Sie hatte Hergen gebeten nach Valentin zu schicken und ihn in den Garten zu bringen. Als sie Hergens Blick gesehen hatte und er ihr sagte, dass er auf seinem Zimmer für keinen zu sprechen sei, wusste sie was dort passierte. Doch hatte sie keine Kraft sich darum zu kümmern. Ihre Tränen waren irgendwann in seinen Officium versiegt und Marcia hatte versucht ihr Trost zu spenden. Ihr zu Liebe hatte sie versucht diesen anzunehmen, aber auf dem Heimweg wurde ihr einmal mehr klar, dass Valentin so war wie beim letzten Mal. Er tat so als sei nichts und doch war eine ganze Menge mit ihm. Ihm war es doch völlig egal ob diese Frau ihn getötet hätte. Marcia hatte sie davon nichts gesagt. Er wünschte es sich sogar. Wie konnte man nur so etwas tun? Wie konnte man sein Leben so wenig lieben? Ihm war so viel genommen worden,aber war es ihr nicht auch so ergangen? Man hatte ihr die Kindheit genommen, die Eltern, die Brüder und bis auf Valentin ihre Familie. Ihr ganzes Leben hatte man ihr genommen und doch war sie hier und lebte dieses Leben weiter. Warum konnte er es nicht. Warum musste er sich so zerstören, warum musste er sie damit gleich mit zerstören. Sein Anblick brach ihr das Herz. Valentin lächelte so wenig und wirkte so selten glücklich und für sie gab es nichts schöneres als die wenigen Momente in denen er es tat. Sie wusste um seine Erinnerungen, seine Träume, die ihn genauso wie sie quälten. Sie wusste was er durchmachen musste. Ihre Erinnerungen an den Tag damals waren noch immer sio nah, als sei es gestern passiert und die sah wieder die leeren Augen des Jungen vor sich, der einen Mann getötet hatte und damit nicht leben konnte.
Nun saß sie hier allein im Garten, wartete darauf, dass sie sich irren würde und Valentin doch zu ihr hinunter kam und nichts der gleichen tat was ihr an Möglichkeiten durch den Kopf ging. Wie sollte sie für ihn da sein, wenn sie so wenig Kraft noch für sich selbst hatte. Leise rannen ihr wieder die Tränen die Wangen entlang...