Die Anspannung war förmlich greifbar. Darüber kontne auchihr Lächeln nicht hinwegtäuschen. Die Situaton war viel zu ernst, als dass man sie einfach verarbeien konnte. Sicher, sie sind wieder heil hier angekommen, aber zu welchem Preis? Es war am Ende vielleicht sogar mehr Glück als Verstand und hat mehr gekostet, als dass es uns etwas gebracht hat. Es war eine Art Fazit - eines, welches deutlich zeigte, wie sehr das Geschehene an ihm nagte.
Aulus Zimmer
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- Casa
- Valentin Duccius Germanicus
- Geschlossen
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Ein Kampf kostet meist mehr als er bringt. Ich habe noch keinen Kampf gesehen, dessen Ausgang die Opfer rechtfertigte, die er gekostet hat.
Man konnte den Krieg und den einsatz von menschenleben noch so schön reden, sie würde immer dieser Meinung bleiben. Keiner versuchte sich in Diplomatie und meist scheiterte sie, weil sie einfach nur einseitig betrieben wurde oder man zu viel wollte.
Die Götter haben euch beigestanden und das ist das Wichtigste. Ihr seid alle lebend zurückgekommen und das zählt. -
Und sie hatte mit ihrer Einschätzung bezüglich diverser Kämpfe mehr recht, als sie es vielleicht selbst wusste. Das war ihm spätestens seit seinem letzten Ausflug nach Magna klar geworden, bevor seine Rückkehr hier in der Casa zum Fiasko wurde. Ich werde im Frühjahr wohl nochmal an die Amisia reisen. Sehen, was von den Dörfern übrig ist. meinte er fast schon lapidar. Er wusste, dass ihr das nicht gefallen würde, doch er wollte mit offenen Karten spielen. Es gab keinen Grund ihr etwas vorzumachen. Diesen Entschluss hatte er in den vergangenen beiden Tagen getroffen. Nicht dass er sich unnötig in gefahr bringen wollte, aber er musste getan werden.
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Aus großen Augen sah sie ihn an. Ihr Blick zeigte deutlich was ihr gerade durch den Kopf ging. Sie konnte ihn beim besten Willen nicht verstehen. Dorthin wieder zurück wo alle gestorben waren, die noch lebten als sie hier weggingen?
Aber, meinste du wirklich, dass noch etwas von dem übrige geblieben ist, das einmal unser Dorf war? Nach diesem schlimmen Kampf damals?
Sie glaubte es nicht und sah hier eine erneute Gefahr jemanden aus der Familie dort jenseits des Limes zu verlieren. -
Ihr Blick sagte ihm, dass seine Vermutungen richtig waren. Es missfiel ihr sehr. Doch was dieses Kapitel betraf, so waren die Seiten leer. er war damlas nicht dabei gewesen und ob er es wollte oder nicht, es nagte an ihm. Ich weiß es nicht, Dagmar. Ich war damals nicht dabei und bin stattdessen durch die Welt gezogen. Was ich dort suche und hoffe zu finden?? Meinen Frieden... Er wusste nicht, ob sie verstehen würde. Und ihr Blick ließ darauf schließen, dass sie es eben nicht tat... Er atmete tief durch.
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Ihr Gesicht hellte sich auf als er dies sagte.
„Ich bin sicher das mir bei ihm nichts passieren wird. Ich möchte nur wissen wie es hier ist. Immer in der Casa kann ich ja nicht beleiben, oder?“
Das sie gerade eben noch außerhalb der Stadt war verschwieg sie lieber. Bis jetzt hatte das ja niemand bemerkt.
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Ich weiß noch genau wie es im Dorf aussah als wir Hals über Kopf unsere wenigen Sachen nahmen, die uns geblieben waren und flohen. Vom Dorf war nicht mehr viel übrig. DIe Hütten waren zum großen Teil niedergebrannt und viele der Kämpfer ermordet worden. Sie hatten sogar eine Hütte in Brand gestecktin der Frauen und Kinder Schutz gesucht hatten. Wir kamen nicht alle hinaus. Es war ein grausames Bild.
Sie atmete kurz durch. Es war eine Geschichte, die einem 6 jährigen Mädchen nie hätte passieren sollen, aber dennoch war es geschehen.
Ich weiß, dass ich dich nicht davon abhalten kann, aber frage dich, ob es wirklich das ist, was du sehen willst, was du dir antun willst. -
Ihre Beschreibung war wie ein Stich in sein Herz. Natürlich hatte er so etwas erwartet und würde es auch erwarten müssen, aber wie sollte er denn seinen Frieden finden? Ich kann nicht von dir verlangen, dass du das verstehst. Ich kann sicher nichts anderes erwarten, als etwas derartiges dort vorzufinden. Aber wie soll ich denn meinen Frieden finden? Ich kann meine Vergangenheit nicht einfach so abhaken, wie du es vielleicht kannst. Wenn mir unsere Unternehmung eines gezeigt hat, dann, dass meine Vergangenheit noch diese eine Lücke aufweist. Und diese will ich doch nur schließen. Ist das denn so abwägig??
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Tief atmete sie durch und versuchte ganz ruhig zu bleiben.
