[Officium] Aedilis Plebis

  • "Dies würde aber voraussetzen, daß eben jener "Freund" von der Steuer - aus welchen Gründen auch immer - befreit wäre.
    Versteh mich nicht falsch, aber ich glaube nicht, daß die Tatsache, daß ein Freund für einen anderen ein paar Sesterzen aufbewahrt, weil eben jener ein sehr ängstlicher Mensch zu sein scheint und sich entweder vor Dieben oder den römischen Steuereintreibern fürchtet, für den Staat bedeutend ist."


    Daß nach Tacitus' Ansicht zwischen römischen Steuereintreibern und Dieben kein großer Unterschied bestünde, sprach er lieber nicht aus. Er hatte den Volkstribun bisher als einen überkorrekten Mann kennengelernt, der doch schwer einzuschätzen war.


    "Kommt aber heraus, daß jener "Freund" systematisch und größere Summen vor der Steuer verbirgt, so dürfte die Tatsache, daß er das Geld aufbewahrt hat, sein geringstes Problem sein. ;)


    Alternativ ließe sich als Abgrenzung sicher das Merkmal der Gewerblichkeit integrieren, also die Frage, ob jemand Geldgeschäfte in gewerblicher Art und Weise betreibt."

  • Und genau dort haben wir das Problem. Ein "Freund" der keine Steuern zahlt, kann nur ein Patrizier sein und Patrizier, welche sich mit Geldwechslern auf eine Ebene stellen, naja, ich muss dir glaube ich nicht sagen, was ich davon halten würde. Und dennoch gibt es sicherlich Leute, welche genau das tun würden, wenn es nicht explizit verboten wird.

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  • "Und eben dieser Geldwechsel soll durch dieses Gesetz limitiert werden. Ich teile Deine Auffassung, daß ein Patrizier sich solcher Geschäfte nicht anzunehmen hat. Ja imgrunde wären diese Art von Geschäften für einen jeden Römer unangemessen. Aber ich will nicht zu weit greifen."


    Tacitus trank einen Schluck.

    Sim-Off:

    WiSim ;)


    "Ein Patrizier, der in großen Maßstab diesen Geschäften nachgeht, muß bestraft werden. Und das sieht das Gesetz auch vor. Betreibt er jedoch einen nicht unerheblichen Aufwand so wird er auch damit nicht ohne Kosten umhinkommen, so daß er sich seine Tätigkeit ohne Zweifel vergüten lassen wird.
    Wenn Dir das aber nicht eindeutig genug ist, so ließe sich der Tatbestand gewiss ohne Probleme auf Geldgeschäfte unentgeltlicher Art erweitern."

  • Zitat

    Original von Caius Helvetius Tacitus
    "Salve Septemvir, womit beehrst Du mir deine Anwesenheit ? Bitte, komm rein !"


    wies Tacitus den Priester in das Officium. Die Thermen würden noch warten müssen.


    "Salve Aedil!" Victor tritt in das Officium. "Heute komme ich in einer privaten Angelegenheit. Und zwar geht es um eine Erbsache, welche der vorherige Aedilis Plebis Purgitius Macer an meinen Bruder herangetragen hat. Unsere verstorbene Cousine Valeria Aquilia hat einen Betrieb hinterlassen, einen Barbier mit Namen..." Er klappt seine Wachstafel auf und liest ab: "'Die neuesten Trends'. Nuja, über den Namen lässt sich streiten, auf jeden Fall sind ihre nähesten Verwandten ihre Brüder Decius und Octavianus, die sich nun einigen sollten, an wen von beiden der Betrieb geht. Jetzt ist es aber so, dass wir von den zwei schon ziemlich lange nichts mehr gehört haben, kein Mensch weiß, wo sie abgeblieben sind. Tja, und weils schade wäre, wenn der gute Barbier aus diesem Grund Pleite geht und weil das Ganze nicht nochmal an den nächsten Aedil verschleppt werden sollte, ist die Frage nun, ob es auch möglich ist, den Betrieb an einen Cousin oder eine Cousine von Aquilia zu überschreiben?"


  • Sim-Off:

    Danke!


    Ja, es ist mir nicht eindeutig genug und ein "Freund" würde selbst bei grossem Aufwand von einem "Freund" keine finanzielle Entschädigung verlangen, sondern eher Materielles. Daher, und in Betracht der Dinge, welche im Senat in dieser Richtung diskutiert wurden, fände ich eine Ausweitung auf alle Arten von Geldgeschäften viel besser.

