[Officium II] Princeps Praetorii

  • Zitat

    Ich sah von meiner Arbeit auf und grüßte zurück.


    Salve Soldat! Wie kann ich dir helfen?


    Ich sah den Mann fragend an. Was konnte denn ein Legionär von mir wollen?


    " Ich bin Optio Statorum Iulius! Eigentlich sollte ich dem Legaten den Bericht eines Verhöres zukommen lassen, doch da dieser derzeit nicht anwesend ist, hat man mich an dich weitergeleitet.


    Es handelt sich hierbei um das Verhör des Gnaeus Domitius, einem römischen Bürger, der sich durch Korruption, hinterhältigen Mord und organisierter Hehlerei Einfluss in unserer Provinz verschafft hat und unseren Centurio Statorum Annaeus umbringen ließ. Der LAPP erwartete möglichst ergiebige Gründe für eine Verurteilung dieses Mannes!"

  • Zitat

    Original von Gaius Iulius Oktavianus


    " Ich bin Optio Statorum Iulius! Eigentlich sollte ich dem Legaten den Bericht eines Verhöres zukommen lassen, doch da dieser derzeit nicht anwesend ist, hat man mich an dich weitergeleitet.


    Es handelt sich hierbei um das Verhör des Gnaeus Domitius, einem römischen Bürger, der sich durch Korruption, hinterhältigen Mord und organisierter Hehlerei Einfluss in unserer Provinz verschafft hat und unseren Centurio Statorum Annaeus umbringen ließ. Der LAPP erwartete möglichst ergiebige Gründe für eine Verurteilung dieses Mannes!"


    Ein Mord, außerdem noch Hehlerei... Böse Sache das...
    Ich nehme doch an das du von diesem Verhör eine Abschrift für den Legaten hast. Wenn ja, so werde ich diese ihm gerne zukommen lassen. Ansonsten müßte ich dich bitten eine anzufertigen, für`s Archiv versteht sich.

  • Tullia klopfte an die Türe des Officiums und steckte den Kopf hindurch,
    Salve Hadrianus Iustus,...hast du einen Augenblick Zeit für mich?
    Das war schon ein starkes Stück was ihr da widerfahren war.

  • Tullia nickte ihm dankbar zu und nahm auf den angebotenem Stuhl Platz.
    Es war nicht ihr Ding um den Brei herumzureden, daher begann sie ohne Umschweife,
    Ich habe einen Brief aus Roma erhalten,...
    Sie legte den Brief vor,


    Ad
    Tullia Maestrale
    casa Terentia in Mogontiacum
    GERMANIA


    EDICTUM AEDILIS CURULIS
    ANTE DIEM XI KAL APR DCCCLIX A.U.C. (22.3.2009/106 n.Chr.)


    Bei einer Routinekontrolle der auf dem Markt dargebotenen Waren fielen in deinem Namen verkaufte Landweinkannen auf. Ein gesetzlich lizenziertes Gewerbe für den Vertrieb besagter Waren fehlt dir allerdings. Dies stellt eine Verletzung des codex universalis, lex mercatus § 3, Abs. I. dar und wird mit eine Strafe in Höhe von insgesamt 429.94 Sesterzen geahndet. Du wirst überdies aufgefordert, die vorgenannten Angebote umgehend vom Markt zu nehmen, sowie die Strafsumme der Staatskasse II gutzuschreiben. Die Frist hierfür wird auf vierzehn Tage nach Zustellung dieses Dokumentes festgesetzt.


    Beschwerde oder Einspruch ist an den amtierenden Consul zu richten.


    Gezeichnet und verfügt:


    [Blockierte Grafik: http://img382.imageshack.us/img382/2755/macunterschriftmn6.png]



    ROMA, ANTE DIEM XI KAL APR DCCCLIX A.U.C. (22.3.2009/106 n.Chr.)



    Es handelt sich hierbei um einen Irrtum,...die Landweinkannen waren für die Herstellung von Honigwein erworben ,...jedoch irgendwie falsch deklariert worden,...kann man da was machen?...die Strafe ist doch sehr hoch...

  • Noch bevor ich den Brief überflog fragte ich Tullia ob sie denn etwas trinken wolle.


    Möchtest du etwas zu Trinken?


