Lager der Legio IX in der Nähe des Strandes

Die Kolonne um Crispus erreichte das Lager wieder. Alles war noch, wie sie es zurückgelassen hatten. Irgendwie schienen manche der Männer, die da einmarschierten, gar nicht gekämpft zu haben, andere sahen aus, als hätten sie allein gegen die Piraten gekämpft - ein Blick an sich herunter zeigte Crispus, dass er wohl eher der zweiten Gruppe zuzuordnen war...

Avitus nahm einen Eimer mit Wasser und kippte sich dieses über den Kopf. Mit gesenktem Haupt stand er einige Minuten da, während die frischen Erinnerungen des vergangenen Gefechts vor seinem geistigen Blick abliefen. Er hatte getötet. Er sah, wie Männer - Barbaren zwar, aber Männer - von einem Augenblick auf den anderen ihr Leben ließen, als er ihnen den Gladius in den Hals rammte... Avitus atmete tief durch und starrte mit gemischten Gefühlen auf die anderen. Einerseits gedankenverloren, andererseits froh, mitten im Gemetzel gewesen zu sein und heil wieder rausgekommen zu sein.

Zitat

Original von Caius Iulius Seneca
Seneca durchquerte das Tor und winkte einen Laufburschen zu sich.

Der Centurio Matinius Plautius, die Decurionen Iulius Numerianuns und Caecilius Sabinus und der Centurio Classis Terentius Pictor sollen sich in meinem Zelt zu einer Besprechung einfinden.
Der Bursche nickte und rannte weg.

Weiter ging Seneca zu seinem Zelt, wo der Centurio Classis womöglich schon wartete.

Er schob die Lederplane am Eingang beiseite und trat ein.

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Plautius erreichte das Lager und wurde direkt am Tor verständigt, daß auch er ins Kommandozelt zu einer Besprechung kommen sollte. Er verständigte sich kurz mit einem Optio, der alles weitere im Lager delegieren sollte. Insbesondere die Ausrüstung mußte so schnell wie möglich wieder repariert werden.

Dann betrat er das Kommandozelt. Er war nach dem Scharmützel zwar total verdreckt und sah alles andere als paradetauglich aus, aber eine Reinigung mußte warten. Na ja, so sah man halt aus, wenn man gearbeitet hatte.

Nachdem die Männer zu ihren Zelten geschickt worden waren, trottete Crispus zu dem eigenen.
Dort angekommen schälte er sich zuerst aus seiner Rüstung. Er stellte fest, dass seine Tunika an einigen Stellen große Schweißflecken hatte und an seinem Körper klebte. Also befreite er sich auch von dem Gürtel und derselben.
Nur in seinen Subligaculum gekleidet stand er nun vor dem Zelt Er suchte nun seinen Schwamm und ging zur Wasserstelle, wo er den gröbsten Schmutz wegwischte. Über die Wasserstelle verteilt standen viele Soldaten und wuschen sich mit teils recht rosigem Wasser.
Als er sich wieder etwas sauberer fühlte, kehrte er zu seinem Zelt zurück und zog sich seine Zweittunika über. Daraufhin löste er seine Caligae und legte sich auf den Boden - er musste erst einmal verschnaufen...

Auch Lupus kehrte zu den Zelten zurück! Er versuchte sich so gut es ging zu säubern und zu waschen. Ein schrecklicher Tag! Doch seine Feuertaufe hatte er bestanden.

Er zog sich dann wieder komplett an und ging zu seinen Männern die im Greis saßen. Die meißten hatten sich an der Wasserstelle ebenso gewaschen. Manche versuchten ein Feuer in Gang zu bringen, andere zählten ihre Beute. Lupus legte sich auf den Boden und starrte in den Himmel....

Meine Herren, wir werden sofort damit beginnen die weitere Vorgehensweise zu besprechen. Wir warten nur noch auf den Centurio Classis Terentius.

Nachdem meinen Männern ein Zeltplatz zugewiesen worden war, kam auch ich endlich zur Lagebesprechung. Entschuldigend nickte ich den Männern zu.

"Salvete. Entschuldigt die Verspätung."

Ich kam näher und stellte mich dann neben Seneca.

"Ich hoffe du hast gute Nachrichten für mich!", sagte ich ernst und sah ihn durchdringend an.

Plautius nickte Numerianuns freundlich zu. "Wir müssen uns später mal in Ruhe in Sachen Pferde unterhalten. Ich brauche da einen Rat von Dir."

Dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder dem allgemeinen Geschehen zu.

Zitat

Original von Publius Terentius Pictor
Nachdem meinen Männern ein Zeltplatz zugewiesen worden war, kam auch ich endlich zur Lagebesprechung. Entschuldigend nickte ich den Männern zu.

"Salvete. Entschuldigt die Verspätung."

Ich kam näher und stellte mich dann neben Seneca.

"Ich hoffe du hast gute Nachrichten für mich!", sagte ich ernst und sah ihn durchdringend an.

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Salve, Centurio.

Die Schlacht verlief positiv für unsere Seite, kaum Gefallene. Es wurden einige Gefangene gemacht, die man später noch vernehmen kann. Aber dazu können Centurio Plautius und Decurio Numerianuns sicher mehr sagen.

Ich nickte Seneca nur bestätigend zu und blickte mich dann um.

"Kann sich besagter Centurio Plautius zuerst dazu äußern? Die Reiterei interessiert mich derzeit eher weniger."

Plautius räusperte sich.

"Centurio! Ja, das kann ich. Allerdings wäre noch die Frage wozu genau?

Die Schlacht verlief, wie der Praefectus bereits sagte, erfolgreich. Unsere Verluste sind gering und die Verletztenzahl ist angemessen.

Die wenigen Geschütze kamen erfolgreich und effektiv zum Einsatz gegen den Feind und haben sich mit den Kohorten und der Reiterei gut ergänzt.

Seitens der Kohorte in der ich diente haben wir 38 Gefangene gemacht. Darunter einige kuttentragende Gefangene von denen wir annehmen, daß es sich um Priester handelt und denen selbst ihre eigenen Leute einen gewissen Respekt entgegen bringen. Dazu einige vermeindliche Anführer. Zumindest war deren Kleidung deutlich höherwertiger als von dem Rest, welcher wohl normale Piraten und Seeleute sind.
Der Zustand der Gefangenen reicht von unverletzt bis halb tot. Anführer und Priester wurden erst einmal von Rest isoliert und auch untereinander getrennt gehalten, damit sie sich nicht bereden oder abstimmen können.
Leider haben wir noch keine Zeit für eine große Befragung gehabt. Sie selbst schweigen sich weitgehend beharrlich aus bzw. sprechen einen Dialekt, der auf das erste Hinhören mit unseren hiesigen Germanen wenig zu tun hat. Und unserer Latein und Griechisch scheinen sie noch nicht verstehen zu wollen, obgleich ich mir sehr sicher bin, daß sie es können.

Die Gefangenenzahlen von Decurio Iulius Numerianuns liegen mir noch nicht vor. Wir sind quasi erst vor einigen Herzschlägen alle hier angekommen. Centurio!"

Ich sah den Mann genau an und machte mir nebenbei Notizen auf meiner gewohnten Wachstafel. Schließlich setzte ich ab und sah Plautius genau an.

"Wozu ich das alles frage? Nun, Centurio, ich war nicht bei dem kleinen Gefecht anwesend. Da ich nicht über überirdische Mächte verfüge und somit den Kampf hätte verfolgen können, bin ich auf die Berichterstattung der Legio angewiesen."

Ich schüttelte leicht den Kopf und sah noch einmal auf die Wachstafel hinab.

"Es gab Verluste? Wieviele Soldaten sind gefallen?"

Nun wurde meine Miene ernster. Zwei Meilen bis zum Strand waren diese Briten geschwommen und hatten trotzdem noch einige Legionäre in den Tod mitgerissen.

"Centurio" Die Verlustmeldungen meiner Kohorte beinhalten 2 "Verschollene", nach denen wir noch suchen. Jetzt doch nur 9 Tote anstatt 11. 2 "Tote" erwiesen sich als doppelt gezählt bzw. noch am leben und schwer verletzt. Wir haben 84 Verletzte, wovon aber nur 23 zurück ins Castellum müssen und erst mal ausfallen. Beim Rest haben wir Kratzer, Schrammen und kleinere Blessuren, die in einigen Tagen auskuriert sein sollten. Centurio!"

"Neun Tote. Beachtlich. Zwei Verschollene...wahrscheinlich fahnenflüchtig."

Ein breites Grinsen zeigte sich auf meinem Gesicht und ich notierte alles akribisch auf der Wachstafel.

"Nun gut, die Verantwortung für diesen kleinen Schnitzer trägst nicht du, Centurio. Gibt es sonst noch Anmerkungen? Wie ist die Moral der Männer? Würden sie noch einige Wochen durchhalten?"