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  • Zitat

    Original von Lucius Annaeus Florus
    Ja, es ist mir nicht eindeutig genug und ein "Freund" würde selbst bei grossem Aufwand von einem "Freund" keine finanzielle Entschädigung verlangen, sondern eher Materielles. Daher, und in Betracht der Dinge, welche im Senat in dieser Richtung diskutiert wurden, fände ich eine Ausweitung auf alle Arten von Geldgeschäften viel besser.


    Tacitus hatte eine zeitlang geschwiegen. Einige Gedanken schwirrten ihm durch den Kopf, die er bemüht war zu ordnen, ehe er wieder das Wort ergriff.


    "Nun, ich denke, wir sollten uns auf den wesentlichen Kern des Tatbestands beschränken. Der liegt darin, das Geldgeschaft, den Verleih und die Aufnahme pecuniären Vermögens zu reglementieren.
    Im ersten Abschnitt ist definiert, was ein Geldgeschäft ausmacht. Die Ausweitung auf Geschäfte unentgeltlicher Natur bedürfte einer vollkommen neuen Definition und geht meiner Ansicht zu weit. Ein Geschäftsmann, der dieses Geschäft ohne Zweifel ernsthaft betreibt, wird nicht umhin kommen, Ausgaben dafür zu haben, sei es die Aufbewahrung und Sicherung des verwahrenden Vermögens. Diese Ausgaben wird er sich ohne Zweifel vergüten lassen, und zwar nicht mit materiellen Waren, denn womit soll er seine Angestellten, die Miete für die Geschäftsräume bezahlen, wenn nicht mit Geld ?
    Der andere Fall ist der, daß ein "Freund" für einen anderen Vermögen bewahrt. Dieser Fall ist meiner Meinung klar zu abstrahieren von dem eigentlichen Tatbestand. Viel eher dürften hier steuerhinterzieherische Tendenzen sich erkennbar zeigen, um nicht von betrugsähnlichen Delikten zu sprechen. Das ist um nach meiner Ansicht um einiges gravierender, als wenn ein Geldverleiher ohne staatliche Lizenz arbeitet."


    Sim-Off:

    Du musst mir nicht simoff danken, wenn ich dir in der WiSim ein Angebot reinstellen, das Angebot ist ja simon. ;)

  • Ein Sklave übergab eine Depesche, die an den Annaeus Florus gerichtet war.




    Salvete, Annaeus Florus,


    kürzlich lernte ich Deine Tochter Annaea Prisca in Mantua kennen, und nach einem Gespräch mit ihr, ergaben sich gewisse Umstände, die ein Gespräch sinnvoll erscheinen lassen.


    Wir reisten stante pede daraufhin nach Rom, um Dich zu treffen. Auch freue ich mich, Dich somit einmal vonAngesicht kennenlernen zu können.


    vale bene,

    Titus Aurelius Cicero



    Vor dem Officium wartete der Sklave, um den Annaeus Florus zu gegebener Zeit zu dem Treffen zu führen.

  • Ein Bediensteter der Basilica Iulia wunderte sich über das Schreiben, welches an den Volkstribun adressiert war. So wandte er sich an den Boten und machte ihm deutlich, daß der Volkstribun hier nicht anzutreffen sei. Er solle es doch einmal in der Curia Iulia versuchen.

  • Zitat

    Original von Caius Helvetius Tacitus
    Tacitus hatte eine zeitlang geschwiegen. Einige Gedanken schwirrten ihm durch den Kopf, die er bemüht war zu ordnen, ehe er wieder das Wort ergriff.


    "Nun, ich denke, wir sollten uns auf den wesentlichen Kern des Tatbestands beschränken. Der liegt darin, das Geldgeschaft, den Verleih und die Aufnahme pecuniären Vermögens zu reglementieren.
    Im ersten Abschnitt ist definiert, was ein Geldgeschäft ausmacht. Die Ausweitung auf Geschäfte unentgeltlicher Natur bedürfte einer vollkommen neuen Definition und geht meiner Ansicht zu weit. Ein Geschäftsmann, der dieses Geschäft ohne Zweifel ernsthaft betreibt, wird nicht umhin kommen, Ausgaben dafür zu haben, sei es die Aufbewahrung und Sicherung des verwahrenden Vermögens. Diese Ausgaben wird er sich ohne Zweifel vergüten lassen, und zwar nicht mit materiellen Waren, denn womit soll er seine Angestellten, die Miete für die Geschäftsräume bezahlen, wenn nicht mit Geld ?
    Der andere Fall ist der, daß ein "Freund" für einen anderen Vermögen bewahrt. Dieser Fall ist meiner Meinung klar zu abstrahieren von dem eigentlichen Tatbestand. Viel eher dürften hier steuerhinterzieherische Tendenzen sich erkennbar zeigen, um nicht von betrugsähnlichen Delikten zu sprechen. Das ist um nach meiner Ansicht um einiges gravierender, als wenn ein Geldverleiher ohne staatliche Lizenz arbeitet."


