[Officium II] Princeps Praetorii

  • Die Wache fuehrte sie bis vor das Officium und verabschiedete sich dann bei ihr, nachdem er noch fuer sie geklopft hatte. Nachdem sie ein vermeintliches Herein gehoert hatte, oeffnete sie die Tuer. "Sei gegruesst," meinte sie zu dem Mann, den sie fuer den Princeps hielt. "Mein Name ist Roxane Enkidu und ich komme von der Acta Diurna. Ich hatte vor einiger Zeit bereits ein Schreiben gesandt, dass ich um einen Termin bei dem Legatus Augusti fuer ein Fragegespraech bitte. Da ich bisher keine Antwort erhielt, wollte ich mich nun erkundigen, ob das Schreiben ueberhaupt angekommen ist."

  • Die Wache fuehrte sie bis vor das Officium und verabschiedete sich dann bei ihr, nachdem er noch fuer sie geklopft hatte. Nachdem sie ein vermeintliches Herein gehoert hatte, oeffnete sie die Tuer. "Sei gegruesst," meinte sie zu dem Mann, den sie fuer den Princeps hielt. "Mein Name ist Roxane Enkidu und ich komme von der Acta Diurna. Ich hatte vor einiger Zeit bereits ein Schreiben gesandt, dass ich um einen Termin bei dem Legatus Augusti fuer ein Fragegespraech bitte. Da ich bisher keine Antwort erhielt, wollte ich mich nun erkundigen, ob das Schreiben ueberhaupt angekommen ist."

  • Zitat

    Enkidu: "Ich hatte vor einiger Zeit bereits ein Schreiben gesandt, dass ich um einen Termin bei dem Legatus Augusti fuer ein Fragegespraech bitte."


    Die Tür öffnete sich, obwohl ich mich nicht erinnern konnte, 'herein' gesagt zu haben. Kein Grund, jetzt die Zähne zu zeigen, ich hatte früher ja auch selten auf das 'herein' gewartet. Herein kam eine Frau. Von der Acta Diurna. Ja ich konnte mich an das Schreiben erinnern, mit dem sie ihren Besuch angekündigt hatte.


    "Salve Roxane Enkidu, ich bin Domitius Massula. Sei erst mal willkommen". Nach einem Blick in einen Stapel von beschriebenen Holztäfelchen: "Ja, der Legatus hat dein Schreiben erhalten. So gesehen, weiß er von deinem Besuch. Dass du keine Antwort erhalten hast, mag viele Gründe haben. Ich bin jedenfalls untröstlich, dass ich in dieser Sache bei ihm nicht nachgehakt habe".


    Ich wies auf einen Sessel: "Setz dich doch bitte, im Augenblick ist gerade ein anderer Besucher beim Legatus angemeldet worden. Und nimm dir eine Erfrischung. Wir haben so ein wenig Zeit. Sei so gut und erläutere mir doch dein Vorhaben. Ein Fragegespräch? Du willst ihn also ausfragen und seine Antworten in der Acta publizieren?"

  • Zitat

    Liutbert: "Eh... und nu'?"


    [Blockierte Grafik: http://img710.imageshack.us/img710/4316/calvuskl.jpg]Scriba Calvus


    Calvus sah den Fremden schon als er in den Korridor einbog. Der Typ sah nicht so aus wie die Besucher, die er gewohnt war. Ja, allenfalls in der Taberna Barbarorum traf man gelegentlich solche Burschen. Er ging auf ihn zu und machte ein freundliches Gesicht.


    "Salve, Fremder, warum stehst du vor der Tür des Princeps Praetorii herum? Willst du zu ihm? Warum klopfst du nicht? Ähm, ich bin Calvus, einer von seinen Schreibern."

  • [Blockierte Grafik: http://img7.imageshack.us/img7/9636/abczz.png]



    "Das ist Liutbert, Sohn des Clodwig, von den Mattiakern. Er möchte den Statthalter sprechen. Ich wollte ihm gerade noch erklären, dass nun beim Princeps Praetorii sein Anliegen vorbringen muss. Aber ich nehme an, du kannst dich nun um ihn kümmern."


    erklärte der Wächter dem Scriba, nachdem auch auch hinzugekommen war, da er sich etwas verspätet hatte.




