[Casa] Tribunus Angusticlavius Q.T. Vitamalacus

  • Eben wollte ich einen Schluck trinken und das Glas berühte schon meine Lippen, doch als der Tribun sich an meinen Vater wendete erstarrte ich. Ich hätte es verstehen können, wenn er sich nur für die Reise meines Vaters interessierte. Doch wie ich geahnt hatte, bemerkte er, das dieses Vorhaben mich verwirrte. Dennoch konnte ich nicht behaupten, das er mich nicht beobachtet hätte.


    Es kam noch dazu das ich einen winzigen Schluck trank, doch den Falerner, konnte ich nicht geniesen, er beruhigte mich kaum, er quälte mich mehr. Meinen Blick wendete ich dennoch nicht dem Tribun zu, er sollte nicht glauben, ich würde seine Anteilnahme schätzen. Ich war froh das jemand meinen Vater diese Frage stellte, aber wieso er, hätte ich es mehr von meinen Onkel erwartet. Auch wenn der Tribun meine Reaktion erkannte, hätte er meinen Vater dennoch nicht darauf ansprechen müssen.

  • Mela hatte natürlich ebenso gratuliert und Glück gewünscht wie die anderen. Er sah zu Crispus und fragte sich, wie viele Aussichten auf Erfolg der Tribun wohl allen Ernstes hatte. Aber als Patrizier hatte er natürlich schon einen Vorteil. Dann wurde der nächste Gang aufgetragen und Mela lief das Wasser im Mund zusammen, als er die gefüllten Ferkel kommen sah. Er nahm sich ein Stück Fleisch und biss gerade hinein, als sich das Gespräch nun plötzlich um Reisen drehte und er verwundert vernahm, dass sein Decurio nach Rom reisen wollte. Sogleich schwenkte sein Blick zu Livilla, sah sie forschend an und seine Ohren vernahmen die Frage des Tribuns mit wachsender Verwirrung. Auch Livilla schien verwirrt und ängstlich. In Mela keimte leise Eifersucht.Er legte seine Stirn leicht in Falten und versuchte, Livillas Blick aufzufangen.

  • Die Tatsache, dass gleich mehrere Offiziere die Legio - wenn auch kurzfristig - verlassen würden, überraschte ihn. Er fragte sich, ob man es sich leisten konnte, hier in Germania auf einen Schlag mehrere Offiziere zu entbehren. Etwas unsicher ergriff er das Wort, gerichtet an den Decurio und den Centurio
    "Ist es denn nicht möglich, das erste Examen hier in Germania abzulegen? Immerhin ist der Statthalter Decimus Meridius stellvertretender Kommandeur der Academia und daher bestimmt auch berechtigt, Prüfungen abzunehmen"
    als einfacher Soldat hatte er verständlich keine Ahnung, welche und wie viele Pflichten einen Statthalter in Anspruch nahmen und ob ihm diese Zeit genug ließen, nebenbei Prüfungen abzunehmen.

  • Tribun Tiberius kann dem Einwand des jungen Optios gut nachvollziehen. Jeder gute Offizier wurde in der Legion gebraucht. Auch er wäre lieber im Castellum geblieben, doch war für ihn die Kandidatur ein Pflicht, welche er für seine Ahnen erfüllen müsste.


    "Optio, ich stimme dir zu. Wir sollten schon hier im Castellum mit der theoretischen Ausbildung beginnen. So könnten die Optiones in der Legionsschule jenen Grad an wissen bekommen, welche sie zum Ablegen des Examens Primus benötigen..."


    Und wieder bedauert er seine baldige Abreise, gern hätte er sich an der Arbeit beteiligt. Doch er hegt keinen Zweifel das die Arbeit vom verbleibenden Stab gut erledigt werden könnte.


    "Das Ablegen der Prüfung könnte die Vorbedingung zur Beförderung zum Centurio werden. Die Prüfung selbst könnte auch im Castellum abgenommen werden. Der Statthalter könnte eine versiegelte Botschaft mit der Prüfung z.B. an unseren Legatus schicken. Und genauso versiegelt würde die abgelegte Prüfung an den Statthalter zurückgeschickt."

