[Officium III] Scriba Provincialis

  • Zitat

    Salve Scriba. So da wäre ich.


    "Salve et tu, Hadrianus Iustus". Ich kam hinter meinem Schreibpult hervor und wies auf einen Sessel, "Ich werde dich sofort beim Legatus anmelden. Nimm bitte einen Augenblick Platz, es wird nicht lange dauern".


    Ich ging hinüber zum Officium des Legaten.

  • Zitat

    Ich ging hinüber zum Officium des Legaten.


    "Ist in Ordnung, Hadrianus Iustus, der Legat erwartet dich". Ich wies auf die offene Tür zum Officium von Duccius Marsus. "Geh einfach durch das Officium von Marsus durch, der ist nicht da, abgekürztes Verfahren sozusagen, die Tür gegenüber ist die vom Legatus".

  • Nach dem Gespräch mit Hungaricus betrat Witjon das Officium seines Schreibers und gab die neusten Aufgaben durch. "Valgiso, ich habe hier Arbeit für dich, die dich ins Castellum der Legio II führt. Ich brauche Informationen über die derzeitige Lage der Legionen, Patrouillenpläne, Postenbesetzungen, Mannstärke, etc. pp." Er tippte auf den Schreibtisch und erklärte weiterhin: "Erkundige dich beim Praefectus Castrorum der Legion und fertige einen Bericht an, den du mir dann vorlegst. Schicke außerdem Anfragen an die restlichen Legionen in Germania aus, die sollen dir ihre Informationen zuschicken. Sag denen außerdem, dass es schnell gehen soll, wir haben circa eine Woche Zeit. Fragen?"


    Sim-Off:

    Folgendes: Es reicht, wenn du zur Legio II gehst und dir von denen die Infos geben lässt. Zu allen anderen germanischen Einheiten saugst du dir anschließend einfach ähnliche Berichte aus den Fingern. Es reicht sowieso, wenn du sim-off nur den Bericht über die Legio II anfertigst.

  • Zitat

    Ich brauche Informationen über die derzeitige Lage der Legionen, Patrouillenpläne, Postenbesetzungen, Mannstärke, etc. pp. ... Fragen?


    Es schien mir wie eine Art Magie. Gerade noch hatte es geheißen, dass der Magister nicht im Haus sei, da wirbelte er plötzlich in mein officium und hatte auch noch einen ganzen Ochsenkarren voll Arbeit für mich dabei. Und ob ich noch Fragen dazu hätte. Und ich hatte das schwammige Gefühl, dass die richtigen Fragen erst bei Durchführung des Auftrags auftauchen würden.


    "Salve, Marsus. Fragen? Ja, für's erste: sollen Postenbesetzungen namentlich aufgeführt werden? Wie weit muss das aufgegliedert werden? Bis auf die Kohortenebene oder bis zu den Manipeln und Centurien? Was ist mit den Kastelleinheiten?"


    Sim-Off:

    weiteres: siehe PN


    "Dann hab ich noch Post. Ich wollte sie eben dem Legatus bringen, aber der hat gerade einen Gesprächstermin." Ich hielt ihm den Brief hin.




    Legatus Augusti pro praetore
    Provincia Germania
    Marcus Vinicius Hungaricus

    Regia Legati Augusti
    Mogontiacum
    Provincia Germania



    G. POMPEIUS IMPERIOSUS PRIMICERIUS AB EPISTULIS
    LEGATO AUGUSTI pro PRAETORE VINICIO HUNGARICO S.D.


    Salve Legatus, einer kürzlichen Akteneinsicht zufolge sind die Beförderungsgesuche aus den Legionen innerhalb der letzten Monate stark gesunken, daher nutzt die Kanzlei diese Gelegenheit um dich darauf aufmerksam zu machen das ab dem Rang eines Centurios sämtliche Beförderungen von unserem Kaiser, oder der von ihm bestimmten Vertretung, genehmigt werden müssen. Des weiteren benötigt die Kanzlei zur Aktualisierung ihrer Akten, zeitnah, ein Schreiben von dir, dem die aktuellen Besetzungspläne deiner Legionen beiliegen.



