• Sie hörte ihm so aufmerksam zu, dass sie nicht die Veränderung bemerkte und auch nicht die plötzliche Bewegung. Mit weit aufgerissenen Augen schaute sie ihn an. Es war der Kuss, der ihr fast den Boden unter den Füßen wegzog, so völlig anders, sie hatte einen harten fordernden Kuss erwartet, so wie eben das Wesen von Brutus war, der nahm sich was er wollte… aber das hier war so völlig anders weich, gefühlvoll, zärtlich und dennoch voller Hingabe. Ihre Beine zitterten und drohten nachzugeben. Morrigan drückte sich leicht von ihm weg. Sie schaute Brutus direkt an. „Bitte Dominus nicht…“ Ihre Lippen zitterten, ihre Hände legten sich auf seine Brust. „Bitte nicht ich kann nicht…“ Tränen stiegen ihr in die Augen. „Ich liebe einen anderen, bitte … es wäre falsch…“
    Sie wusste nicht ob er das verstehen würde, sie kannte die lockere römische Lebensweise. Aber damit konnte und wollte sie sich nun wirklich nicht anfreunden. Für sie war es falsch, wenn man sich mehreren Männern hingab, sie wäre doch dann nur eine Lupa.

  • Dieses zaghafte Aufbegehren gegen ihn hätte in ihm ein Feuer der Lust entfacht, doch es war im Grunde keines gegen ihn, sondern gegen sich selbst und die eigene Moral. Das genügte ihm als Antwort. Mit der rechten Hand strich er ihr sanft über die Wange und dann über die vollen roten Lippen.
    "Er ist ein glücklicher Mann.", hauchte er ihr entgegen und schritt langsam an ihr vorbei, nahm die Stufen aus dem Becken, ergriff im Vorbeigehen ein Handtuch, warf es sich um die Hüfte, und ging wortlos hinaus.


    Während er den Gang zu seinen Privatgemächern, mit Wasserperlen auf der Haut, entlang schritt und dabei eine Spur eindeutige Spur hinterließ war es ihm bewusst, dass sie ihm nicht nachlaufen würde - doch insgeheim hoffte er es. Er zweifelte nicht an ihrer Liebe zu einem anderen, doch die Vorstellung, wie heiß und innig diese beiden Körper, in sich verschlungen, auf einem Bette in die höchsten Sphären menschlicher Extase würden geraten können, das war eine Sehnsucht, die man nicht unterschätzen sollte. Wenn sie diese hätte...
    Bilder brannten sich in seinen Kopf, Bilder, deren erotische Ausstrahlung ihn wieder in Erregung brachten. Zum Glück erreichte er da schon sein Gemach, drückte die Tür ein und schmiss sich, nass wie er war, auf sein Bett. Er musste sich beruhigen.

  • Mansuri war auf dem Weg zur Heizung der Therme. Auf dem Boden des Ganges sah sie nasse Fußspuren. Wer hatte denn die Sauerei veranstaltet. Die Spuren endeten im cubiculum des Claudius Brutus. Nass bleiben durfte es nicht, kam Dominus Gallus hier entlang rutschte er womöglich aus und dann war das Theater groß. Mansuri rief eine Sklavin heran die aufzuwischen hatte. Brutus war also der Thermenbenutzer gewesen. Das nächste mal sollte das Wasser kochen, wenn er Badeglüste hatte. Sie würde sogar persönlich das Einheizen übernehmen. Die nassen Spuren waren beseitigt.


    In der Heizung war alles erledigt. Das Balneum für die Sklaven hatte man gleich mit angeheizt. Heute nach dem morgendlichen Kampf mit der Einteilung der Sklaven für die einzelnen Arbeiten in der Villa, hatte sich Mansuri ein Bad im Balneum verdient. Selten ging sie um diese Stunde , das warme Wasser musste genutzt werden. Die Familienmitglieder waren alle versorgt. Mit ihrer firschen Tunika über dem Arm ging sie ins Balenum.