    Und begann sogleich den Brief zu lesen.
    Als ich an die Stelle kam wo das Strafe festgelegt war, sog ich tief die Luft ein und zog eine Augenbraue hoch.


    Das ist wirklich nicht gerade wenig.


    Gab ich ihr recht.


    Also das mit den Waren ist ja eh klar. Die müssen vom Markt verschwinden. Ich gehe davon aus das du dies schon in die Wege geleitet hast?


    Fragend sah ich sie an.


    Was den Irrtum angeht, von dem du sprichst was ich dir gerne glauben mag so dürfte das schon ein klein wenig schwieriger sein das dem für deinen Fall zuständigen Aedil schmackhaft zu machen.
    Wurde denn von dem Wein schon etwas verkauft? Wenn nicht, besteht vielleicht die Möglichkeit wenn der Aurelier einen guten Tag hat, das er die Strafe ein wenig nach läßt.


    Was ich persönlich nicht wirklich glaubte. Aber man wußte ja nie.


    Du müßtest ihm quasi schreiben das es ein Versehen war und sich ein neuer Angestellter bei der Auswahl der Waren vertan hat. Oder am besten das er sich den Wein bzw. die Einnahme gleich selbst unter den Nagel reißen wollte.


    Vielleicht war es ja wirklich so gewesen? Wer wußte das schon.


    Allerdings sollte das dann auch bewiesen werden...

  • Tullia lehnte lächelnd ab, ihr war nicht nach einem Trunk.
    Sie nickte ob der Höhe,...immerhin waren es fast 4 Jahresgehälter einer Scriba...
    Natürlich sind die Kannen vom Markt,...ich habe auch schon die Strafe gezahlt.
    Sie sah ihn ernst an,
    Nein,...nicht daß ich wüßte,...ich habe auch keinen Sündenbock,...den Bock habe ich wohl selber geschossen,...
    Sie verzog ein wenig den Mund,
    ...ich krieche nicht zu Kreuze...aber an wen muss ich denn das Schreiben richten?
    Sie würde dem Aedil schon ihre meinung sagen,...aber es lag ihr noch etwas auf dem Herzen.

  • Da Tullia kein Getränk wollte, unterließ ich es mir selbst etwas einzuschenken.


    Das ist ja schon ein mal gut, wenn du sie gleich vom Markt genommen hast.


    Dann machte ich eine Pause und überlegte.


    Das ist natürlich schlecht. Es ist immer besser wenn man für so etwas einen Sündenbock hat...


    Meinte ich und krazte mich am Ohr.


    Entweder du schreibst dem Aedil welcher hier wohl Marcus Aurelius Corvinus wäre wenn ich das hier so recht entziffere, oder aber an einen der beiden Consuln. Der eine heißt Aelius Quarto. Ich denke der ist der Richtige dafür.


    Doch würde wohl eh in der Zwischenzeit ein neuer Consul gewählt werden bevor der Brief in Rom ankam. So vermutete ich es zumindest.


    Kann ich sonst noch etwas für dich tun?

  • Sie merkte sich den Namen...Aelius Quarto...
    Nun die zweite Sache,...
    Mir ist zu Ohren gekommen du willst deinen Posten räumen?
    Ihr Blick wurde scharf, jedoch nur scheinbar um ihre Trauer über diese Tatsache zu verschleiern.
    ...für den Fall möchte ich dich bitten zu prüfen mich an anderer Stelle einzusetzen, ...oder aber meine Kündigung entgegenzunehmen.
    Auf keinen Fall wollte sie hier bleiben...es sei denn man bitte sie darum.

  • Das die Wände hier Ohren hatten wußte ich ja, aber das sich so etwas in Windeseile herumsprach war selbst mir neu. Da hatte wohl ein Sklave an der Türe zum Officium des Legaten gelauscht, denn außer ihm, Capitolinus und mir wußte bisher Niemand davon. So meinte ich ein klein wenig verwundert.


    Ähm ja, aber dies ist noch gar nicht Spruch reif...

    Was ist an der Stelle hier so schlimm wenn ich denn nicht mehr hier sein würde?


    Wollte ich wissen obwohl ich es mir mehr oder weniger denken konnte auch wenn Tullia meinte sie konnte es vor mir verbergen.


    Und sollte der Fall der Fälle eintreten, werde ich sehen was sich machen läßt.