    MILES - PEDITES SINGULARES

  • Zitat

    "Salve, Liutbert, Sohn des Clodwig, von den Mattiakern ist gekommen, um den Statthalter zu sprechen."


    Roxane hatte noch nicht mal Luft geholt, um mir zu antworten, da ging die Tür schon wieder auf. Ein Miles schob eine etwas abenteuerliche Gestalt herein, die nach den Worten des Miles ebenfalls zum Legaten wollte. Im Hintergrund stand Scriba Calvus und machte ein fragendes Gesicht. Ich schaute mir den Liutbert von oben bis unten an und beschloss, auf germanisch umzuschalten.


    "Heilsa, Liutbert. Isch bin Valgiso. Dud mer leid, awwer beim Ferscht is grad jemand drin. Geh, hock disch do hie. Ei, was willsch dann beim Ferscht?"


    Ich schaute hinüber zu Roxane: "Du hosch e bissel Pesch, die Fraa do driwwe will aa noch zu em noi. Un die war vor dir do".

  • Zitat

    Original von Faustus Domitius Massula
    ...


    Sie sah sich kurz um, wo war denn nun Aculeo geblieben? Stand er hinter ihr? Doch da wurde sie auch schon angesprochen. "Hab Dank," erwiederte sie mit einem freundlichen Lächeln und erwiederte: "Nun, es ist beruhigend zu hören, dass das Schreiben angekommen ist. Bitte mache Dir keine Gedanken," er war freundlich und höflich, das gefiel ihr. "So etwas kann vorkommen und ich habe ja Beine zum Laufen und einen Mund zum Nachfragen. Was ich ja bereits tat." Sie schmunzelte auf diese Art und Weise, die ihr zu eigen war und die ein wenig Schalk zeigte aber auch offene Freundlichkeit. "Ich habe Zeit mitgebracht," meinte sie freundlich und nahm den Platz gerne an. "Ja, das ist korrekt. Ich möchte gerne einige seiner Meinungen veröffentlichen, die vor Allem die Provinz und deren Rolle im Imperium betreffen sollen, jedoch auch auf einige aktuelle Themen eingehen und natürlich hören, wie seine Einschätzungen mittlerweile, nachdem er schon eine Weile im Amt ist, sich gewandelt haben mögen."


    Dann kam noch wer rein und diese seltsame Sprache wurde erneut gesprochen. Fasziniert lauschte sie den Worten und versuchte was zu verstehen, vermutete aber nur das ein oder andere anhand der Mimik und Deutungen. Als er fertig war, meldete sie sich respektvoll zu Wort. "Entschuldige," meinte sie höflich. "Diese Sprache, Du beherrschst sie? Wo und wie kann man sie lernen?"

  • Wegen eines dringenden Bedürfnisses kam Aculeo zeitversetzt ins Officium des Princeps und lächelte entschuldigend den Anwesenden zu.


    Roxane war gerade in eine Unterhaltung verwickelt daher blieb der junge Germanicer einfach da stehen wo er stand und versuchte keine Aufregung zu erzeugen.

  • Zitat

    Roxane: "Ich möchte gerne einige seiner Meinungen veröffentlichen ... "


    "Ich hatte mir gerade überlegt, ob ich dir schon Fragen vorab beantworten könnte, Aber", ich hob abwehrend die Hände, "wenn du die Meinung des Legatus Augusti erfahren möchtest, dann sollte es selbstverständlich authentisch sein, da kann ich nicht vorgreifen".


    Zitat

    Roxane: "Diese Sprache, Du beherrschst sie? Wo und wie kann man sie lernen?"


    Jetzt war ich überrascht. Sie wollte diese 'Sprache' lernen? Lachend sagte Ich: "Das ist eine germanische Mundart. Es ist nicht meine eigene, aber ich kann sie leidlich sprechen. Lernen kannst du sie nur auf der Straße unter Kindern. Es gibt dafür keine Schule".


    Zitat

    ... kam Aculeo zeitversetzt ins Officium des Princeps.