  • Morrigans Beine versagten nun endgültig ihren Dienst, sie sank am Rand des Beckens auf die Knie.
    Die ganze Situation, war mehr als nur unwirklich gewesen. Brutus er war so ganz anders als sonst, nicht jähzornig, niederträchtig… nein er war so gänzlich anders gewesen. Er war nett gewesen….
    Morrigan war vollends verwirrt. Sie gab sich keinen Illusionen hin, aber nun konnte sie die Sklavinnen des Hauses verstehen, warum sie so freudig waren, wenn Brutus nach einer von ihnen rief.
    Morrigan schnappte sie ein Tuch und beseitigte die feuchten Spuren, die er hinterlassen hatte, nein man konnte eher sagen sie malträtierte den Fußboden. Als ob dieser was für die widersprüchlichen Gefühle konnte die gerade in ihr tobten.
    Sie richtete sich auf, mit einem deutlichen Klatschen landete das Tuch neben einem Stapel Wäsche.
    Sie hatte einen Entschluss gefasst ob er gut war oder nicht, würde sich zeigen, auf jeden Fall würde sich einiges ändern.

  • Menochares der jetzt alleine war richtete sich auf und betrachtete nachdenklich den Stapel Wäsche auf welchem Morrigan das Tuch geklatscht hatte.
    Wütend stieß er einen lauten Schrei aus. Der Schrei ließ alles heraus was sich in den letzten Wochen angestaut hatte. Seinen ganzen Hass, die Erniedrigungen die alle Sklaven ertragen mussten und die Sehnsucht nach Freiheit.
    Er zog sich aus und stieg ins Bad. Es war ihm klar, dass dies verboten war. Dies war in seinen Augen aber nur eine winzige Auflehnung. Er wollte sich gleichzeitig auch rächen für das was gerade geschehen war. Morrigans Wut ließ ihn erkennen, sie hatte eine Entscheidung gefällt, ob diese ihm gefallen würde wagte er zu bezweifeln.

  • Es regnete, gut Regen muss auch sein, es fördert das Wachstum, aber nicht seit Tagen und das mit zwei Schwestern die sich langweilen, dachte Cara. Die Langeweile hatte zum Erfolg, Sassia hatte den Einfall ein richtiges Badefest mit ihrer Schwester zu veranstalten. So ein richtiges Wohlfühlbadefest, mit alles pi pa po, du weißt schon, hatte sie breit grinsend zu ihrer Leibsklavin gesagt,
    Und ob Cara wusste, das würde dauern und was dabei alles rauskommen würde hatte sie schon des öfteren erlebt. „Trotzdem machte es Spaß“. kicherte sie vor sich her.
    Cara stand im großen Balneum und schaute sich um, habe ich auch nichts vergessen, überlegte sie. Das Wasser hat die richtige Temperatur, das Badeöl steht bereit. Über die Auswahl mussten sich die beiden miteinander einigen. Handtücher, große Laken artige Tücher waren über die Liegen ausgebreitet, für die Pflege danach, dazu waren alle möglichen und unmögliche Pflege und Schönheitsprodukte auf einem kleinen Tisch angeordnet. „Ach ja, wo habe ich nur meinen Kopf“, murmelte sie, „die Schwämme und Bürste von sehr fein bis sehr grob sortiert fehlen noch. Jetzt fehlt nur noch das wichtigste, dachte sie, die Schwestern. Die werden bestimmt nicht mehr lange auf sich warten lassen, gleich stehen sie laut schnatternd hier vor mir und ich darf sie entkleiden und ins Bad geleiten.

  • Und Sassia lies nicht lange auf sich warten. In ein schlichtes Kleid gehüllt – warum sollte sie sich auch aufbrezeln für den Weg von ihrem Zimmer bis ins Bad – betrat sie also das Blaneum der Villa. Natürlich das große und nicht das kleinen in welchem sich auch die Sklaven wuschen.
    Sie schritt barfuß über, den durch die Abgase des Heizen erwärmten, Fußboden. Ja es war wohlig warm in dem Raum. Nur so konnte das Bad ja auch seine volle Wirkung entfalten.
    Sassia ließ ihre Blick nur ganz kurz schweifen. Sie wusste, das Cara alles entsprechend nach ihren Wünschen vorbereitet haben würde. Sie konnte sie auf ihre Sklavin verlassen.
    So konnte sie sich also ganz entspannt auf sich selbst konzentrieren.
    „Cara, wie ich sehe ist alles fertig. Sehr schön.“ Ja Cara würde dieses Lob verstehen. Sassia neigte ja nicht gerade dazu sich überschwänglich bei Sklaven für ihre Arbeit zu bedanken. Bei Cara jedoch achtete sie darauf, wenigstens kurz zu erwähnen, wenn sie etwas zu ihrer Zufriedenheit erledigt hatte.
    Eine knappe Armlänge vor ihr Sklavin blieb sie stehen und breitet ihre Arme aus, damit Cara sie entkleiden, und die Bänder die ihre Haare hielten entfernen konnte.