    Über eine Kündigung wollte ich hier überhaupt erst gar nicht reden.

  • Tullia sah ihren "Nochchef" an und meinte,
    Ach weißt du, ohne dich würde es einfach keinen Spaß mehr machen,...die 20 Sesterzen im Monat,...oha,...ich frage mich wie man von so etwas leben kann,...die würde ich dann auch verschmerzen.
    Sie machte eine entsprechende Miene und antwortete,
    ...nun die Buschtrommeln reden von einem Duccier als deinen Nachfolger,...die Duccier sind hingegen auf dem Markt meine Konkurrenten,...mir steht nicht der Sinn danach vor einen von ihnen zu buckeln, geschweige denn unter ihm zu arbeiten.
    Sie nickte ihm entschlossen zu, etwa so wie sie dreinblickte wenn sie auf dem Markt um Hafer feilschte,
    Mir ist es recht, Hadrianus Iustus,...hier löst sich ja scheinbar alles auf und geht in Duccier Hand über,...
    Sie erhob sich mit katzengleicher Grazie, beugte sich ein wenig vor und tippte ihm leicht auf die Hand,
    ...glaub´mir Freund Iustus,...ich bin nur dirzuliebe hiergeblieben,...weil Primus soviel an dir liegt,...
    Sie wandte sich zum gehen, hielt inne und meinte,
    Danke für deinen Tipp mit dem Aedil,...

  • Hmm, sind es nicht sogar 30 Sesterzen?


    Meinte ich humorvoll und versuchte ob der doch recht drückenden Stimmung ein Lächeln auf meine Lippen zu zaubern.
    Aber im Grunde hatte Tullia ja recht, es war zu viel zum sterben und fast schon zu wenig um zu leben.


    Davon weiß ich nichts. Wie schon gesagt, ist es ja noch nicht ein mal Aussagekräftig das ich überhaupt gehen werde...


    Das Tullia und die Duccier was den Mercatus betraf nicht grün waren, davon wußte ich, bzw. habe ich etwas leuten hören...


    Na, so kannst du das jetzt aber auch nicht sagen. Wo ein Stuhl frei wird, so wird auch dafür gesorgt das dieser besetzt wird.
    Ach ja, was mir gerade einfällt. Hat sich denn der neue Comes von Belgica schon gemeldet und den neuen Magister Scrinorum durchgegeben?


    Warf ich mal eben ins Gespräch ein bevor ich es noch vergessen würde und war über die Art und Weise erstaunt wie Tullia mich nannte. Ich wußte nicht ob ich nun lächeln oder sonst etwas machen sollte. Aber eines war klar, so eine Scriba würde ich nie wieder bekommen.


    Davon wußte ich ja gar nichts...


    Meinte ich dann doch noch als ich aus dem Staunen wiederzu mir fand.


    Nun, gerne doch.


    Nickte ich ihr zu.

  • Tullia fühlte sich ertappt und entgegtnete,
    Ich,öhem,...gehe sofort zur Poststelle,...wenn was da ist, bringe ich es dir..und Danke nochmal für deinen Rat.
    Damit glitt sie aus dem Raum. 8)

  • Ich grinste und meinte noch ihr hinter her sagend.


    Ja, das wäre nett von dir. Nichts zu danken, für was auch...


    Als Tullia dann wieder aus dem Officium war, machte ich mieder an die Arbeit.
    Was es nicht alles gab. Beschwerden darüber weil wer wem ein Fesnter eingeschlagen hat. Das gehörte doch hier gar nicht her...
    Als nächstes kam eine Beschwerde über die angeblich schlechten Straßen. Außerdem gab es noch eine Beschwerde weil ein Ort vom Trinkwasser abgeschnitten war. Da mußte man natürlich nachhaken...

  • Zitat

    Ein Mord, außerdem noch Hehlerei... Böse Sache das...
    Ich nehme doch an das du von diesem Verhör eine Abschrift für den Legaten hast. Wenn ja, so werde ich diese ihm gerne zukommen lassen. Ansonsten müßte ich dich bitten eine anzufertigen, für`s Archiv versteht sich.


    Just in diesem Moment fiel mir wieder die Wachstafel mit dem Bericht ein, die Wachstafel, die ich schon die ganze Zeit in meiner Hand hielt und seltsamer Weise irgendwie vergessen hatte.