    Wieder öffnete sich die Tür. Herein kam ein Römer, der aber offenbar im Hintergrund bleiben wollte. Ich lasse aber ungern Leute herumstehen. "Verzeih Roxane Enkidu, aber wir haben noch einen weiteren Besuch". Ich wandte mich an den Römer: "Salve, ich bin Domitius Massula, möchtest du auch den Legatus Augusti sprechen?"

  • Salve Domitius Massula. Ja ich warte auf einen Termin beim Legatus Augustus aber es eilt nicht. In erster Linie bin ich mit Roxane Enkidu hier, als Begleitung quasi. Ich hoffe es macht keine zu großen Umstände?

  • Zitat

    Aculeo: "Ich hoffe es macht keine zu großen Umstände?"


    "Es macht nur einen kleinen Umstand. Ich hab nämlich keinen freien Sessel mehr". Ich öffnete die Tür zum officium der Scribae: "Euphorbus bring uns doch bitte noch einen Sessel rüber."


    "Freut mich, einen Germanicus kennen zu lernen".

  • Lass es bitte gut sein, Domitius Massula. Es ist nicht notwendig einen Stuhl zu besorgen. Ich habe noch keine Probleme mit den Gelenken. Ausserdem fühle ich mich immer so eingeschränkt im sitzen. Aculeo unterstrich seine Bitte mit einer Handbewegung.


    Dann musste er lachen. Nun, warten wir es ab. Vielleicht lernst du den falschen Germanicer kennen. Aber trotzdem. Ich fühle mich geehrt, Domitius Massula.

  • Liutbert, Sohn des Clodwig
    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/a-germanen-maenner-jung/23.jpg]


    "Daag Valgiso..", grüßte Liutbert den Mann, der sich so überraschend als eines Dialekts mächtig erwies, den er sogar einigermaßen verstand, "I kum vonna richas vonne Volg de Maddiaki, um to sprake mit de Fürschd vonna Römer över e Treffe."


    Als er vernahm, dass ein Weib bei dem Fürsten war, kamen in den sehr jugendlichen Sinn des Germanen nur wenige Möglichkeiten warum ein Fürst mit soviel Macht überhaupt ein Weib bei sich haben konnte: "E Wiev is' bi de Fürschd? Watt makt ure Fürschd mitte Wiev? Issat e Sehrin, to datt e wis watt de Norne i bringe? U SO ene Wiev?"

  • Zitat

    Aculeo: "Vielleicht lernst du den falschen Germanicer kennen. Aber trotzdem. Ich fühle mich geehrt, Domitius Massula".


    Ich kannte die Gens Germanica nur vom Hörensagen und konnte mir nicht vorstellen, welcher Germanicus falsch und welcher richtig war. Aber das würde sich zu gegebener Zeit aufklären.
    "Ehre hin oder her, Germanicus Aculeo, ich denke, ich sollte euch bekanntmachen, da wir gerade beim Kennenlernen sind. Der Herr im Sessel neben dir, Roxane Enkidu, ist Liutbert Chlodwigssohn. Er ist ein Abgesandter des Königs der Mattiaker, eines Stammes, welcher die benachbarten Gegenden östlich des Rhenus besiedelt und mit denen wir gute Verträge haben. Es ist außerordentlich wichtig, dass wir diese Beziehungen zu den Mattiakern pflegen".


    Dann ging ich zu Liutbert.

  • Zitat

    Liutbert: "I kum vonna richas vonne Volg de Maddiaki, um to sprake mit de Fürschd vonna Römer över e Treffe."


    "Liutbert, des is gut, dass ihr jetz dodemit kummt. Isch glaab, dass der Ferscht gern so e Treffe hawwe will".


    Zitat

    Liutbert: "Issat e Sehrin, to datt e wis watt de Norne i bringe?"


    Ich überlegte, wie ich dem Liutbert klar machen sollte, was die Acta Diurna ist. Mir fielen dann die Raben Huginn und Muninn ein. Ja, das ging. Der Vergleich quietscht ein bißchen, aber geht.


    Ich fing in Latein an, damit Roxane und Aculeo mit bekamen, um was es ging. "Liutbert, der Herr, der neben der Tür steht, ist Germanicus Aculeo und sie ist Roxane Enkidu, seine Frau". Soweit, so gut.