  • Mit langjährig geübten Griffen entkleidete Cara ihre Herrin. Anschließend löste sie die Haarbänder und Kämme aus ihrem Haar. Musternd betrachte sie den schönen makellosen wohlgeformten Körper ihrer Domina. Wer auch immer sie heiratet besitzt ein Juwel, dachte sie nicht ohne eine Spur Wehmut. Vorbei ist es dann mit der Freiheit und wir müssen uns in einen neuen Haushalt eingliedern. Seltsam solche Gedanken spuken mir jetzt immer häufiger durch den Kopf, doch jetzt soll es nicht das Thema sein, damit wandte Cara sich der Frage nach dem Duftöl zu. „Rosenduft wie gewöhnlich oder warten wir auf Silana? Wir könnten aber auch etwas ganz neues ausprobieren.“

  • Silana war aufgeregt, denn endlich konnte sie wieder ein richtiges Bad nehmen. Nicht diese Provinzbadehallen, die mehr oder minder nur ein Becken aus Wasser waren. Endlich wieder Düfte, Öle und echtes heißes Wasser! Es musste richtig heiß sein, nur dann mochte sie es wirklich. Natürlich wollte sie sich nicht verbrennen aber der kleine Wirbelwind konnte nur dann abkühlen, wenn ihr wirklich warm war. Wie sagte bereits Sokrates: Verrückte muss man heiß baden... oder so ähnlich. Auf dem Weg aus ihrem Gemach, summte sie eine alte Melodie eines traurigen Liedes, welches sie sehr schätzte. Silana schätze eine gesunde Melancholie und mochte tragische Geschichten, so dass ihr insbesondere traurige Lieder im Gedächtnis blieben. Nicht, dass sie wirklich stets traurig war aber in ihrem Herzen lag eine Sehnsucht nach einem Geheimnis. Nach einer wirklichen Idee des Lebens, welches oft durch eigene Trugbilder verstellt wurde. Silana war sich nicht immer ganz bewusst, ob sie nun einem Trugbild folgte oder der Wahrheit. Die junge Frau verrannte sich schnell. Im Leinenkleid, welches unvorteilhaft ihre Linien verdeckte, schleuderte sie durch die Flure des Hauses, bis sie schließlich im Hausbad ankam. Schwungvoll sprang sie durch die Tür und rutschte durch eine tollpatschigen Tritt auf einen Wasserfleck direkt aus. Silana flutschte schlicht weg und landete mit einem übermäßig überraschten Blick auf ihrem Allerwertesten. "Au," machte sie leise und war selbst überfordert, zu realisieren, dass sie gerade gestürzt war. Das Haarband löste sich durch den Sturzeffekt und ihre Haare sprangen auseinander, so dass sie mit voller Haarpracht suchend auf dem Boden saß. Warum war sie auch barfuß gekommen? Eigentlich, weil es üblich war ohne Straßenschuhe ins Bad zu gehen aber inzwischen bereute sie dies, da der Wasserfleck ihr nun einen schmerzenden Hintern beschert hatte, da sie platt auf den Marmor gefallen war. "Au," wiederholte sie, während sie sich aufraffte und ein grimmiges Gesicht machte. Wie immer! Silana grummelte kurz, bis sie wieder stand und wankte dann gespielt in Richtung der wohl begeisterten Cara. Ihre Schwester war bereits bei der Sklavin und wurde entkleidet. Silana rieb sich mit der flachen Hand über das Gesicht, um zu prüfen, ob sich noch Schminke trug, denn sie wollte nicht, dass schwarze Farbe ins Wasser geriet. Nein, zum Glück nicht. Wehleidig spielend blickte sie zu den beiden Frauen, Sassia und Cara. Natürlich war der Schmerz schon verflogen, da sie meistens härter im Nehmen war, als man vermutete bei ihrem zierlichen Auftreten. Doch sie wollte diese Show noch ein wenig auskosten, immerhin war es ihre Peinlichkeit und davon wollte sie ja auch noch etwas haben! Wenn nicht sogar einen kleinen Lacher von Sassia!