    " Selbstverständlich gibt es noch eine Abschrift des Verhöres, Magister Officiorum!"
    antwortete ich und übergab ihm den Bericht des Verhöres


    Vehör des Gnaeus Domitius


    Datum: ANTE DIEM VIII KAL APR DCCCLIX A.U.C. (25.3.2009/106 n.Chr.)
    Gefangener: Gnaeus Domitius
    Zelle: V
    Verhörender Offizier: Optio Statorum Gaius Iulius Oktavianus


    Infolge der Ermordung des Centurio Statorum Annaeus und eines Hinweises, wurde Gnaeus Domitius aus Divodurum (Belgica) verhaftet und nach Mogontiacum gebracht. Bei der Durchführung des Verhöres erwies sich der Gefangene anfangs als sehr unkooperativ, konnte aber schließlich zum Reden gebracht werden.
    Aufgrund des Geständnisses sind dem Gefangenen folgende Verbrechen gegen Kaiser und Volk von Rom nachzuweisen:
    - Durch Korruption mehrerer Staatsbeamter verschaffte sich der Gefangene Gnaeus Domitius Vorteile und Einfluss. Die Namen der betroffenden Beamten wollte der Gefangene allerdings nicht preisgeben.
    - Gnaeus Domitius hatte einen engen Kontakt zu der Gruppe um Numerianus, die in der Provinz Germania Superior ihr Unwesen trieben, die Wohnungen reicher Bürger ausplünderte und die Beute schließlich verkaufte. Der Gefangene war Patron diese Gruppierung, die von dem ermordeten Centurio Annaeus dingfest gemacht wurden, und erhielt stets einen ansehnlichen Anteil der Beute.
    - Mithilfe seiner Handlanger erpresste der Vehörte Kleinbauer, Händler und Beamte, wodurch er sich wirtschaftliche und politische Vorteile verschaffen konnte.
    - Gnaeus Domitius sind zusätzlich einige Morde anzulasten. So ließ er mehrere unliebsame Personen, wie den Centurio Statorum Annaeus, beseitigen, wenn sie seinen Interessen im Weg standen oder seine Machenschaften bedrohten.


    " Ach übrigens, bei der Mission zur Verhaftung des Gnaeus Domitius haben sich mehrere Soldaten der Legio II als äußerst tapfer und hilfreich erwiesen und würden daher durchaus eine Auszeichnung verdienen!

  • Ich nahm die Tabula entgegen und überflog diese kurz.
    Ob sich diese Sache bis in die Hauptstadt Belgicas ausgeweitet hatte und das eventuell der Grund war warum der Ex-Come dort so schnell verschwunden oder gar getötet worden war? Möglich war alles...


    Ich danke dir Optio Iulius Oktavianus. Ich werde den Bericht an den Legaten weiterleiten und auch dein Ansinnen über diverse Auszeichnungen. Am besten du stellst mir noch eine Liste der Männer zusammen von denen du meinst, welche eine verdient hätten.

  • So ging ich in mein Officium um ein klein wenig Ordnung hinein zu bringen. Schließlich sollte sich mein Nachfolger hier halbwegs wohl fühlen.


    Als ich soweit fertig war, sah ich mich noch ein mal prüfend um und befand es für gut.


    So, jetzt noch eben raus zu Tullia und ihr Bescheid geben und dann ab in die Curia Mogontiaci.

  • Zitat

    Ich nahm die Tabula entgegen und überflog diese kurz.
    Ob sich diese Sache bis in die Hauptstadt Belgicas ausgeweitet hatte und das eventuell der Grund war warum der Ex-Come dort so schnell verschwunden oder gar getötet worden war? Möglich war alles...


    Ich danke dir Optio Iulius Oktavianus. Ich werde den Bericht an den Legaten weiterleiten und auch dein Ansinnen über diverse Auszeichnungen. Am besten du stellst mir noch eine Liste der Männer zusammen von denen du meinst, welche eine verdient hätten.


    " Ich werde dir nachher die Liste mit den Namen dieser Soldaten bringen! Vale, Magister Officiorum"


    So verließ ich dann das Büro, um noch eine Liste mit den Soldaten, die sich während der Mission als tapfer und zuverlässig erwiesen haben, zu erstellen.

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