Officium des Kommandeurs

  • "Das heißt also, du möchtest Tribun werden und die Mannschaftsränge verlassen?"


    Diese Frage war mehr eine Feststellung, denn eine andere Option blieb bei seiner Aussage wohl nicht.


    "Da bin ich jetzt natürlich neugierig, denn solche Anliegen kommen selten von Leuten, die es noch nicht bis zum Centurio gebracht haben. Macht dir der Dienst mit den Jungs keinen Spass, so dass du den Exerzierplatz gegen ein Officium eintauschen möchtest?"

  • Sedulus nickte bei der Frage des Senators.
    Ja die Frage war gut. Sicher gefiel es mir. Auch hatte er mit den Männer an sich keine Probleme was auch für seine Vorgesetzten galt. Es war etwas was er nicht beschreiben konnte - eine Art Drang.


    Vielleicht wollte er aber auch lieber in die Politik und nach der Dienstzeit als Tribunus den CH bestreiten.


    Nein so ist es nicht Senator. Wie soll ich sagen...


    Ja, wie sollte er es ausdrücken... Schwer.


    Ich wollt eigentlich die CU verlassen und vielleicht später in den CH gehen.

  • "Ah, das gibt dem Ansuchen natürlich einen ganz anderen Anstrich."


    Die Frage, warum er als Sohn eines ehemaligen Statthalters überhaupt zu den Stadtkohorten gegangen war und nicht sofort in die Politik, ersparte er ihm. Gründe würde er dafür gehabt haben und Macer konnten sie letztlich egal sein.


    "Sonst hätte ich dich nämlich jetzt gefragt, was du danach werden willst. Ein Tribunat ist schließlich kein Dauerposten.


    Trittst du bei den nächsten Wahlen zum Vigintivirat an? Beziehungsweise wie sieht es überhaupt mit deiner Dienstzeit aus? Kannst du so einfach gehen?"


    Als Angehöriger des Ordo Senatorius hatte er sich sicher irgendwelche Sonderrechte ausgehandelt, wenn er seinen Weg langfristig geplant hatte. Andererseits hatte Macer eben ja nicht gefragt, wie er überhaupt zu den Stadtkohorten gekommen war und vielleicht hatte er sich doch auf die normale Dienstzeit verpflichtet.

  • Ja ich weiß das man Tribunus Laticlavius nur auf Zeit ist Senator Macer.


    Meine Dienstzeit würde ich wohl beenden müssen wie mir scheint da mich der Praefectus Urbi wohl nicht zeitig aus dem Dienst entlassen wird. Es sei denn für die Wahlen. Aber ich habe ihn in letzter Zeit nicht zu Gesicht bekommen.


    Wie war das nun, mußte er erst Vigintivir sein um ein Tribunat zu bekommen oder konnte er das auch später noch machen? Er war eben doch zu lange in der Wildnis des Ostens unterwegs...


    Sim-Off:

    Das Prob ist ja ich war Anfangs nicht im Ordo Senatorius, sonst hätte ich mir das mit den CU wohl zwei mal überlegt... ;)

  • Sim-Off:

    Schon klar. ;) Wenn wir ein wenig an deinem Fall rütteln, fällt vielleicht eine schöne Story runter, die die Sache auch SimOn erklärt. :D


    Der Mann hatte sich also offensichtlich keine Sonderrechte von Beginn an einräumen lassen, was es ihm jetzt nicht einfacher machte.


    "Wenn bei dir nichts von Anfang an vereinbart wurde, dass du nur eine verminderte Dienstzeit ableisten musst, dann müsste das wohl über ein paar höhere Stellen laufen. Wobei ich annehmen würde, dass man dort angesichts deines Vaters recht kulant sein wird. Aber bis zu den kommenden Wahlen wird es dann wohl eher nichts. Wenn es sich ergibt, kann ich den Praefectus Urbi vielleicht darauf ansprechen, aber ich kann nicht versprechen, dass es hilft."


    Die Frage, in welcher Reihenfolge nun was zu tun wäre, drängte sich ohnehin auf.


    "Aber nichts wäre ärgerlicher, wenn dir eine schnelle Entlassung gewährt wird, du aber dann doch nicht zum Tribun gemacht wirst, weil die Plätze begrenzt sind. Zweifellos wird der Kaiser jene Männer bevorzugen, die das Tribunat für den zweiten Schritt im Cursus Honorum benötigen. Dann müsstest du doch erst auf das Vigintivirat warten."