    Im Auftrag der kaiserlichen Kanzlei


    Gaius Pompeius Imperiosus
    ~~Primicerius ab Epistulis der Admistratio Imperatoris~~


    [Blockierte Grafik: http://pages.imperiumromanum.net/wiki/images/5/5d/Siegel_Administratio_Impera.gif]



    Ich ging einen Schritt auf Marsus zu und sagte, "Erlaube mir, dir noch etwas außerhalb des Dienstlichen zu sagen. Nimm mein Beileid für den Tod deiner Frau. Obwohl ich sie nicht kannte, ich kann deinen Schmerz mitfühlen. Ich habe ähnliches erlebt und kann dir sagen, dass dir dieser Schmerz bleiben wird. Aber irgendwann wird er ein guter Weggefährte sein und dich stärken".

  • Zitat

    Dann hab ich noch Post.


    Etwas verdutzt sah ich zu wie der Magister genau so hurtig, wie er erschienen war, auch wieder verschwand. Hatte ich etwas falsches gesagt? Warum sollte ich mir den Kopf zerbrechen. Ich beschloss also, mich dem Praktischen zuzuwenden.


    Erstens: Magister weg und alle Fragen offen. Aber was genau alles in diesen Bericht sollte, war mir immer noch unklar. Ich überlegte. Wahrscheinlich war es so: Der Magister wusste es nicht genau, weil der Legatus es nicht genau wusste und der wusste es nicht genau, weil die in Rom einfach etwas verlangt hatten, ohne eine Ahnung davon zu haben, wie man so einen Bericht schreibt. Das verschaffte mir aber einen Vorteil: ich konnte bestimmen, was in den Bericht gehörte, indem ich einfach das hineinschrieb, was mir in die Finger kam. Eine scribamäßig machbare Lösung.


    Zweitens: Ich hatte immer noch diesen Brief in der Hand. Der gehörte auf den Schreibtisch des Magisters. Also fort damit.

  • Zitat

    Original von Valgiso
    Ich ging einen Schritt auf Marsus zu und sagte, "Erlaube mir, dir noch etwas außerhalb des Dienstlichen zu sagen. Nimm mein Beileid für den Tod deiner Frau. Obwohl ich sie nicht kannte, ich kann deinen Schmerz mitfühlen. Ich habe ähnliches erlebt und kann dir sagen, dass dir dieser Schmerz bleiben wird. Aber irgendwann wird er ein guter Weggefährte sein und dich stärken".


    Witjon nickte nur müde und ließ etwas Dankbarkeit aus seinem Blick sprechen. "Ich danke dir, Valgiso." Auch, wenn er zur Zeit nicht behaupten konnte, dass der Schmerz ihm ein sonderlich guter Weggefährte war, so wollte er nicht unhöflich sein und sagte daher: "Hoffen wir, dass er nicht ewig so stark bleibt." Und damit drehte er sich um und verschwand aus dem Officium, die Fragen seines Scribas vergessend.

  • ...wünschte der Praefectus Vehiculorum, Tiberius Duccius Lando, der in Begleitung seiner hochschwangeren Frau Elfleda mit ernstem Blick im Officium des Scribas erschien.


    "Salve Scribae. Wir haben einen Termin beim Legaten..."

  • Vibulanus klopfte an die Tür des Officium III und wartete einen Moment. Dann öffnete er die Tür und trat herein. Er trug eine Toga mit schmalem Purpurstreifen und auch seinen bronzenen Torques um den Hals, um seinen Status als Ritter und ehemaliger Soldat zu unterstreichen. Er wusste, dass es etwas unhöflich war nicht auf das übliche Herein zu warten, aber der Scriba Provincialis würde dies dies einem alten Veteran sicherlich verzeihen können.


    "Salve, ich bin Eques Quintus Fabius Vibulanus. Du bist der Scriba Provincialis Valgiso nehme ich an? Du hast mir geschrieben, dass der Legatus Augusti pro Praetore mich heute empfangen kann. Ich hoffe ich bin nicht zu spät."