Mit einem strengen Blick vermerkte Seneca das Grinsen des Centurios, als es um die gefallenen und anscheinend fahnenflüchtigen Soldaten ging.
Der Praefectus Castrorum hörte weiter den Fragen Pictors' zu, ohne selbst etwas zu sagen.

Centurio Pictor, wie sieht die weitere Planung dieses Unternehmens aus? Gibt es irgendwelche Änderungen?

Es gibt ein großes Problem bezüglich unserer geplanten Überfahrt.

"Ja, es wird Änderungen geben. Aber sag zuerst, welches Problem es gibt, Praefect."

Neugierig sah ich ihn an und ging im Geiste noch einmal die Planungen durch.

"Centurio! Ich kann in Sachen Moral nur für meine Centurie, sowie die Artellerie und halt abgeleitet für 1 Kohorte sprechen. Die Moral ist sehr gut. Wir haben einige neue Optios, die heiß sind sich ihre erste Phalera zu verdienen und dem Rest der Legio und ihren Familien zu beweisen, was für Helden in ihnen stecken. Außerdem haben wir Legionäre, die nach Wochen und Monaten des Lagerlebens was anderes erleben wollen. Die sind heiß auf Kampf und wollen sich beweisen. Und jeder will ein paar Feindsouvenirs haben, die er zu Hause vorzeigen kann.

Einige Wochen durchhalten? Das hängt von den Rahmenbedingungen ab. Also auf ein wochenlanges Leben als Besatzungsmitglieder auf einem Schiff der Classis sind die bestimmt nicht scharf. Centurio."

Plautius wandte sich an den Praefectus.

"Praefectus! Ein Punkt ist noch offen. Was machen wir mit den Gefangenen? Und sind das jetzt unsere oder sind das als Piraten die Gefangenen der Classis, weil sie ja erst mal schwimmend unterwegs waren. Für ein Verhör wäre jemand gut, der deren Sprache bzw. genauen Dialekt spricht. Wir können natürlich auch erst mal eine Handvoll kreuzigen und dann mal warten, ob der Rest nicht plötzlich zu lateinischen Sprachtalenten wird. Praefectus!"

Folgendes: Ich würde kürzlich darauf aufmerksam, dass es Truppenteilen in Germania untersagt ist, ohne Genehmigung des Imperators in andere Provinzen zu ziehen.
Und da wir leider keine Genehmigung haben und dies auch viel zu lange dauern würde, können wir nicht nach Britannia mitkommen.

Wir müssen einen anderen Weg finden.

Seneca suchte in Gedanken schon nach einem Ausweg. Sollten die Cohors IV Flavia equitata mehr Soldaten schicken und alleine mit den Männern der Classis die Piraten aufreiben? Oder sollten sich einige Cohorten der Legionen im Norden in Bewegung setzen?

Zitat

Original von Camillus Matinius Plautius

Sim-Off:

außerdem kann ja jeder riechen, daß die kein centurio der legio bist. die riechen nicht nach fisch.

"Centurio! Ich kann in Sachen Moral nur für meine Centurie, sowie die Artellerie und halt abgeleitet für 1 Kohorte sprechen. Die Moral ist sehr gut. Wir haben einige neue Optios, die heiß sind sich ihre erste Phalera zu verdienen und dem Rest der Legio und ihren Familien zu beweisen, was für Helden in ihnen stecken. Außerdem haben wir Legionäre, die nach Wochen und Monaten des Lagerlebens was anderes erleben wollen. Die sind heiß auf Kampf und wollen sich beweisen. Und jeder will ein paar Feindsouvenirs haben, die er zu Hause vorzeigen kann.

Einige Wochen durchhalten? Das hängt von den Rahmenbedingungen ab. Also auf ein wochenlanges Leben als Besatzungsmitglieder auf einem Schiff der Classis sind die bestimmt nicht scharf. Centurio."

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Ich lachte auf Plautius' Antwort.

"So, sie wollen also Souvenirs. Na dem kann geholfen werden. Das mit den Schiffen hast du durchaus gut prognostiziert, denn..."

Ich richtete meinen Blick auch auf Seneca, der mir soeben mitgeteilt hatte, dass es der Legio verboten sein würde, das britische Festland zu betreten. Dann musste eben der Notfallplan greifen.

"...genau das ist eure Aufgabe. Wir werden den Piraten eine Fall stellen!"