  • "Wir warten auf Silan..." weiter kam sie nicht, denn dann legte ihre Schwester ja schon ihren Auftritt hin...
    Sassia schaute zu ihrer gefallenen Schwester. Das war ja mal wieder typisch für den kleinen Tollpatsch. Mit einem fröhlichen „Suchst du da unten was?“ wand sie sich wieder zu Cara und ließ sich weiter entkleiden. Sie konnte sich ein Kichern nicht verkneifen und ihrer Cara ging es bestimmt eben so. Sie sah das theatralische Gesicht ihrer Schwester, an der kleinen war wirklich eine Schauspielerin verloren gegengen. Wie oft hatte sie sich früher bei derartigen Shows ihrer Schwester enstlich Sorgen gemacht. Aber inzwischen wusste sie, dass es nur Gemache war. Aber dennoch tat sie ihrer Schwester teilweise den Gefallen. Sie setzte also ein mitleidiges Gesicht auf und sah zu ihr. „Oh so schlimm? Sollen wir den Medikus rufen?“ kleine kurze Pause , denn das Grinsen zurückzuhalten fiel ihr gerade schwer. „Der ist bestimmt von deiner Kehrseite begeistert.“

  • Cara schaute nicht gerade wenig belustigt als Silana ihr fast vor die Füße schlitterte. Das wäre es doch, eine Patrizerin die mir die Füße küsst. Erschrocken dreht Cara sich ab, als ob sie Angst hätte jemand könnte ihr die Gedanken vom Gesicht ablesen.
    Ein weiterer Blick auf Silana, erzeugte bei der Sklavin aber Mitleid. Sie zog etwas Luft mit einem Zischlaut durch die Zähne und dachte uh das hat sie gespürt, wobei sie an die Pobacken von Sassias jüngere Schwester dachte. Normalerweise würde man jetzt kühlen, dachte sie. Ein warmes Bad befördert nun aber zuerst eine schönes Farbspektrum auf ihrem Allerwertesten. Ob sie jetzt noch baden möchte?
    Sassia lässt es mal wieder kalt, sie amüsiert sich prächtig, dachte sie als sie deren Bemerkungen hörte.
    Es ist wirklich nicht immer leicht mit den Schwestern. „Ich bin sofort fertig, dann bist du an der Reihe.“ Es sollte ein keines Trostpflaster sein, außerdem hatte Silana so Gelegenheit, ihnen mitzuteilen wenn sie nicht mehr baden wollte.

  • Ja! Unbedingt einen Medicus rufen! Silana war sichtlich erleichtert, dass das alte Possenspiel der beiden Schwestern immer noch so gut funktionierte. Cara würde es gewohnt ärgern oder nerven aber die beiden Schwestern würden ihren Spaß haben. Immerhin war Silana bekannt dafür, die Tollpatschige zu sein und somit gelegentlich für einen heiteren Moment im sonst so gleichförmigen Alltag zu sorgen. Ihr sarkastisches Ego frohlockte. "Natürlich," antwortete die junge Claudia. "Ich suche meinen Verstand, der ist mir vorhin aus dem Kopf gefallen," lachte sie und trat näher zu Cara. "Keine Hektik! Nicht, dass dir noch etwas passiert, Cara," achtete die freudige Silana, die ihren Schmerz im Gesäß gekonnt überspielte, auf die gemeinsame Sklavin. Erst jetzt bemerkte sie, dass Sassia gerade auf ihren Hintern angespielt hatte und auch die entsprechende Männerbewunderung dieser wertvollen Gerätschaft, die Silana selbst eigentlich nur zum Sitzen benutzte. Das erinnerte sie doch glatt an diesen komischen Typen. Diesen dubiosen Römer im Neptuntempel mit seinem Sprachfehler. Er hatte Probleme klare Sätze zu formulieren. Wie hieß der noch gleich? Silana überlegte angestrengt, ließ das Lächeln aus dem Gesicht fallen und machte ein nachdenkliches Gesicht, bis ihr der Name eingefallen war. Dann erheiterte ihr Angesicht wieder. Octavius Italicus, der niedliche aber auch mitunter süße junge Mann, der dennoch durch seine ungeschickten Auftritt nicht ganz in ihrer persönlichen Gunst über diesen Status aufsteigen konnte. "Sassia, du wirst nicht glauben, was mir gestern passiert ist," begann sie mit ihrer gewohnten Schnatterstimme, wenn sie weit ausholen wollte und sich die Sprachmelodie dem Lästern annäherte. "Ich habe einen Octavius im Neptuntempel gerammt, als ich eine Opfergabe darbieten wollte. Er stand mir einfach im Weg und naja...," versuchte sie ihre Gedanken verbal zu ordnen. "... er ist ganz nett," formulierte sie nun vorsichtig, um nicht in die Verlegenheit eines geäußersten Interesses zu kommen. Nicht, dass Sassia sich unnötige Ängste machte, dass sie sich in diesen wirklich süßen und niedlichen, tollen, knuffigen ... ah! Typen verguckt hatte. Verdammt. Hatte sie nur noch positive Adjektive für ihn in ihrem Schädel? Schnell kniff sie beide Augen zusammen, um diese Gedanken zu vergessen- und insbesondere die positiven Adjektive zu Italicus. Er war nicht ihre Klasse von Mensch. So einfach war das. Obwohl... Nein, Silana musste sich konzentrieren. "Er war seltsam," sagte sie schließlich und ließ offen, was sie damit meinte.