    Sim-Off:

    Du musst mir nicht simoff danken, wenn ich dir in der WiSim ein Angebot reinstellen, das Angebot ist ja simon. ;)


    Nun gut, wie du meinst. Ich versuchte ja eigentlich nur, die Diskussionen im Senat in deinen Entwurf einfliessen zu lassen, damit er auch eine gute Chance hat. ;)


    Aber es ist dein Entwurf und wenn du ihn so belassen möchtest, dann werde ich selbstverständlich meinen Pflichten nachkommen und ihn so dem Senat vorlegen.

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  • "Nun, ich denke, daß man die Tatbestände trennen sollte, eine Vermischung bringt nur Unklarheiten. Hier haben wir eine Reglementierung der Geldgeschäfte, auf der anderen Seite einen klaren Fall der Steuerhinterziehung, der mit diesem hier doch nicht viel zu tun hat.


    Sicher bestünde die Möglichkeit, den Geldleihern steuerliche Vorteile einzuräumen, was sie ja zu einem privilegierten Geschäft macht, aber ich denke solche Ausformungen sollten der pasceolus imperialis überlassen bleiben. Oder wie siehst Du das, Tribun ?


    Ansonsten wäre ich Dir sehr verbunden, wenn Du diesen Entwurf dem Senat vortragen würdest."

  • Gut, sollte der Senat sich darauf einigen, Geldgeschäfte durch staatliche Bewilligungen regeln zu wollen, dann werde ich diesen Vorschlag vorlegen. Ansonsten hat es wenig Sinn, bist du da einig mit mir?

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  • "Nun, ich denke der Senat sucht nach Möglichkeiten nach der Auflösung der Sparkonten dem Bürger legale Möglichkeiten des Geld sparens zu bieten und ich denke, die Einführung lizensierter Geldhändler stellen dabei eine gute Möglichkeit dar."

  • Gut, dann werde ich das so einbringen. Natürlich in deinem Namen.


    Dann wurde ich etwas bedenklich.


    Ich habe allerdings noch eine andere Sache, welche ich ansprechen muss. Ein Bürger hat sich bei mir gemeldet, du hättest deinen Wohnsitz in Ostia?

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  • "Ich danke Dir."


    Tacitus vernahm die Worte des Volkstribuns und war ein wenig überrascht.


    "Na und ? Ich möchte wissen, was es den Pöbel angeht, wo ich meine Villa errichten lasse. Ich kann Dir bestimmt ein halbes Dutzend an Magistraten aufzählen, die ihren Wohnsitz in der Vergangenheit nicht unbedingt in Rom gehabt hatten."

  • Ganz ruhig, Helvetius, es geht in erster Linie nicht um den Wohnsitz, auch wenn ich mich persönlich auch daran stosse, dass es Leute gibt, die sich in Rom wählen lassen und dann aber nicht da wohnen während der Amtsperiode.


    Und Pöbel ist für einen Magistratus ein sehr unpassendes Wort! Zügle also bitte in dieser Beziehung dein Temperament.


    Es geht darum, dass dieser Bürger einen Zusammenhang sieht zwischen den etwas langen Wartezeiten zur Bewilligung von Betrieben und den langen Reisezeiten von und zu deinem Haus in Ostia. Ich wollte dich daher fragen, ob du vielleicht Hilfe brauchst bei der Prüfung der Bewerbungen für neue Betriebe, damit die Bürger nicht lange warten müssen.


    Als Aedil solltest du selbst am besten wissen, wie schädlich für die Wirtschaft es sein kann, wenn jemand in deinem Amt die Arbeit ruhen lässt.

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  • Puh, diese Kopfschmerzen. Diese Stadt stank wirklich und er wußte schon, warum er nach Ostia gezogen war.


    "Nun der Imperator hat ja in seiner "gottunendlichen" Weisheit entschieden, nur einen Aedil zu ernennen, statt eines zweiten. Daß die Arbeit dadurch nicht weniger wird, dürfte klar sein.
    Doch ich will mich nicht beschweren. Ich habe bisher immer meine Aufgaben gewissenhaft erfüllt. Wenn es ungeduldige Bürger gibt, die nicht einmal drei bis vier Tage warten können, bis sie die Konzession in den Händen halten, dafür kann ich nichts."