Du hast doch gesehen wie gefährlich die Reise ist und dann willst dorthin wieder zurück? Abhaken, wie du es sagst, kann ich diese Geschichte ganz sicher nicht. Wenn ich das könnte, würde ich nicht manche Nacht davon träumen. Doch weiß ich was mir lieber ist. Nämlich mein Leben. Man war drei Mal kurz davor mir dieses zu nehmen. Ich habe gelernt Prioritäten zu setzen.
Zu diesen drei Mal zählte sie die Ereignisse, wo es wirklich kurz auf Messers Schneide stand, nicht einmal die Versuchten, wo sie glimpflich davon kam. -
Wie gesagt, ich werde mit ihm sprechen. Und passieren, kann dir auch in der Stadt noch vieles. Doch fordern wir das Schicksal nicht heraus. Er schmunzelte sie an, was seinen Ärger über ihre Naivität nur überspielte. Doch er wollte sie nicht weiter damit konfrontieren. Das würde noch oft genug der Fall sein.
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Wollte sie nicht verstehen oder konnte sie es nicht? Oder lag er mit seinen Ansichten nur völlig falsch?? Sage mir Dagmar, was ist ein Leben, das voller offener Fragen ist? Das uns Tag für Tag zeigt, wie wenig wir doch über uns selbst wissen? Was ist das für ein Leben? Was sind das für Prioritäten?? Er blickte sie fragend, aber auch durchdringend an. Wir können es uns einfach machen und die Wahrheit verdrängen. Doch ich kann damit nicht mehr leben.
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Was nützt es wenn du auf der Reise zur Antwort deiner Fragen stirbst und diese dann nie erhälst?
Manchmal hatte sie das Gefühl, dass die Männer irgendwie nur an ihre Ehre und die in den Kopf gesetzten Dinge dachten und nicht viel weiter.
Ich verdränge nicht die Wahrheit. ich stelle mich ihr jeden Tag aufs Neue. Jeden Tag an dem ich mich an den überfall auf unser Dorf erinnere, an den auf das Dorf in Britannien an die Zeit wo ich als Sklavin unterwegs war und die vielen Dinge, die hier passiert sind.
Sie holte tief Luft und stand schließlich auf.
Aber es ist dir eh nicht auszureden. Wenn du meinst, dass es das Richtige ist und du der Meinung bist, dich der Gefahr aussetzen zu müssen. Dann tue es. -
Manchmal kam es ihm vor, als würde er eine fremde Sprache sprechen. Und wirklich überraschend kam es nicht, als sie schließlich aufstand. Willst du mich eigentlich nicht verstehen oder kannst du mich nicht verstehen? Meinst du, ich hätte in den Sommern, die ich mehr auf dem Buckel habe als du, nicht genug erlebt, als dass ich das nicht einordnen könnte? Meinst du ich würde blindlings in die Gefahr rennen - in meinen Tod? Denkst du ich wäre so töricht? Mittlerweile war er auch aufgestanden und blickte ihr aus kürzester Entfernung, so das bei dem Bauch möglich war, in die Augen.
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Sim-Off: So dick ist der Bauch nun auch wieder nicht.
Ich verstehe deine Beweggründe, jedoch nicht warum du diese Risiken auf dich nimmst. Das ist der Punkt der mir unverständlich ist. Ich würde nichts lieber tun als ins Dorf zurückzukehren. Aber ich weiß wohin ich gehöre. Zumindest inzwischen nach all der Zeit. Nämlich hierher. Hier wo der Rest der Familie ist und sich zusammen findet. Hierher, wo ich so viel bewirken konnte.
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Sim-Off: Safety first!! Nicht dass das Kleine noch anfängt nach mir zu treten, nur weil ich die Mama ein wenig ärgere!!
Und hierhin werde ich doch auch wieder zurückkehren. Meinst du wirklich ich hätte mir diese Entscheidung leicht gemacht und sie übers Knie gebrochen? Allein oder zu zweit lässt sich schneller und vor allem unauffälliger reisen. Ich habe mir das gut überlegt und meine Chancen abgewogen. Und alles in allem denke ich, dasss ich das schaffen kann. Ob du es glauben magst oder nicht, wovon ich ja ausgehen muss. Die Diskussion war anstrengend und auch wenn er mit Widerstand gerechnet hätte, dann nicht in dieser Form. Doch da musste er nun einmal durch.
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Da stand sie nun und dachte nach. Es war nicht fair. Aber war es das Leben überhaupt? Nein, nie.
Natürlich hast du das.
Damit wand sie sich ab und ging drei Schritte, ehe sie sich wieder umdrehte.
Ich nehme dich beim Wort. Solltest du es brechen, werde ich dir nachkommen und dich ein zweites Mal umbringen und das ist mein Versprechen.
Ein kleines Lächeln zeigte sich kurz in ihrem Gesicht ehe sie dann weiter zur Tür ging und schließlich das Zimmer verließ. -
...war es also nun wieder so weit. Er hatte dies in seinem Leben mittlerweiel so oft getan und doch war jedes Mal ein Ereignis für sich: der Abschied. Doch er hatte Dinge zu erledigen. Dinge, die vor knapp 20 Jahren begonnen haben.... Sicher war es dieses Mal nicht so leicht und einfach. Er hatte hier sene Familie wiedergefunden. Menschen, die ihm lieb und teuer sind. Aber auch sie würden es noch verstehen...
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