  • Ah, hilfe ihr Götter, nicht die auch noch mit Männergeschichten, war Caras erster gedankliche Hilferuf. Bei ihrer Sassia gab es ja wenigstens noch eine klare Linie aber Silana, dieses sprunghafte Wesen, das wird anstrengend. Bis jetzt waren es mehr kindliche, mädchenhafte, begeisterte Bewunderungen, Jetzt schien es aber langsam auch bei der jüngeren Schwester ernst zu werden.
    Bei all ihren Überlegungen stand die Sklavin versunken in ihren Gedanken , mit einem letzten Haarband in der Hand da und starrte auf die verhängnisvolle kleine Pfütze.

  • „Ein Octavius?“ Sassia hob missbilligend eine Augenbraue. Zumal dieses „seltsam“ aus dem Mund ihrer Schwester eher wie ein Kompliment klang. „Nun ein Octavius ist wohl nicht mehr als ein kurzweiliger Zeitvertreib...“ Sie sah ihr Schwester ernst an. „... nicht wahr Silana?“ Ja der Blick war forschend. Sie kannte ihre Schwerster zu gut. Die brachte es glatt fertigt sich in so einen zu verlieben. Nicht das Sassia das nicht verhindern und unterbinden würde, dass würde sie auf jeden Fall tun. Sie wollte nur nicht unbedingt, dass ihre kleinen Schwester sich ins Unglück stürzte. Wie oft hatte sie ihr gesagt, dass man... beziehungsweise Frau sich nicht verliebte. Männer waren nur dann interessant, wenn sie Macht, Geld und Einfluss besaßen und sie musste aus einer patrizischen Familie stammen.
    Aber sie wusste auch, dass ihre Schwester darauf brannte von dem Mann zu erzählen. So seufzte die Ältere also, stieg in das warme Wasser und sagte. „Na dann erzähl mal was passiert ist.“
    Doch bevor sie ihrer Schwester zuhören würde, wandte sie sich an Cara. „Du kommst auch mit ins Wasser, so kannst du uns beide waschen und es ist bequemer für alle.“
    Ja sie hatte vor heute ausgiebig zu baden. Da wollte sie ihre Cara nicht zumuten die ganze Zeit am Beckenrand zu hocken.

  • Wenn Cara etwas gerne machte, dann war es mit den Schwestern ein Bad genießen, auch wenn sie dabei arbeiten musste. So hatte sie sich schnell nach Sassias Aufforderung entkleidet und war ins Wasser gestiegen.
    Während sie noch nach dem passendem Schwamm schaute meinte sie, „ein Octavier? Doch nicht etwa der Rüpel vom Stadttor, du erinnerst dich Sassia? Der die Schwierigkeiten bei der Ankunft machte.“
    Hier in der kleinen vertrauten Runde, konnte sie ihre Herrin ungezwungen ansprechen. Einen Schwamm schon in der Hand hielt sie inne. „Oder doch lieber zuerst eine sanfte Bürstenmassage? Verflixt, Entschuldigung ich habe etwas vergessen, ich wollte doch ein paar Kleinigkeiten zum Knabbern und etwas verdünnten Wein bereitstellen. Ich glaube das mache ich noch zuerst.“ Schon legte sie den Schwamm zurück.