  • Wenn man den Senator so hörte konnte einem recht schwindelig werden.


    Nein es wurde leider nicht`s vereinbart. Aber meine Dienstzeit sollte eh bald ablaufen wenn ich mich recht erinnere. Entweder bis zu den Wahlen oder kurz danach. Wann genau sind eigentlich die Wahlen?


    Dank der Ausgangsperre war Sedulus nicht mehr so ganz im Bilde was Sache ist.


    Wenn Du das machen würdest, wäre ich Dir sehr dankbar Senator.


    Hmm er hatte ja noch keinen Patron... :D


    Ja das ist wohl wahr. Dann wäre ich quasi soweit wie zuvor. Dumme Sache diese Geschichte. Könnte man denn irgendwie erfahren wer denn zur Zeit für einen Posten als Tribun in Frage käme bzw. Interresse hätte? Das gleich gilt natürlich auch für die die das Vigintivirat anstreben.


    Sim-Off:

    Ich wollt halt gerne warten bis die die schon weiter im CH sind und das Vigintivirat benötigen es erst gemacht haben...

  • "Die Wahlen sind am NON FEB DCCCLVII A.U.C. (5.2.2007/104 n.Chr.), die Kandidaturfrist läuft daher auch nicht mehr allzu lange. Da wäre es für dich wahrscheinlich glücklicher, wenn deine Dienstzeit noch nicht sofort endet."


    Die Frage, wer im Moment Aussicht auf Tribunatsposten hat, war eine ziemlich gute Frage. Genau genommen war Macer als Leiter der Academia sogar einer derjenigen Männer in Rom, die am ehesten zuverlässige Informationen darüber hatten.


    "Was anstehende Tribunate betrifft, könnte ich dir sicher den einen oder anderen Namen nennen, aber das dürfte uns kaum weiterhelfen. Einen kompletten Überblick über zu besetzende Stellen und wartende Kandidaten habe ich nicht.


    Du würdest deine Entscheidung davon abhängig machen, ob ein Posten zu bekommen ist? Dann würde ich versuchen, darüber etwas heraus zu bekommen. Das wäre dann noch dringlicher, als mit dem Praefectus Urbi zu sprechen."

  • Nun, wenn ich richtig gerechnet habe, dann müßte meine Dienstzeit am ANTE DIEM XII KAL MAR DCCCLVII A.U.C. (18.2.2007/104 n.Chr.) enden.
    Wenn die Wahlen natürlich schon am NON FEB DCCCLVII A.U.C. (5.2.2007/104 n.Chr.) sind schaut`s da schon eher schlechter aus für das Vigintivirat und ich würde dann schon lieber das Tribunat bevorzugen das heißt wenn ein Posten frei ist. Ich würde dann gerne nach Germania gehen wollen, da ich mich dort ja doch recht gut auskenne.


    Hoffentlich war das jetzt nicht zu anmaßend gleich noch die Provinz oder gar die Legion sich zu wünschen. Aber wenn dann machte er gleich Nägel mit Köpfen.


    Ja würde ich schon sagen. Denn wenn ich keinen Posten bekomme müßt ich mir nach der Dienstzeit etwas anderes suchen wo ich in der Zwischenzeit unterkommen könnte...

  • Macer schüttelte schmunzelnd den Kopf. "Die Frage der Stationierung wirst du wohl von den offenen Stellen abhängig machen müssen. So viele sollten nun wirklich nicht zur Auswahl stehen."


    Er klappte eine Wachstafel auf und machte sich einige Notizen, um für spätere Gepräche gerüstet zu sein.


    "Wenn dir der Dienst bei den Stadtkohorten Spass macht, hat dort auch sicher niemand etwas dagegen, wenn du ein wenig länger bleibst."

  • Dann wird das wohl so sein.


    Als der Senator dann wieder von den Cohorten anfing mußte Sedulus sofort an Fenja denken. Hatter er ihr doch mehr oder wenigst versprochen sie nach Germania zu bringen. Nur wie sollte er es anstellen wenn er dann noch bei den Cohorten ist. Was dann noch blieb wäre sein Onkel und ob er sie bringen würde - da glaubte er nicht so recht daran.


