur von sich, las weiter und wiegte den Kopf nach links, dann nach rechts, nur um nocheinmals


    "Mmm"


    von sich zu geben und seinen Verwandten dann aufzufordern, Platz zu nehmen.


    "Nimm doch bitte Platz."


    Dann schenkte er sich und Marcus etwas Wein ein.


    "Meinst Du, dass ich das so an den Senat schicke,
    also als Rechenschaftsbericht meiner Arbeit hier?"


    Er sah Marcus fragend an.

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