  • Musste sie sich nun selbst entkleiden? Mist. Immer diese Arbeit! Aber gut Silana war es ja gewöhnt, dass man sie manchmal schlicht vergaß. War dachte schon an die hibbelige Schwester? Die junge Claudia wollte ihrer Schwester sofort antworten aber verschob die Antwort mit einem schnell gehuschten Wort: "Gleich!" Denn nun musste sie überlegen, wo sie ihr Kleid entsorgen konnte. Einem Seevogel gleich, torkelte sie, wie auf vorsichtigen Klauen, in Richtung Becken und fand die Ablage für die Kleidung. Mit einer fummeligen Bewegung öffnete sie das Leinenkleid, ließ es herabfallen und stand nun ebenfalls in natürlicher Aufmachung eines frischen Menschen vor den beiden, die bereits im Becken waren. Warum hatte Sassia Clara bloß sofort ins Wasser gebeten? Menno. Das Stück Leinen fiel hinab und landete genau in der Pfütze, um dort das Wasser aufzunehmen und den Leinenstoff zu durchnässen. Silana fischte den Stoff mit dem Fuß auf, was einem Storch gleich, recht seltsam aussah und packte dann mit beiden Händen nach dem Kleid, um es auf die Ablage zu legen. Endlich! Wo war sie stehen geblieben? Ja, antworten! Silana wollte eigentlich mit einem Satz ins Wasser springen aber unterließ dies, da sie die Beckenhöhe nicht einschätzen konnte und auch davon ausging, weil sie Cara und Sassia beobachtete, dass das Becken nicht sehr tief sein konnte. Immerhin standen die beiden Frauen aufrecht darin und das Wasser reichte ihn noch nicht einmal bis zum Gesicht. Wahrscheinlich waren Sitzbänke aus Stein im Becken eingelassen, damit man sich auf Wasserhöhe niederlassen konnte. So tastete sich die junge Claudia mit einem Schritt und ausgestrecktem Fuß ins Becken vor, um nicht von der Temperatur überrascht zu werden. Ja, die Wärme gefiel ihr und so zog sie den anderen Fuß nach, um nun ebenso im Wasser zu verschwinden. Silana gab einen entspannten Ton von sich und lächelte einem Seevogel gleich, der gerade einen Fisch aus dem Meer gezogen hatte. Sie war schlicht glücklich und vergaß fast zu antworten, als die Wärme in ihren Körper kroch. "Ehm," suchte sie eine Antort und sagte dann mit einer rotiertenden Geste im Wasser selbst: "Ich bin schlicht in ihn hinein gelaufen. Dabei zerstörte ich meine Opfergabe, weil ich sie fallen ließ." Sollte sie ihre Schwester belügen? Silana wollte nicht ihr Interesse offenbaren, welches immer deutlicher von Hormonen unterstützt gegen ihren Hinterkopf schlug. "Er bot mir an, dass er die Opfergabe ersetzt aber ich habe abgelehnt," war die Halbwahrheit, die sie nun präsentierte und umschiffte minder geschickt ihr verstecktes Interesse, da man es ihr im Gesicht ablesen konnte, dass sie etwas verbarg; denn sie wich dem Blick von Sassia aus und verfolgte ihre eigene Geste des gemalten Kreises im Wasser des Beckens. "Er ist kein Rüpel," antwortete sie dann offenbarend auf Caras Aussage und sagte damit mehr als ihr im ersten Moment klar war. Sie verteidigte einen Fremden, den sie nicht mal wirklich kannte und sie wusste ja noch nicht mal, was er von Beruf war. Vielleicht war er dieser Soldat? Oder auch nicht. Aber mit Sicherheit war er kein Rüpel, sondern süß und niedlich! Mist. Silana versuchte ihren eigenen Verstand wieder unter Kontrolle zu bringen. Nein, nicht solche Gedanken! Silana kämpfte mit sich und wollte eigentlich nur noch im Wasser abtauchen, um durch Luftmangel solche Gedanken zu vertreiben und auch die damit einhergehende Peinlichkeit, dass es nur ein Octavius war.