    "Die Fraa schafft bei ere Zeidung. E Zeidung is des was die Krabe Huginn un Muninn beim Wodan gemacht hawwe. Die hawwe em jeden Morge verzeelt, was in de Weld bassiert. Bei de Römer gibts sowas uf Babirus, awwer net blos fer de Wodan, sondern fer alle Leit. Un die Roxane will jetz unsern Ferscht ausfrooche, was er so iwwer die Welt maant. Un dann schreibt se des in die Zeidung. Nät, dass du dir zuviel Gedanke machscht iwwer Weiber beim Ferscht".

  • [Blockierte Grafik: http://img64.imageshack.us/img64/7180/euphorbuskl.jpg]Scriba Euphorbus


    Euphorbus schob einen Sessel vor sich her. Um ihn anzuheben war er einfach zu schmächtig. Aber er wusste sich ja zu helfen. "Salvete allerseits. Hier der Sessel, damit niemand herumstehen muss".


    "Danke, Euphorbus," sagte ich. "Geh bitte zum Legatus Augusti und sag ihm, dass Germanicus Aculeo und Roxane Enkidu ein Gespräch bei ihm wünschen. Roxane Enkidu kommt von der Acta Diurna und möchte ihm einige Fragen stellen. Ferner ist hier Liutbert Chlodwigsohn, eine Abgesandter des Anführers der Mattiaker, er möchte ein Treffen vereinbaren".

  • Peinlich berührt lächellte Aculeo Euphobus an und nahm den Stuhl entgegen, lächelte knapp, und rückte diesen dann zurecht um sich zu setzen. Wobei, vorher begrüsste er den Abgesandten der Mattiaker.


    Salve Luitbert, Sohn des Chlodwig..ich hoffe das ist richtig so denn bis jetzt hatte ich noch keine Bekanntschaft mit jemanden aus Germanien gemacht.

  • [Blockierte Grafik: http://img64.imageshack.us/img64/7180/euphorbuskl.jpg]Scriba Euphorbus


    Euphorbus kam zurück vom Legatus. Immer wenn er vom Legatus zurückkam, nahm er irgendwie Haltung an, keine militärische, nein, er richtete sich gerade, wie jemand, der etwas ganz Wichtiges würdevoll verkünden will. So auch heute.


    "Der Legatus Augusti möchte zunächst mit dem Abgesandten der Mattiaker sprechen. Er möchte, dass du, Domitius Massula diesem Gespräch beiwohnst. Er hat mich beauftragt, unsere anderen Besucher in den Besprechungsraum zu führen und ihnen eine Erfrischung anzubieten".


    Soweit Euphorbus. Ich hätte beinahe 'Amen' gesagt, aber ich ließ es sein. Ich sagte stattdessen zu den 'anderen Besuchern': "Bitte, habt Verständnis dafür, dass ihr noch etwas warten müsst. Euphorbus zeigt euch den Weg".


    Zu Liutbert: "Der Legatus Augusti erwartet dich". Ich begleitete ihn und bevor wir die Tür öffneten, sagte ich noch zu ihm: "Ab jetzt müssen wir lateinisch sprechen, sonst versteht er dich nicht".

  • Liutbert, Sohn des Clodwig
    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/a-germanen-maenner-jung/23.jpg]


    "Sal..we.", grüßte Liutbert den Römer mit seiner Frau, bekam allerdings nicht wirklich auf die Reihe, was der Mann jetzt eigentlich von ihm wollte. Er entschied sich daher für die höflichste Variante, die man ihm vor seiner Reise beigebracht hatte: lächle und nicke!


    Nun ging es wohl endlich zu dem Römerfürsten, und Liutbert straffte seine Haltung, schließlich bekam man es nicht jeden Tag mit einem derart mächtigen Mann zu tun.

  • Spannend war das Ganze allemal und sie kam gar nicht dazu all die Eindrücke so schnell zu verarbeiten. "Nun," meinte sie. "Ich würde sie gerne lernen." Dann kamen noch viel mehr Dinge und schließlich nickte sie. "Aber bitte, keine Umstände. Politik geht in der Regel vor. Wir werden gerne warten."

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