  • Zitat

    Vibulanus klopfte an die Tür des Officium III und wartete einen Moment. Dann öffnete er die Tür und trat herein.


    Es war gestern etwas turbulent im officium von Marsus zugegangen. Ein Haufen Post für den Legatus und dann noch ein frisch ernannter Praefectus Alae, der an Marsus vorbei zum Legaten gestürmt war, ohne die übliche Liturgie der Anmeldung einzuhalten. Und heute morgen dann eine Nachricht von Marsus, dass Duccius Lando gestorben sei und er deshalb einige Zeit nicht in seinem officium erscheinen könne.


    Lando tot. Das war für Mogontiacum ein Ereignis, das Erdbeben auslösen könnte. Ich versuchte, mir vorzustellen, was nun geschehen würde, aber dann fiel mir ein, dass durch die Abwesenheit von Marsus der eine oder andere Vorgang vielleicht liegen geblieben war. Ich griff nach meinen Notizen, als es klopfte. Ehe ich etwas sagen konnte, stand auch schon ein Ritter im Raum, der sich als Fabius Vibulanus vorstellte.


    "Salve, Fabius Vibulanus", sagte ich und hatte gleich das dumme Gefühl, dass da etwas schief gelaufen war. Dann fiel es mir ein. Wie er richtig sagte, hatte ich ihn benachrichtigt. Aber der Gesprächstermin war vorüber gegangen, ohne dass er erschienen war.


    "Nimm bitte Platz, ich erinnere mich. Aber dein Termin war schon vor einigen Tagen. Es kann sein, dass meine Nachricht dich vielleicht zu spät erreicht hat. Bitte entschuldige das. Ich gehe gleich zum Legaten und melde dich an. Es kann einige Augenblicke dauern, weil er noch einen Packen Post zu lesen hat. Aber ich denke, es klappt heute".


    Ich ging hinüber in das offcium I.

  • Zitat

    Aber ich denke, es klappt heute


    Ich kam zurück in mein officium.


    "Geht in Ordnung Fabius Vibulanus, der Legat hat Zeit für dich. Geh einfach durch das officium von Duccius Marsus. Die Tür zum offcium des Legaten ist offen".


    Ich wies ihm den Weg.

  • Vibulanus nickte zufrieden, denn er hatte nicht unbedingt erwartet, dass Vinicius Hungaricus ihn gleich empfangen würde, nachdem sein Termin schon verstrichen war. Und so folgte er der Wegbeschreibung des Scribas zum Officium des Legatus Augusti pro Praetore.

  • Am Tag nachdem der Vagalsio auf dem Markt getroffen hatte, kam Vibulanus wieder zum Officium des Schreibers. Er hatte sich wieder etwas herausgeputzt und nachdem er kurz angeklopft hatte, trat er auch gleich ein.


    "Salve, ich komme wegen dem Gespräch mit dem Statthalter."


    sagte kurz und bündig, denn Vagalsio würde sich natürlich noch an ihn erinnern, weshalb große Erklärungen sicherlich unnötig waren.

  • Auf dem Weg in mein officium hatte ich die neuen Bekanntmachungen in der Regia gelesen und so erfahren, dass Fabius Vibulanus der neue Magister Officiorum geworden war.


    Als ich mein officium betrat, platzte ich los, "Wisst ihr schon ... ?", aber Furnius Calvus unterbrach mich, "Wir Scribae sind immer auf dem neuesten Stand, was auch passiert. Euphorbus hat gestern abend noch die Ernennungsurkunde für Fabius und die Entlassungsurkunde für Marsus gepinselt. So geht das".


    Ich sagte, "Na, mal sehen, wie das wird". Ovius Rectus grinste und erhob belehrend seinen Zeigefinger, "Neue Besen kehren gut", versuchte er zu witzeln. "Ahem", kam es da aus der Ecke von Euphorbus, "Ob ein neuer König besser ist als der alte, erfährt man gewöhnlich erst ein Weilchen nach Krönung. Altes mazedonisches Sprichwort".