    Da unterschied sich Tacitus' Ansicht der Pöbel von den wahren Römern. Letztere bewiesen Stärke, verinnerlichten Tugenden und repräsentierten das, was Rom stark macht, erstere waren nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht und er zweifelte nicht daran, daß es auch im Senat Gestalten jener Gattung gab.


    "Achja, kannst Du mir sagen wie ist der Name des Mannes ist, der dich aufsuchte ?"

  • Zitat

    Original von Vibius Valerius Victor


    "Salve Aedil!" Victor tritt in das Officium. "Heute komme ich in einer privaten Angelegenheit. Und zwar geht es um eine Erbsache, welche der vorherige Aedilis Plebis Purgitius Macer an meinen Bruder herangetragen hat. Unsere verstorbene Cousine Valeria Aquilia hat einen Betrieb hinterlassen, einen Barbier mit Namen..." Er klappt seine Wachstafel auf und liest ab: "'Die neuesten Trends'. Nuja, über den Namen lässt sich streiten, auf jeden Fall sind ihre nähesten Verwandten ihre Brüder Decius und Octavianus, die sich nun einigen sollten, an wen von beiden der Betrieb geht. Jetzt ist es aber so, dass wir von den zwei schon ziemlich lange nichts mehr gehört haben, kein Mensch weiß, wo sie abgeblieben sind. Tja, und weils schade wäre, wenn der gute Barbier aus diesem Grund Pleite geht und weil das Ganze nicht nochmal an den nächsten Aedil verschleppt werden sollte, ist die Frage nun, ob es auch möglich ist, den Betrieb an einen Cousin oder eine Cousine von Aquilia zu überschreiben?"


    Tacitus hatte länger überlegt, sich von einem Scriba den schweren Holzcodex bringen lassen , und suchte nach entsprechenden Stellen. Nach einiger Zeit des Suchens, klappte er den Codex wieder zu und sprach zu Valerius.


    "Nun, es dürfte sicher als erstes interesssant zu wissen sein, ob besagre Valeria Aquilia ein Testament hinterlassen hat. Ist ein solches bekannt ?"

  • Du kommst also mit der Arbeit gut durch? Das freut mich sehr zu hören!!


    Der Name des Mannes sollte eigentlich nicht genannt werden, wenn du nichts dagegen hast. Er hat sich an mich gewendet, damit nicht auf dem Forum eine weitere Schlammschlacht entbrennt, denn davon hatten wir in der Vergangenheit schon zuviele. Da sind wir uns sicher einig.


    Und wie du weisst, ist es nicht meine Aufgabe, andere Magistrate zu überwachen, sondern das Gespräch zu suchen und genau das tue ich, diesmal halt im Auftrag eines Bürgers.


    Wenn du dich selbst mit ihm unterhalten möchtest, dann werde ich ihm dies ausrichten und er wird sich hoffentlich an dich wenden.

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  • Erstmals hatte auch ich ein Anliegen und suchte den amtierenden Aedil auf. Zunächst sah ich mich nach einem Scriba um, der mir Auskunft geben konnte, ob der Aedil derzeit zu sprechen war. Schließlich fand ich das entsprechende Zimmer.


    "Salve, ich möchte den Aedil sprechen."

  • Zitat

    Original von Lucius Annaeus Florus
    Du kommst also mit der Arbeit gut durch? Das freut mich sehr zu hören!!


    Der Name des Mannes sollte eigentlich nicht genannt werden, wenn du nichts dagegen hast. Er hat sich an mich gewendet, damit nicht auf dem Forum eine weitere Schlammschlacht entbrennt, denn davon hatten wir in der Vergangenheit schon zuviele. Da sind wir uns sicher einig.


    "Wo denkst Du hin, Annaeus. Es ist nicht mein Bestreben, eine Schlammschlacht loszutreten, das lege mir fern. Zumal ich mir nichts zu Schulden kommen lassen habe.


    Doch ich wüßte gerne, mit wem ich es hier zu tun habe, wer dieser Mann ist, der Dich aufsuchte. Möglicherweise finde ich in den Unterlagen etwas zu diesem oder kann seinen Fall gesondert bearbeiten."


    Er trank einen Schluck Vinum.


    "War er Dir bekannt ? Hattest Du ihn schonmal gesehen ?"

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