[Cubiculum] Decima Valeria

  • Valeria lächete, irgendwie waren Livianus' Worte süß und..naja, lieb. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und versank in einem innigen Kuss mit ihm. Dabei hielt sie ihn fest umarmt und schien ihn so gar nicht mehr loszulassen wollen.

  • Livianus genoss diese Umarmung in vollen Zügen und kostete den Kuss bis zum letzten Augenblick aus. Es war ein Moment in dem er alles um sich vergaß. Es gab nur noch Valeria und ihn. Keine Legion, keinen Legaten, keine Priesterin und keine Pflichten. Doch wie alles im Leben, hatte auch dieser Moment sein Ende und so ließ er nach einiger Zeit von ihr ab und sah ihr noch einmal in die Augen.


    „Ich werde morgen schon abreisen. Ich hoffe du kannst so schnell wie möglich nachkommen. Ich liebe dich so sehr und weiß nicht, wie ich es ohne dich aushalten soll.“

  • Valeria schmunzelte und trat einen halben Schritt zurück, ließ die Hand aber an Livianus' Brust liegen. Wonach sie sich jetzt sehnte, war etwas Zärtlichkeit und der kleine Kuss hatte durchaus Hunger auf mehr gemacht, und wenn es nur eine einzelne, weitere Umarmung sein mochte. Sie strich Livianus mit zwei Fingern über die Brust nach unten und legte ihm dann die Hand sachte an die Wange.


    "Und ich dich", flüsterte sie.
    "Wir schaffen das schon..."

  • Livianus nickte bestätigend und legte seine Hand auf die ihre, die auf seine Wange ruhte. Er schloss für einen Moment die Augen und atmete tief ein. Er versuchte sich diesen Moment in Gedanken einzuprägen um sich bis zu ihren wieder sehen daran erinnern zu können. Er roch Valerias Parfüm, dass in der Luft lag und genoss die Stille, die den Raum völlig eingenommen hatte

  • Valeria legte auch noch ihre andere Hand an seine Wange, erzitterte sacht, tat aber nichts weiter außer regelmäßig Livianus' Duft einzuatmen und die kleinen Stoppeln nebst der Wärme seiner Hand zu fühlen. Sie seufzte leise und wünschte sich, er möge nun nicht gehen, doch gewiss hatte er noch einiges zu packen und zu erledigen, wenn er morgen schon abreisen musste, und würde sie ganz allein mit ihren Gedanken lassen. Und das schlimmste war, dass ihnen nicht einmal die Zeit blieb, um über alles zu reden, was in seiner Abwesenheit vorgefallen war.

  • Er ließ diesen Augenblick noch kurz gewähren, ehe er ihn unterbrach, seine Augen öffnete und Valeria ansah. Es war soweit, der Augenblick war gekommen, wo er gehen musste. Er nahm ihre Hände von seiner Wange und führte sie zu seinem Mund, um beiden einen sanften Kuss aufzudrücken. Dann atmete er noch einmal tief durch und ließ ihre Hände los.


    „Auf bald Geliebte. Pass auf dich auf. Schreib mir so bald als möglich einen Brief, damit ich weiß, wohin ich dir schreiben kann.“

  • Valerias Verstand obsiegte und sie ließ ihn los. Den Moment noch weiter in die Länge zu ziehen wäre nur schmerzhaft, aber nicht sinnvoll. Immerhin stand fest, dass er gehen würde, ja gehen musste, und Valeria wollte ihm nicht im Wege stehen oder ihn unnötig aufhalten. Immerhin hatte der Kaiser seine Versetzung angeordnet und was der Kaiser sagte, war Gesetz. So trat sie einen Schritt zurück und faltete die Hände im Schoß, weil sie nicht wusste wohin sonst.


    "Das werde ich, Liebster. Vergiss mich nicht", sagte sie und schenkte Livianus noch ein aufgesetztes, spitzbübisches Lächeln, damit ihm der Abschied nicht so schwer fiel.

  • Livianus sah sie an und versuchte sich dieses Lächeln ebenfalls einzuprägen. Noch einmal atmete er tief durch und nickte ihr dann zu.


    „Das werde ich nicht. Bis bald.“


    Man sah es ihm an – es viel ihm nicht besonders leicht Abschied zu nehmen, doch er versuchte ruhig zu bleiben und seine Gefühle unter Kontrolle zu halten. Ein letzter Blick und dann wandte er sich um und ging aus dem Zimmer ohne sich ein weiteres Mal nach Valeria umzudrehen.

  • Erst als Livianus aus dem Raum war, antwortete Valeria.
    "Bis bald. Ich werde für günstigen Wind und eine gute Reise beten", flüsterte sie.
    Dann wandte sie sich um und besah sich ihr Cubiculum. Nun würde sie wohl auch bald packen müssen, also warum nicht schon anfangen damit. Immerhin würde es sie ablenken...

  • Es hatte sie - mit Unterbrechungen - etwa einen Tag gekostet, all ihre Habseligkeiten zu packen und zu verstauen. Livianus hatte ihr zwei Sklaven dagelassen, die ihr nun halfen, ihr ganzes Zeug in den Tempelbezirk zu schaffen, wo es ersteinmal zwischengelagert wurde, bis Valeria einen Ort gefunden hatte, wo sie bleiben würde. Sie warf noch einen Blick in das nun leere Zimmer, trat hinaus und schloss die Türe.

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