    Sicher nicht Senator. Eher im Gegenteil. Einige meiner Kameraden werden sich wohl freuen das ich dann doch nicht gehe...


    Er sah bedrückt zu Boden.

  • Macer konnte nicht ganz verstehen, warum der Soldat ein wenig bedrückt schaute, denn er sah eher Grund für ein zufriedenes Gesicht.


    "Nun, das hört sich doch nach einem guten Vorgehen an. Du bleibst bei deinen Kameraden, bis sich etwas ergibt und ich schaue, was ich für dich herausfinden kann."


    Da blieben eigentlich nur zwei Fragen offen, wobei sich die erste noch nicht wirklich stellte.


    "Was du mir dafür schuldig bist, klären wir, wenn es soweit ist. Was wird jetzt aus deiner Anmeldung? Willst du die Prüfung jetzt schon ablegen oder erstmal warten, ob du nicht später doch erst das Vigintivirat machst, wenn sich kein freier Posten ergibt?"

  • Der Vorschlag war ja an sich in Ordnung wäre Fenja nicht. Wenn er ihr erzähle das sie wohl noch länger Sklavin bleiben muß, würde für sie die Welt zusammen brechen. Aber was sollte er nun schon groß unternehmen? Er mußte jetzt erst ein mal abwarten.


    Sedulus nickte dem Senator zu.


    Gut Senator Macer. Nein wenn machbar würde ich die Prüfung dennoch ablegen. Nur für den Fall der Fälle. Und was ich hab, hab ich.


    Er lächelte.

  • "In Ordnung. Ich hoffe, deine Vorgesetzten und auch der Praefectus Urbi nehmen mir das nicht übel, dass ich dich ohne ihr Wissen das Examen Primum machen lasse."


    Andererseits wollte Macer ja ohnehin mit dem Praefectus Urbi sprechen, da würde sich das schon klären lassen.


    "Die Prüfungsunterlagen gibt es vorne im Büro. Ich komme eben mit."


    Macer erhob sich von seinem Platz und begleitete den Soldaten zurück ins Officium, damit der Schreiber jetzt auch mit den Eintragungen zurecht kam.

  • Sedulus erhob sich von seinem Platz und folgte dem Kommandanten der Aca Mil ins Officium des Scriba mit dem er sich vor kurzem so nett unterhalten hatte. :) Jetzt wo ja alle Unklarheiten beseitigt waren sollte es für diesen keine Probleme mehr geben die Unterlagen auszufüllen.

  • Da während der Parentalia Amtshandlungen der Magistrate und auch der Curatoren etwas seltener wurden, nutzte auch macer die Zeit, um das Officium in der Basilica Iulia früher zu verlassen und dafür noch ein paar Stunden in der Academia zu verbringen. Viele Arbeiten hatte er nicht zu korrigieren, dafür mussten jedoch dringend neue Kurse geplant werden. Kandidaten für ein Examen Quartum hatte er derzeit kaum auf der Liste, dafür war ein Examen Secundum umso dringender. Aber ausgerechnet für dieses hatte er auf einer der vielen Wachstafeln auf seinem Tisch keine Notizen für kommende Themen.


    Nach einigen weiteren erfolglosen Gedankengängen nahm er sich deshalb eine frische Wachstafel, breitete einige alte Kursnotizen vor sich aus und überprüfte, ob er aus altem Kursmaterial einfach einen neuen Kurs zusammenstellen konnte. Immerhin saßen diesmal neue Leute im Hörsall, denen konnte man auch schon ein gehaltenes Thema vorlegen. Nur die Prüfungsfragen müssten wohl besser neue sein.


    Als er am Abend das Büro wieder verließ, hatte er zwar immernoch keinen neuen Kurs, aber immerhin eine Idee, wie er bald wieder einen zusammenstellen könnte.

  • Nachdem er nochmal eine Menge Zeit in die Vorbereitung eines neuen Kurses gesteckt hatte, war Macer zuversichtlich, zu einem guten Ergebnis zu kommen. Vergnügt experimentierte er mit verschiedenen Zusammenstellungen von Prüfungsfragen, die er zu diesem Kurs stellen wollte. Noch war das Material zur Vorlesung aber noch nicht ganz fertig, so dass noch einige Tage vergehen würden, bis er den Kurs offziell ankündigen lassen würde.