  • Crispus fing den Blick seines Bruders auf, doch wandte er sich dann dem neuen Gang zu, der viel mehr nach seinem Geschmack war als der letzte. Und so bediente er sich, während die Männer um ihn herum über Politik und Prüfungen redeten - er selbst hatte die letzte Prüfung in der Schola Hispaniae gehabt und war froh, dass es vorbei war. Und seitdem er bei der Legion war, war ihm diese Politik auch immer fremder geworden - es war ohnehin klar, dass er das wählte, was Vitamalacus ihm sagte.
    So beobachtete er mit großen Augen den Sklaven, wie aus den leckeren Ferkelchen noch leckerere Köstlichkeiten hervorzauberte. So etwas hatte er noch nie gesehen - sein Onkel hatte wohl eher die einfache Küche bevorzugt - Miriam hatte ja sowieso nie etwas besseres kochen können. Kaum war der Sklave fertig, nahm er sich eine der lukanischen Würste und verspeißte sie genüsslich. Dazu stibitzte er noch eine Traube...

  • Vielleicht bestand also doch die Möglichkeit das Vater nicht nach Roma ging. Ihn nicht gleich wieder verlassen zu müssen, da ich wusste er würde mich wohl kaum mitnehmen. Wäre ich für ihn nur eine Belastung? Aber ich wollte auch meinem Vater nicht im Wege stehen.
    Nachdem Tribun Tiberius gesprochen hatte, war ich überraschend beruhigter. Nie hätte ich gedacht, seine Worte so gerne zu lauschen, wie diesen eben. Gerade deswegen fand ich es für angebracht, ihm ein Lächeln zu schenken, das ich auch tat. Obwohl Vater überhaupt nicht zu Wort gekommen war.


    Und auch ein Hungergefühl stieg in mir, sicherlich fand ich es nicht gerade als vornehm, mir herzhaft von den Kostbarkeiten zu nehmen und entschloss mich den Hauptgang mit einer Dattel zu beginnen, die ich schon beim ersten Bissen genoss.


    Außerdem wurde mir bewusst, das an diesen Abend grundsätzlich von Politik die Rede war, man konnte es eben bei so vielen Offizieren vermeiden.

  • "Ich habe diesen Vorschlag bereits mit meinem Bewerbungschreiben vor einigen Wochen an den Akademieleiter unterbreitet. Denn ich war infolge der vielen Arbeit in der Zwickmühle, daß ich einen früheren Besuch der Akademie in Roma auch nicht geregelt bekommen habe. Eigentlich hoffte ich, daß er sich mit dem Stellvertreter in Mogontiacum in Verbindung setzt.


    Jetzt verbinde ich es halt mit der Einsicht weiterer Unterlagen und Schriften der Schola A. und einem Familientreffen. Da Wahlen anstehen ist Matinius Agrippa als Senator bestimmt vor Ort. Vielleicht ergibt sich ja für mich mal die Gelegenheit für eine Besichtigung des Senates oder des Kaiserpalastes mit ihm. Natürlich als Scriba getarnt. Ich glaube nämlich, daß das nicht so langweilig ist, wie er es immer darstellt."


    Hm, eine ganz andere Sache an diejenigen, die schon auf der Akademie waren. Wenn ich ehrlich bin, weiß ich nicht mal, ob wir in Roma eine Villa oder so etwas haben. Gibt es die Möglichkeit in der Militärakademie zu übernachten? Dann müßte ich mich nicht um eine Unterkunft kümmern. Die Übernachtungspreise in Rom sollen einem die Tränen in die Augen treiben."

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Sobald es ausreichend Anfragen für einen Kurs gibt, hätte ich auch nichts dagegen.


    Der sollte aber dann eher von den Offizieren besucht werden, da die es am nötigsten haben.



    Legatus, erlaube mir eine Frage.


    Die meisten hohen Offiziere in der Legion haben bereits das Exmanen Primum abgelegt, in wenigen fällen sogar das Examen Quartum.
    Wenn sie ihr Wissen von den Examen der jüngeren Generation weitergeben, kommt das dann nicht einem Betrug gleich?

  • „Nun ja. Beim Examen Primum könntest du Recht haben. Hier handelt es sich ja um eine Art Aufnahmeprüfung für die Academie, die meines Wissens bei jedem Kandidaten gleich ist. Die anderen Examen haben immer andere Themen soweit ich weiß und ich sehe daher bei diesen keine Probleme.“

  • Tribun Tiberius schüttelte bei den Worten des Praefectus leicht den Kopf.