  • Sassia hielt ihre Sklavin, die gerade den Schwamm weglegte zurück. „Du bleibst hier.“ Den Kopf in Richtung des Eingangs drehend rief Sassia laut "MAGRUS!" In der Villa war es ja recht ruhig, also würde wohl irgendein der Sklaven ihr Gebrüll gehört haben und den Sklaven ihres Bruders schicken, oder dieser hatte es vielleicht sogar selbst gehört.
    Dann wand sie sich wieder mit hochgezogener Augenbraue der Schwester zu. Sie kannte ihre Schwester einfach zu gut und so sah sie ihr an der Nasenspitze an, dass sie nicht die ganze Wahrheit sagte.
    „Ein Rüpel also.“ Sassia, ja sie hörte zu gern nur das was sie hören wollte, sah ihre Schwester forschend an und genoss derweil Caras Fähigkeiten, die sanft ihren Rücken bearbeitete. Das Sassia durchaus eine nun sagen wir mal fiese Ader hat ist ja hinlänglich bekannt. Und diese Eigenschaft bezog sich nicht nur auf Sklaven. So huschte also ein Lächeln über ihr Gesicht, von dem jeder der es kannte wusste, dass nun nichts wirklich Gutes folgen würde.
    „Nun wenn er dir die Opfergabe eh ersetzen will und er so ein Rüpel ist wie du sagst....“ Sassia setzte ein zuckersüßen Blick auf und sah ihre Schwester genau an um jedwede Reaktion mitzukommen. „... dann sollten wir ihn auf Schadenersatz verklagen.... Octavius war der Name richtig?“

  • Magrus hörte, wie die Herrin Claudia Sassia seinen Namen rief. Es kam aus der Richtung der thermae. So eilte er sofort dort hin und er hörte auch die Stimmen von Claudia Sassia und ihrer Schwester. Er wollte gerade eintreten, aber im letzten Moment kamen ihm Zweifel. So blieb er am Eingang stehen und sagte:


    "Domina, du hast mich gerufen. Darf ich eintreten?"

  • Verdammt. Mist. Wo waren die Götter, wenn man sie brauchte? Silana seufzte laut. Sassia hatte nun ihre Beute gefunden und war gerade dabei diese zu zerlegen. Wie konnte sie nur so unvorsichtig sein? Silana schwieg sofort, blickte betrübt ins Wasser und konnte nicht sofort eine Antwort entwerfen. "Wenn du meinst," antwortete die jüngere Schwester unbedarft, um sich Zeit zu verschaffen. Nicht nur, dass Sassia die Sache wohl absichtlich falsch verstanden, sondern, dass sie auch noch mit einer zynischen Art dem armen Octavius das Leben schwer machen wollte. "Ich hatte nie die Absicht...," wollte sie beginnen und formte den Satz in ihrem Kopf schnell um. "Ich hatte nie wirkliches Interesse an ihm," log sie und dies vorallem zu sich selbst. Irgendwie musste sie den Octavius aus dem fiesen Interesse ihrer Schwester befreien. Wenn Sassia einmal ihren Spaß an etwas gefunden hatte, war sie blutgierig und wollte ihre Position auskosten. Silana, nicht nur aus gewisser Empathie gegenüber dem Octavius, sondern auch aus Eigenschutz, wollte ihrer Schwester in dieser Sache nicht das Feld überlassen. "Er ist unwichtig und wir haben unsere Kräfte auf wichtigere Verpflichtungen zu lenken," ermahnte sie nun also. Sie hoffte, dass dies ausreichen würde, um dieses peinliche Thema zu beenden. Schließlich gab der Sklave Magrus ihr jene Gelegenheit, aus dem Thema auszubrechen und sie lachte kichernd auf. "Hat er Angst einzutreten? Wir sollten ihn nicht mehr Magrus nennen, sondern Ignavus*," meinte sie und blickte vom Wasser auf, um ihrer Schwester diesen gemeinen Vorschlag zu unterbreiten. Ihr Gesicht gewann wieder an Substanz und für eine Sekunde vergaß sie den Angriff ihrer Sassia.


    Sim-Off:

    *Feigling

  • Nachdem Magrus einige. Augenblicke abgewartet hat und nichts gehört hat, trat er ein. Er sah Claudia Sassia und Claudia Silena im Wasser, Cara war auch dabei. Es war schon lange her, dass er nackte Frauen gesehen hat, da er seit seiner Entführung in keinem Bad mehr war. Er war von der Schönheit der Frauen geblendet und er ertappte sich, wie er auf sie starrte.


    "Ihr habt mich gerufen. Was befehlt ihr"

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!