  • Nachdem er wegen der Equirria die Arbeit an der Academia einige Tage länger als üblich ausgesetzt hatte, erwartete Macer bei seiner Rückkehr an seinen dortigen Arbeitsplatz gleich eine ganze Sammlung von Prüfungsantworten. Nachdem er sich einen Becher Wein in Reichweite gestellt hatte, machte er sich daran, die Antworten der Studierenden zu lesen und zu bewerten. Nicht immer fiel ihm das angesichts der Undeutlichkeit der Handschrift leicht, aber das er selber auch nicht gerade besonders sauber schrieb, störte er sich an dieser mühsamen Arbeit kaum. Gelegentlich schüttelte er den Kopf, wenn er eine falsch Antwort entdeckte, aber insgesamt hatten die letzten Kandidaten ihre Sache ganz vorzüglich gemacht und Macer konnte zahlreiche positive Ergebnisse notieren, die der Schreiber im Büro später aushängen konnte.


    Nachdem der Stapel mit Prüfungsabgaben abgearbeitet war, konnte sich Macer einer Änderungsvorlage für die Lex Academia Militaris widmen, die er mit dem Kaiser beim Conventus abgesprochen hatte. Rasch hatte er die nötigen Zeilen auf einer Wachstafel notiert, die später ihren Weg zum Palatin finden würde.

  • Am Nachmittag hatte sich macer durch einen ganten Stapel von Korrekturen gearbeitet. Manche Kandidaten hatten entweder wirklich viel geschrieben oder einfach nur eine große Schrift und daher mehr als nur eine Wachstafel mit Lösungen gefüllt. Rekordhalter war ein Teilnehmer, dessen Arbeit sich gleich über vier Tafeln erstreckte. Schritt für Schritt studierte Macer die Antworten, verglich sie im Kopf mit der erwarteten Lösung und gelgentlich auch untereinander zwischen den verschiedenen Kandidaten, wenn er sich nicht ganz sicher war, wann er eine Antwort als vollständig und wann als fehlerhaft werten sollte.


    Am Ende des langwierigen Vorgangs war er mit der Durchfallquote zufrieden, denn nur sehr wenige Abgaben musste er als nicht ausreichend werten. Mit einer Liste in der Hand betrat er das Büro des Schreibers, der wenig später den Aushang auf dem Flur aktuallisierte und Benachrichtigungen an die Teilnehmer vorbereitete, sofern das nötig war.

  • Endlich hatte Macer die Zeit gefunden, die Unterlagen für ein neues Kursangebot zum Examen Tertium fertig zu stellen. Eigentlich war es nicht viel Aufwand gewesen, denn wie bei den anderen Kursen auch, handelte es sich um eine Neuauflage einer alten Vorlesung. Diesmal über die Kaiser und ihre Beziehung zum Militär. Trotzdem hatte es Macer einiges an Zeit gekostet, die alten Unterlagen zu sichten und zu überarbeiten, damit sie in schriftlicher Form zur Verfügung gestellt werden können. Außerdem musste er sich neue zusätzliche Prüfungsfragen ausdenken, was ihm nicht immer leicht fiel.


    Schließlich war aber doch alles fertig geworden und der Schreiber konnte eine saubere Abschrift der Materialien für die Bibliothek der Academia Militaris erstellen. Außerdem wurde die Kursliste um das neue Angebort ergänzt, so dass nun für jede Stufe Angebote vorhanden waren. Für einige hatte Macer aber gleich schon wieder weitere Ideen, so dass mit weiteren Ergänzungen auch in Zukunft zu rechnen war.

  • Er klopfte höflicherweise noch mal an der Tür und wartete daraus, dass man ihm Einlaß gebot. Erst dann betrat er das Officium und grüßte den Senator. "Sei gegrüßt, Senator Macer," meinte er freundlich. "Ich hoffe, ich störe nicht zu sehr und möchte Deine Zeit auch nicht zu sehr in Anspruch nehmen. Jedoch bin ich mit einer Bitte hier," meinte er und gab dann erst einmal Macer die Gelegenheit zu antworten. Da sie sich kannten, war ein Vorstellen wohl unnötig.

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