    Furnius Calvus machte mit seinem Schreibgriffel die Geste des Halsabschneidens, "Valgiso, wenn der neue König schlechter ist als der alte, werden wir dich um einen Kopf kürzer machen, du hast den Fabius ja so lange zum Legaten gelotst, bis er den Posten hatte".


    "Schade um meinen Schnäuzer", sagte ich, "Aber eines wird sich garantiert nicht ändern: die Arbeit bleibt bei uns hängen".

  • Witjon hatte sein Officium bereits von jeglichen persönlichen Gegenständen befreit und es tags zuvor an den Fabius übergeben. Ein wenig melancholisch war er schon geworden, das gab er zu. Er hatte in der Regia so viel Zeit verbacht. Damals schon, als er noch einfacher Scriba war und seine ersten Schritte in der Verwaltung gemacht hatte. Auch später, als er regelmäßig als Magistrat, Duumvir oder Privatmann die Officien betreten hatte und seine Anliegen vorgetragen hatte. Und dann die lange Zeit als Magister Officiorum. Irgendwie würde er es vermissen, die Post einzusammeln und dem genervten Vinicius vorzulegen. Er würde es vermissen Abschriften oder Botengänge in Auftrag zu geben. Und er würde es vermissen aus seinem Fenster hinaus in den sonnenbestrahlten Innenhof der Regia zu schauen, während er über Lösungswege für diverse Angelegenheiten nachgrübelte. Er würde es vermissen, aber gleichzeitig war er auch erleichtert. Immerhin war dieser Job auch zeit- und arbeitsaufwendig, und das nicht zu knapp.


    Jetzt stand er vor der Tür der Scribae und klopfte nach kurzem Zögern an. Er trat einfach ein, wie er es gewohnt war und fand die Schreiber zufällig sogar komplett versammelt vor. "Salvete alles zusammen," begann er. "Ich...äh...wollte mich mal kurz von meinen Fleißigen Helfern verabschieden, bevor ich die Regia endgültig verlasse." Er lächelte dabei etwas gequält, den Blick durch die Runde schweifen lassend. "Wollen wir auf unsere gemeinsame Zeit anstoßen?" Er zeigte dabei grinsend auf den Tisch, der Karaffen mit stark verdünntem Wein und Dünnbier beherbergte. Unter Witjons Fuchtel hatte es nämlich immer Dünnbier gegeben, das war immerhin das Grundnahrungsmittel, das meist dem Wasser vorgezogen wurde.

  • Zitat

    Wollen wir auf unsere gemeinsame Zeit anstoßen


    Als sich das Gelächter gelegt hatte, fing Rectus gleich wieder an zu kickeln, "Valgisos Schnäuzer, hng, hng, den müsste man ihm aber vorher abnehmen, damit wir dann eine anständige Reliquie haben".


    Ich drehte mich zu Rectus um und grinste: "Mach bloß keine großen Pläne, Rectus, es kommt ja doch immer anders". Da ging die Tür auf und Marsus kam herein.


    "Salve, Marsus und sei willkommen, denn ich bin ziemlich sicher, dass du uns heute keine Arbeit mitbringst", sagte ich vergnügt und Calvus setzte hinzu: "Und dein Vorschlag, auf unsere gemeinsame Zeit einen zu trinken, kommt wie gerufen, denn wenn der alte Haudegen Fabius erst mal am Ruder ist, dann gibt's mit Sicherheit nur noch Posca".


    Bedachtsam füllten wir die Becher und hoben sie in Richtung Marsus, "Es war eine gute Zeit" , sagte ich. "Und ganz ohne Pannen", kicherte Rectus. "Und wenn wir uns über dich geärgert haben, waren wir selber schuld, die Götter sind meine Zeugen", fügte Calvus hinzu. Euphorbus schob sich nach vorn, "Ich erlaube mir, den Vorschlag des Magisters zu erweitern: Trinken wir nicht nur auf die vergangene Zeit, sondern auch auf die Zukunft. Wir wünschen dir ein erfülltes Leben!"


    "Möge Wotan sein Wissen und seine Weisheit mit dir teilen", sagte ich.


    Wir leerten die Becher.

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