    "Erlaube mir, wenn ich mich dazu äussre: Ich denke, es ist besser, wir beginnen so früh es geht mit dem Vermitteln der theoretischen Inhalte. Prüfung und Beförderung können dann fast zeitgleich erfolgen. So haben wir vom ersten Moment gut Ausgebildete Offiziere."


    "Und es geht ja nur um das vermitteln des Wissens, welches in der Grundvorlesung gelehrt wird. Darin die Offiziere, welche dieses Wissen vermitteln, das erachte ich als selbstverständlich. Die Gefahr des Betruges sehe ich da nicht, besonders da die Prüfung selbst vom Statthlater bzw. des Kommandeurs des Akademie abgehalten wird."


    Mit Blick auf Centurio Plautius ergänzt er.


    "Glücklicherweise war ich bisher nicht in Verlegenheit mir in Roma eine Unterkunft suchen zu müssen, da meine Familie dort eine Villa besitzt. Zumindest solange ich dort wohne, wird ein Kamerad aus der IX. dort immer willkomen sein."

  • Tribun, es geht mir, wie der Legatus auch schon sagte um das Examen Primum.
    Wir dürfen nicht einfach die Fragen oder exakte Themen des Examens besprechen und durcharbeiten.


    Was natürlich geht, das ist die Bearbeitung zum Allgemeinwissen über die Armee.
    Dabei spezialisiert man sich nicht auf ein Thema, sondern bleibt im allgemeinen Bereich und somit kommt auch nicht der Verdacht des Betrugs auf.

  • Crispus biss gerade herzhaft in die Wurst, als sich das Thema langsam der Bildungspolitik im Castellum zuwandte - das war wieder eine Sache, die ihn auch interessierte (zumindest am Rande).
    So lauschte er mit halbem Ohr, während er mit seinen fettigen Fingern Spuren auf dem Trinkpokal hinterließ, aus dem er nun den edlen Wein trank.
    Er war wirklich vorzüglich!

  • "Praefectus, auch mir geht es um das Examen Primum. Es ist ja nicht so, das ich der Meinung bin, das wir diese Prüfung abnehmen sollten, sondern stattdessen die Optios, welche sich zur Beförderung empfohlen haben darauf vorbereiten diese Erfolgreich abzulegen."


    Der Tribun nimmt sich etwas von dem Ferkelfleisch.


    "Sicher hat jeder, der das Examen bereits abgelegt hat, eine Ahnung, in welche Richtung die Fragen der Prüfung gehen, doch ist es nur eine Ahnung, denn sollten die Fragen bisher stets die Gleichen gewesen sein, worüber ich nichts weis, da ich nur jene gesehen habe, welche ich beantwortet habe, kann sich dies jederzeit ändern. Daher muss der dozierende Offizier darauf achten, das er den Inhalt der Grundvorlesung möglichst komplet vermittelt."

  • Valeria sah forschend in die Runde und räusperte sich danbn dezent.
    "Verzeiht, dass ich frage, doch wie kann man sich einen solchen Cursus vorstellen? Ist er den Cursi der Schola gleich, wird nur an einem anderen Ort abgehalten?" fragte sie mit einer angenehm weichen Stimme in die Runde herein.

  • Zitat

    Original von Quintus Tiberius Vitamalacus
    "Praefectus, auch mir geht es um das Examen Primum. Es ist ja nicht so, das ich der Meinung bin, das wir diese Prüfung abnehmen sollten, sondern stattdessen die Optios, welche sich zur Beförderung empfohlen haben darauf vorbereiten diese Erfolgreich abzulegen."


    Der Tribun nimmt sich etwas von dem Ferkelfleisch.


    "Sicher hat jeder, der das Examen bereits abgelegt hat, eine Ahnung, in welche Richtung die Fragen der Prüfung gehen, doch ist es nur eine Ahnung, denn sollten die Fragen bisher stets die Gleichen gewesen sein, worüber ich nichts weis, da ich nur jene gesehen habe, welche ich beantwortet habe, kann sich dies jederzeit ändern. Daher muss der dozierende Offizier darauf achten, das er den Inhalt der Grundvorlesung möglichst komplet vermittelt."



    Soweit ich gehört habe, sind die Fragen die selben.
    Die Grundvorlesung ist ganz sicher immer die selbe und man kann sich nicht mmer neue Fragen ausdenken.


    Wenn wir den Optiones ein Grundwissen vermitteln, dass nicht darauf schließen lässt, dass wir ihnen die Prüfungsfragen erläutern, dann ist das völlig in Ordnung.


    Bevor er weitersprach, griff er nach seinen Becher und nahm einen Schluck.


    Der Primus Pilus hat vor einiger Zeit schon einen Vortrag gehalten, der allgemeines Wissen über die Legionen vermittelte. Daran könnte man gleich anschließen.



    An Valeria gerichtet sprach er vom Thema etwas ablenkend, da die Frauen nicht so viel zum Militärischen sagen konnten


    Die Curse sind gleich aufgebaut. Es gibt einen Vortrag und Fragen dazu, die man in einer bestimmen Zeit beantworten muss.
    Aber ich habe irgendetwas von Praktischen Übungen gehört, die eingeführt wurden.
    Stimmt das, Tribun? Du warst doch erst vor kurzem in Rom beim letzten Cursus.

  • Zitat

    Original von Caius Iulius Seneca
    An Valeria gerichtet sprach er vom Thema etwas ablenkend, da die Frauen nicht so viel zum Militärischen sagen konnten


    Die Curse sind gleich aufgebaut. Es gibt einen Vortrag und Fragen dazu, die man in einer bestimmen Zeit beantworten muss.
    Aber ich habe irgendetwas von Praktischen Übungen gehört, die eingeführt wurden.
    Stimmt das, Tribun? Du warst doch erst vor kurzem in Rom beim letzten Cursus.


    Valeria nickte. So war das. Etwas umständlich fand sie, dass die Cursi in Rom abgehalten wurden, waren doch die meisten Legiones nicht in Italia, sondern in Germania stationiert. Bezüglich der Frage sah sie den Tribun ebenfalls interessiert an.

  • Mela merkte, wie ihm der Wein langsam zu Kopfe stieg. Also ließ er die Finger davon, auch wenn er wirklich wunderbar schmeckte. So nahm er sich etwas Fleisch und biss genüsslich hinein. Die Academia, ja, da wollte er auch hin, später mal. Also lauschte er interessiert den Gesprächen am Tisch.

  • Zitat

    Original von Quintus Tiberius Vitamalacus
    Interessiert hörte er den Ausführungen seiner Kameraden über ihre Reisepläne zu. Dann als Numerinanuns geendet hatte, entdeckte er aus dem Augenwinkel den leichten Ausdruck des Unwillens bei seiner Tochter.


    "Numerianuns, mein Freund, du reist also auch nach Rom ? Und lässt deine Tochter allein zurück ? "


    Ich schüttelte den Kopf...


    "Alleine zurücklassen werde ich sie nicht, sie kann gerne zur Verwandschaft nach Roma mitkommen oder sie bleibt bei Lepidus in Mogontiacum, es liegt bei ihr."


    ich blickte hinüber zu Livilla...

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Zitat

    Original von Caius Iulius Seneca
    An Valeria gerichtet sprach er vom Thema etwas ablenkend, da die Frauen nicht so viel zum Militärischen sagen konnten


    Die Curse sind gleich aufgebaut. Es gibt einen Vortrag und Fragen dazu, die man in einer bestimmen Zeit beantworten muss.
    Aber ich habe irgendetwas von Praktischen Übungen gehört, die eingeführt wurden.
    Stimmt das, Tribun? Du warst doch erst vor kurzem in Rom beim letzten Cursus.


    Tribun Tiberius nickte.


    "In der Tat, es gab eine Übung in Anwendung der Phalanx. Eine Interesante Sache, mal zu probieren, wie es gewesen sein muss eine 5 Shritt langen Lanze beidhändig zu halten und auch noch ein Schild zu koordinieren."


    "In einer zweiten Übung probierten wir uns mit einer Wurfschleuder. Zum Glück hab ich in meiner Kindheit mit dieser waffe gejagt, so konnte ich eine recht ordentliche Figur machen.

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